Übungen Biochemie 2

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Biochemie 2
Alte Klausuraufgaben
Prof. Dr. Jens Born
1. Hexosekinase katalysiert die Reaktion
ATP + Glucose ↔ Glucose-6-Phosphat + ADP mit ∆RG°’ = -19,088 kJ und K’ = 2,21*103
Berechnen Sie die Konzentration an Glucose-6-phosphat die mindestens erforderlich ist, um in Anwesenheit
von 10-5 M Glucose, 10-3 M ATP und 10-4 M ADP die Reaktion rückwärts laufen zu lassen!
2. Die Tabelle enthält die experimentell erfassten kinetischen Daten einer enzymkatalysierten Reaktion, die der
Michaelis-Menten-Kinetik folgt. Während die zweite Spalte die kinetischen Daten der nicht inhibierten
Reaktion wiedergibt, enthält die dritte Spalte die kinetischen Daten in Anwesenheit von 10 mM eines
Inhibitors:
c(S) [mM]
1
2
5
10
20
v [µmol/s]
2,5
4,0
6,3
7,6
9,0
v [µmol/s]
1,17
2,1
4,0
5,7
7,2
Bestimmen Sie KM und vmax für das Enzym und Ki für den Inhibitor! Welche Art der Inhibition liegt vor?
3. Berechnen Sie das minimal erforderliche NADH2+-Verhältnis, das erforderlich ist, um Oxalacetat in Malat zu
reduzieren, wenn die Konzentration beider 10-4 M beträgt!
4. Bestimmen Sie vmax und KM nach Lineweaver-Burk und nach Eadie-Hofstee:
c(S) [µM]
v [µmol/min]
3
10,4
5
14,5
10
22,5
30
33,8
90
40,5
5. Sie sollen einen Formiatpuffer der Konzentration c = 0,25 M herstellen. Ihnen steht 1M Ameisensäure und
festes Natriumformiat zur Verfügung (pKS = 3,75).
6. In der Leber des adulten und des embryonischen Menschen wurde die Kinetik ein und derselben Reaktion
ermittelt:
S→ P
folgt der Kinetik
c(S) [10-5 mol]
v(adult) [µmol/(mg (Enzym)*min)]
1,67
2,5
3,33
5,0
7,0
10
15
16,7
20
30
1,05
1,54
1,98
2,86
3,78
5,00
6,67
7,15
8,00
10,00
v(Embryo) [µmol/(mg
(Enzym)*min)]
5,00
6,66
8,00
10,00
11,67
13,33
15,0
15,4
16,0
17,1
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Unter der Annahme, dass diese Reaktion der Michaelis-Menten-Kinetik folgt: vergleichen Sie die Ergebnisse
und schlagen Sie vor, welche Ursache die Unterschiede haben könnten!
7. Berechnen Sie das Reduktionspotential der Flavoprotein/Flavoprotein-H2 Halbreaktion (E°’ = -0,6 V), wenn
das oxidiert/reduziert-Konzentrationsverhältnis a) 0,001, b) 0,1, c) 1, d) 3, e) 25 und f) 400 beträgt?
8. Der Zerfall von Citrat in Acetat und Oxalacetat hat eine freie Standardreaktionsenthalpie von ∆G°’ = -2843,8
J/mol. Die Gleichgewichtskonstante K’ der Citratsynthetase-reaktion beträgt K’ = 3,2*105. Berechnen Sie die
freie Standardreaktionsenthalpie für die Hydrolyse von Acetyl-S-CoA!
9. Berechnen Sie Ki für einen nicht-kompetitiven Inhibitor, wenn ein Konzentration von [I] = 0,0002M eine
75%ige Reduktion der Enzym-katalysierten Reaktion erreicht!
10. Eine Enzym-katalysierte Reaktion wurde in einer 0,2 M TRIS-Lösung durchgeführt. Der pH am Anfang der
Reaktion war 7,8. Als Ergebnis der Reaktion wurden 0,033 M H+-Ionen produziert. Berechnen Sie das
Verhältnis von der Säure des Puffers zu dessen korrespondierender Base am Anfang und am Ende der
Reaktion und bestimmen Sie den pH-Wert am Ende der Reaktion!
11. Die Konzentration des Neurotransmitters Acetylcholin kann anhand der pH-Wert-Änderung festgestellt
werden, die mit seiner Hydrolyse einhergeht. Durch Inkubation mit wenig Acetylcholinesterase wird
Acetylcholin in Cholin und Essigsäure hydrolysiert. Eine Analyse von 15ml wässriger Acetycholinlösung sank
der pH-Wert von 7,65 vor der Zugabe von Acetylcholinesterase auf einen Endwert von 6,87 nach deren
Zugabe. Bestimmen Sie die Anzahl Mole Acetylcholin in der Lösung!
12. Zur Kalibrierung von pH-Elektroden werden Standardpuffer für pH = 4,00, pH = 7,00 und pH = 10,00
verwendet. Bestimmen Sie die Massen Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4 * 2 H2O, M = 138.01 g/mol)
und Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4, M = 141.98 g/mol), die man braucht, um einen Liter 0,01M
Standardpuffer mit pH = 7.00 herzustellen!
13. Es wurde ein neues Enzym entdeckt und auf verschiedenem Wege gereinigt:
Verfahren
Rohextrakt
Salzfällung
Säurefällung
Ionenaustauschchromatographie
Affinitätschromatographie
Ausschluß-Chromatograpie
Masse
Gesamtprotein
[mg]
20000
5000
4000
200
50
45
Aktivität
[Units]
4000000
3000000
1000000
800000
750000
675000
Berechnen Sie die spezifische Aktivität der Enzymlösung nach jedem Reinigungsschritt! Welches der für
dieses Reinigungsverfahren ist effektivste (d. h. erbringt die größte Reinigungswirkung)?
14. Rinder-Katalase wurde zur Beschleunigung der Zersetzung von Wasserstoffperoxid verwendet. Dabei nahm
die Wasserstoffperoxidkonzentration bei pH = 6.76 und T = 30°C wie folgt ab:
t(min)
C(H2O2) (mol/l)
0
0,02
10
0,01775
20
0,0158
50
0,0106
100
0,005
Bestimmen Sie die Michaelis-Menten Parameter KM und vmax! Welche Wasserstoffperoxidkonzentration ist
nach t = 20min bei einem Drittel der ursprünglichen Enzymgesamtkonzentration zu erwarten?
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15. Eine Peptidase hydrolysiert Glycylglycin ind zwei Glycinmoleküle. Dabei wurden bei verschiedenen
Konzentrationen die Raektionsraten gemessen:
[S] (mmol/l)
v(µmol/min)
1,5
0,21
2,0
0,24
3,0
0,28
4,0
0,33
8,0
0,40
16,0
0,45
Bestimmen Sie mit Hilfe der verschiedenen Linearisierungsmethoden KM und vmax!
16. Inkubiert man eine Lösung 0,1M Glucose-1-phosphat mit einer katalytischen Menge Phosphoglucomutase,
wird das Glucose-1-phosphat in das Glucose-6-phosphat umgewandelt, bis das Gleichgewicht erreicht ist.
Die Gleichgewichtskonzentrationen betragen :
ceq(Glucose-1-phosphat) = 4,5*10-3 mol/l
ceq(Glucose-6-phosphat) = 9,6*10-2 mol/l
Berechnen Sie K’ und ∆G°’ für diese Reaktion im physiologischen Standardzustand!
17. Die Synthese der aktivierten Form von Acetat (Acetyl-CoA) erfolgt in einem ATP-abhängigen Prozeß:
Acetat + CoA + ATP → Acetyl-CoA + AMP + PPi
Die freie Reaktionsenthalpie beträgt für die Hydrolyse von Acetyl-CoA ∆G°’ = -32,3 kJ/mol und für die
Hydrolyse von ATP zu AMP und PPi ∆G°’ = -30,5 kJ/mol. Berechnen Sie freie Reaktionsenthalpie und die
Gleichgewichtskonstante für die Gesamtreaktion unter physiologischen Standardbedingungen!
18. Acetylcholinesterase katalysiert die Spaltung von Acetylcholin in Acetat und Cholin. Wie groß ist die
Wechselzahl (Turn-Over-Number) dieses Enzyms und wie viel mol pro Liter Acetylcholin wird pro Minute bei
einer totalen Enzymkonzentration von 10-5 g/l und einer Acetylcholinkonzentration von 10-2 M gespalten?
(spezifische Aktivität des Enzyms: 104 units/mg, KM = 9*10-5 M, M(Enzym) = 2,3*105 g/mol)
19. Die Gleichgewichtskonzentrationen für ATP, ADP und Pi in isolierten Spinatchloroplasten unter voller
Belichtung bei pH = 7,0 betragen cGgw(ATP) = 120 µmol/l, cGgw(ADP) = 6 µmol/l und Ggw(Pi) = 700 µmol/l. Wie
groß ist der Bedarf an freier Enthalpie für die Synthese von 1mol ATP unter diesen Bedingungen? Die
Energie wird durch die lichtinduzierte Elektronenübertragung in der Chloroplasten geliefert. Wie groß ist die
minimale Spannungsdifferenz, die während der Übertragung eines Elektronenpaares notwendig ist, um unter
diesen Bedingungen ATP zu synthetisieren?
20. Für die Herstellung eines 0,1 M Glycin-Puffers (pH= 6,0) verwendet man 0,5 M Lösungen von GlycinHydrochlorid (HOOC-CH2-NH3+Cl-, M = 111,53 g/mol) und Glycin ( -OOC-CH2-NH3+, M = 75,07g/mol ).
Welche Volumina dieser beiden Lösungen ist zur Herstellung von 3 Litern 0,1 M Puffer erforderlich (Rest ist
Wasser)?
21. Die Elektronenübertragung in der Atmungskette der Mitochondrien lässt sich durch die folgende
Nettoreaktionsgleichung beschreiben:
NADH2+ + 0,5 O2 → H2O + NAD+
Berechnen Sie ∆E°’ und ∆RG°’ für die Nettoreaktion der mitochondriellen Elektronenübertragung. Wie viele
ATP-Moleküle können theoretisch erzeugt werden, wenn ∆BG°’(ATP) = 30,5 kJ/mol ist?
22. Der Wert für die Hydrolyse von ATP, ∆RG°’, lässt sich indirekt aus den Gleichgewichtskonstanten zweier
Enzymreaktionen bei T = 298,15 berechnen:
Glucose-6-Phosphat + H2O → Glucose + Pi ;
K1’ = 270
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ATP + Glucose → ADP + Glucose-6-phosphat; K2’ = 890
23. Die folgenden experimentellen Daten wurden bei einer Untersuchung der katalytischen Aktivität einer im
Verdauungstrakt vorkommenden Peptidase gesammelt, die das Dipeptid Glycylglycin hydrolysiert:
Substratkonzentration [S] (mM)
Reaktionsrate v (µmol/min)
1,5
0,21
2,0
0,24
3,0
0,28
4,0
0,33
8,0
0,40
16,0
0,45
Bestimmen Sie KM und vmax für diese Befunde!
24. Die Hydrolyse von Sucrose (Rohrzucker)
Sucrose + H2O → Glucose + Fructose
folgt der Kinetik
Zeit [min]
c(Sucrose) [mol/L]
0
0,5011
30
0,4511
60
0,4038
90
0,3626
130
0,3148
180
0,2674
Unter der Annahme, dass die Reaktion einer Kinetik 1. Ordnung folgt, bestimmen Sie die
Geschwindigkeitskonstante k und berechnen den Zeipunkt, nachdem 99% der Sucrose verbraucht ist.
Begründen Sie, warum die Annahme einer Kinetik 1. Ordnung sinnvoll ist!
25. Wie hoch ist der thermodynamische Wirkungsgrad für die Bildung von 2 mol ATP aus 2 mol ADP mit Hilfe
der Oxidation von 1mol FADH2 (verwenden Sie die Daten aus dem Anhang)?
26. Für eine enzymatisch katalysiertre Reaktion beträgt KM = 10-4M. Für die Substratkonzentrationen c(S)1 =
0,2M und c(S)2 = 0,02M wurden die gleichen Anfangsgeschwindigkeiten ermittelt. Bestimmen Sie numerisch,
dass das möglich ist!
27. In 50ml einer 120mM Citrat-Lösung (pH = 7,00) produziert eine enzymkatalysierte Reaktion 1 Milliequivalent
Säure. Berechnen Sie anhand der Daten im Anhang den pH-Wert nach der Reaktion!
28. Magensäure ist 0,15 M Salzsäure. Das Blutplasma als Quelle für die erforderlichen Ionen hat einen pH = 7,4
und eine Chloridionenkonzentration von c(Cl) = 0,1M. Berechnen Sie die freie Enthalpie, um die genannten
Salzsäurekonzentration in 0,1L Magensaft zu erreichen!
29. Während der Photosynthese müssen acht Photonen für jedes nach der folgenden Gleichung produzierte
02-Molekül absorbiert werden (vier von jedem Photosystem):
2 H20 + 2 NADP+ + 8 Photonen → 2 NADPH + 2H+ + 02
Berechnen Sie die Änderung der Freien Enthalpie für diesen Prozess unter der Annahme, dass diese
Photonen eine Wellenlänge von 700 nm (rot) besitzen und die Absorption und Ausnutzung der Lichtenergie
einen Wirkungsgrad von 100% aufweisen.
30. Bei welcher Substratkonzentration erreicht ein Enzym mit einem kcat-Wert von 30 s-1 und einem KM-Wert von
0.005 mol L-1 ein Viertel seiner maximalen Reaktionsgeschwindigkeit? Bestimmen Sie, welcher Bruchteil der
Maximalgeschwindigkeit jeweils erreicht wird, wenn [S] = 0.5 KM, [S] = 2 KM und [S] = 10 KM.
31. Die Carboanhydrase der Erythrocyten (M = 30 kDa) gehört zu den aktivsten bekannten Enzymen. Sie
katalysiert die reversible Hydratisierung von C02:
H20 + C02 → H2CO3
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Diese Reaktion spielt eine wichtige Rolle beim C02-Transport von den Geweben zur Lunge. Welche
Wechselzahl (kcat) besitzt die Carboanhydrase (in der Einheit min-1), wenn 10 µg des reinen Enzyms die
Hydrierung von 0.30 g C02 bei 37°C unter optimalen Bedingungen in 1 min katalysiert? Verwenden Sie die
Antwort auf die Frage zur Berechnung der Aktivierungsenergie dieser enzymkatalysierten Reaktion (in
kJ/mol). Wie hoch ist die Aktivierungsenergie der unkatalysierten Reaktion, wenn die
Reaktionsgeschwindigkeit durch Wirkung der Carboanhydrase um den Faktor 107 gesteigert wird?
32. Penicillin wird durch die Hydrolyse des Enzyme Penicillase inaktiviert, das in einigen Bakterien vorkommt.
Die molare Masse der Penicillase von Staphylococcus aureus ist M=29,6kD. In einem Experiment wurde die
Menge hydrolysierten Penicillins in einer 10ml-Probelösung nach einer Minute gemessen:
c(Penicillin) [µM]
Menge Hydrolysat [nmol]
1
0,11
3
0,25
5
0,34
10
0,45
30
0,58
50
0,61
Bestimmen Sie KM, vmax und die Turnover-Number des Enzyms unter der Annahme, dass nur ein aktives
Zentrum vorliegt!
33. Wie groß ist vmax für ein Enzym, dass der Michaelis-Menten-Kinetik folgt, wenn v = 1µmol/min bei 0,1* KM?
34. Hexokinase katalysiert die Reaktion
ATP + Glucose Ù Glucose-6-Phosphat + ADP
∆RG°’ = -19,09 kJ/mol
Berechnen Sie die Konzentration an Glucose-6-Phosphat, die bei Anwesenheit von 10-5 M Glucose, 10-3 M
ATP und 10-4 M ADP mindestens erforderlich ist, damit die Reaktion rückwärts verläuft!
35. Die Hydrolyse von Asparagin zu Aspartat und NH4+ hat ein ∆RG°’ = -14226 J/mol und die Hydrolyse von ATP
zu AMP und PPi hat ein ∆RG°’ = -33472 J/mol. Die Bildung von Asparagin aus Aspartat und ATP verläuft in
zwei Schritten:
1. Aspartat + ATP Ù ß-Aspartyladenylat + PPi und
2. ß-Aspartyladenylat + NH4+ Ù Asparagin + AMP
Für die Hydrolyse von ß-Aspartyladenylat wurde ∆RG°’ = -41,84 kJ/mol ermittelt. Berechnen Sie ∆R’G°’ für
die Teilreaktionen und die Gesamtreaktion!
36. Wie hoch ist die Gleichgewichtskonzentration der Wasserstoffionen und der pH-Wert einer Lösung, die durch
die Vermischung von 400 ml 0,2M NaOH mit 150 ml 0,1M Phosphorsäure (pKa1 = 2,12, pKa2 = 7,21, pKa3 =
12,32)?
37. Eine enzymkatalysierte Reaktion wurde in einer gepufferten Lösung (0,03 M Phosphat-Puffer bei
pH = 7,21, pKa-Werte, s. Aufgabe 7) durchgeführt. Als Resultat der Reaktion entstanden 0,004 M Säure. Wie
hoch war der pH-Wert am Ende der Reaktion in der Lösung? Wie hoch wäre er ohne Puffer gewesen?
38. Skizzieren Sie den Lösungsweg und ermitteln Sie Werte für vmax und KM für eine enzymkatalysierte
Reaktion, für die folgende Messdaten erhoben wurden:
[S] (mol/l)
2,51*10-6
4,00*10-6
0,98*10-5
2,01*10-5
4,03*10-5
9,77*10-5
Vt=0 (µmol/(l*min)
28
40
70
95
112
128
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2,05*10-3
0,99*10-2
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39. Citrat entsteht durch die von Citrat-Synthase katalysierte Kondensation von Acetyl-CoA mit Oxalacetat.
Oxalacetat + Acetyl-CoA + H2O → Citrat + CoA + H+
In den Mitochondrien in Rattenherzen sind die Konzentrationen der Reaktanden und Produkte bei pH = 7,0
und T = 25°C: c(Oxalacetat) = 1µmol/l, c(Acetyl-CoA) = 1µmol, c(Citrat) = 220µmol/l und c(CoA) = 65µmol/l.
Bestimmen Sie aus diesen Daten und dem Wert für die Änderung der freien Standardenthalpie in der
Citratsynthesereaktion (∆RG°’ = -32,2kJ/mol) , welche Richtung der Stoffwechselfluss durch die CitratSynthase-Reaktion in der Zelle hat.
40. Acetylsalicylsäure (2-Acetoxybenzolcarbonsäure) ist eine schwache Säure mit einem
pKa = 3,6. Sie wird durch die Zellen der Magen- und Darmwand hindurch ins Blut aufgenommen. Die
Resorption erforderteinen Durchtritt durch die Zellmembran, der von der Polarität und Ladung des Moleküls
beeinflusst wird. Der Magensaft hat einen
pH = 1,5 und der Darminhalt einen pH = 6. Ermitteln und schätzen Sie rechnerisch ab, ausgehend von der
Struktur der Acetylsalicylsäure, ob mehr über den Magen oder den Darm aufgenommen wird!
41. Die in der mitochondrialen Atmungskette verlaufende Elektronenübertragung kann durch folgende NettoReaktionsgleichung dargestellt werden
NADH + H+ + 0,5 O2 ↔ H2O + NAD+
Berechnen Sie den Betrag der Änderung des Standardreduktionspotenials ∆ E°’ und der freien
Standardreaktonsenthalpie ∆RG°’ für die Nettoreaktion! Wie viele ATP-Moleküle (∆RG°’ = 30,5 kJ/mol für die
Synthese) können theoretisch gebildet werden?
42. Bei einer enzymatischen Reaktion mit und ohne Inhibitor wurden folgende Daten ermittelt:
[S] (mM)
0,200
0,250
0,333
0,500
1,00
2,00
2,50
3,33
4,00
5,00
V0 (nmol(min) ohne Inhibitor
16,67
20,00
24,98
33,33
50,00
66,67
71,40
76,92
80,00
83,33
V0 (nmol(min) mit Inhibitor (c(I) = 6µM)
6,25
7,69
10,00
14,29
25,00
40,00
45,45
52,63
57,14
62,50
Berechnen Sie vmax und KM! Bestimmen Sie die Art der Inhibierung und KI!
43. Sie studieren ein neu gefundenes Enzym und wollen dieses charakterisieren. Dazu messen Sie u.a. die
Anfangsgeschwindigkeiten der Umsetzung eines geeigneten Substrats bei verschiedenen Konzentrationen
und einer Enzymkonzentration von cEnzym,gesamt = 10*10-9 M:
Csubstrat [µM]
2.0
5.0
10.0
20.0
50.0
100.0
200.0
V0 [µmol/min]
7
17
29
44
67
80
89
500.0 1000.0
95
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44. Erwachsene, die Milch trinken können, haben das Enzym Lactase, das die Hydrolyse von Milchzucker
katalysiert, auf der äußeren Oberfläche ihrer Epithelzellen. Die Hydrolyse des dem Milchzucker ähnlichen
Malzzuckers misslingt, allerdings wird der Verlauf der Hydrolyse des Milchzuckers bei Anwesenheit von
Malzzucker (Mz) beeinflusst. Charakterisieren Sie diesen Einfluss quantitativ und qualitativ:
CLactose [µM]
3
5
10
30
50
V0, ohne Mz [mol/min]
10.4
14.5
22.5
33.8
40.5
V0, mit Mz [mol/min]
4.1
6.4
11.3
22.6
33
45. Eines Tages entdecken Sie auf Ihrem Teppich einen schleimigen Fleck. Als aufmerksamer Biotechnologe
finden Sie heraus, dass ein Bakterium Ihren Teppich verspeist! Aber Ihr Teppich ist aus Nylon der folgenden
Formel:
Sie kultivieren die Bakterien in großen Mengen und isolieren schließlich das Enzym Leggsase. Sie stellen
eine Lösung aus c0 = 0.1M Nylon her, fügen etwas Enzym hinzu und warten bei 25°C die Einstellung des
Gleichgewichts ab und ermitteln cGleichgewicht(Nylon) = 0.0001M. Charakterisieren Sie diese Reaktion
thermodynamisch!
46. Zitronensäure ist als Pufferreagenz geeignet. Stellen Sie 1m3 eines 0.1M Citrat-Puffers für den pH = 4.60
aus Zitronensäure (M = 192.12 g/mol; pKs,1 = 3.20, pKs,2 = 4,76, pKs,3 = 6.40) und NaOH
(M = 40.01 g/mol) her!
47. Vergleichen Sie die Ionenstärke des Citrat-Puffers aus Aufgabe 6 mit dem eines Acetat-Puffers (M = 60.03
g/mol; pKs = 4,75) mit gleichen Puffereigenschaften!
48. In der letzten Reaktion des Citrat-Cyclus wird das Malat dehydriert und dadurch Oxalacetat regeneriert:
L-Malat + NAD+ → Oxalacetat + NADH+H+
∆RG°’=30 kJ/mol
In den Mitochondrien der Rattenleber misst man bei einer angenommenen Temperatur von 25°C und einem
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(NAD+/NADH)-Verhältnis von 10, einem pH = 7,00 eine c(L-Malat) = 0.20mM, woraus sich die OxalacetatKonzentration bestimmen lässt.
49. Die Konzentration des Neurotransmitters Acetylcholin kann anhand der pH-Wert-Änderung festgestellt
werden, die mit seiner Hydrolyse einhergeht. Durch Inkubation mit wenig Acetylcholinesterase wird
Acetylcholin in Cholin und Essigsäure hydrolysiert. Eine Analyse von 15ml wässriger Acetycholinlösung sank
der pH-Wert von 7,65 vor der Zugabe von Acetylcholinesterase auf einen Endwert von 6,87 nach deren
Zugabe. Bestimmen Sie die Anzahl Mole Acetylcholin in der Lösung!
50. Zur Kalibrierung von pH-Elektroden werden Standardpuffer für pH = 4,00, pH = 7,00 und pH = 10,00
verwendet. Bestimmen Sie die Massen Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4 * 2 H2O, M = 138.01 g/mol)
und Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4, M = 141.98 g/mol), die man braucht, um einen Liter 0,01M
Standardpuffer mit pH = 7.00 herzustellen!
51. Es wurde ein neues Enzym entdeckt und auf verschiedenem Wege gereinigt:
Verfahren
Rohextrakt
Salzfällung
Säurefällung
Ionenaustauschchromatographie
Affinitätschromatographie
Ausschluß-Chromatograpie
Masse
Gesamtprotein
[mg]
20000
5000
4000
200
50
45
Aktivität
[Units]
4000000
3000000
1000000
800000
750000
675000
Berechnen Sie die spezifische Aktivität der Enzymlösung nach jedem Reinigungsschritt! Welches der für
dieses Reinigungsverfahren ist effektivste (d. h. erbringt die größte Reinigungswirkung)?
52. Rinder-Katalase wurde zur Beschleunigung der Zersetzung von Wasserstoffperoxid verwendet. Dabei nahm
die Wasserstoffperoxidkonzentration bei pH = 6.76 und T = 30°C wie folgt ab:
t(min)
C(H2O2) (mol/l)
0
0,02
10
0,01775
20
0,0158
50
0,0106
100
0,005
Bestimmen Sie die Michaelis-Menten Parameter KM und vmax! Welche Wasserstoffperoxidkonzentration ist
nach t = 20min bei einem Drittel der ursprünglichen Enzymgesamtkonzentration zu erwarten?
53. Eine Peptidase hydrolysiert Glycylglycin ind zwei Glycinmoleküle. Dabei wurden bei verschiedenen
Konzentrationen die Raektionsraten gemessen:
[S] (mmol/l)
v(µmol/min)
1,5
0,21
2,0
0,24
3,0
0,28
4,0
0,33
8,0
0,40
16,0
0,45
Bestimmen Sie mit Hilfe der verschiedenen Linearisierungsmethoden KM und vmax!
54. Inkubiert man eine Lösung 0,1M Glucose-1-phosphat mit einer katalytischen Menge Phosphoglucomutase,
wird das Glucose-1-phosphat in das Glucose-6-phosphat umgewandelt, bis das Gleichgewicht erreicht ist.
Die Gleichgewichtskonzentrationen betragen :
ceq(Glucose-1-phosphat) = 4,5*10-3 mol/l
ceq(Glucose-6-phosphat) = 9,6*10-2 mol/l
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Berechnen Sie K’ und ∆G°’ für diese Reaktion im physiologischen Standardzustand!
55. Die Synthese der aktivierten Form von Acetat (Acetyl-CoA) erfolgt in einem ATP-abhängigen Prozeß:
Acetat + CoA + ATP → Acetyl-CoA + AMP + PPi
Die freie Reaktionsenthalpie beträgt für die Hydrolyse von Acetyl-CoA ∆G°’ = -32,3 kJ/mol und für die
Hydrolyse von ATP zu AMP und PPi ∆G°’ = -30,5 kJ/mol. Berechnen Sie freie Reaktionsenthalpie und die
Gleichgewichtskonstante für die Gesamtreaktion unter physiologischen Standardbedingungen!
56. Eine enzymatische Reaktion findet in 10 ml Lösung statt, die eine Gesamtkonzentration an Citrat-Puffer von
c = 120 mmol/l enthält und einen Anfangs-pH-Wert von pH0 = 7,0 hat. Berechnen Sie den pH-Wert nachdem
durch die enzymatische Reaktion 0,2 mmol Säure produziert wurden! Welcher pH-Wert ergäbe sich in einer
ungepufferten Lösung mit gleichem Anfangs-pH-Wert? Die pKS-Werte von Citronensäure sind: pKS1 = 3,13,
pKS2 = 4,76, pKS3 = 6,40.
57. Für eine enzymatische Reaktion, die mit der Michaelis-Menten-Kinetik beschrieben werden kann, wurde k1 =
5*107 l*mol-1*s-1, k-1 = 2*104 l*mol-1*s-1 und
k2 = 4*102 l*mol-1*s-1 gemessen. Berechnen Sie KS und KM für diese Reaktion und entscheiden Sie, ob sich
die Reaktion im Gleichgewicht oder im Fließgleichgewicht befindet!
Für die Katalyse eines Substrates wurden die folgenden Werte für den Verlauf der katalytischen Reaktion nach
Michaelis-Menten ermittelt:
S [mmol]
1
2
5
10
20
(7) v [µmol/s]
2,5
4,0
6,3
7,0
9,0
(8) v [µmol/s]
1,17
2,10
4,0
5,7
7,2
58. Bestimmen Sie KM und vmax für den Fall (7)!
59. Bestimmen Sie die Art der Inhibierung für den Fall (8)!
9
Klausur Biochemie 2
83160
WS 2003/4-I
1. Eine Enzym katalysierte Reaktion fand in einer Pufferlösung mit c = 0,2 M Tris (pKS
= 8,1) statt. Dabei wurde der anfängliche pH = 7,8 durch die Bildung von 0,033M H+
Ionen verändert. Bestimmen Sie das molare Verhältnis von Tris0 zu Tris+ vor und
nach der Reaktion!
2. Wie hoch war der pH-Wert in Aufgabe 1 nach der Reaktion und wie hoch wäre er in
der ungepufferten Lösung gewesen?
3. Nitrobacter agilis spielt eine bedeutende Rolle im N-Kreislauf der Natur, weil er im
Boden vorhandenes Nitrit in der Gegenwart von O2 zu Nitrat oxidiert:
NO3- + 2H+ + 2e- → NO2- + H2O
0,5 O2 + 2H+ + 2e- → H2O
E°’ = +0,42 V
E°’ = +0,82 V
Berechnen Sie die Ausbeute an ATP (∆RG°’ = 32,2 kJ/mol) bei 50%igem
Wirkungsgrad!
4. Die Umwandlung von Glucose in Milchsäure hat ein ∆RG°’ = 217 464 kJ/mol. In
Milchsäurebakterien ist diese Umwandlung an die Bildung von 2 mol ATP geknüpft.
Berechnen Sie den Gesamtumsatz an freier Reaktionsenthalpie unter physiologischen
Standardbedingungen und berechnen Sie den Wirkungsgrad!
5. Die Neurospora crassa Protein Kinase hat eine Aktivierungsenergie von Ea = 44747,4
kJ/mol. Um wie weil schneller ist die katalysierte Reaktion bei 37°C als bei 12°C?
6. Bei einer Enzym katalysierten Reaktion wurden die folgenden kinetischen Daten
ermittelt:
c(S) [µM]
v [nM/min]
8,33
13,8
16,7
23,6
25,0
30,8
40,0
40,0
60,0
48,0
200,0
66,7
Bestimmen Sie KM und vmax nach Lineweaver-Burk und Eadie-Hofstee!
7. Ein Enzym hat einen KM = 4,7*10-5 M. Die maximale Reaktionsgeschwindigkeit
wurde zu vmax = 22µM/min eingestellt. Die Substratkonzentration betrug
c(S) = 2*10-4 M. Bestimmen Sie die Reaktionsgeschwindigkeit bei Vorhandensein
von c(I) = 5*10-4 M eines Inhibitors unter der Annahme, dass dieser kompetitiv, nichtkompetitiv bzw. unkompetitiv hemmt und in jedem Falle KI = 2*10-4M beträgt!
8. Wie hoch ist der Grad der Inhibition in allen drei Fällen, definiert als das Verhältnis
der Geschwindigkeiten im inhibitierten zu nicht inhibitierten Fall?
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