Mit leistungsstarker Genetik und Sortenvielfalt Spitzenerträge ernten Dr. Joachim Moeser Produktmanagement Bioenergie SAATEN-UNION GmbH, Isernhagen Vortrags-Übersicht 1. Einführung in die moderne Pflanzenzüchtung 2. Beispiele für leistungsstarke Genetik aus dem SAATEN-UNION Portfolio 3. Beispiele für Sorten- und Artenvielfalt aus dem Bereich Energiefruchtfolgen Wie funktioniert eigentlich Pflanzenzüchtung? Drei Phasen werden bei der Züchtung einer neuen Sorte unterschieden: 1. Schaffung von genetischer Variation durch Kreuzung von Pflanzen 2. Auslese (Selektion) von Nachkommen mit den gewünschten Eigenschaften 3. Vermehrung und Erhaltung der neuen, selektierten Pflanzen Generelles Züchtungsschema Woher bekommt der Züchter die Ausgangsvariabilität? Eigener Genpool Sorten anderer Züchter (national und international) Material aus Forschungsprojekten Genbankmaterial Kreuzungen sind Handarbeit! 1. Generation nach Kreuzung (F1) = vollständig gleich Bis zu 20-60 Körner pro Ähre resultieren aus der Kreuzung Die Nachkommenschaften einer Ähre sind: 1. Homogen vom Aussehen (Phänotyp) 2. Genetisch heterozygot (= 50 Gene von der Mutter und 50% Gene vom Vater) 2. Generation nach der Kreuzung (F2) = sehr unterschiedlich Zweite Generation nach der Kreuzung (F2)= sehr unterschiedlich: Detail Züchtung = Diversität • Genetische Diversität wird durch jede Kreuzung erzeugt. • Erste Selektion anhand von phänologischen Merkmalen: Krankheiten, allgemeiner Habitus, Pflanzenlänge, Lager, Grannen,….. • Ertrag kann erst ab dem dritten Prüfjahr verlässlich gemessen werden. Labore für Biotechnologie, Qualität und Resistenz • Labor für Biotechnologie Gewebekultur, Produktion von doppelhaploiden Pflanzen für die Winterweizen- und Hybridweizenzüchtung • Labor für Qualität Analyse von insgesamt 80 Qualitätsmerkmalen (inkl. Saatgutqualität) • Labor für Resistenz Produktion von Inokulum und Inokulation im Zuchtgarten von 6 bedeutenden phytopathogenen Pilzen für die Getreidezüchtung Höhere Effizienz durch Biotechnologie DH-Produktion über Antheren-/Pollenkultur Erzeugung genetischer Variabilität Kreuzungspflanzen Fachberatung Saaten-Union WW 2004 Haploide Weizenpflanzen auf Nährmedium Doppelhaploide-Pflanzen im Gewächshaus Nutzung von Sensorik im Gewächshaus NIRS = Nahinfrarot-Spektroskopie Quelle: Lemnatec Einsatz von Sensorik in der Pflanzenzüchtung Einzelpflanze (Hyper-)spektrale Verfahren Chl-Fluoreszenz Thermographie x y 1000nm λ 2500 nm Photosynthese, Wasserhaushalt und indirekte Effekte (z.B. biotischer Stress) Plot und Bestand Populationen der 1. Auslesegeneration , angebaut als Mikroplots Populationen der 1. Auslesegeneration (als Mikroplots) MP-Ernte Handernte der selektierten Stämme Fachberatung Saaten-Union WW 2004 WW Leistungsprüfung im Zuchtgarten WW Leistungsprüfung im Zuchtgarten Phänotypisierung und Robotik: Feldversuche auf der SaatenUnion Versuchsstation Moosburg Bonirob TWIN-Mähdrescher W eizenzüchtung für Europa Getreidezüchtung für Europa Schweden Dänemark Interne Züchterprüfungen: Leistungsprüfungen Screening Polen England Niederlande Belgien Deutschland Tschechien Frankreich Slowakei Schweiz Österreich Ungarn Züchtung für die Zukunft Neue Herausforderungen in der Pflanzenzüchtung durch neue Märkte: z.B. Biomasse zur energetischen- oder stofflichen Nutzung: • Wertprüfung für Biomasse Getreide seit 2010 • Wertprüfung für Sorghum seit 2012 • Wertprüfung für Energierüben (inzwischen eingestellt) Ertragsergebnisse der Wertprüfung Biomasse Getreide Trockenmasse-Erträge von Roggen und Triticale GPS Wertprüfung, 3-jährig, 9-11 Orte 140 Mittelwert von Trock masse dt/ha St.1 Mittelwert von Trock masse dt/ha St.2 TM-Ertrag dt/ha 135 130 125 120 115 110 105 Sorten Hybridroggen vs. Triticale Ganzpflanzensilage (GPS) Vergleich der relativen Vorzüglichkeit der neuen RW und TIW GPS-Sorten abhängig vom Ertragsniveau, Mittelwert 2009-2011, 9 Orte, Stufe 2 TM Ertrräge der GPS Sorten (rel.) 125 120 115 110 105 MW RW neu MW TIW neu 100 95 90 85 80 80 90 100 110 120 130 140 TM Erträge der Verrechnungssorten dt/ha 150 160 Mehr GPS Ertrag durch Getreide Mischungen? Moosburg, 2012 16 15 TM-Ertrag t/ha 14 13 12 11 10 9 8 GW GW + RW RW TIW + RW Wintergetreidemischungen TIW TIW + RW + GW Flexiblere TS Gehalte bei Getreide-Mischungen? Moosburg 2012 50 TS-Gehalt [%] 45 40 35 30 25 GW GW + RW RW TIW + RW Wintergetreide-Mischungen TIW TIW + RW + GW Wintergetreide Gemenge mit Leguminosen • Wickroggen (klassisch) • Wintertriticale oder -roggen mit Wintererbse oder Winterbohne Vorteile: • Einsparung von N-Dünger • Zusätzliche Diversitätskomponente im Feld Nachteil: • Aussaat auf unterschiedlichen Tiefen mit unterschiedlichen TKGs Wintergetreidemischungen mit Leguminosen Trockenmasseertrag (dt/ha) 2012, 2-ortig, 4-fach Parzellenversuch Trockenmasseertrag dt/ha 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 SOULEYKA SOULEYKA SOULEYKA SU PHÖNIX SU PHÖNIX SU + HIVERNA + JAMES + HIVERNA PHÖNIX+ JAMES Gerste Roggen Sorten + Mischungspartner TULUS TULUS + HIVERNA Triticale TULUS + JAMES Vielfältige Folgefrüchte nach Getreide GPS: SORTENPROFIL 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Aussaat als Zwischenfrucht nach der Getreideernte Bekämpfung von wandernden Wurzelnematoden (Pratylenchus penetrans) Keine Vermehrung von Trichodoriden (Überträger der virösen Eisenfleckigkeit) Sehr schnelle Anfangsentwicklung, Schneller als einjähriges Weidelgras Zahlreiche Blätter mit guter Unkrautunterdrückung (Allelopathetische Wirkung) Hohe Produktion an organischer Masse, intensive Durchwurzelung des Bodens Pflanzenlänge ca. 160 cm Nicht winterhart, leichte Einarbeitung und anschließende Direktsaat möglich Rauhafer / Sandhafer PRATEX BIOGAS FUTTER EROSION Rauhafer / Sandhafer PRATEX PRATEX liefert viel organische Masse, die dazu beiträgt, die Bodenqualität zu verbessern und die Bodenbiologie zu aktivieren. Zusammenfassung • Die Zuchtprogramme der SAATEN-UNION erzeugen Jahr für Jahr neue genetische Variabilität und Diversität. • Neue Märkte werden von der Züchtung aktiv bearbeitet. • Getreide-GPS als Beispiel für deutlichen Ertragsfortschritt beim Landwirt. • Getreide-GPS eröffnet neue Möglichkeiten diverse Fruchtfolgen auf den Acker zu bringen. • Neue VITERRA Zwischenfrucht-Mischungen mit zertifiziertem Saatgut bringen Farbe ins Feld und lösen vielfältige Fruchtfolgeprobleme. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!