ST. GEORG KLINIKUM EISENACH KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN „DR. SIEGFRIED WOLFF“ ELTERNMERKBLATT ZU RSV-INFEKTIONEN RSV – Was ist das? Das „Respiratory Syncytial Virus“ (RSV) ist eine häufige Ursache für Infektionen der Atemwege bei Kindern. Es tritt vorwiegend in den Wintermonaten auf und wird vorwiegend durch Tröpfchen, z.B. durch Husten, übertragen. Wer erkrankt und wie sind die Symptome? An einer RSV-Infektion kann man in jedem Alter erkranken. Bis zum Ende des 2. Lebensjahres sind nahezu alle Kinder einmal daran erkrankt. Während bei älteren Kindern und bei Erwachsenen die Infektion nur zu Symptomen einer Erkältung führt, sind Neugeborene, Säuglinge und alte Menschen besonders gefährdet. Die Infektion befällt vor allem die kleinen Atemwege, die Bronchiolen. Dort kommt es zu einer Schwellung der Schleimhaut, die zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Luftnot führt. Weitere Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen und Trinkschwäche. Frühgeborene und Säuglinge sind zusätzlich durch Atemaussetzer bedroht. Besonders schwere Verläufe können Kinder mit vorbestehenden Lungen- oder Herzerkrankungen haben, sowie Kinder mit Immunschwäche. Warum ist mein Kind stationär aufgenommen worden? Bei RSV-bedingten Bronchiolitiden (= Entzündung der Bronchiolen) kann es zu einer starken Beeinträchtigung der Atmung kommen, bis hin zum Aussetzen der Atmung. Oft besteht ein erhöhter Sauerstoffbedarf. Anfangs ist üblicherweise eine intensive Inhalationsbehandlung notwendig. In schweren Fällen müssen die Kinder über mehrere Tage maschinell beatmet werden. Deshalb ist die Überwachung der Kinder unter stationären Bedingungen erforderlich. Aufgrund der Ansteckungsgefahr (ca. 1 Woche) wird im Krankenhaus Ihr Kind isoliert und auf strenge Hygiene geachtet (Kittelpflege, Händedesinfektion etc.), um eine Übertragung der Infektion auf andere Kinder zu vermeiden. Wegen des Erkrankungsrisikos, sollten Besuche der Großeltern vermieden werden. Worin besteht die Behandlung einer RSV-Infektion? Die Behandlung ist nur symptomatisch möglich. Im Wesentlichen beruht sie darauf, dem Kind ausreichend Sauerstoff zuzuführen und es mit Kochsalzlösung inhalieren zu lassen. In manchen Fällen muss zusätzlich mit abschwellenden und bronchialerweiternden Medikamenten inhaliert werden. In seltenen Fällen müssen die Kinder intubiert und maschinell beatmet werden. Die Monitorüberwachung dient dem Erkennen von Sauerstoffmangelzuständen sowie von längeren Atempausen. Was ist zu beachten, nachdem mein Kind eine RSV-Infektion hatte? Nach schweren RSV-Infektionen können die Atemwege noch über Monate bis Jahre sehr empfindlich reagieren (bronchiale Hyperreagibilität). Unter Umständen muss Ihr Kind in den nächsten Jahren noch regelmäßig zu Hause inhalieren. __________________________________________________________________________________ Für weitere Fragen stehen Ihnen Ihre Stationsärzte zur Verfügung oder Sie wenden sich an Ihren Kinderarzt/ Ihre Kinderärztin.