Der Buddhismus – eine Weltreligion

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Buddhismus
Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 3
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Der Buddhismus – eine Weltreligion
Der Buddhismus als Weltreligion und „Lebensanleitung“ fasziniert die westliche Bevölkerung
zunehmend. Bei Umfragen fallen die Sympathiewerte, die dem Buddhismus entgegengebracht werden, augenscheinlich hoch aus, gilt
er doch als ausgesprochen friedliche Religion.
Besonders große Wertschätzung erfährt der
tibetische Dalai Lama, den viele Deutsche für
den „weisesten Mann“ der Gegenwart halten.
Medienauftritte prominenter Persönlichkeiten,
die sich zum Buddhismus bekennen, oder Reisen in asiatische Länder tragen ebenso zur vermehrten Wahrnehmung der buddhistischen
Lehre bei. Auch junge Menschen nehmen bei
ihrer Suche nach Orientierung und Lebenssinn
zunehmend die buddhistische Glaubenslehre
in ihren Blick. Einzelne Elemente werden „herausgepickt“ und individuell in den eigenen
Glauben eingebaut (Trend zur „Patchwork-Religiosität“).
© Thinkstock
Von Dr. Petra Müller-Uebele, Korntal-Münchingen
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In dieser Einheit beschäftigen sich Ihre Schülerinnen und Schüler mit dem Themenfeld
Buddhismus und erarbeiten sich Antworten zu
folgenden Fragestellungen: Wer war der Religionsgründer Siddhartha Gautama? Was hat er
gelehrt? Welche buddhistischen Schulen gibt
es und wo haben sie sich ausgebreitet? Wie
wird buddhistisches Leben gestaltet? Buddhismus im Westen – eine „Modeerscheinung“?
Inhalt
Eine Weltreligion und ihr Gründer Siddhartha Gautama – Buddha
Grundlagen buddhistischer Lehre
Buddhistische Vielfalt
Mönchtum und Feste
Buddhismus im deutschsprachigen Raum
Mandala und Gitterrätsel
Dauer
5–7 Schulstunden
Minimalplan: Eine Weltreligion und ihr Gründer Siddhartha Gautama – Buddha;
Grundlagen buddhistischer Lehre; Buddhistische Vielfalt; Buddhismus im deutschsprachigen Raum
Ihr Plus
Methodisch abwechslungsreiche Einführung in eine Weltreligion (Comic, Quiz, Gitterrätsel usw.)
2 Folien
4 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2012
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Buddhismus
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Fachliche Hinweise
Der Buddhismus – eine Weltreligion
Der Buddhismus gehört neben dem Judentum, Christentum, Hinduismus und Islam zu den fünf großen Weltreligionen. Der ursprüngliche Buddhismus kennt keinen allmächtigen Schöpfergott wie etwa
das Judentum oder Christentum. Deshalb wird die buddhistische Lehre auch gerne als „Erfahrungsreligion“ bezeichnet im Gegensatz zu einer „Offenbarungsreligion“, wie es zum Beispiel das Christentum darstellt. Nach einer Schätzung von 2007 gibt es weltweit 385 Millionen buddhistische Gläubige.
Der Religionsgründer Siddhartha Gautama
Der Buddhismus geht auf Siddhartha Gautama, den Sohn einer Adelsfamilie aus Indien, zurück. Er
lebte etwa zwischen 560 und 480 v. Chr. (manche neuere Forschungen setzen seine Geburt 100 Jahre
später an). Sein Ehrentitel „Buddha“ wurde ihm nach seiner „Erleuchtung“ (Buddha: der Erwachte,
der Erleuchtete) zuteil, die er in tiefer Meditation erlangte. Er predigte daraufhin seine Erfahrungen
und gewann und gewann immer mehr Anhänger. Es entstanden Ordensgemeinschaften aus Mönchen und Nonnen, die von Laienanhängern mit Nahrung versorgt wurden. Die buddhistische Gemeinschaft wird Sangha genannt.
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Karma und Wiedergeburt
Buddha hatte die brahmanische Tradition vom Kreislauf der Wiedergeburt und von der Tatvergeltung
aus seiner Umgebung übernommen. Jedes Wesen bestimmt demnach durch seine Gedanken, seine
Einstellung, sein Handeln (Karma) das nächste Leben. Gute Taten führen zu einem guten Karma und
so zu einer guten Wiedergeburt. Schlechte Taten bewirken das Gegenteil. Dieser endlose Kreislauf
(Samsara) wird als leidvoll empfunden.
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Die Lehre Buddhas – Befreiung vom Leiden
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Auf der Erkenntnis, dass alles Leben aus Leiden besteht, basiert Buddhas Lehre (Dharma). Dieses Leiden soll wahrgenommen und überwunden werden. Zentral sind dabei die vier edlen Wahrheiten, die
die Herkunft des Leidens und seine Überwindung erklären: 1. Alles Leben ist Leiden. 2. Leiden wird
durch Gier hervorgerufen. 3. Befreiung von der Gier beendet das Leiden. 4. Der edle achtfache Weg
führt zur Befreiung von der Gier und somit zum Ende des Leidens.
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Der edle achtfache Pfad besteht aus acht Verhaltensregeln, die im Alltag umgesetzt werden sollen.
Die fortwährende Vertiefung dieser Anordnungen im eigenen Leben zielt hin auf die Aufhebung des
Begehrens, auf innere Leere und Freiheit, auf die eigene Erleuchtung, die ins Nirwana führt.
Die verschiedenen Schulrichtungen und die „drei Juwelen“
Die buddhistische Lehre fand weite Verbreitung in verschiedensten Ländern Asiens. Die dort bereits
vorhandenen Traditionen, Rituale oder Götter ansässiger Religionen haben den Buddhismus unterschiedlich beeinlusst. Die drei bedeutendsten Schulrichtungen heißen:
– Hinayana- oder Theravada-Buddhismus („kleines Fahrzeug“)
– Mahayana-Buddhismus („großes Fahrzeug“)
– Vajrayana-Buddhismus („diamantenes Fahrzeug“).
Trotz aller landestypischen Erscheinungsformen des Buddhismus beziehen sich alle Gruppierungen
auf die „drei Juwelen“: d. h. sie bekennen sich zu Buddha, zur Lehre (Dharma) und zur Gemeinschaft
(Sangha).
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Verlaufsübersicht
Stunde 1
Eine Weltreligion und ihr Gründer Siddhartha Gautama – Buddha
M1
Buddhismus – eine Weltreligion / Einstieg in das Thema Buddhismus mit einem
Weltreligionen-Quiz. Die Schülerinnen und Schüler beantworten verschiedene
Fragestellungen zu den Weltreligionen, insbesondere zum Buddhismus
M2
Buddhas Leben und Wirken / Beschäftigung mit Buddhas Leben anhand eines
Comics
M3
Buddha-Darstellungen / Wahrnehmung und Vergleich verschiedener BuddhaAbbildungen
Stundenziel:
Die Schülerinnen und Schüler werden in das Themenfeld „Buddhismus“ eingeführt.
Stunde 2/3
Grundlagen buddhistischer Lehre
M4
Die vier edlen Wahrheiten / Kritische Auseinandersetzung mit der buddhistischen These vom „Leben als Leiden“
M5
Der edle achtfache Pfad / Kennenlernen der acht Verhaltensaufforderungen,
durch die das Leiden überwunden werden kann. Die Schülerinnen und Schüler
vergleichen diese Gebote mit ihren eigenen Lebensregeln und Werten
M6
Der mittlere Weg / Klärung des Begriffs als Lebensweg zwischen Askese und
Luxus
M7
Karma und Nirwana / Erarbeitung des Reinkarnations- und Karma-Begriffs
Stundenziel:
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit Grundlagen der buddhistischen Lehre und setzen sich damit kritisch auseinander.
Stunde 4
Buddhistische Vielfalt
M8
Drei große Schulrichtungen im Buddhismus / Vorstellung buddhistischer Hauptströmungen. Die Schülerinnen und Schüler suchen nach einer Erklärung für die
Beliebtheit des Dalai Lama im Westen (bekanntester Vertreter der dritten Schulrichtung)
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M9
Die Verbreitung des Buddhismus in Asien / Erarbeitung der Ausbreitungsgebiete
der buddhistischen Schulen anhand von Kartenmaterial
M 10
Die drei Juwelen und fünf Shilas / Verbindende Grundinhalte der buddhistischen
Gruppierungen werden erörtert und Vergleiche zu christlichen Normen gezogen
Stundenziel:
Die Schülerinnen und Schüler lernen den Buddhismus in seiner Vielfalt kennen
und nehmen Grundinhalte wahr, die alle buddhistischen Gruppierungen miteinander verbinden.
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Stunde 5
Mönchtum und Feste
M 11
Nonnen und Mönche / Die Schülerinnen und Schüler schreiben anhand vorgegebener Stichpunkte einen „Wikipedia-Artikel“ zum buddhistischen Mönchtum und
ziehen Vergleiche zum christlichen Ordensleben
M 12
Ein großes Fest im Buddhismus / Exemplarische Vorstellung des Vesak-Festes.
Die Lernenden ordnen den Ritualen des Festes die passenden Erklärungen zu
Stundenziel:
Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit dem Ordensleben und Festbräuchen im Buddhismus.
Stunde 6
Buddhismus im deutschsprachigen Raum
M 13
Buddhismus im deutschsprachigen Raum / Entwicklung des Buddhismus im
deutschsprachigen Raum und Vorstellung eines Klosters in Österreich. Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Beliebtheit des Buddhismus unter „Promis“
M 14
Buddhismus im Westen – ein Selbstbedienungsladen? / Wahrnehmung der zunehmenden Bedeutung von Buddhismus im Zusammenhang von „PatchworkReligion“
Stundenziel:
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Stellung und Bedeutung des
Buddhismus im deutschsprachigen Raum kritisch auseinander.
Stunde 7
Mandala und Gitterrätsel
M 15
Mandala – eine Meditationsform / Das Mandala als eine Möglichkeit der Meditation wird in das Blickfeld der Lernenden gerückt. Ein Bezug zu asiatischen
Kampfkünsten wird hergestellt
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M 16
Stundenziel:
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Gitterrätsel / Kontrolle des Lernerfolgs anhand eines Gitterrätsels
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Meditation im Buddhismus verschiedene Formen annehmen kann. Zum Abschluss der Einheit überprüfen die
Lernenden mit einem Rätsel ihr neu gewonnenes Wissen zum Buddhismus.
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M1
Buddhismus – eine Weltreligion
Auf unserer Erde gibt es viele Religionen. Einige davon sind schon Jahrtausende alt, andere dagegen entstanden deutlich später. Auch die Anzahl ihrer Gläubigen geht stark auseinander. Fünf
dieser Religionen werden aufgrund ihrer hohen Anhängerzahl, ihrer weitläuigen Verbreitung oder
ihres allgemeinen Geltungsanspruchs üblicherweise als Weltreligionen bezeichnet: Eine davon ist
der Buddhismus.
Weltreligionen-Quiz
1. Der Buddhismus entstand vor ungefähr 2500 Jahren (um 550 v. Chr.) in Indien. Welche Weltreligion ist älter, welche jünger? (Bitte ankreuzen)
Christentum älter  jünger 
Hinduismus älter  jünger 
Islam
Judentum
älter  jünger 
älter  jünger 
2. Schreiben Sie die zeitliche Abfolge der Weltreligionen – Ihrer Vermutung entsprechend – in
den Zahlenstrahl. Ungefähre Jahreszahlen:
6000 v. Chr.
2500 v. Chr.
550 v. Chr.
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630 n. Chr.
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3. 2007 wurden weltweit 385 Millionen Buddhisten gezählt. Welcher Weltreligion gehören mehr,
welcher weniger Gläubige an? (Bitte ankreuzen)
Christentum mehr weniger 
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Islam
mehr weniger 
Hinduismus mehr  weniger 
Judentum
mehr  weniger 
4. Welche Symbole oder Gegenstände gehören zum Buddhismus? Kreisen Sie die entsprechenden Zeichnungen ein.
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Aufgabe
Lesen Sie die Texte und füllen Sie das Weltreligionen-Quiz aus.
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M2
Buddhas Leben und Wirken
Siddhartha Gautama, der Sohn einer adligen
Familie in Nordindien, führt ein sorgenfreies
und behütetes Leben im Überluss und Luxus.
Er wohnt in einem Palast und ist von schönen
und gesunden Menschen umgeben. Alles Leid
wird von ihm ferngehalten.
Es folgen weitere Ausfahrten …
Eines Tages macht Siddhartha mit seinem
Wagenlenker eine Ausfahrt und begegnet dabei in der Welt „da draußen“ zum ersten Mal
in seinem Leben dem Leid …
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Siddhartha wird nach seinen Ausfahrten bewusst, dass das Leben auch aus Leiden besteht.
Er grübelt über dessen Grund und Sinn nach.
Schließlich begegnet er einem Bettelmönch.
Siddhartha beschließt, selbst ein Leben in
Armut zu führen. Er möchte das menschliche
Leiden überwinden. Heimlich verlässt Siddhartha seine Frau und seinen neugeborenen Sohn
und lieht aus dem Palast.
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M5
Der edle achtfache Pfad
Wie sieht nun der Weg zur endgültigen Befreiung vom Leiden aus, den Buddha seinen Anhängern
lehrt? Acht verschiedene Verhaltensaufforderungen sollen den buddhistischen Gläubigen zu einem
disziplinierten, bewussten, mitfühlenden Handeln und Denken bewegen. Das Speichenrad – ein
Symbol für Buddhas Lehre – wird als bildliche Darstellung verwendet, da die acht Speichen die acht
Verhaltensregeln in Erinnerung rufen.
Rechtes Erkennen:
die „vier edlen Wahrheiten“
verstehen
Rechtes Sich-Versenken:
durch Meditation den Geist vom Alltäglichen freimachen und der Weisheit
und Erleuchtung näherkommen
Rechtes Wollen:
Gier, Leid und Grausamkeiten
verhindern wollen
Rechte Rede:
keine Lügen und Verleumdungen,
keine Beschimpfungen,
kein unnützes Geschwätz
Rechte Achtsamkeit:
der Gläubige soll sein Leben
konzentriert und bewusst wahrnehmen und dabei auf sich und
andere achten
Rechte Anstrengung:
unheilvolle Wünsche vermeiden,
gute Gedanken entwickeln und
beibehalten
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Rechtes Tun:
kein Leben zerstören, nicht stehlen,
keine sexuellen Ausschweifungen
Rechtes Leben:
einen Beruf ausüben, der
anderen nicht schadet. Unterlassen soll man zum Beispiel den
Handel mit Waffen, Alkohol oder
Lebewesen
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Aufgaben
1. Notieren Sie in einer Tabelle die Gebote des „edlen achtfachen Pfades“, indem Sie den Satzanfang
„Ein Buddhist soll ...“ ergänzen.
Ein Buddhist soll ...
− die „vier edlen Wahrheiten“ verstehen
− ...
2. Welche Berufe könnte ein gläubiger Buddhist Ihrer Meinung nach ausüben? Welche sollte er
meiden? Nennen Sie je drei Beispiele.
3. Denken Sie über Lebensregeln oder Werte nach, die Ihnen in Ihrem Leben wichtig sind. Gibt es
Überschneidungen oder Unterschiede zum edlen achtfachen Pfad? Notieren Sie Ihre Ergebnisse.
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M9
Die Verbreitung des Buddhismus in Asien
Etwa 385 Millionen Menschen bekennen sich weltweit zum Buddhismus. Obwohl diese Religion inzwischen auf der ganzen Welt Anhänger indet, lebt der Großteil der buddhistischen Gläubigen nach
wie vor in Asien.
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Legende:
farbig
markieren
Theravada-Buddhismus
farbig
markieren
Mahayana-Buddhismus
farbig
markieren
Vajrayana-Buddhismus
Aufgaben
1. Lesen Sie auf M 8 die Verbreitungsgebiete der einzelnen buddhistischen Schulrichtungen nach.
Erstellen Sie eine Legende, indem Sie den „Fahrzeugen“ verschiedene Farben zuordnen (siehe
oben). Markieren Sie die entsprechenden Länder in der jeweiligen Farbe auf der Asienkarte.
2. In der Literatur wird immer wieder zwischen nördlichem und südlichem Buddhismus unterschieden.
Warum?
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Buddhismus im deutschsprachigen Raum
Im 19. Jahrhundert befassten sich westliche Gelehrte mit buddhistischen Texten und übersetzten
sie. Dadurch wurde der Buddhismus nach und nach auch in Europa bekannt. Die breite Öffentlichkeit
nimmt jedoch erst in den letzten Jahrzehnten wirklich Notiz von diesem Lebensweg. Reisen in buddhistische Länder, Einwanderer aus Asien, die Faszination am „Exotischen“, Medienauftritte prominenter Persönlichkeiten, die sich zum Buddhismus bekennen, oder Filme über Buddhas Leben haben
stark dazu beigetragen. Auch in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich indet der Buddhismus
immer mehr Zuspruch. Zahlreiche buddhistische Zentren und Gemeinschaften sind in diesen Ländern
bereits entstanden. Sie organisieren sich in verschiedenen Dachverbänden*. Von den etwa 250 000
in Deutschland lebenden Buddhisten haben etwas mehr als die Hälfte deutsche Wurzeln, die anderen
Gläubigen sind asiatischer Herkunft.
Erläuterung: * In Deutschland: Deutsche Buddhistische Union; in Österreich: Österreichische Buddhistische
Religionsgesellschaft; in der Schweiz: Schweizerische Buddhistische Union.
Ein Beispiel: Tashi Rabten – das buddhistische Kloster Letzehof in Österreich
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Das erste buddhistische Kloster in Österreich wurde 1983 vom tibetischen Meister Gesche Rapten Rinpotsche bei Feldkirch in Vorarlberg
gegründet. Gesche Rapten war der persönliche philosophische Berater
vom Dalai Lama. Etwa zehn buddhistische Mönche wohnen ständig im
Kloster. Der Orden wird gerne von interessierten Vereinen, Gruppen
und Schulklassen besucht, die sich einen Einblick in das buddhistische
Denken und Leben verschaffen möchten. Außerdem indet dort alle
zwei Wochen buddhistischer Religionsunterricht für Schülerinnen und
Schüler statt. Für Erwachsene werden Seminare zu verschiedenen Themen und Meditationsunterricht angeboten. Wer den Klosteralltag miterleben, mehr über den Buddhismus erfahren oder auch einfach nur zur Ruhe kommen möchte, kann sich für eine beliebige Zeit
ins Gästehaus einmieten.
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Auf einer Anhöhe des Klosteranwesens beindet sich ein Stupa. Die ersten Stupas im Buddhismus wurden als kuppelförmige Grabmale gebaut, um die Asche
des verstorbenen Buddhas an verschiedenen Stätten aufzubewahren. Sie entwickelten sich schnell zu Wallfahrtsorten und stehen symbolisch für Buddha und
seine Lehre. Heute werden in Stupas Reliquien* von herausragenden Mönchen
aufbewahrt. Die Denkmäler fördern nach buddhistischem Verständnis Harmonie
und Frieden zwischen den Lebewesen. Buddhisten umkreisen sie als Ritual im
Uhrzeigersinn, Räucherstäbchen und Kerzen werden davor entzündet. Der Stupa vom Letzehof wurde 1987 im Gedenken an den verstorbenen Klostergründer
Gesche Rapten Rinpotsche erbaut.
Erläuterung: * Reliquie, die = Überreste der Gebeine, Asche, Zähne, Kleider oder Ähnliches eines Heiligen. Sie
dienen der religiösen Verehrung.
Text und Fotos: Petra Müller-Uebele
Aufgaben
1. Welche prominente Persönlichkeiten aus westlichen Ländern sind Ihnen bekannt, die sich zum
Buddhismus bekennen oder davon inspirieren lassen? Informieren Sie sich im Internet.
2. Warum scheint der Buddhismus gerade auf „Promis“ eine besondere Anziehung auszuüben?
3. Nehmen Sie selbst zum Buddhismus Stellung. Was gefällt Ihnen an dieser Religion? Was stößt Sie
ab?
4. Führen Sie in Gruppenarbeit eine Recherche zu einem buddhistischen Zentrum oder Kloster in
Ihrer Nähe durch. Notieren Sie Ihre Ergebnisse.
5. Nennen Sie mögliche Gründe, warum jemand für einige Tage als Gast in ein buddhistisches Kloster
geht, um sich eine „Auszeit“ zu nehmen.
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