Das pascalsche Dreieck Laura Heß 09.01.2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1.1 Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Entdeckung der Binomialkoeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 4 2 Folgen und Muster 2.1 Diagonalen . . . 2.2 Fibonacci-Zahlen 2.3 Zeilen . . . . . . 2.4 Muster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 6 6 7 3 Implementierung 3.1 Binomialkoeffizienten . . . . 3.2 Summenbildung . . . . . . . 3.3 Summenbildung optimieren 3.4 Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 8 10 12 13 4 Anwendungen 4.1 Binomischer Lehrsatz . . . . . . . . . 4.2 Wahrscheinlichkeitsrechnung . . . . . . 4.3 Abzählbarkeit . . . . . . . . . . . . . . 4.4 Anzahl von Elementen von Polytopen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 16 17 17 5 Erweiterungen 5.1 Trinomial Triangle . . . 5.2 Pascalsche Pyramide . . 5.3 Trinomialkoeffizienten . 5.4 Multinomialkoeffizienten 5.5 Matrixexponential . . . 5.6 negative Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 17 18 18 19 19 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Fazit 21 1 1 Einleitung Eine der frühesten Aufzeichnungen des Pascalschen Dreiecks stammt aus dem 10. Jahrhundert aus Indien. Ebenfalls gibt es Dokumente aus China, Italien und dem Iran. Damals war es allgemein unter anderen Namen bekannt, denn den Namen bekam es erst im 18. Jahrhundert von Pierre Raymond de Morntmort und Abraham de Moivre verliehen. Er geht auf Blaise Pascal zurück, der 1655 sein Buch Traité du triangle ” arithmetique“ (Abhandlungen über das arithmetische Dreieck) veröffentlichte, welches hauptsächlich von Wahrscheinlichkeitstheorie handelte. Im Folgenden werde ich das Pascalsche Dreieck näher beschreiben und auf Anwendungen und Erweiterungen eingehen. Abbildung 1: Blaise Pascal, 19.06.1623 - 19.08.1662 [1] 1.1 Bildung Die Einträge im Pascalschen Dreieck entstehen durch Bildung der Summe der zwei darüber liegenden Einträge. Abbildung 2: Pascalsches Dreieck [2] Des Weiteren ist es eine grafische Darstellung der Binomialkoeffzienten. Die Formel n+1 n n = + k+1 k k+1 veranschaulicht die Summenbildung und den Zusammenhang mit den Binomialkoeffizienten. (n steht hierbei für die n-te Zeile und k für das k-te Element1 ) Somit folgt aus der Formel, dass das k-te Element der nächsten((n + 1)-ten) Zeile aus der Summe des k-ten Elements der n-ten Zeile sowie dessen Nachbar, dem (k + 1)-ten Element besteht. Auf den Zusammenhang mit den Binomialkoeffizienten werde ich später genauer eingehen. 1 man beginnt immer bei k=0 2 Abbildung 3: Pascalsches Dreieck [3] Mithilfe dieses einfachen Aufbauschemas kann man das Anzeigen des Pascalschen Dreiecks sehr einfach n! , benötigt man als Programmieren. Da der Binomialkoeffizient wie folgt aufgebaut ist, nk = (n−k)!·k! erste Funktion die Fakultät. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 long double f a k u l t a e t ( long double n , i n t ∗ zaehler ) { i f ( n==0) { ( ∗ z a e h l e r ) ++; return 1;} e l s e i f ( n==1) { ( ∗ z a e h l e r )++; return 1; } else { ( ∗ z a e h l e r )++; r e t u r n n∗ f a k u l t a e t ( n −1 , z a e h l e r ) ; } } Die Funktion fakultaet ist rekursiv, das bedeutet, dass sie sich selbst aufruft. Um die Häufitgkeit der Aufrufe zu zählen, ist die zaehler-Variable als Zeiger vorhanden. Der Programmcode für die Anzeige des Dreiecks ist nicht aufwändiger. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 for ( int { i =0; i <=n ; i ++) f o r ( i n t j =0; j<=i ; j ++) { b i n k o e f f=f a k u l t a e t ( i , z e i g e r z a h l ) / ( f a k u l t a e t ( i −j , z e i g e r z a h l ) ∗ fakultaet ( j , zeiger zahl )); c o ut<<b i n k o e f f <<” ”; } c o u t<<e n d l ; c o u t<<e n d l ; } Man hat zwei for-Schleifen. Die erste erzeugt die Zeilen (1 bis n), die zweite erzeugt dann den Inhalt der jeweiligen Zeile durch Berechnung des Binomialkoeffizienten. Die Ausgabe sieht dann wie folgt aus: 3 Abbildung 4: Anzeige Die Abbildungen 2 und 3 zeigen das symmetrische Dreieck. Der oben abgebildete Programmcode erzeugt das Dreieck in asymmetrischer Form. 1.2 Entdeckung der Binomialkoeffizienten Die Vorgehensweise ist die folgende: Man betrachte eine beliebige Zeile und überlegt sich mit welcher Zahl man eine Zahl dieser Zeile multiplizieren muss, um die rechts danebenstehende zu erhalten. Ein Beispiel: Betrachtet man die 6. Zeile: 1 6 15 20 15 1 Um die linke 6 zu erhalten muss man die 1 mit 16 multiplizieren. Um die linke 15 zu erhalten, muss man die 6 mit 52 multiplizieren. Wenn man jetzt also direkt die 15 erhalten will, gilt folgendes: 6 6 5 6! 6∗5 1 ∗ 2 = 15 = 2 = 4!∗2! = 2∗1 Dies gilt für jede Zahl in jeder Zeile. 2 Folgen und Muster In dem Pacsalschen Dreiecks können viele Folgen und Muster entdeckt werden. 2.1 Diagonalen Wenn im Folgenden von Diagonalen die Rede ist, ist immer die Betrachtungsweise von rechts-oben nach links-unter gemeint. Dies kann man im Allgemeinen so betrachten, da die Diagonalen von links-oben nach rechts-unten analog zu denen sind, die von rechts-oben nach links-unten verlaufen. Wie man sehr einfach erkennen kann, stehen in der ersten Diagonalen nur Einsen. Es entspricht n0 , was ,unabhängig von n, immer 1 beträgt. In der zweiten Diagonalen kann man die natürlichen Zahlen entdecken, welche gleichbedeutend zu sind. Die dritte Diagonale enthält die Dreieckszahlen. 4 n 1 Abbildung 5: Dreieckszahlen [4] Dreieckszahlen sind die Zahlen, die der Summe von 1 bis zu einer Grenze n entsprechen. Wie man auf obiger Abbildung sehen kann, ist 1 die erste Dreieckszahl, 1 + 2 = 3 die zweite Dreieckszahl, 1 + 2 + 3 = 6 die dritte Dreieckszahl, usw. Sie veranschaulichen die Bildung eines Dreiecks, da man mit ihrer Anzahl an, ist eine einfache Formel für die direkte Berechnung zum Beispiel Steinen, ein Dreieck legen kann. n·(n−1) 2 der Dreieckszahlen. Bei ihr gilt allerdings, dass die erste Dreieckszahl mit n=2 ausgerechnet werden kann. Somit gilt dafür allgemein n ≥ 2. In der vierten Diagonalen stehen die Tetraederzahlen. Sie werden analog zum Prinzip der Bildung der Dreieckszahlen konstruiert. Hier bildet man anstatt eines Dreiecks einen Tetraeder. Dieses Prinzip wird analog in höhere Dimensionen fortgesetzt. Man nennt solche Zahlen figurierte Zahlen. Daraus folgt, dass man in der n-ten Diagonalen die n-te figurierten Zahlen enthält. Eine weitere Auffälligkeit an den Diagonalen ist, dass jede Diagonale die Folge der Partialsummen zu der Folge in der darüber liegenden Diagonalen enthält. Schaut man sich die dritte Diagonale an, so erkennt man die ersten drei Elemente als 1,3,6,10,... . Sieht man sich jetzt die zweite Diagonale (1,2,3,4,5,6,...) an und bildet die Summen der ersten Elemente, dann folgt: 0 + 1 = 1 ist das erste, 1 + 2 = 3 ist das zweite, 1 + 2 + 3 = 6ist das dritte, 1 + 2 + 3 + 4 = 10ist das vierte Element der 3. Diagonalen. 5 2.2 Fibonacci-Zahlen Auch die Fibonacci-Zahlen sind im Pascalschen Dreieck zu finden. [5] Abbildung 6: Fibonacci-Zahlen Man erhält sie, in dem man die Zahlen der flachen Diagonalen2 addiert. Dabei ist es egal, ob die flache Diagonale ein Element auf der Kante des Dreiecks berührt oder nicht. 2.3 Zeilen In den Zeilen gibt es ebenfalls interessante Folgen und Muster zu erkennen. Die Zeilensumme3 der Einträge der n-ten Zeile ist immer aus 2n . n X n k=0 k = 2n Für die Zeilen 0-4 kann man die einzelnen Elemente direkt aneinanderreihen und man erhält: 1,11,121,1331 Dies sind alle Potenzen von 11. Ab der fünften Zeile muss man ,wie im Folgenden erklärt, umrechnen. Für die fünfte Zeile(1 5 10 10 5 1) gilt: 1 + 5 · 10 + 10 · 100 + 10 · 1000 + 5 · 10000 + 1 · 100000 = 115 Diese beiden Eigenschaften folgen aus dem Binomischen Lehrsatz : n X n · xk · y n−k = (x + y)n k k=0 Mit x = 1 und y = 1 folgt: n X n k=0 k k n−k ·1 ·1 n = (1 + 1) ⇒ n X n k=0 k = (2)n Mit x = 10 und y = 1 folgt: n n X X n n k n−k n · 10 · 1 = (10 + 1) ⇒ · 10k = (11)n k k k=0 k=0 Hieran kann man auch erkennen, warum eine Umformung ab der fünften Zeile stattfinden muss. In den Zeilen 0-4 sind die einzelnen Elemente einstellige Zahlen. Somit steht jedes Element bei bloßer Aneinanderreihung an der richtigen Stelle (Einer, Zehner, Hunderter,...). Ab der fünften Zeile werden die Einträge zweistellig und größer. Deswegen muss eine direkte Berechnung ausgeführt werden. Das bedeutet, wie oben gezeigt, das erste Element mal 100 , das zweite mal 101 ,... . Darüber hinaus ist eine weitere Auffälligkeit, dass bei alle Zeilen, bei denen das Element nach der 1 eine Primzahl ist, die einzelnen Elemente zwischen beiden Einsen durch diese Primzahl teilbar sind. Betrachtet man sich hierfür beispielhaft die Bildung der elften Zeile über die Binomialkoeffizienten: 11·10·9·8··· 1·2·3·4··· . Hierbei erkennt man nun, dass im Zähler als erstes die 11 entsteht, jedoch im Nenner erst die 11 für 2 in Abb. 6 gepunktet eingezeichnet beginnt mit 0 3 Zeilennummerierung 6 das letzte Element der Zeile, welches die 1 ist, hinzugefügt wird. Folglich kann man die 11 vorher nicht kürzen und sie ist in allen Elementen zwischen den Einsen vorhanden. Eine weitere interessante Betrachtung ist das Produkt der Zeilenelemente der n-ten Zeile. sn = n Y n k=0 k = n Y k=0 n! (n − k)! ∗ k! Nun betrachtet man sich das Zeilenverhältnis zwischen der n-ten und der (n + 1)-ten Zeile. sn+1 (n + 1)n = sn n! Betrachtet man sich daraufhin das Verhältnis von zwei Zeilenverhältnissen, so entdeckt man folgendes: sn+1 sn sn sn−1 (sn+1 ) ∗ (sn−1 ) = = (sn )2 n+1 n n Dieser Term geht bekanntlich für n → ∞ gegen e.n → ∞ bedeutet hier, dass die Zeilen gegen unendlich gehen, also dass das Dreieck sehr groß wird. 2.4 Muster [6] Abbildung 7: Pascalsches Dreieck Betrachten wir uns jetzt mal das gesamte Dreieck. Dazu markiert man, zum Beispiel durch Ausmalen der Kästchen, alle Zahlen, die Vielfache von 2 sind. Bei einem genügend groß gewähltem Dreieck erkennt man folgendes Muster. [7] Abbildung 8: Sierpinski Dreieck Dies ist das sogenannte Sierpinski Dreieck. Ähnliche Muster erhält man, wenn man, anstatt Vielfache von 2, Vielfache von anderen natürlichen Zahlen sucht und markiert. Weitere Muster im Pascalschen Dreiecks sind die sogenannten Quadratringe. 7 [6] Abbildung 9: Quadratringe Quadratringe haben folgende Eigenschaften. Das Produkt aller Zahlen- der schwarz und der orange markierten- ergibt eine Quadratzahl. Dies ist jedoch nicht die Quadratzahl der in der Mitte stehenden Zahl. Des Weiteren ist das Produkt der schwarzen Quadrate gleich dem der orangenen Quadrate. Die Quadratringe können an jeder Stelle des Pascalschen Dreiecks stehen, müssen jedoch immer wie auf der obigen Abbildung aufgebaut werden. Die Eigenschaften lassen sich wie folgt zeigen. Man legt das linke obere Element fest. Dieses ist nk . Dann n+2 folgen die anderen beiden orangenen Elemente mit n+1 k+2 sowie k+1 . Die schwarzen Quadrate sind somit n die folgenden: k+1 , n+1 und n+2 k k+2 . Betrachtet man nun das Produkt der schwarzen beziehungsweise der orangenen Quadrate. n n+1 n+2 n! · (n + 1)! · (n + 2)! orange = · · = (n − k)! · k! · (n − k − 1)! · (k + 2)! · (n − k + 1)! · (k + 1)! k k+2 k+1 schwarz = n n+1 n+2 n! · (n + 1)! · (n + 2)! · · = (n − k − 1)! · (k + 1)! · (n − k + 1)! · k! · (n − k)! · (k + 2)! k+1 k k+2 Vergleicht man jetzt die Werte von orange und schwarz so erkennt man das beide die gleiche Zahl ergeben. Somit ist gezeigt, dass das Produkt der orangenen Quadrate gleich dem der schwarzen ist. Daraus folgt sofort, dass das Produkt von orange und schwarz eine Quadratzahl ist. 3 Implementierung In den vorherigen Abschnitten wurden verschiedene Merkmale des Pascalschen Dreiecks benannt. Des Weiteren wurde gezeigt, wie man sich das Pascalsche Dreieck in C++ anzeigen lassen kann. Dies wurde mit der Berechnung der Binomialkoeffizeinten durchgeführt. Es gibt jedoch auch weitere Möglichkeiten zur Berechnung der Werte des Pascalschen Dreiecks. Im Folgenden werde ich drei Möglichkeit zu dessen Berechnung angeben und diese miteinander vergleichen. Hierbei wurden alles mit Matlab ausgeführt. 3.1 Binomialkoeffizienten Zuerst greife ich die Möglichkeit mit den Binomialkoeffizienten noch einmal auf. Dies war einer der Gründe für den Wechsel zu Matlab. Das in Kapitel 1.1 vorgestellte Programm habe ich zuerst mit einer Integerdeklaration geschrieben und somit erreichte es sehr schnell seine Grenzen, denn schon bei 15! = 1, 30 · 101 2 lieferte es falsche Werte. ist den Datentyp in long double Die Lösung dieses Problems 4 zu ändern. Dies zeigt nun Werte bis 170 an, was 9, 14484 · 10 9 entspricht. 85 In Matlab haben ich dafür nun zuerst eine rekursive Funktion für die Fakultät geschrieben, die ebenfalls wieder die Funktionsaufrufe zählt. Matlab liefert den größten Wert der Fakultätsfunktion für 170!. Dies ist 7, 2574 · 103 06. Dann fehlt nur noch eine Funktion für die Berechnung des Binomialkoeffizienten. 1 2 3 4 f u n c t i o n [ binomk , x=z e r o s ( 1 , 2 ) ; y=z e r o s ( 1 , 2 ) ; z=z e r o s ( 1 , 2 ) ; a u f r u f e ]= f u n c t i o n b i n o m i a l k o e f f ( n , k , a u f r u f e ) 8 5 6 7 8 9 10 11 12 13 [ n f a k , n a u f r ]= f a k u l t a e t ( n , 0 ) ; [ n k f a k , n k a u f r ]= f a k u l t a e t ( n−k , 0 ) ; [ k f a k , k a u f r ]= f a k u l t a e t ( k , 0 ) ; x =[ n f a k , n a u f r ] ; y =[ n k f a k , n k a u f r ] ; z =[ k f a k , k a u f r ] ; binomk=x ( 1 ) / ( y ( 1 ) ∗ z ( 1 ) ) ; a u f r u f e=x (2)+ y (2)+ z ( 2 ) ; end Diese Funktion speichert die Rückgabewerte der Funktion der Fakultät in Vektoren. Durch den ersten Wert der jeweiligen Vektoren wird zum Schluss der Binomialkoeffizient berechnet und durch den zweiten Wert die Anzahl aller Fakultätsaufrufe. Zum Schluss gibt die Funktion diese beiden Werte zurück. Den größten Wert den die Funktion berechnen kann, ist 170 75 . Jetzt fehlt nur noch ein Programm zur Anzeige des Dreiecks. Dies sieht wie folgt aus: 1 2 3 4 5 6 i =1; j =1; max=10; b i n o m k o e f f=z e r o s ( max , max ) ; x=z e r o s ( 1 , 2 ) ; a u f r u f e=z e r o s ( max , max ) ; 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 f o r n=0:max j =1; f o r k =0:n [ sum , a u f r ]= f u n c t i o n b i n o m i a l k o e f f ( n , k , 0 ) ; x =[sum , a u f r ] ; b i n o m k o e f f ( i , j )=x ( 1 ) ; a u f r u f e ( i , j )=x ( 2 ) ; k=k +1; j=j +1; end n=n+1; i=i +1; end 21 22 23 binomkoeff aufrufe Dieses Programm besteht hauptsächlich aus zwei ineinander steckenden for-Schleifen. Darin werden, in den zuvor erstellten und mit Nullen gefüllten Matrizen, Zahlen eingelesen. Die erste Matrix zeigt das Pascalsche Dreieck an und die zweite die Anzahl der Funktionsaufrufe. Wobei hier dies die Häufigkeit aller Aufrufe der Funktion der Fakultät beschreibt. Für max= 10 erhält man folgendes. Abbildung 10: Ausgabe des Pascalschen Dreiecks über die Matrix 9 Abbildung 11: Ausgabe der Aufrufe der Fakultät als Matrix In der Matrix der Funktionsaufrufe stehen die Einträge für die Anzahl der Funktionsaufrufe für das jeweilige Element. Man erkennt, dass allein für die oberste Eins die Funktion Fakultät 3 mal aufgerufen werden muss. Für die Eins in der elften Zeile hingegen schon 21 Aufrufe. Dies zeigt, dass die Berechnung auf diese Weise nicht sehr effizient ist. 3.2 Summenbildung Eine weitere Möglichkeit zur Berechnung ist die Summenbildung. Die Idee dahinter ist, dass man jedes Element berechnet, in dem man die Summe der beiden darüber liegenden Einträgen bildet. Dazu habe ich eine rekursive Funktion functionssumme geschrieben. Die Merkmale von ihr sind den jeweiligen Wert im Pascalschen Dreieck zu berechnen, die Anzahl der Aufrufe von sich sowie die Anzahl der Additionen zu zählen. Dies sind ihre Rückgabewerte. 1 function [ sum , a u f r u f e , add ]= functionsumme ( n , k , a u f r u f e , add ) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 ( ( k = = 0 ) | | ( k==n ) ) a u f r u f e=a u f r u f e +1; add=add ; sum=1; e l s e i f ( k==n ) a u f r u f e=a u f r u f e +1; add=add ; sum=1; e l s e i f ( k>n ) a u f r u f e=a u f r u f e +1; add=add ; sum=0; e l s e i f ( k<0) a u f r u f e=a u f r u f e +1; add=add ; sum=0; else summe1=0; a u f r 1 =0; a d d i 1 =0; [ summe1 , a u f r 1 , a d d i 1 ]= functionsumme ( n −1 , k −1 , a u f r u f e , add ) ; summe2=0; a u f r 2 =0; a d d i 2 =0; [ summe2 , a u f r 2 , a d d i 2 ]= functionsumme ( n −1 , k , a u f r u f e , add ) ; x=z e r o s ( 1 , 3 ) ; y=z e r o s ( 1 , 3 ) ; x =[summe1 , a u f r 1 , a d d i 1 ] ; if 10 y =[summe2 , a u f r 2 , a d d i 2 ] ; sum=x (1)+ y ( 1 ) ; a u f r u f e=x (2)+ y ( 2 ) + 1 ; add=x (3)+ y ( 3 ) + 1 ; 31 32 33 34 35 36 37 end end Für die Ausgabe kann man das Grundprinzip aus Kapitel 3.1 nehmen, jedoch abgeändert mit 3 Matritzen. So erhält man in der ersten Matrix die Ausgabe des Pascalschen Dreiecks, in der zweiten Matrix die Funktionsaufrufe und in der dritten die Anzahl der Additionen. Abbildung 12: Ausgabe der Aufrufe der Summenbildung als Matrix Man erkennt, dass die Anzahl der Funktionsaufrufe der Randelemente relativ klein ist. Wenn man sich jedoch die Werte der 11. Zeile betrachtet, erkennt man, dass die Funktionsaufrufe sehr schnell steigen. Dies geschieht, da zum Beispiel das mittlerste Element der elften Zeile berechnet wird durch Addition der beiden darüberstehenden. Diese müssen jedoch auch rekursiv berechnet werden. Dies führt letztendlich dazu, dass die vorherigen Werte immer wieder neu berechnet werden. Abbildung 13: Ausgabe der Anzahl der Additionen als Matrix Das zu Abbildung 12 beschriebene kann man hier ebenfalls beobachten. Die Additionen am Rand sind zwar null. Betrachtet man jedoch die Mitte, so erkennt man, dass die Werte der Anzahl der Additionen 11 sehr stark ansteigt. Deshalb stellt sich nun die Frage, wie man dies optimieren könnte und dies führt zu dem dritten Programm. 3.3 Summenbildung optimieren Jetzt habe ich mir überlegt wie man die Summenbildung optimieren kann. Dazu habe ich mir die Eigenschaften des Pascalschen Dreiecks noch einmal angesehen. Wie in Abschnitt 2.1 erklärt, enthält das Pascalsche Dreieck figurierte Zahlen. Da man die Dreieckszahlen mit der oben genannten Formel direkt berechnen kann, kann man diese Eigenschaften zur Optimierung nutzen. Zur Optimierung ändert man das in Kapitel 3.2 gezeigte Programm wie folgt ab. 1 function [ sum , a u f r u f e , add ]= f u n c t i o n f i g u r i e r t ( n , k , a u f r u f e , add ) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 i f ( k==0) add=add ; a u f r u f e=a u f r u f e +1; sum=1; e l s e i f ( n==k ) add=add ; a u f r u f e=a u f r u f e +1; sum=1; e l s e i f ( k==1) add=add ; a u f r u f e=a u f r u f e +1; sum=n ; e l s e i f ( k==(n − 1 ) ) add=add ; a u f r u f e=a u f r u f e +1; sum=n ; e l s e i f ( ( n>=2)&&(k==2)) add=add ; a u f r u f e=a u f r u f e +1; sum=(n ∗ ( n − 1 ) / 2 ) ; e l s e i f ( ( n>=2)&&(k==(n − 2 ) ) ) add=add ; a u f r u f e=a u f r u f e +1; sum=(n ∗ ( n − 1 ) / 2 ) ; else summe1=0; a u f r 1 =0; a d d i 1 =0; [ summe1 , a u f r 1 , a d d i 1 ]= f u n c t i o n f i g u r i e r t ( n −1 , k −1 , a u f r u f e , add ) ; summe2=0; a u f r 2 =0; a d d i 2 =0; [ summe2 , a u f r 2 , a d d i 2 ]= f u n c t i o n f i g u r i e r t ( n −1 , k , a u f r u f e , add ) ; x=z e r o s ( 1 , 3 ) ; y=z e r o s ( 1 , 3 ) ; x =[summe1 , a u f r 1 , a d d i 1 ] ; y =[summe2 , a u f r 2 , a d d i 2 ] ; sum=x (1)+ y ( 1 ) ; a u f r u f e=x (2)+ y ( 2 ) + 1 ; add=x (3)+ y ( 3 ) + 1 ; 43 44 45 end end n Man erweitert die If-Bedingungen. Hierbei legt man nun fest, dass in den äußeren Diagonalen, also 0 n , stehen die natürlichen Zahsowie nn immer Einsen stehen. In den zweiten Diagonalen, n1 sowie n−1 len. Das bedeutet, dass man die Summe, die die Funktion als Wert zurück gibt, direkt mit n festgelegt wird. In der dritten Diagonalen stehen dann die Dreieckszahlen und auch hier wird der Rückgabewert direkt über die Formel zur Berechnung der Dreieckszahlen festgelegt. So spart man sich dauerhaft einige Additionen. 12 Die Ausgabe erfolgt analog wie in 3.1 und 3.2. Man erhält folgende Matrizen für die Anzahl der Funktionsaufrufe sowie der Additionen. Abbildung 14: Ausgabe der Anzahl der Funktionsaufrufe als Matrix Man erkennt, dass die Anzahl der Funktionsaufrufe in den äußeren drei Diagonalen immer Eins ist. Auch die mittleren Werte, zum Beispiel in der elften Zeile, sind nicht extrem groß. Abbildung 15: Ausgabe der Anzahl der Additionen als Matrix Ebenfalls ist die Anzahl der Additionen in den äußeren drei Diagonalen auffällig, denn dort sind die Additionen null. Betrachter man die mittleren Werte der untersten Zeile, so erkennt man, dass die Additionen alles in allem relativ gering bleiben. 3.4 Vergleich Im Folgenden werde ich die drei Programme miteinander vergleichen. Für den Vergleich habe ich das mittlerste Element jeder Zeile berechnen lassen und die Funktionsaufrufe sowie die Anzahl der Additionen gespeichert. 13 Abbildung 16: Vergleich der Funktionsaufrufe der 3 Programme Auf der Grafik ist auf der x-Achse die jeweilige Zeile und auf der y-Achse die Anzahl der Funktionsaufrufe für das mittlerste Element aufgetragen. Die blaue Kurve beschreibt das Verhalten der Summenbildung, die grüne Kurve das Verhalten der Summe mit den Dreieckszahlen und die rote Kurve die Fakultät(Berechnung mit Binomialkoeffizienten). Man erkennt, dass die blaue Kurve sehr stark ansteigt. Sie ist ab der fünften Zeile die steilste Kurve und braucht für das mittlerste Element der achten Zeile schon knapp 70 Aufrufe. Die rote Kure, die Funktion der Fakultät-also Berechnung über den Binomialkoeffizienten, ist bei den ersten vier Zeilen am steilsten. Hierbei muss man jedoch beachten, dass es sich nur um 3 Funktionsaufrufe handelt und dies im Vergleich zu den beiden Summenfunktionen, die beide einen Funktionswert von eins haben, kein großer Unterschied ist. Des Weiteren erkennt man, dass die rote Kurve in der achten Zeile wesentlich weniger Funktionsaufrufe als die Summenbildung hat. Die grüne Kurve, die Funktion der mit den Dreieckszahlen optimierten Summe, ist die flachste Kurve. Sie ist bis zur sechsten Zeile konstant eins. Dann beginnt sie zu steigen, liegt in der achten Zeile aber immer noch unter 10 Funktionsaufrufen. Jedoch sind acht Zeilen nicht sehr aussagekräftig. Abbildung 17: Vergleich der Funktionsaufrufe der 3 Programme Dies ist aus dem oben genannten Grund eine Grafik, die die Funktionen bis Zeile 26 zeigt. Man beachte, dass die Skalierung der y-Achse bei 106 liegt. Es ist deutlich zu erkennen, dass die blaue Kurve von allen am steilsten steigt. In Zeile 25 braucht sie ca. 5, 5 · 106 Aufrufe. Für den Wert in Zeile 26 dann sogar 10 · 106 Aufrufe. 14 Die grüne Kurve fängt auch stärker an zu steigen, jedoch lange nicht so stark wie die blaue. Die rote Kurve besitzt langfristig gesehen deutlich weniger Funktionsaufrufe als die anderen beiden. Dies bedeutet letztendlich, dass die alleinige Summenbildung die mit Abstand meisten Funktionsaufrufe besitzt. Die optimierte Summenbildung besitzt für größer werdende n mehr Funktionsaufrufe als die Bildung über die Binomialkoeffizienten mit der Fakultät. Des Weiteren habe ich zwischen den beiden Summenfunktionen die Anzahl der Additionen gezählt und grafisch dargestellt. Abbildung 18: Vergleich der Additionen der Summenfunktionen Abbildung 18 zeigt anhand der blauen Kurve, dass die alleinige Summenbildung mehr Additionen verwendet als die optimierte Summenbildung. Für größer werdende n ist ein deutlicher Unterschied erkennbar. Dies zeigt auch die nachfolgende Abbildung. Hier wird der extreme Unterschied der beiden Funktionen deutlich. Während die optimierte Summe in Zeile 25 erst bei ca. 0, 2 · 106 Additionen ist, ist die alleinige Summenbildung schon bei ca. 2, 7 · 106 Additionen. Abbildung 19: Vergleich der Additionen der Summenfunktionen 15 Abschließend kann man zusammenfassend sagen, dass die Fakultät die günstigste Funktion ist. Die Summenbildung hat die meisten Funktionsaufrufe und auch die meisten Additionen. Im Vergleich zu dieser ist die Optimierung mithilfe der Dreieckszahlen eine gute Möglichkeit die Summenbildung zu verbessern. Trotzdem muss auch erwähnt werden, dass die Erzeugung der Abbildung 19 mehrere Sekunden gedauert hat. Dies verdeutlicht noch einmal, dass die Summenbildung recht aufwändig ist. Somit folgt natürlich, dass die Berechnung durch den Binomialkoeffizienten mithilfe der Fakultät die schnellste Möglichkeit ist. 4 Anwendungen Es gibt mehrere Anwendungen des Pascalschen Dreiecks auf die ich kurz eingehen möchte. 4.1 Binomischer Lehrsatz Einer der bekanntesten Anwendungen ist der Binomischer Lehrsatz. n X n k=0 k · xk · y n−k = (x + y)n Mit seiner Hilfe kann man gut beliebige Potenzen von Binomen ausmultiplizieren. Hierbei gibt das Pascalsche Dreieck die Koeffizienten an. Zum Beispiel gilt für (a+b)3 : Man schaut zuerst in die dritte Zeile 4 des Pascalschen Dreiecks und erhält die Koeffizienten 1,3,3,1. Dann gilt (a+b)3 = 1·a3 +3·a2 ·b+3·a·b2 +1·b3 . Man kann auch Binome der Art von (a − b)n ausmultiplizieren. Hierfür schaut man in die n-te Zeile des Pascalschen Dreiecks um die Koeffizienten zu erhalten. Das Minuszeichen ist immer bei ungeraden Potenzen von b vorhanden. Jedoch ist diese Vorgehensweise für sehr große n unbrauchbar. Denn man bräuchte die n-te Zeile des Pascalschen Dreiecks, was wie oben gezeigt ein großer Rechenaufwand ist. Dies gilt im Besonderen, wenn es von Hand berechnet werden soll. 4.2 Wahrscheinlichkeitsrechnung Eine weitere Anwendung ist die Verwendung des Pascalschen Dreiecks in der Kombinatorik. Hierfür ist vermutlich das bekannteste Beispiel das Ziehen der Lottozahlen. Man hat 49 durchnummerierte Kugeln aus denen 6 Stück ohne Zurücklegen gezogen werden. Nun stellt sich die Frage, wie viele Kombinationsmöglichkeiten es gibt diese 6 Kugeln zu erhalten. Man berechnet dies mit dem Binomialkoeffizienten, also 49 . Dies ergibt 13983816 Möglichkeiten. 6 Eine Weitere Anwendung ist das Galtonbrett. [8] Abbildung 20: Galtonbrett Es funktioniert wie folgt: Man wirft“ zum Beispiel eine Kugel in den obigen Trichter. Stellt man sich ” jetzt vor, dass die roten Punkte Nägel seien, so hat die Kugel immer die Möglichkeit links oder rechts daran vorbeizugehen. Man geht davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für beide Ereignisse je 12 beträgt. Legt man darüber jetzt das Pascalsche Dreieck in der Darstellung mit den Binomialkoeffizienten, so erhält 4 Nummerierung beginnt bei 0 16 jeder Punkt eine eindeutige Kennzeichnung. Der oberste rote Punkt wäre somit 00 , der linke in der Reihe darunter folglich 10 . Die Binomialkoeffizienten, die den Punkten zugeordnet wurden, geben ebenfalls die Anzahl der Möglichkeiten, die es gibt um zu diesem Punkt zu gelangen, an. Daraus folgt sofort, dass der oberste rote Punkt nur auf einem Weg zu erreichen ist. Zu dem mittlersten Punkt in der dritten Reihe, wenn der oberste Punkt die erste Reihe bildet, gelangt man auf zwei Wegen. Die erste Möglichkeit ist, dass die Kugel in der ersten Reihe rechts herunterfällt und dann in der zweiten Reihe links. So trifft sie auf den mittlersten in der dritten Reihe. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Kugel in der obersten Reihe nach links fällt und in der zweitel Reihe nach rechts. So gelangt man wieder an den mittlersten Punkt der dritten Reihe. Es gibt also genau 2 Möglichkeiten dahin zu gelangen. Dies entspricht 21 . Jedoch ist zu beachten, dass die Wege immer nur von oben nach unten gehen. Man darf somit nicht Rückwärtsgehen. 4.3 Abzählbarkeit Mithilfe des Pascalschen Dreiecks kann man auch die Abzählbarkeit der rationalen Zahlen zeigen. Betrachtet man zu Beginn die erste Doppelreihe (1. und 2. Diagonale), so sieht man folgende Elemente: 1 - 1, 1 - 2, 1 - 3,1 - 4,... Man schaut mit welcher Zahl die linke multipliziert werden muss, um die rechte zu erhalten. Bei der ersten Doppelreihe sind es somit alle natürlichen Zahlen. Betrachtet man sich jetzt die zweite Doppelreihe, also die 2. und 3. Diagonale, dann sieht man folgende Elemente: 2 - 1, 3 - 3, 4 6, 5 - 10, ... Überlegt man auch hier wieder, mit welcher Zahl man die linke multiplizieren muss um die rechte zu erhalten, so erhält man: 12 , 22 , 23 , 42 ,... Die dritte Doppelreihe, also die 3. und 4. Diagonale, zeigte folgende Werte: 3 - 1, 6 - 4, 10 - 10, 15 - 20, 21 - 35,... Jetzt überlegt man wieder, mit welcher Zahl die linke multipliziert werden muss, um die rechte zu erhalten. Man kommt auf folgendes : 31 , 23 , 33 , 43 , 53 , ... Dieses Muster lässt sich nach unten fortstetzen und man erhält alle 4tel, 5tel,... . Daraus folgt es sind alle Bruchzahlen im Pascalschen Dreieck indirekt vorhanden und damit lässt sich die Abzählbarkeit veranschaulichen. 4.4 Anzahl von Elementen von Polytopen Betrachten wir uns ein Dreieck. Dies hat eine zweidimensionale Fläche-sich selbst. Es hat drei eindimensionale Elemente- seine Kanten- sowie drei nulldimensionale Elemente-seine Ecken. Man erhält folgende Zahlenfolge: 1,3,3.Fügt man am Ende eine 1 hinzu, so erhält man die dritte Zeile des Pascalschen Dreiecks. Diese letzte hinzuzufügende Eins steht für einen Eckpunkt, der hinzugefügt werden muss, um ein dreidimensionales Objekt zu erhalten. Verbindet man nämlich alle vorhandenen Ecken mit dem neuen Punkt so erhält man einen Tetraeder. Dieser wird dann durch die vierte Zeile widergespiegelt. Das Dreieck hat kein dreidimensionales Element, der Tetraeder hat eins. Somit ergibt sich für die vierte Zeile 0 + 1 = 1. Das Dreieck hat ein zweidimensionales Element und bei dem Tetraeder kommen 3 neue Flächen hinzu. Daraus folgt 1 + 3 = 4 für die nächste Zahl der viertel Zeile. Das Dreieck hat drei eindimensionale Elemente. Für den Tetraeder entstehen 3 neue Kanten, das bedeutet insgesamt gilt 3 + 3 = 6. Nulldimensionale Elemente besitzt das Dreieck wie oben genannt 3 Stück. Um den Tetraeder zu bilden wird ein neuer Eckpunkt hinzugefügt, das bedeutet 3 + 1 = 4. Somit ergibt sich die vierte Zeile als 1,4,6,4,1. Die letzte Eins wird wieder für den nächsten Eckpunkt hinzugefügt. Man kann auch aus den Zeilen des Dreiecks die Anzahl der Elemente eines Polytopes herausfinden. Hierfür betrachtet man sich die Zeilen und kommt somit auf die Anzahl der Elemente. 5 Erweiterungen Es gibt die verschiedensten Arten von Erweiterungen über die ich im folgenden einen kleinen Überblick verschaffen möchte. 5.1 Trinomial Triangle Das Trinomial Tiangle ist eine Abwandlung des Pascalschen Dreiecks. Anstatt wie bei dem Pascalschen Dreieck die Summe aus 2 Einträgen zu bilden, wird hier die Summe aus den drei darüberstehenden Einträgen gebildet. 17 [10] Abbildung 21: Trinomial Triangle Dieses Dreieck hat jedoch kaum mathematische Relevanz. 5.2 Pascalsche Pyramide Die Pascalsche Pyramide ist eine dreidimensionale Verallgemeinerung des Pascalschen Dreiecks. Die Eigenschaften des Pascalschen Dreiecks lassen sich hier sinngemäß übertragen. Die Spitze der Pyramide ist eine eins. Die Bildung der einzelnen Ebenen lässt sich wie folgt beschreiben. Stellt man sich einen Tetraeder vor und schneidet ihn horizontal, so sind die Schnittflächen Dreiecke. Genau dies sind somit auch die einzelnen Ebenen der Pyramide. Die Außenkanten des n-ten Dreiecks, also der n-ten Ebene, entsprechen der n-ten Zeile des Pascalschen Dreiecks. Die Füllung des Innenraums des n-ten Dreiecks funktioniert folgender Maßen. Will man die m-te Zeile des Dreiecks füllen, so multipliziert man den jeweiligen Eintrag der m-ten Zeile des Pascalschen Dreiecks mit der an der Außenkante bereits eingetragen Zahl. Nun bilden wir die Pascalsche Pyramide Ebene für Ebene nach. In der nullten Ebene steht eine einzige Eins. In der ersten Ebene folgt das erste Dreieck. 1 1 1 Hierbei hat man nur Außenkanten die aus Einsen bestehen, was der ersten Zeile des Pascalschen Dreiecks entspricht. Auch hier gilt wieder, dass die Nummerierung bei Null beginnt.Die zweite Ebene ergibt ebenfalls ein Dreieck ohne Innenraum. 1 2 2 1 2 1 Die Außenkanten werden gebildet durch die zweite Zeile des Pascalschen Dreiecks. Bei der dritten Ebenen tritt zum ersten Mal ein zu berechnender Innenraum auf. Dies funktioniert wie folgt. 1 3 3 3 6 3 1 3 3 1 Die Außenkanten werden analog gebildet. Der Innenraum ist in diesem Fall nur die 6. Sie wird gebildet, indem man sich die Stelle, an der sie steht, anschaut. Auf diesem Platz steht im Pascalschen Dreieck die 2. Nun wird die 2 mit dem Wert der Außenkante multipliziert 2 · 3 = 6. Die Bildung der weiteren Ebenen geht analog. 5.3 Trinomialkoeffizienten Die Trinomialkoeffizienten sind in der Pascalschen Pyramide vorhanden und sind eine Erweiterung der Binomialkoeffizienten. Sie werden berechnet durch (i + j + k)! i!j!k! mit i + j + k = n. Die Bildung der Pyramide lässt sich auch darauf zurückführen. (i + j + k)! (i + j + k)! (i + j)! = ∗ i!j!k! (i + j)! ∗ k! i!j! Man erkennt, dass der Eintrag aus der m-ten Zeile des Pascalschen Dreiecks mit dem an der Seite eingetragenen Faktor multipliziert werden muss. Eine Ähnlichkeit mit den Binomialkoeffizienten erkennt man vor allem, wenn man diesen Therm i + j + k = n nach i auflöst und dies dann in die obige Formel einsetzt. 18 5.4 Multinomialkoeffizienten Die Multinomialkoeffizienten sind eine Verallgemeinerung der Binomialkoeffizienten. Sie werden wir folgt gebildet. n n! = k1 ! ∗ ... ∗ kr ! k1 , ..., kr Sie werden auch in der Wahrscheinlichkeitstheorie verwendet. Es wird die Anzahl der Möglichkeiten berechnet n Objekte in r Schachteln zu legen. Hierfür ein Beispiel:Wie viele Möglichkeiten gibt es, die 32 Karten eines Skartspiels zu je 10 Karten auf 3 Spieler und 2 Restkarten zu verteilen? Zuerst überlegt man, wie viel Objekte man hat. Hier entspricht dies n = 32. In 3 Schachteln sind je 10 Karten und in der vierten sind 2. Deswegen muss man folgendes berechnen: 32 32! = 10! · 10! · 10! · 2! 10, 10, 10, 2 5.5 Matrixexponential Das Pascalsche Dreieck kann man als Matrix mithilfe dem Matrixexponential darstellen. Hierfür hat man eine quadratische Matrix A, die Einträge ungleich null unter der Hauptdiagonalen stehen hat. Diese Eintäge sind die natürlichen Zahlen. [11] Abbildung 22: Matrixexponential Für die Berechnung des Matrixexponentials nutzt man die Reihendarstellung von e. x e = ∞ X xk · k=0 1 k! Für das x wir die Matrix A eingesetzt. Man schaut, ob die Matrix A nilpotent ist, das heißt, ob An die Nullmatrix ergibt. Trifft dies zu, so hat man nur eine endliche Summe zu berechnen. Als Beispiel sieht die Matrix A wie folgt aus: 0 0 0 0 1 0 0 0 0 2 0 0 0 0 3 0 Jetzt folgt die Untersuchung, ob sie nilpotent ist. A2 = A · A 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 6 0 0 A3 = A2 · A ergibt: 0 0 0 6 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 A4 = A3 · A ergibt: 19 Man sieht, dass A4 die Nullmatrix ist. Somit wird jetzt folgendes berechnet. ex = ∞ X xk · k=0 1 1 1 = A0 + A1 + · A2 + · A3 k! 2 6 Dies ergibt dann das Pascalsche Dreieck. 1 1 1 1 5.6 0 1 2 3 0 0 1 3 0 0 0 1 negative Erweiterung Matrixexponential Man kann das Pascalsche Dreieck auch ins negative erweitern. Hierfür ist eine Möglichkeit, in dem man das Matrixexponential benutzt, jedoch nicht nur mit den natürlichen Zahlen, sonder mit den ganzen Zahlen. Dies funktioniert jedoch genauso wie in Kapitel 5.5 beschrieben. [11] Abbildung 23: Erweiterung mit negativen n Abbildung 23 zeigt, wie das Pascalsche Dreieck aussieht, wenn man es mit dem Matrixexponential mit den ganzen Zahlen bildet. Alle stellen mit Punkten entsprechen Nullen. Unten rechts erkennt man das Pascalsche Dreieck. Man erkennt, dass die Erweiterung oben links stattfindet. Auffällig ist, dass die Erweiterung aus den gleichen Zahlen besteht und es sieht so aus, als ob es an der Diagonalen von rechts oben nach links unten gespiegelt ist. Jedoch sind hier nicht alle Elemente positiv. Summenformel Eine andere Möglichkeit für die Erweiterung ist die Berechnung mit einer Summenformel. n n−1 n−1 = + m m−1 m Stellt man diese folgendermaßen um, kann man damit die weiteren Elemente berechnen. n−1 n n−1 = − m m m−1 Jetzt geht man in drei Schritten vor. Zuerst schreibt man sich das Pascalsche Dreieck noch einmal hin. m=0 m=1 m=2 m=3 m=4 m=5 ... n=0 1 0 0 0 0 0 ... n=1 1 1 0 0 0 0 ... n=2 1 2 1 0 0 0 ... n=3 1 3 3 1 0 0 ... n=4 1 4 6 4 1 0 ... Im zweiten Schritt zählt man die n negativ nach oben und schreibt in die Spalte m = 0 nur Einsen. m=0 m=1 m=2 m=3 m=4 m=5 ... n=-4 1 n=-3 1 n=-2 1 n=-1 1 n=0 1 0 0 0 0 0 ... n=1 1 1 0 0 0 0 ... n=2 1 2 1 0 0 0 ... 20 Die noch freien Stellen füllt man mit der oben genannten Summenformel aus und dies ergibt dann: 1. n = 0, m = 1 −1 0 −1 = − = 0 − 1 = −1 1 1 0 2.n = −1, m = 1 −2 −1 −2 = − = −1 − 1 = −2 1 1 0 3. n = 0, m = 2 −1 0 −1 = − = 0 − (−1) = 1 2 2 1 Für die Berechnung der restlichen Werte geht man analog fort und man erhält : m=0 m=1 m=2 m=3 m=4 m=5... n=-4 1 -4 10 -20 35 -56 ... n=-3 1 -3 6 -10 15 -21 ... n=-2 1 -2 3 -4 5 -6 ... n=-1 1 -1 1 -1 1 -1 ... n=0 1 0 0 0 0 0 ... n=1 1 1 0 0 0 0 ... n=2 1 2 1 0 0 0 ... 6 Fazit Zusammenfassend kann man sagen, dass das Pascalsche Dreieck sehr viele interessante Eigenschaften hat. Dies erstaunt umso mehr, wenn man sich die einfache Bildung vor Augen führt. Es stecken viele Muster und Folgen in ihm. Obwohl es nur durch Additionen gebildet wird, kann man sogar eine irrationale Zahl, die Eulersche Zahl, darin entdecken. Ein genauso erstaunliches Merkmal ist der Nachweis der Abzählbarkeit. Für die Programmierung des Pascalschen Dreiecks gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich habe gezeigt, wie man die Summenbildung mithilfe der Dreieckszahlen optimieren kann. Dies könnte man noch weiter optimieren, indem man die Formel für die direkte Berechnung der Tetraederzahlen ebenfalls einbaut. Damit hätte man noch 2 Diagonalen mehr die direkt berechnet werden können. Des Weiteren gibt es noch viel in dem Pascalschen Dreieck und seinen Erweiterungen zu entdecken. Zu Beginn habe ich den Zusammenhang zwischen dem Pascalschen Dreieck und dem Siepinski-Dreieck gezeigt. Das Pascalsche Dreieck hat als Verallgemeinerung die Pascalsche Pyramide. Das SiepinkskiDreieck hat auch eine Verallgemeinerung als Pyramide. Auch zwischen den beiden Pyramiden gibt es ähnliche Zusammenhänge wie zwischen den Dreiecken. 21 Literatur [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Blaise_Pascal [2] http://www.automatisierungstechnik-koeln.de/ma/pascal_dreieck.gif [3] http://gfs.khmeyberg.de/0809/0809Kurs12Ma1e/0809UnterrichtMathematik12MA1eStochastik. html [4] http://de.wikipedia.org/wiki/Dreieckszahlen [5] http://www.michael-holzapfel.de/themen/pascaldreieck/pascal9.gif [6] http://www.serlo.org/uploads/1563.png [7] http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sierpinski-Trigon-7.svg [8] http://www.google.de/imgres?sa=X&rlz=1C1OPRA_enDE570DE570&espvd=210&es_sm= 93&biw=1280&bih=699&tbm=isch&tbnid=xUtvkTVrWhnEqM%3A&imgrefurl=http%3A%2F% 2Fde.wikibooks.org%2Fwiki%2FZufall&docid=NXEm7lxxljjY1M&imgurl=http%3A%2F% 2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fcommons%2Fthumb%2F7%2F78%2FGalton_Box. svg%2F300px-Galton_Box.svg.png&w=300&h=355&ei=wh8GU_jLK4altAaux4GgBw&zoom= 1&iact=rc&dur=2726&page=1&start=0&ndsp=21&ved=0CI4BEK0DMBE [9] Ursula Bicker, Produktives Üben und Argumentieren mit dem Pascal-Dreieck http://www.mathematik.tu-dortmund.de/ieem/cms/media/BzMU/BzMU2010/BzMU10_ BICKER_Ursula_Pascal-dreieck.pdf, 18.11.2013 [10] http://de.wikipedia.org/wiki/Trinomial_Triangle [11] http://en.wikipedia.org/wiki/Pascals_Triangle 22