AMD TÜV RHEINLAND · ARBEITSMEDIZIN · IMPFUNG Aufklärung zur Schutzimpfung gegen „Grippe“ (Influenza) Die Influenza Die Influenza ("Grippe") ist eine mit Fieber, Husten, Muskelschmerzen einhergehende akute Erkrankung der Atemwege, die durch Infektion mit Influenzaviren - es gibt verschiedene Typen - verursacht wird. Vor allem bei älteren Menschen und bei chronisch Kranken werden häufig schwere Verläufe der Influenza beobachtet, an der in jedem Jahr mehrere Tausend Menschen versterben. Die Erkrankung an Influenza mit ihren teilweise schwerwiegenden Folgen kann durch regelmäßig vorgenommene Influenzaimpfungen verhindert werden. Akute fieberhafte Erkrankungen der Atemwege (sog. Erkältungen) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen, sie werden durch Hunderte verschiedener Viren verursacht. Diese lästigen, aber - anders als bei Influenza - nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen, werden durch die InfluenzaSchutzimpfung nicht verhindert. Sie bewirkt nur einen Schutz vor der Influenza. Die Influenza tritt gehäuft in der kalten Jahreszeit (November bis April) auf; die Influenza-Schutzimpfung sollte deshalb in den Herbstmonaten vorgenommen werden, sie kann aber jederzeit durchgeführt werden. Die Influenza-Viren verändern sich ständig, so dass auch Personen, die im Vorjahr eine Influenza durchgemacht haben oder geimpft wurden, in diesem Jahr erneut an einer Influenza erkranken können. Die Influenza-Schutzimpfung muss also jährlich wiederholt werden. Impfstoff Der Influenza-Impfstoff wird in jedem Jahr entsprechend den vorherrschenden Virustypen neu zusammengestellt. Die Impfstoffe enthalten entweder abgetötete Influenzaviren oder Bestandteile von Influenzaviren, die im Impfling einen Schutz vor der Erkrankung hervorrufen. Die Impfstoffe werden unter die Haut gespritzt (durch intramuskuläre Injektion verabreicht). Die InfluenzaImpfung kann gleichzeitig mit anderen Impfungen vorgenommen werden. Der Impfschutz beginnt etwa 2-3 Wochen nach der Impfung. Wer soll geimpft werden? Die Influenza-Impfung ist bei allen Personen angezeigt, für die eine Influenza eine besondere Gefährdung ist: Erwachsene und Kinder mit chronischen Atemwegserkankungen, chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetes u. a. Stoffwechselkrankheiten, angeborenen und erworbenen Schäden des Immunsystems Alle Schwangeren ab 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon Personen mit chronischen neurologische Krankheiten, z. B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerte Schüben Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln Personen über 60 Jahre Personen, die durch ihren Beruf täglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen, z.B. bei der Pflege alter und kranker Menschen Erwachsene und Kinder über 3 Jahre erhalten eine einmalige Impfung. Wer soll nicht geimpft werden? Wer an einer akuten, fieberhaften Erkrankung leidet, sollte nicht geimpft werden. Die Impfung ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt nachzuholen. Wer an einer nachgewiesenen schweren Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß leidet, (Anschwellen der Zunge und der Lippen nach Berühren mit Hühnereiweiß) sollte nicht geimpft werden. Wenn eine Influenza-Impfung angezeigt ist, kann sie auch bei Schwangeren vorgenommen werden. AMD TÜV RHEINLAND · ARBEITSMEDIZIN · IMPFUNG Aufklärung zur Schutzimpfung gegen „Grippe“ (Influenza) Lokal- und Allgemeinreaktionen Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es gelegentlich innerhalb von 1- 3 Tagen an der Impfstelle zu leichten Schmerzen, Rötung und Schwellung kommen, gelegentlich auch zu Verhärtungen oder Schwellung der zugehörigen Lymphknoten. Ebenfalls kann es nach der Impfung zu Allgemeinsymptomen wie Fieber, Frösteln, Übelkeit, Unwohlsein, Müdigkeit, Schwitzen, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen kommen. Die letztgenannten Allgemeinreaktionen dürften der Grund dafür sein, dass die Influenza-Impfung fälschlicherweise für das Auftreten Influenzaähnlicher Erkrankungen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung verantwortlich gemacht wird. In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab. Komplikationen Sehr selten werden allergische Reaktionen an Haut (gelegentlich mit Juckreiz und Urtikaria) und Bronchialsystem beobachtet; über allergische Sofortreaktionen (anaphylaktischer Schock) wurde nur in Einzelfällen berichtet. Eine Allergie gegen Hühnereiweiß ist eine Gegenanzeige gegen die Impfung, da der Impfstoff in Hühnerembryonen produziert wird. Ebenfalls sehr selten kann es zu einer Vaskulitis oder einer vorübergehenden Thrombozytopenie kommen (Verminderung der für die Gerinnungsfunktion des Blutes bedeutsamen Blutplättchenzahl), als deren Folge Blutungen auftreten können. Krankheiten/Krankheitserscheinungen in ungeklärtem ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung: In Einzelfällen wurde in der medizinischen Fachliteratur über einen zeitlichen Zusammenhang zwischen einer Influenza-Impfung und vorübergehender Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Erythema exsudativum multiforme, Uveitis, Neuritis, Neuralgie, Parästhesie und Krampfanfälle berichtet (eine umfassende Analyse der möglichen neuralen Komplikationen der Influenza-Impfung führte das Immunization Safety Committee des (US) Institute of Medicine durch). Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung ist bei diesen Kasuistiken fraglich. Es könnte sich in der Mehrzahl dieser Einzelfallberichte um das zufällige zeitliche Zusammentreffen von miteinander nicht ursächlich verbundenen selbstständigen Ereignissen handeln. Im Zusammenhang mit einer Massenimpfung von US-Bürgern gegen die sogenannte „Schweinegrippe“ im Jahr 1976 trat das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) gehäuft auf. In der Folgezeit wurde das GBS nur noch in Einzelfällen nach einer InfluenzaSchutzimpfung beobachtet. In einer umfassenden Analyse gelangte das Immunization Safety Committee des (US) Institute of Medicine zu der Einschätzung, dass die vorliegenden Daten weder einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Influenza-Impfung und GBS stützen noch ausschließen können. Wenn moderne Influenza-Impfstoffe überhaupt ein GBS-Risiko beinhalten, dürfte das Risiko sehr niedrig sein (1 zu 1 Million Impfungen). Sie erreichen den Impfarzt: