Calcitonin ist früher Karzinom-Marker Metoprolol wirkt auf zwei

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V A R I A
AUS UNTERNEHMEN
Schilddrüsenknoten
Calcitonin ist früher
Karzinom-Marker
Knotige Veränderungen
der Schilddrüse sind altersabhängig mit 20 bis 50 Prozent
in der Bevölkerung weit verbreitet. Überwiegend handelt
es sich dabei um solitäre, häufig asymptomatische und vor
allem benigne Knoten. Leider
aber verstecken sich darunter
auch vereinzelte Malignome
der Schilddrüse – zwei bis
drei unter 100 000 Einwohnern werden jährlich neu
entdeckt. Frauen seien zweibis dreimal häufiger davon
betroffen als Männer, erklärte Prof. Peter Pfannenstiel
(Mainz-Kastel) während des
16. Wiesbadener Schilddrüsengesprächs.
„Die Prognose des Schilddrüsenkarzinoms ist gut, wesentlich besser als die anderer
epithelialer Karzinome.“ Die
Kunst der Diagnostik besteht
darin, aus der Vielzahl knotiger Veränderungen die malignen herauszufinden. Anamnese und Basisdiagnostik
stünden am Anfang, um Verdachtsmomente auf Erkrankung der Schilddrüse zu erhärten oder auszuschließen, erklärte Dr. Bernhard Saller
(Essen).
Die Basisdiagnostik umfaßt in erster Linie die Bestimmung des basalen TSH sowie die Schilddrüsen-Sonographie. Die Analysen von T3
und T4 kommen nur dann ergänzend hinzu, wenn das basale TSH erniedrigt oder supprimiert ist. Im Rahmen der erweiterten Diagnostik gewinnt
das Calcitonin als früher Marker des sporadischen C-ZellKarzinoms an Bedeutung. Italienische Forscher fanden bei
0,57 Prozent der untersuchten
Patienten mit Schilddrüsenknoten einen erhöhten SerumCalcitonin-Spiegel. Die Histologie bestätigte in all diesen
Fällen ein C-Zell-Karzinom.
Eine andere Arbeitsgruppe
fand bei 1,37 Prozent der Pati-
enten ein C-Zell-Karzinom.
Außer bei zwei Patienten fand
sich bei allen ein erhöhter
basaler Calcitonin-Wert. Wie
Saller betonte, war die Calci-
tonin-Bestimmung in ihrer
diagnostischen Treffsicherheit
der Feinnadelpunktion sogar
überlegen. Für Patienten mit
Niereninsuffizienz ist das Calcitonin allerdings als Screening-Methode ungeeignet.
Die
Schilddrüsenszintigraphie empfiehlt Saller ab
einer Knotengröße von einem Zentimeter. Darunter
sind Knoten szintigraphisch
meist nicht abgrenzbar. Szintigraphisch warme oder heiße
Sonographische Kriterien,
die auf ein Schilddrüsenmalignom hinweisen:
c echoarmer Knoten
c unscharfe Randbegrenzung
c Mikroverkalkungen
c Makroverkalkungen
c Vergrößerung zervikaler
Lymphknoten
Sonographische Kriterien
für benigne Knoten:
c echonormaler/
echoreicher Knoten
c echoarmer Randsaum
(„Halo“)
c zystische Degeneration
c dorsale Schallverstärkung
Knoten sind fast nie, kühle
oder kalte Knoten in zehn bis
15 Prozent maligne, erklärte
Dr. Armin E. Heufelder
(München). Die Feinnadelpunktion mit zytologischer
Betablocker bei Herzinsuffizienz
Metoprolol wirkt
auf zwei Ebenen
Patienten mit Herzinsuffizienz infolge einer dilatativen
Kardiomyopathie profitieren
von einer Therapie mit Metoprolol (Beloc®, Astra). Als
ein Wirkmechanismus speziell für die hämodynamischen Verbesserungen gilt die
Wiederherstellung der downregulierten Betarezeptoren.
Doch Metoprolol nimmt auch
Einfluß auf Vorgänge, die
sich auf der PostrezeptorEbene abspielen.
Bei Herzinsuffizienz-Patienten lassen sich hier Veränderungen in Form von erhöhten inhibitorischen G-Protein-Alpha-Einheiten (Gia)
nachweisen. Prof. Michael
A-1186 (66) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 19, 8. Mai 1998
Böhm (Universität zu Köln)
und Mitarbeiter versuchten
zu klären, ob Metoprolol den
veränderten Gia-Gehalt normalisieren kann, auf Postrezeptor-Ebene also regulierend wirkt. Zu diesem Zweck
nutzen sie den positiv inotropen Effekt von Milrinon, einer Substanz, die unabhängig
von Betarezeptoren wirkt,
dafür aber eine Abhängigkeit
zu cAMP zeigt.
Fünfzehn Patienten mit
Herzinsuffizienz und einer
linksventrikulären Ejektionsfraktion zwischen 25 und 42
Prozent wurden sechs Monate lang mit Metoprolol zumeist mit der Maximaldosis
Untersuchung war ein großer
Fortschritt für die Dignitätsbeurteilung potentiell maligner kalter Knoten.
Sie machte in vielen Fällen
die Operation verzichtbar. Allerdings kommen diagnostisch
unklare Befunde relativ häufig vor. Heufelder hofft deshalb auf weitere Fortschritte
durch molekularbiologische
Methoden.
DNA-Zytometrie, Zellzyklusanalysen, Immunhistochemie, Zytogenetik und Molekulargenetik sind bis heute
noch keine zwingende Ergänzung oder gar Alternative zur
etablierten Diagnostik. Dies
könnte sich jedoch in Zukunft
ändern. Auch zur Beurteilung
der Dignität von kalten Knoten der Schilddrüse werden
in Zukunft molekularbiologische Methoden an Bedeutung
gewinnen, mit denen genomische Veränderungen (spezifische Translokationen) sowie
veränderte Expression bestimmter Proteine, wie Abfall
der Expression des TSH-Rezeptors oder Zunahme der
Expression von Fibroblastenwachstumsfaktoren,
untersucht werden. Martin Bischoff
von 150 mg täglich behandelt.
Sowohl vorher als auch bei
Therapieende erfolgte eine
Echokardiographie, bei der
Milrinon intravenös (5 bis
10 µg/kg Körpergewicht pro
Minute) gegeben wurde.
Bei den HerzinsuffizienzPatienten ließ sich nach
sechsmonatiger Metoprololtherapie eine Zunahme der
basalen Verkürzungsfraktion
beobachten. Vor der Therapie zeigten die Patienten
unter Milrinon keine Erhöhung der Verkürzungsfraktion, nach der Behandlung
mit Metoprolol dagegen war
eine signifikante Zunahme
unter Milrinon-Infusion festzustellen. Dieses Ergebnis
(J Am Coll Cardiol 1997; 30:
992–996) belegt eindeutig,
daß der Betablocker Metoprolol nicht nur auf die
Rezeptoren wirkt, sondern
gleichzeitig Vorgänge auf der
Postrezeptor-Ebene positiv
beeinflußt.
EB
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