Kognitive Soziolinguistik Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit Martin Pütz 0. Einleitung1 Die Kognitive Linguistik (im Folgenden KL) ist in den letzten 30 Jahren seit der Publikation der klassischen Werke von Lakoff/Johnson (1980) und Langacker (1987) zu einem theoretisch überzeugenden Wissenschaftsparadigma herangewachsen. Obgleich die KL insbesondere in den Bereichen Grammatik, Semantik und Pragmatik, aber darüber hinaus auch in den sprachübergreifenden Feldern wie Diskursanalyse, Erstspracherwerb und Angewandter Linguistik überragende Erfolge zu verzeichnen hat, haftet ihr doch der Makel an, nicht in angemessener Weise einer empirisch orientierten und gebrauchsbasierten Vorgehensweise verhaftet zu sein. Es mehren sich derzeit kritische Stimmen, die sich im Rahmen dieses Forschungsparadigmas für eine empirische Vorgehensweise bei der Analyse sprachlicher Daten aussprechen und somit den Fokus auf eine der sozialen Wirklichkeit entsprechenden Sprachbetrachtung ausrichten. Die Rede ist von einer sich entwickelnden Kognitiven Soziolinguistik, die eine der sozialen Wirklichkeit entsprechende gebrauchsbasierte (usage-based) Betrachtungsweise von Sprache und Kognition beinhaltet und eine auf Intuitionen und Introspektion beruhende Datenanalyse für unangemessen hält. Diesbezüglich ist insbesondere die Forderung von Geeraerts (2005) nach einer stärker sozial ausgerichteten KL hervorzuheben. Im ersten Teil des Beitrags (Kap. 1) werden kurz einige Kennzeichen der KL erläutert und es werden die verschiedenen Strömungen innerhalb dieses Forschungsparadigmas vorgestellt (Kap. 2). Es folgt sodann in Kap. 3 die Diskussion einer im Entstehen begriffenen Kognitiven Soziolinguistik (im Folgenden KSL), die insbesondere im Hinblick auf eine stärker empirisch orientierte Forschung unter Einbezug der sozialen Wirklichkeit zu begründen und auszubauen ist. Nicht homogene Sprachgemeinschaften stehen im Mittelpunkt einer solchen Betrachtungsweise, sondern Sprachvariation und funktionale Aspekte sind wesentliche Bestandteile einer sozio-kognitiven Betrachtung von Sprache und Texten. Schliesslich werden in Kap. 4 kognitiv-soziolinguistische Arbeiten vorgestellt, gefolgt von einem kurzen Fazit und einem Forschungsausblick (Kap. 5). 2 Martin Pütz 1. Skizzierung der Theorie der Kognitiven Linguistik Die Kognitive Linguistik beschäftigt sich mit den mentalen Prozessen, die der Sprachstruktur und dem Sprachgebrauch zugrunde liegen. Sprachfähigkeit ist somit nicht als ein rein autonomes Modul zu sehen, sondern interagiert mit anderen kognitiven Domänen wie Denken, Weltwissen, Wahrnehmung und mentaler Erfahrung. Einerseits ist die Sprachstruktur als ein Ergebnis individueller Konzeptualisierungsprozesse zu sehen, andererseits gestaltet oder beeinflusst sie auch die linguistische Struktur der Konzeptualisierung, d.h. die Art und Weise, in der die Wirklichkeit wahrgenommen und kategorisiert wird (Meex & Mortelmans 2002: 51). Begründet wurde die KL durch die bahnbrechenden Arbeiten des amerikanischen Linguisten Ron Langacker (u.a. 1987), der in Abkehr der Chomsky’schen Linguistik eine Forschungsrichtung favorisierte, die Syntax nicht als formal-sprachliches Modul, sondern als semantisch-konzeptuelle Komponente beschrieb, deren sprachliche Elemente motiviert und somit nicht arbiträr seien. Grammatik sei inhärent symbolisch! Diese Losung wurde zum Markenzeichen einer kognitiv-orientierten Linguistik insgesamt, die dem Konzept „Bedeutung“ eine zentrale Rolle zuschreibt und die für sämtliche linguistische Beschreibungsebenen wie Phonologie, Morphologie, Syntax, Lexik und Pragmatik relevant ist. Einer Trennung zwischen ‚bedeutungsvoller’ Lexik und ‚bedeutungsleerer’ Syntax wird somit eine klare Absage erteilt. Sämtliche Ebenen der Sprachbeschreibung sind vielmehr auf einem Kontinuum von bedeutungsvollen Strukturen anzusiedeln, die sich nur im Hinblick auf Abstraktheit (eher Morphologie) und Spezifizität (eher Lexik) voneinander unterscheiden. Mit Blick auf das Kernstück dieses Beitrags, i.e. eine Erweiterung der kognitiv-linguistischen Betrachtungsweise um die sozio-kulturelle Komponente, ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass Vertreter der KL explizit den gebrauchsbasierten Charakter der Theorie hervorheben und somit die aktuelle Sprachverwendung als Grundlage für die Analyse und Interpretation sprachlicher Daten betrachten (s. insbesondere Section 2 in Ruiz de Mendoza et al. 2005). 2. Foschungsrichtungen innerhalb der Kognitiven Linguistik Als einer der wichtigsten Wegbereiter der Kognitiven Linguistik und deren Bekanntmachung im europäischen Sprachraum2 ist sicherlich der belgische Linguist René Dirven zu sehen, der in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten das kognitive Paradigma bereichert und in unterschiedliche Richtungen weiterentwickelt hat.3 In seinem Überblicksartikel „Major Strands in Cognitive Linguistics“ macht Dirven (2005) deutlich, dass das Paradigma der Kognitiven Linguistik gleichsam mit einer Strömungsmetapher (stream) beschrieben werden kann, die als ‚Mündungsdelta’ von unterschiedlichen ‚Zuflüssen’ (strands) gespeist wird. Diese stehen in Kognitive Linguistik: Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit 3 wechselseitiger Beziehung zueinander und sollen im Folgenden als fünf wesentliche Strömungen innerhalb der KL kurz skizziert werden. In enger Anlehnung an die Gestaltpsychologie, die das Erleben bzw. die Erfahrung nicht als ungeordnete, gestaltlose Masse, sondern als strukturiertes Ganzes wahrnimmt, konzipierte Langacker (1987) seine kognitive Grammatik als ein höchst abstraktes symbolisches System. Kennzeichnend ist die Auffassung, dass Bedeutung grundsätzlich mit konzeptueller Struktur gleichzusetzen ist und Konstruierungsmechanismen wie Kategorisierung, Prototypen, Ikonismus und Metaphorisierung bei der Produktion von sprachlichen Äußerungen konstituierend sind. Ein wesentliches charakteristisches Element ist das konzeptuelle Phänomen der ‚Konstruierung’ (construal), das auf die Einsicht verweist, dass ein objektiv-konzeptueller Inhalt (Situation, Objekt, Vorgang, Handlung etc.) auf unterschiedliche Weisen dargestellt bzw. konstruiert werden kann. Sprechern ist etwa die Fähigkeit zur Perspektivierung einer konzeptuellen Szene zueigen. Nach Pohl (2004: 23) kann beispielsweise die grammatische Relevanz der Perspektivierung in syntaktischen Alternativkonstruktionen des Deutschen sichtbar gemacht werden. Perspektivierung kann auch auf die Fähigkeit verweisen, eine Struktur auf dem Hintergrund (ground) anderer Strukturen zu konstruieren, wie die konzeptuelle Metapher belegt: eine Kenntnisdomäne (Quelldomäne) wird als konzeptueller Hintergrund einer anderen Domäne (Zieldomäne) konstruiert (Feyaerts 1997: 23). Die zweite wesentliche Strömung der KL ist die der kognitiven Semantik (Lakoff, Johnson, Sweetser) und der Pragmatik (Panther, Ruiz de Mendoza), die die zentrale Rolle der menschlichen Erfahrung bei der Entwicklung bedeutungsvoller Konzepte hervorheben und sich der philosophischen Richtung der Phänomenologie verschreiben. Die kognitive Semantik macht auch keinen Unterschied zwischen enzyklopädischen und rein semantischen Bedeutungselementen, so wie sie im strukturalistisch geprägten Ansatz charakteristisch sind. Die Theorie des Erfahrungsrealismus geht von der Annahme aus, dass das Entstehen bedeutungsvoller konzeptueller Strukturen auf körperliche und interaktive Erfahrungen zurückzuführen ist und mittels angeborener Fähigkeiten Sprecher in der Lage sind, Aspekte dieser konkreten Erfahrungsbereiche mithilfe imaginativer Prozesse auf abstrakte konzeptuelle Strukturen zu projizieren. So wird etwa das Denken (abstrakte Domäne) metaphorisch als Wahrnehmen, Bewegung oder gar Verdauung (konkrete Domänen) verstanden, wie die Beispiele im Englischen „I see your point“ „The argument runs as follows“, oder „the lesson is hard for me to swallow“ zeigen (Radden 1994: 75). Menschen denken in Metaphern zumeist unbewusst, weil die Metaphern als solche nicht mehr wahrgenommen werden. Ein weiteres Kernstück einer phänomenologisch ausgerichteten kognitiven Semantik ist die Prototypenlehre (Rosch, Lakoff), die in Anlehnung an psychologische Untersuchungsverfahren eine graduelle Abstufung innerhalb von Kategorisierungsprozessen vorsieht und somit eher typische, marginale und periphere Mitglieder einer 4 Martin Pütz Kategorie unterscheidet. Eine solche prototypische Ausrichtung ist gleichsam auf Wortklassen anzuwenden insofern dass etwa im Englischen eine TransitivKonstruktion wie das lexikalische Verb eat prototypischer ist als das Auxiliarverb have. Die dritte Strömung innerhalb der KL wird hier mit kognitiv orientierter Diskursanalyse beschrieben. Diesbezüglich sind insbesondere die Arbeiten von Fauconnier zu mentalen Räumen zu nennen, die sich auf die textuelle Ebene von Sprache beziehen, wie auch die Konzeption einer kognitiven Poetik (Lakoff, Turner), die in der Anwendung der konzeptuellen Metapherntheorie auf die Literaturwissenschaft bzw die Interpretation von Texten besteht (Steen, Stockwell). Arbeiten, die unter der Rubrik ‚Kognitive Psycholinguistik’ beschrieben werden können, sind nicht nur ‚reinen’ kognitiven Linguisten zuzurechnen, sondern auch Vertretern psycholinguistischer Forschung und sollen hier kurz als vierte Strömung innerhalb der KL Erwähnung finden. Im Wesentlichen geht es um Prozesse der Sprachverarbeitung im Erstspracherwerb und des Sprachverstehens in der figurativen bzw. metaphorischen Sprachverarbeitung. Im figurativen Sprachverständnis spielen Bildschemata eine entscheidende Rolle. Schemata sind immer wiederkehrende und anpassungsfähige konzeptuelle Strukturen, die das Kind aus seiner körperlichen und interaktiven Erfahrung mit seiner Umwelt entwickelt, wie die des ‚Behälters’ (container), von ‚Zentrum und Peripherie’, oder von ‚Teil und Ganzem’. Wie Radden (2004: 75) zeigt, abstrahiert das Kind etwa das Behälterschema aus Erfahrungen mit der Milchflasche, mit Spielkästen und mit dem Greifen seiner Hand, denen allen die Vorstellung einer räumlichen Umgrenzung eines Inneren von einem Äußeren gemeinsam ist. Im figürlichen Sprechen werden demnach Bildschemata kognitiv bedeutsam, da sie als Schablonen für die Bildung abstrakter Konzepte dienen. Beispiele im Englischen sind hier „I am in deep trouble“ oder „Sheila fell in love“ (Radden 2004: 76), bei denen die englische Präposition in auf abstrakte Erfahrungsbereiche (trouble, love) projiziert wird. Ein weiteres wichtiges Beschäftigungsfeld innerhalb der kognitiven Psycholinguistik bildet die Forschung zum Erstspracherwerb (insbesondere Tomasello), die gleichsam wie für Langacker’s kognitive Grammatik einen gebrauchsbasierten Ansatz verfolgt, in dessen Mittelpunkt die kommunikativen Situationen und der aktuelle Sprachgebrauch stehen, in denen Kinder ihre Erstsprache erlernen. Das Beziehungsgeflecht zwischen Sprache und Kognition auch im natürlichen und gesteuerten Zweitsprachenerwerb zu erforschen bzw. die psycholinguistischen und allgemein-kognitiven Prozesse beim Zweitsprachenlernen zu identifizieren und erklärbar zu machen, sind Gegenstand einer „Angewandten Kognitiven Linguistik’, die sich erst in den letzten Jahren zu einem wichtigen Forschungsparadigma etabliert hat (cf. Pütz/Niemeier/Dirven 2001).4 Der lerntheoretische Nutzen einer kognitiv konzipierten Grammatik- und Wortschatzvermittlung besteht gerade in der Annahme, dass die Struktur des Kognitive Linguistik: Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit 5 sprachlichen Form-Bedeutungssystems sich nicht von seinen konzeptuellen und kommunikativen Funktionen trennen lässt. Somit lässt sich logischerweise schlussfolgern, dass dem Fremdsprachenlerner die Einsichten in die grammatischen und lexikalischen Strukturen der Sprache nachhaltiger vermittelt werden, indem diese in ihrer kognitiven Motiviertheit aufgezeigt werden können. Die 5. Strömung innerhalb der KL lässt sich mit dem Begriff „Kognitive Soziolinguistik“ umschreiben, die in diesem Beitrag in besonderer Weise thematisiert werden soll. 3. Kognitive Soziolinguistik: Variabilität und Empirie Es sind sicherlich zwei wesentliche Merkmale einer zu begründenden Kognitiven Soziolinguistik zu nennen, die konstitutiv für ihre Begriffsbestimmung sind. Zum einen die sozio-kulturelle Begründung von Sprache wie auch die Auffassung von Kognition als eines sozialen Phänomens. Daraus ergibt sich auch die Bezeichnung von Sprache als eines variablen Systems, verankert in der Kognition von Sprechern und ihren (heterogenen) Sprechgemeinschaften. Zum anderen erfordert die Erforschung von Sprache und Kognition in ihrer sozialen und kulturellen Situiertheit auch die Notwendigkeit einer empirischen Vorgehensweise, d.h. die Anwendung methodischer Analyseverfahren zur Elizitierung, Analyse und Auswertung sprachlicher Daten. 3.1. Die sozio-kulturelle Begründung von Sprache Es muss an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden, dass soziolinguistische Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte hinreichend die wechselseitigen Beziehungen zwischen Sprache und sozialen Faktoren (Schicht, Alter, Geschlecht, Bildung, Ethnie, etc.) aufgezeigt und erklärt haben (Labov, Trudgill, Milroy, u.v.a.). Jedoch nicht nur mikro-soziolinguistische Studien, die sich mit Sprache als Reflex sozialer Faktoren befasst haben, sondern auch sog. makro-soziolinguistische Arbeiten (Sprachsoziologie), die sich mit dem Status und Rolle von Sprache(n) in multilingualen Gesellschaften beschäftigen (Fishman, Gumperz, u.v.a.), haben zu einem besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Sprache und sozialer Wirklichkeit beigetragen. Diese soziolinguistischen Einsichten haben auch im Kontext der KL-Forschung zu der Notwendigkeit geführt, Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit in ihrem komplexen Zusammenwirken zu betrachten. Nicht idealisierte Sprecher und eine auf Intuition und Introspektion aufbauende Linguistik wird den sozialen Realitäten gerecht, sondern vielmehr der Blick auf ‚reale’ Sprecher und deren Eingebundenheit in soziale und kommunikative Kontexte ist Ausgangspunkt einer kognitiv-orientierten Beschäftigung mit Sprache und unterschiedlichen Sprachsystemen. Nicht umsonst wurde in kognitiv-linguistischen Kreisen stets der Charakter einer gebrauchsbasierten Orientierung hervorgehoben, mit anderen Worten der Fokus auf aktuelle Sprachverwendung in ihrem sozio-kulturellen 6 Martin Pütz Umfeld. Gerade diese Betonung im Hinblick auf die Notwendigkeit der Erhebung von Performanzdaten findet jedoch nicht in angemessener Weise ihre konkrete Umsetzung in Studien zur KL. Betrachtet man das konkrete Analyse- und Datenmaterial, das in Arbeiten zur kognitiven Grammatik, Semantik oder gar Pragmatik noch bis vor einigen Jahren herangezogen worden ist, so lässt sich dieses weitgehend als losgelöst von sozialen und kulturellen Einflüssen beschreiben. Sprachmaterial, das zur Erhellung des Zusammenhangs zwischen Sprache und Kognition beitragen sollte (cf. Lakoff, Langacker), war im Wesentlichen konstruierten Äußerungen entnommen ohne jeglichen Rückgriff auf ihre soziale und kulturelle Situiertheit. Eine kognitiv orientierte Soziolinguistik wird somit vehement z.B. von Geeraerts gefordert, der sich in einem Interview mit Juana I. Marín-Arrese (2007: 291) zur Frage einer sozial orientierten KL wie folgt äußerte: Now, we know from our linguistic studies – the studies on language that we conduct in the context of Cognitive Linguistics – that cognition is a social phenomenon: the embodiment of language is not just a physiological embodiment, it is also a form of social situatedness. People are part of a culture, and so are their ideas; we get our concepts not just through our bodies but also (and perhaps even primarily) through our cultural environment. Dementsprechend fordern die Verfechter einer kognitiven Soziolinguistik eine stärkere Berücksichtigung sozialer und kultureller Einflussfaktoren, die ohne Zweifel auch ein methodisches Umdenken erfordert. 3.2. Empirie und methodische Verfahren der Datensammlung Betrachten wir die bisherigen Studien zur KL, die in den vergangenen 30 Jahren durchgeführt wurden, so wird rasch deutlich, dass trotz des nimmer endenden Plädoyers für eine gebrauchsbasierte Kognitive Linguistik dem aktuellen Sprachgebrauch entnommene Daten kaum der Beobachtung zugänglich sind. Im Gegenteil, insbesondere die grundlegenden Arbeiten im Rahmen einer Begründung der KL weisen ein Analysematerial auf, das vornehmlich durch Introspektion gewonnen wurde und sodann zur Hypothesenbildung diente. Ohne Zweifel ist es problematisch, aufgrund konstruierter metaphorischer Äußerungen (Lakoff/Johnson) auf die zugrunde liegende Natur menschlicher Konzeptualisierungssysteme zu schließen. Kognitive Linguisten, so die Kritiker (z.B. Gibbs 2007: 7), könnten ihre Forschungsergebnisse sehr viel eindrucksvoller vermitteln, wenn die methodische Vorgehensweise substantieller gestaltet würde und durch experimentelle Studien verifiziert werden könnte. Kurzum: auf Introspektion basierende Sprachanalysen sollten mit anderen methodischen Analyseverfahren wie Audio- und Videographieanalysen, experimentellen Untersuchungen und Methoden der Korpusanalysen ergänzt werden. Ohne Zweifel haben insbesondere korpuslinguistische Studien zu Syntax- und Lexikproblemen der kognitiven Linguistik zu neuen Einsichten und respektablen Kognitive Linguistik: Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit 7 Ergebnissen geführt (Gries/Stefanowitsch 2007). Korpora sind quantifizierende Datensätze, die ebenso wie audio-visuelle Erhebungstechniken die Möglichkeit bieten, natürliches Sprechen in kommunikativen Situationen systematisch zu erfassen und Frequenzlisten spezifischer syntaktischer und lexikalischer Strukturen zu erstellen. Aufgrund der enormen Datenmenge sind computererstellte Korpora in besonderem Masse repräsentativ für ein spezifisches Register oder Varietät. Hervorzuheben ist gleichsam die Tatsache, dass Korpora in ihrer Zusammensetzung systematisch und erschöpfend sind insofern da nicht nur stark frequentierte linguistische Phänomene der Beobachtung zugänglich sind, sondern auch nur marginal realisierte sprachliche Erscheinungen. Schließlich sind Korpusanalysen als wichtige Methoden empirischer Datensammlung anzusehen, da sie nicht unbedingt zu kategorischen Aussagen führen, sondern mittels statistischer Messverfahren auch Aussagen zum ‚probabilistischen’ Vorkommen sprachlicher Einheiten machen können. 4. Studien zu einer Kognitiven Soziolinguistik Es soll an dieser Stelle betont werden, dass eine sozio-kulturelle Orientierung innerhalb der KL bislang nicht grundsätzlich unterblieben ist. Als ein gebrauchsbasierter Ansatz von Grammatik und Sprache ist die KL offen gegenüber soziolinguistischen Problemfeldern wie (i) Sprachvariation (sozial/regional/stilistisch), (ii) die ideologische Funktion von Sprache, und die (iii) Beziehung zwischen Sprache und Kultur so wie sich diese mit dem Konzept ‚kognitive kulturelle Modelle’ beschreiben lässt. Diese Neuorientierung geht einher mit der allmählichen Anwendung empirischer Methoden der Datensammlung.5 Im Laufe der letzten 10 Jahre ist die Tendenz erkennbar gewesen, den ‚sozialen Wandel’ der KL in einer Reihe von Arbeiten zu thematisieren. Ein wichtiges Betätigungsfeld sehen kognitive Soziolinguisten in der Analyse lexikalischer und konzeptueller Variation. Insbesondere ist diesbezüglich auf die Arbeiten von Geeraerts und seines Leuvener Forschungsteams zu verweisen, die unterschiedliche sprachliche Konzeptualisierungen in den dialektspezifischen Varietäten des holländischen und belgischen Niederländisch sowie in unterschiedlichen Registern mittels einer Attitüdenuntersuchung identifizieren konnten (Geeraerts/Groendelaers/Bakema 1994). Zuzüglich zu Studien lexikalischer Variation sind aus kognitiv-soziolin-guistischer Sicht Arbeiten zur ‚Kritischen Diskursanalyse’ hervorzuheben, in denen z.B. sprachliche und konzeptuelle Metaphern in politischen Reden identifiziert wurden, wobei deren Wirksamkeit bzw. Manipulationskraft im gesellschafts-politischen Kontext aufgezeigt werden konnte (s. insbesondere die Beiträge in Dirven/Frank/Pütz 2003). Die ideologische Funktion von Texten lässt sich zudem mittels der Analyse von sprachlichen Metaphern bestimmen, die sich kulturspezifisch unterschiedlichen sog. kognitiven Modellen zuordnen lassen. Unter dem Begriff ‚kognitives Modell’ ist die Verknüpfung von Kategorien in einem mentalen Netzwerk zu verstehen, in denen sich unser Weltbild organisiert. In ihrem Beitrag zu dem beantragten 8 Martin Pütz Amtsenthebungsverfahren des amerikanischen Präsidenten Clinton zeigt Morgan (2001) etwa, dass kulturelle kognitive Modelle wie ‚Meineid’, ‚private und öffentliche Beziehungen’ etc. Clintons Verfehlungen nicht als prototypische Vergehen auswiesen und somit der Kongress keine Mehrheit fand, um ein Amtsenthebungs-verfahren gegen den Präsidenten einzuleiten. Interessanterweise lässt sich eine sozio-kognitive Perspektive nicht nur auf die Soziolinguistik im engeren Sinne, sondern auch auf die Soziologie der Sprache anwenden (Fishman, Gumperz). Geeraerts (2003) etwa hat gezeigt, dass sich das Spannungsfeld zwischen sprachlicher Standardisierung und Sprachvariation auch auf die Bereiche der Sprachpolitik und der Sprachenplanung anwenden lässt und somit politische Entscheidungsprozesse mit beeinflussen kann. Diesbezüglich lassen sich im westlichen Denken zwei unterschiedliche Positionen bzw. kognitive Modelle identifizieren, mit denen sich die Beziehung zwischen Sprache und sozialer Realität veranschaulichen lässt: und zwar die Weltbilder der rationalen Aufklärung und der Romantik. Die Aufklärung und instrumentelle Vernunft ihres Denkens spiegelt sich in der Auffassung von Sprache als eines neutralen Mediums demokratischer Partizipation und Emanzipation, wogegen das Modell der Romantik Sprache als expressives Kommunikationsmittel und Ausdruck sozialer Identität ausweist. Die beiden Modelle sind heute Eckpfeiler sprachpolitischer Entscheidungen insofern dass einerseits romantisierende Vorstellungen einer konfliktfreien multilingualen Gesellschaft postuliert werden, andererseits aber rationale Sprachplanungsmodelle oftmals den sozial ungleichen Machtverhältnissen im Kontext unterschiedlicher Ethnien Rechnung zu tragen scheint. Die beiden entgegengesetzten Modelle können gleichsam mit den konzeptuellen Metaphern LANGUAGE AS A TOOL (rational) und LANGUAGE AS AN IDENTITY MARKER (romantisch) beschrieben werden. Englisch als globales Kommunikationsinstrument ist etwa in vielen Staaten Afrikas als offizielle Sprache in den jeweiligen Verfassungen implementiert, wogegen die zahlreichen autochthonen Sprachsysteme funktional zweitrangig und aufgrund ihrer Degradierung in sozialen Domänen auch auf lange Sicht in ihrer Existenz gefährdet sind. Eine sozio-kognitive Analyse sprachpolitischer Diskurse ermöglicht es mittels der Identifizierung sprachlicher und kognitiver Metaphern bzw. kognitiver Modelle eine Vielzahl an Manipulationstechniken offen zu legen. So findet sich in Pütz (2005) eine Metaphernanalyse diverser politischer Texte, in denen die namibische Regierung ihre Präferenz für Englisch als einzige offizielle Sprache zugrunde legt und ihre ideologische Sicht an ihre Adressaten, i.e. die namibische Bevölkerung, ´kommuniziert`. Die „Conduit“ Metapher ist in besonderem Maße geeignet, Sprachideologien zu erforschen, insbesondere wie sie sich in metasprachlichen Diskursen wie Debatten und Argumenten zu Sprache und Funktionen von Sprache offenbaren. Aus konzeptuell-metaphorischer Sicht erfolgt die Kommunikation zwischen Sender (hier: namibische Regierungsverantwortliche) und Empfänger (hier: namibische Bürger oder Sprachplaner) über eine `Leitung´ (conduit: Schriftprache oder gesprochene Sprache) mittels derer Gedanken und Ideen übertragen werden. In Kognitive Linguistik: Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit 9 diesem Sinne ist das autochthone Sprachsystem (i.e. Muttersprache) ein Container für afrikanische Werte und Glaubenssysteme; die offizielle Sprache Englisch ein Container für internationale Beziehungen im Rahmen von trans-afrikanischer Kommunikation, Globalisierung und Pan-Afrikanismus insgesamt. In beiden Sprachen kompetent zu sein, bedeutet infolgedessen Zugang zu unterschiedlichen Wertesystemen zu haben: zum einen Internationalität bei gleichzeitiger nationaler Einheit (Englisch) wie auch zum anderen kulturelle Authentizität und die Betonung sozialer Identität (afrikanische Sprachen/Dialekte). Folgender Auszug aus einem Text zur bevorstehenden Sprachenregelung noch vor der namibischen Unabhängigkeitserklärung (1990) durch die zukünftige Regierungspartei SWAPO (South Western Peoples’ Organisation) lässt den Mechnismus der Conduit-Metapher erkennen (UNIN 1981: 27, zit. in Pütz 2007: 108). Unity: The language chosen should contribute toward the new nation’s primary task; that is, achieving unity and national reconstruction in the wake of deliberate policy of ethnolinguistic fragmentation pursued by the occupying regime. Sprache wird demnach als Container für nationale Einheit und nationale Rekonstruktion konzeptualisiert, die der Nation und dem namibischen Volk (Empfänger) zugute kommen wird, wenn sich für die ‚richtige’ Sprache (i.e. Englisch) als offizielles Kommunikationsmedium entschieden wird. Gleichzeitig wird im Regierungspapier offenbart, dass eine Bedrohung von der Entscheidung für ein einziges afrikanisches Medium ausgeht, da ansonsten die nationale Einheit aufgrund von ethnischer Fragmentierung gefährdet sein könnte. Eine Anspielung erfolgt hier auf die autochthone Sprache Oshiwambo, die von mehr als 50% der Namibier verwendet wird (UNIN 1982: 3; zit. in Pütz 2007: 109): … choosing one of the local languages as the official language could arose unnecessary intralinguistic competition and strife. It is conceivable that other Namibians whose languages are not strong enough candidates for national status on a numerical basis might oppose the claims of this language. Schätzungen zufolge wurde die ‚Fremdsprache’ Englisch in Namibia lediglich von ca. 1% der Bevölkerung muttersprachlich verwendet; die Zahlen für Englisch als Zweitsprache beliefen sich auf ca. 20% (Pütz 2007: 93). Englisch hat somit seit 1990 bis heute einen dominanten Status im multilingualen Kontext Namibias und ist aufgrund der überragenden Bedeutung in primären Domänen wie Regierung, Verwaltung, Bildung, Handel, Diplomatie etc. nur einer sozialen Elite vorbehalten. Autochthone Sprachen in Namibia und in Afrika insgesamt werden vornehmlich nur in sog. sekundären Domänen (Familie, Freundeskreis, Kirche etc.) verwendet und befinden sich aufgrund der Dominanz des Englischen in einem Zustand ernsthafter Bedrohung. Dieser kurze Verweis auf die Wirkungsweise und den Mechanismus der ConduitMetapher in ideologischen Texten sollte zeigen, dass eine Sprachpolitik pro Englisch mittels geschickt eingesetzter sprachlicher Mittel den namibischen Sprechergruppen 10 Martin Pütz eine Akzeptanz suggeriert hat und somit den Prämissen einer demokratischen Sprachenplanung entgegen steht. 5. Zusammenfassung und Ausblick Mit Chomskys Konzeption der Generativen Grammatik zu Beginn der 60-er Jahre wurde eine Dekontextualisierung von Sprache eingeleitet, die die Auffassung der Syntax als eines autonomen Moduls zum Gegenstand hatte und den sozialen Kontext des Sprachgebrauchs in den aus generativer Sicht unwichtigen Bereich der Performanz auslagerte. Der Einbezug sozialer und kultureller Aspekte der Sprachverwendung fand in den 70-er Jahren ihren Niederschlag in Arbeiten zur Pragmatik und Soziolinguistik, die den Sprachgebrauch in seinen sozialen Kontext situierte. Mit dem Aufkommen der Kognitiven Linguistik zu Beginn der 80-er Jahre wurde Sprache nicht als eigenständiges Modul im generativen Sinne, sondern als mit anderen mentalen Fähigkeiten wie Konzeptualisierung, Emotionen und Gedächtnis funktionierendes Kommunikationsinstrument begriffen. Die Neuorientierung einer kognitiven Soziolinguistik, die die sozio-kulturelle Einbindung in Sprache und Kognition thematisiert und empirisch belegt, ist in den letzten Jahren in zunehmendem Maße zum Gegenstand linguistischer Forschung geworden und verspricht, neue Einsichten und wegweisende Erkenntnisse zu einem besseren Verständnis von Sprache, Kognition und Gesellschaft insgesamt zu liefern. Insofern ist die Kognitive Soziolinguistik als re-kontextualisierende linguistische Disziplin zu sehen, da sie eine stärkere Berücksichtigung der sozialen Situiertheit von Sprache und Kognition erfordert und somit ‚Bedeutung’ auch als grundsätzlich kontextualisiert und enzyklopädisch begreift.6 Fußnoten 1 2 3 Die vorliegende Arbeit versteht sich als ein Beitrag zu einer Thematik, der sich Professorin Inge Pohl in den Jahren ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Universität Koblenz-Landau (Landau) gewidmet hat. Sie hat sich verdient gemacht um eine intensive Beschäftigung mit semantischen Fragestellungen und dabei gezeigt, dass die Suche nach Bedeutungshaftigkeit sich als ein die verschiedenen kognitiven Bereiche übergreifendes Prinzip erweist (cf. Pohl 2002). Die zahlreichen Semantik-Konferenzen, die von ihr in Landau geleitet wurden und Publikationen daraus liefern ein eindrucksvolles Bild der im deutschen Sprachraum geleisteten Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet. Mit Bezug auf den deutschen Sprachraum ist an dieser Stelle sicherlich auch Schwarz (1992) zu nennen, wobei die Autorin allerdings eine modularistische Auffassung einer Sprachkonzeption zugrunde legt. Die Annahme einer Interdependenz zwischen Sprache und anderen kognitiven Domänen wird zunächst von ihr abgelehnt, 15 Jahre später allerdings revidiert (Schwarz-Friesel 2007). Unter Dirvens Ägide wurde im Jahr 1989 anlässlich des 22. Internationalen LAUD Symposiums die 1. Kognitive Linguistik - Konferenz (ICLA) in Duisburg durchgeführt, die im Nachhinein als Geburtsstätte einer fest umrissenen Theorie dieses Wissenschaftsparadigmas postuliert worden ist (ICLA Website http://www.cognitivelinguistics.org/iclahistory.shtml) Kognitive Linguistik: Sprache, Kognition und soziale Wirklichkeit 4 5 6 11 Aufbauend auf den zahlreichen neuen Einsichten und Ergebnissen, die die Zweitsprachenerwerbsforschung hervorgebracht hat, befasste sich das 33. Internationale LAUD Symposium mit den kognitiven Prozessen der Sprachverarbeitung, d.h. dem Verstehen und dem Sich-Verständigen im Zweitsprachenerwerbskontext, wobei sowohl theoretische Perspektiven wie auch die pädagogischen Implikationen einer Angewandten Kognitiven Linguistik aufgezeigt worden sind. Eine Publikation in 2 Bänden ist in Planung (Pütz/Sicola). Dirven (2005: 40) bemerkt hierzu, dass im amerikanischen Sprachraum immer noch eine auf Introspektion beruhende Sprachbetrachtung feststellbar ist, wobei die ‚europäische’ kognitive Linguistik sich in zunehmendem Maße korpuslinguistischer Methoden der Datensammlung bedient. Das 34. Internationale LAUD Symposium (Universität in Landau; voraussichtlich März 2010) trägt diesen Entwicklungen Rechnung und wird dem Thema „Cognitive Sociolinguistics: Variation, Cultural Models and Empirical Evidence“ gewidmet sein. Bibliographie Dirven, René. 2005. Major strands in Cognitive Linguistics. In: Ruiz de Mendoza Ibanez and Sandra Pena Cervel (eds), 17-68. Dirven, René; Roz Frank and Martin Pütz (eds.). 2003. Cognitive Models in Language and Thought. Ideology, Metaphors and Meanings. Berlin/New York: Mouton de Gruyter. Feyaerts, Kurt. 1997. Die Bedeutung der Metonymie als konzeptuellen Strukturprinzips. Eine kognitiv-semantische Analyse deutscher Dummheitsausdrücke. Leuven: Katholieke Universiteit. Geeraerts, Dirk; Grondelaers, Stefan and Dirk Speelman. 1994. The Structure of Lexical Variation: Meaning, Naming, and Context. Berlin/New York: Mouton de Gruyter. Geeraerts, Dirk. 2003. Cultural models of linguistic standardization. In: Dirven/Frank/Pütz (eds), 25-68. Geeraerts, Dirk. 2005. Lectal variation and empirical data in Cognitive Linguistics. In: Ruiz de Mendoza, Francisco and Sandra Pena Cervel (eds), 163-190. Gibbs, Raymond W. 2007. Cognitive linguistics and empirical methods. In: GonzalezMarquez, Monica, Irene Mittelberg, Seana Coulson and Michael J. Spivey (eds). Methods in Cognitive Linguistics. Amsterdam/Philadelphia: John Benjamins, 2-18. Gries, Stefan Th. und Anatol Stefanowitsch (eds). 2007. Corpora in Cognitive Linguistics. Corpus-Based Approaches to Syntax and Lexis. Berlin/New York: Mouton de Gruyter. Lakoff, George and Mark Johnson. 1980. Metaphors We Live by. Chicago: University of Chicago Press. 12 Martin Pütz Langacker, Ronald. 1987. Foundations of Cognitive Grammar, Vol. 1, Theoretical Prerequisites. Stanford: Stanford University Press. Marín-Arrese, Juana I. 2007. Interview Dirk Geeraerts: Cognitive sociolinguistics and the sociology of Cognitive Linguistics. In: Annual Review of Cognitive Linguistics. Volume 5: 289-305. Meex, Birgitta & Tanja Mortelmans. 2002. Grammatik und Kognition. Deutsch anders gedacht. Germanistische Mitteilungen 56: 48-65. Morgan, Pamela S. 2001. The semantics of impeachment. In: Dirven, René; Frank, Rosaly and Cornelia Ilie (eds). Language and Ideology. Volume II: Descriptive Cognitive Approaches. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins, 77-106. Pohl, Inge (Hrsg). 2002. Prozesse der Bedeutungskonstruktion. Reihe Sprache. System und Tätigkeit. Band 40. Frankfurt/M.: Lang. Pohl, Inge. 2004. Flexibilität und das Phänomen syntaktischer Alternativkonstruktionen. In: Pohl, Inge und Klaus-Peter Konerding (Hrsg.). Stabilität und Flexibilität in der Semantik. Frankfurt: Lang, 23-44. Pütz, Martin; Susanne Niemeier & René Dirven (eds). 2001. Applied Cognitive Linguistics I: Theory and Language Acquisition. Berlin/New York: Mouton de Gruyter. Pütz, Martin. 2007. The dynamics of language policy in Namibia: A view from cognitive sociolinguistics. In: van der Walt, Christa (ed.). Living Through Languages: An African Tribute to René Dirven. Stellenbosch: SUN Press, 91-113. Radden, Günter. 1994. Konzeptuelle Metaphern in der kognitiven Semantik. In: Börner, Wolfgang und Klaus Vogel (Hrsg.). Kognitive Linguistik und Fremdsprachenerwerb. Das mentale Lexikon. Tübingen: Narr, 69-87. Ruiz de Mendoza, Francisco J. and M. Sandra Pena Cervel (eds.). 2005. Cognitive Linguistics. Internal Dynamics and Interdisciplinary Interaction. Cognitive Linguistics Research 32. Berlin/New York: Mouton de Gruyter. Schwarz, Monika. 1992. Einführung in die kognitive Linguistik. Tübingen: Francke. Schwarz-Friesel, Monika. 2007. Sprache und Emotion. Tübingen: Narr. UNIN (United Nations Institute for Namibia). 1981. Toward a Language Policy for Namibia. English as the official language: perspectives and strategies. Lusaka: NUNI: