die beste karte von Pluto - Spektrum der Wissenschaft

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mit ihrer energiereichen
Sternwinden die Gas- und
Staubmassen auseinanderzublasen.
Zudem werden die
Die beste Karte von Pluto
D
iese Bilder werden bis 2015 die besten Aufnahmen des
Zwergplaneten Pluto bleiben. Die Karten des Weltraumte-
leskops Hubble (HST) zeigen auf der Oberfläche dieses kleinen
massereichsten unter den
Himmelskörpers helle braune und dunkle Flächen sowie weiße
jungen Sternen nicht mehr
Areale. Noch wissen wir nichts über ihre geologische Struktur,
lange leben. Nach nur wenigen
aber Spektren von Pluto belegen, dass es auf ihm Ablagerungen
Millionen Jahren als blaue
von Wassereis, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid gibt. Zudem
heiße Sterne enormer Hel-
ist der Zwergplanet von einer äußerst dünnen Atmosphäre aus
ligkeit blähen sie sich, da der
Stickstoff und Methan umgeben. Die Karten gehen auf Bild-
nukleare Brennstoff in ihren
daten aus den Jahren 2002 und 2003 zurück, die mit der Advan-
Kernzonen rasch zur Neige
ced Camera for Surveys entstanden. Auf den ursprünglichen
geht, zu Roten Riesen auf und
Aufnahmen erstreckt sich Pluto jeweils nur über wenige Pixel.
explodieren schließlich als
Mittels aufwändiger Bildverarbeitung gelang es mit Hilfe des
Supernovae. Die dabei auftre-
so genannten Dithering aus vielen geringfügig gegeneinander
tenden Stoßwellen treiben den
verschobenen Bildern des Zwergplaneten diese detailreicheren
Nebel endgültig auseinander.
Karten zu errechnen, die eine Auflösung von etwa 100 Kilome-
artige Struktur im unteren
tern pro Bildpunkt erreichen.
Vergleicht man diese Karten mit HST-Aufnahmen aus dem
rechten Bereich des Bildes.
Jahr 1994, so zeigt sich, dass Pluto sehr viel röter erscheint als
Sie entsteht entweder durch
damals. Dies ist ein Hinweis auf jahreszeitliche Effekte auf
den Sternwind eines extrem
Pluto, welche die Oberfläche stark wandeln.
Auffällig ist die blasen-
massereichen Sterns, der kurz
0°
90°
210°
Diese Effekte entstehen nicht nur durch die extreme
vor seinem Ende steht, oder es
Neigung seiner Rotationsachse von 122 Grad gegen die
ist bereits die Stoßwelle einer
Bahn­ebene um die Sonne, sondern auch durch seine stark
Supernova, welche die umle-
elliptische Umlaufbahn, die für sehr große Temperatur-
genden Gasmassen ionisiert
schwankungen auf der Oberfläche sorgt. Derzeit befindet
und zum Leuchten anregt.
sich Pluto noch im nördlichen Sommer, der Nordpol weist in
Die Astronomen sind sich
Richtung Sonne. Zudem befand sich Pluto um 2003 mit 30,6
noch nicht im Klaren darüber,
Astronomischen Einheiten Abstand für seine Verhältnisse
welche Interpreta­tion hier
noch recht dicht bei der Sonne, in der Nähe der Umlaufbahn
zutrifft.
des äußers­ten Planeten Neptun. Befindet sich Pluto in
330°
Sonnenferne, so schlägt sich das Gas seiner Atmosphäre
2350 Kilometer
auf der Oberfläche als feine Reifschicht nieder. Die rötliche
Farbe führt das Forscherteam um Marc Buie vom Southwest
NASA / ESA und Marc Buie (Southwest Research Institute)
Strahlung und ihren starken
Research Institute in Boulder im US-Bundesstaat Colorado
Diese Ansichten des Zwerg­
auf organische Stoffe zurück, die durch die Aufspaltung
die Strahlung der Sonne im
von Methan durch die ultraviolette Strahlung der Sonne
planeten Pluto wurden aus
extremen Ultravioletten, einer
entstehen. Die Bruchstücke schließen sich zu langkettigen
Aufnahmen des Welt-
Strahlung, die etwas energieär-
Kohlenwasserstoffen zusammen und gehen auf der Oberflä-
raumteleskops Hubble aus
mer ist als Röntgenstrahlung.
che nieder.
EVE erreicht dabei eine räum-
den Jahren 2002 und 2003
errechnet. Die unterschied-
In den Tagen um den 14. Juli 2015 dürfen wir hoffentlich
liche Auflösung, die bis zu
erfahren, wie die Oberfläche von Pluto und seinen Monden
lichen Regio­nen dürften auf
70-mal besser ist als diejenige
Charon, Nix und Hydra im Detail beschaffen sind. Dann wird
Ablagerungen von orga-
aller Vorgängerin­strumente.
Im Bereich des extremen
sich die US-Raumsonde New Horizons bis auf etwa 10 000
nischen Molekülen und Eis-
Kilometer der Oberfläche von Pluto annähern.
arten zurückzuführen sein.
Ultravioletten ist unsere Sonne sehr variabel und kann ihre
Helligkeit je nach Wellenlänge
Zu diesem Beitrag stehen
innerhalb von Sekunden bis
ausführliche didaktische Ma-
wenigen Stunden um bis zu
terialien auf der Internetseite
einen Faktor 1000 während
www.wissenschaft-schulen.de
einer Sonneneruption anstei-
zur Verfügung, die den Zwergplaneten Pluto behandeln. Der Autor betrachtet die Eigenheiten
gen lassen. EVE sollte uns hier
des Pluto-Charon-Systems, das sich wie eine starre Hantel dreht und diskutiert die Eigentüm-
erstmals Einblicke in das Wer-
lichkeiten dieser kleinen Welt am Rande des Sonnensystems.
den und Vergehen derartiger
Eruptionen bieten.
www.astronomie-heute.de
April 2010
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