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Milzbrand
Milzbrand
Tierseuchenrechtliche Bestimmungen:
Milzbrand ist anzeigepflichtig
Milzbrand
Tierseuchenrechtliche Bestimmungen:
Verordnung zum Schutz gegen den Milzbrand
und den Rauschbrand
vom 23. Mai 1991
§1
(1) Im Sinne dieser Verordnung liegen vor:
2. der Verdacht des Ausbruchs des Milzbrandes, wenn das
Ergebnis der klinischen, pathologisch-anatomischen
oder der serologischen Untersuchung den Ausbruch
befürchten läßt;
Milzbrand
Ätiologie:
Bacillus anthracis
- ein gram-positives Stäbchen
- weist eine Kapsel auf
- bildet in der Umwelt Sporen
- (erster Erreger, für den die HENLE-KOCHschen
Postulate erfüllt wurden)
Info-Box: HENLE-KOCHsche Postulate
müssen für monokausale Infektionskrankheiten erfüllt werden
1. der Erreger muß regelmäßig aus erkrankten Individuen zu
isolieren sein
2. der Erreger muß sich in Kultur unter Beibehaltung seiner
Eigenschaften über Generationen hinweg fortzüchten
(passagieren) lassen
3. mit dem Erreger muß die Krankheit in empfänglichen
Individuen experimentell auslösbar sein (und der Erreger
muß dann reisolierbar sein)
über das letzte Postulat wird sich heute immer wieder
hinweggesetzt
Milzbrand
Vorkommen (1):
- empfängliche Tierarten sind:
- Rind, Schaf
(hochempfänglich)
- Pferd, Schwein, Mensch (* (empfänglich)
- Fleischfresser
(wenig empfänglich)
(* {Hadernkrankheit}
- vor allem durch Tierkörpermehle aus Endemiegebieten
- die Sporen sind extrem resistent
Milzbrand
Vorkommen (2):
Milzbrand
Vorkommen (2):
Milzbrand
Vorkommen (3):
Milzbrand
Vorkommen (4):
- Ausbruch bei Schweinen in England 1989, führte zur
Tötung von rund 4.500 Tieren
- in der Folge exp. Infektion von Schweinen, Ergebnisse
(s.u.)
Milzbrand
Vorkommen (5):
der letzte Stand:
Milzbrand
Pathogenitätsfaktoren:
- Kapsel (D-Glutaminsäure) > hemmt die Phagozytose
- Exotoxin (Anthraxtoxin)
aus drei Einheiten aufgebaut:
- Protektives Protein (Rezeptor-bindendes Protein,
das der Einschleusung der
Toxine in die Zelle dient)
- Ödemfaktor
(Adenylatcyclase)
- Letalfaktor
(Metalloprotease)
der tatsächliche Wirkungsmechanismus der Toxine ist
ungeklärt
Milzbrand
Pathogenese:
- nicht völlig geklärt
- lokale oder generalisierte hochgradige Vermehrung der
Erreger > Permeabilitäts- und Gerinnungsstörung
- Ödembildung, Blutungen
- erhöhte Spiegel von IL-1 und TNF-
Milzbrand
Krankheitsbilder:
a.) lokaler Milzbrand (meistens ein Fütterungsmilzbrand)
- Rachenmilzbrand (Anthraxbräune beim Schwein)
- Darmmilzbrand
b.) septikämischer Milzbrand (beim Schwein seltener)
Milzbrand
Makroskopische Befunde - Schwein (1):
Rachenmilzbrand
- diphtheroid-nekrotisierende Tonsillitis
-
hochgradige Ödematisierung von Pharynx-, Hals- und
Nackenregion
- nekrotisierende Lymphadenitis der regionären Lymphknoten
Milzbrand
Makroskopische Befunde - Schwein (2):
Darmmilzbrand
- hämorrhagische bis diphtheroid-nekrotisierende
Enteritis (kann fehlen)
- Ödematisierung des Mesenteriums bis fibrinöse
Peritonitis
- nekrotisierende Lymphangitis und Lymphadenitis
(v.a. des Ln. pancreaticoduodenalis)
Milzbrand
Histologische Befunde:
- hochgradige Ödematisierung
- Blutungen, Gefäßthrombose
- extrazellulär liegende Bakterien in unterschiedlich
großer Menge
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