Echokardiographie

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Echokardiographie
Informationen für Patienten
Echokardiographie-Labor
Leitung
PD Dr. med. Klaus Tiemann
Tel.: 0228 287 16670
Fax.: 0228 287 11535
e-mail: [email protected]
Einführung
Echokardiographie ist eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens und ist heute die wichtigste Routinemethode zur
Diagnose von Herz-Erkrankungen. Die bewegte Darstellung von Herzstrukturen und des Blutflusses kann dabei von
außen, also von der Vorderseite des Brustkorbs, oder von innen über eine dünne, in die Speiseröhre geschobene
Sonde, erfolgen.
Funktionsprinzip
Bei der Echokardiographie sendet ein Schallkopf Schallwellen aus. Diese werden durch das Herzgewebe, aber auch
durch den Blutfluß im Herzen verändert. Die veränderten Schallwellen werden vom Schallkopf wieder empfangen. Mit
Hilfe eines Verstärkers werden sie bearbeitet und auf einem Bildschirm dargestellt. Dafür gibt es verschiedene
Methoden:
•
B-Bild-Methode: Zweidimensionale Darstellung von Herzstrukturen (Herzwände, Herzklappen). Die
reflektierten Schallwellen werden als Punkte auf dem Bildschirm dargestellt. Sie sind dabei umso heller, je
stärker die reflektierte Schallwelle ist.
•
M-Methode: Diese Methode ist eine eindimensionale Ultraschall-Untersuchung, bei der schnelle
Bewegungsabläufe, wie z.B. Herzklappen-Bewegungen, in ihrer Beziehung zur Zeit dargestellt werden.
•
Doppler-Verfahren: Der Schallkopf sendet Ultraschallwellen von konstanter Frequenz aus. Trifft das
Schallwellenbündel auf eine sich bewegende Fläche, in diesem Fall auf ein Blutkörperchen, so wird ein Teil der
Wellen mit veränderter Frequenz (Doppler-Effekt) reflektiert. Man kann dies in Form von Tönen hörbar
machen und auf diese Weise Informationen über Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses erhalten.
•
Duplex-Sonographie (Farb-Doppler): Diese Methode ist eine Kombination aus B-Bild-Methode, DopplerVerfahren und Farbkodierung. Die Duplex-Sonographie ermöglicht daher die gleichzeitige Untersuchung von
Herzstrukturen und Blutstrom. Durch die Farbkodierung wird die Richtung des Blutstroms in Bezug auf den
Schallkopf sichtbar gemacht. In der Regel wird der Fluss auf den Schallkopf zu rot und der Fluss vom
Schallkopf weg blau kodiert. Dieses Verfahren ist für die Beurteilung der Herzklappen-Funktion wichtig.
Wozu dient die Echokardiographie?
Mit Hilfe dem Herzultraschall erhält kann der Arzt beurteilen:
•
Struktur von Herzwänden und Herzklappen und deren Bewegungsabläufe
•
Wanddicke von Herzvorhöfen und Herzkammern
•
Größe der Herzbinnenräume und damit die gesamte Herzgröße
•
Auswurfleistung des Herzens: Diese wird als Herz-Minuten-Volumen bestimmt.
Dadurch können folgende Erkrankungen diagnostiziert oder in ihrem Verlauf dokumentiert werden (Verlaufskontrolle):
•
Herzklappen-Erkrankungen
•
Blutgerinnsel in einem der Herzbinnenräume (Herzthromben): Diese können z.B. durch HerzrhythmusStörungen entstehen.
•
Beurteilung der Funktion künstlicher Herzklappen
•
Herzmuskel-Erkrankungen (Kardiomyopathien)
•
Fehlbildungen (Ausstülpungen, so genanntes Aneurysma) der Hauptschlagader (Aorta) oder der Herzwand
•
Perikarderguss: Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung (Erguss) im Herzbeutel, der das Herz
umgibt.
Wie wird die Echokardiographie durchgeführt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens durchzuführen. Dazu zählen z.B.:
•
Transthorakale Echokardiographie: Sie erfolgt über den Brustkorb. Der Ultraschallkopf wird auf die vordere
Brustwand gelegt. Zuvor wird auf diesen Brustbereich etwas Gel aufgetragen, damit die Schallwellen gut in
den Körper eindringen können. Der Oberkörper des Patienten ist dabei leicht angehoben, der linke Arm wird
hinter dem Kopf platziert. Der Arzt richtet den Ultraschallkopf nun gegen die verschiedenen Teile des Herzens
aus, um ein möglichst genaues Bild aller Herzstrukturen zu erhalten.
•
Transösophageale Echokardiographie: Sie erfolgt über die Speiseröhre. Der Patient bekommt beruhigend und
schläfrig machende Medikamente. Dann wird ein spezieller Schallkopf über den Mund in die Speiseröhre
eingeführt und dementsprechend näher an das Herz herangebracht. Dadurch ist eine bessere Darstellung
bestimmter Herzstrukturen, vor allem der Vorhöfe des Herzens, möglich.
•
Belastungs-Echokardiographie, auch Stress-Echokardiographie: Die Untersuchung läuft wie eine
Transthorakale Echokardiographie ab. Zusätzlich wird das Herz gefordert. Das geschieht entweder durch eine
Ergometerbelastung (auf einem stationären Fahrrad) oder durch Medikamente. Beobachtet wird also das Herz
unter Belastung. Treten Kontraktionsstörungen auf, kann der Arzt daran beispielsweise Verengungen der
Herzkranzgefäße erkennen.
Welche Komplikationen können bei der Echokardiographie auftreten?
Die transthorakale Ultraschall-Untersuchung ist eines der schonensten Untersuchungsverfahren überhaupt. Die
transösophageale Echokardiographie bestitzt die geringgradigen Risiken einer endoskopischen Untersuchung wie z.B.
Störungen der Herz- Kreislauffunktion durch die Verabreichung sedierender Medikamente.
Welche alternativen Untersuchungsmöglichkeiten zur Echokardiographie bestehen?
Herzstrukturen lassen sich auch im Rahmen der Herzkatheter-Untersuchung darstellen. Dabei handelt es sich um eine
Röntgenuntersuchung, bei der mit Hilfe von Kontrastmitteln die Herzbinnenräume und die Herzkranzgefäße sichtbar
gemacht werden können. Allerdings ist der Herzkatheter eine viel aufwendigere Untersuchung als die
Echokardiographie.
Eine Alternative zur Darstellung von Herzstrukturen und zur Erfassung der Herzfunktionen bietet die ComputerTomographie (CT). Sie gewinnt durch weitere technische Neuentwicklungen zunehmend in der Herzdiagnostik an
Bedeutung.
Mit der Myokard-Szintigraphie kann der Arzt die Herzmuskel-Durchblutung bestimmen. Es handelt sich dabei um eine
nuklear-medizinische Untersuchung.
Was ist eine transösophageale Echokardiographie?
"Trans" bedeutet "durch", "Ösophagus" steht für "Speiseröhre" und "Echokardiographie" heißt Herzultraschall. Die
transösophageale Echokardiographie ist also eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens durch die Speiseröhre.
Wie funktioniert die transösophageale Echokardiographie?
Bei dieser Untersuchung führt der Arzt eine biegsame Sonde, ähnlich einem Schlauch für eine Magenspiegelung, an
dessen Ende sich ein Ultraschallkopf befindet, in die Speiseröhre ein. Manche Teile des Herzens wie etwa die Vorhöfe,
lassen sich häufig nicht ausreichend durch eine transthorakalen Echokardiographie darstellen. Dann wird eine
Untersuchung über die Speiseröhre durchgeführt.
Das Prinzip der Echokardiographie:
Ein Ultraschallkopf (ein piezo-elektrischer Quarzkristall) wird mit elektrischer Hochfrequenzspannung zur Aussendung
von Schallwellen angeregt (Sendefunktion). Ebenso kann der Schallkopf reflektierte Schallwellen wieder empfangen
(Aufnahmefunktion). Diese werden dann verstärkt und auf einem Bildschirm dargestellt.
Dafür gibt es verschiedene Methoden:
Die wichtigste in der transösophagealen Echokardiographie ist die B-Bild-Methode, bei der man eine zweidimensionale
Darstellung der Herzstrukturen erhält - genau wie bei der Ultraschall-Untersuchung des Bauches. Die einzelnen
reflektierten Schallwellen werden als Punkte auf dem Bildschirm sichtbar und sind umso heller, je stärker die
reflektierte Schallwelle ist.
Wann ist diese Untersuchung notwendig?
Bei dieser Untersuchungsmethode liegt der Ultraschallkopf direkt neben dem Herzen. Diese Position ermöglicht es,
Ultraschallbilder von Herz und Hauptschlagader (Aorta) anzufertigen, ohne störende Einflüsse anderer Gewebe wie z.B.
Lungengewebe und Rippen. Dabei werden vor allem Herzklappen und Herzvorhöfe sehr gut dargestellt. Die
transösophageale Echokardiographie wird zur Beurteilung folgender Erkrankungen angewandt:
•
Herzklappenfehler
•
Blutgerinnsel im Herzvorhof (Vorhofthromben)
•
Tumore des Herzvorhofs
•
Beurteilung der Funktion künstlicher Herzklappen
Was ist im Vorfeld der Untersuchung zu beachten?
Der Patient muss zur Untersuchung nüchtern erscheinen. Das heißt, er darf etwa sechs Stunden vor der Untersuchung
nichts essen und trinken.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Vor der Untersuchung wird der Rachen bei Bedarf oder auf Wunsch örtlich betäubt oder eine Beruhigungsspritze
verabreicht. Dann führt der Arzt die biegsame Ultraschallsonde durch den Mund über die Speiseröhre bis an den
Mageneingang. Der Ultraschallkopf liegt nun direkt neben dem Herzen.
Welche Komplikationen können bei der Untersuchung auftreten?
Nach der Untersuchung darf der Patient zwei Stunden lang nichts essen und trinken, falls eine Rachenbetäubung
verabreicht wurde. Außerdem darf er, wenn er eine Beruhigungsspritze bekommen hat, frühestens nach 24 Stunden
wieder selbst Auto fahren.
Die Ultraschall-Untersuchung des Herzens durch die Speiseröhre ist ein relativ ungefährlicher Eingriff. Nur selten
kommt es zu folgenden Komplikationen:
•
Verletzungen der Speiseröhre, des Kehlkopfs oder der Luftröhre: Dies geschieht vor allem, wenn sie bereits
vorgeschädigt waren.
•
Herzrhythmus-Störungen
•
Atemstörungen, vor allem bei vorheriger Gabe von Beruhigungsmitteln
•
Herz-Kreislauf-Störungen
•
Gebissschäden, besonders bei lockeren Zähnen
•
Überempfindlichkeitsreaktionen auf die örtliche Betäubung oder die gespritzten Medikamente
•
Infektionen
Welche alternativen Untersuchungsmöglichkeiten können angewandt werden?
Herzstrukturen können auch mittels der transthorakalen Echokardiographie beurteilt werden. Hier wird der
Ultraschallkopf außen auf die vordere Brustwand gelegt. Diese Untersuchung ist eine Routinemethode zur Diagnostik
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Herzstrukturen lassen sich auch im Rahmen der Herzkatheter-Untersuchung darstellen. Dieses Verfahren ist eine
Röntgenuntersuchung, bei der mit Hilfe von Kontrastmitteln die Herzbinnenräume und die Herzkranzgefäße sichtbar
gemacht.
Zur Darstellung von Herzstrukturen und zur Erfassung der Herzfunktionen bieten sich die Computer-Tomographie (CT)
und die Kernspin-Tomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie, MRT) an, die durch weitere technische
Neuentwicklungen zunehmend in der Herzdiagnostik an Bedeutung gewinnen.
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