P3.2.4.2 - LD Didactic

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LD
Handblätter
Physik
Elektrizitätslehre
Grundlagen der Elektrizitätslehre
Schaltung von elektrischen Messinstrumenten
P3.2.4.2
Das Spannungsmessgerät
als ohmscher Widerstand
in einem Stromkreis
Ziele des Experiments
g Bestimmung des Innenwiderstandes eines Voltmeters
g Messbereichserweiterung des Spannungsmessers durch Reihenschaltung eines Vorwiderstandes
Grundlagen
Sowohl für Strom- als auch für Spannungsmessungen in
elektrischen Schaltungen werden häufig Messinstrumente
eingesetzt, die auf Grund ihres technischen Aufbaus (Messwerk mit Drehspule, Zusatzwiderstände) einen ohmschen
Widerstand, den sogenannten Innenwiderstand Ri besitzen.
Eine wichtige Konsequenz aus den Kirchhoffschen Gesetzen
ist, dass dieser Innenwiderstand die Stromstärke und entsprechend Spannungsabfälle im untersuchten Stromkreis
beeinflusst. Spannungsmessgeräte (Voltmeter) werden parallel zum Messobjekt geschaltet, so dass ein kleiner Strom
durch sie fließt. So verkleinert ein Voltmeter den Gesamtwiderstand eines Stromkreises. Es wird daher – gegenüber
dem Stromkreis ohne Messgerät - ein größerer Strom fließen
und die Spannung entsprechend verändert.
Im Versuch wird zunächst der Innenwiderstand des Voltmeters durch Messung der Stromstärke bestimmt, die während
der Spannungsmessung durch das Voltmeter fließt. Es gilt
das Ohmsche Gesetz :
U
R i = Ri
I Ri
mit
(1)
IRi : Stromstärke durch das Messgerät
URi : Spannungsabfall am Messgerät
Kem / JN 0608
Im zweiten Teil des Versuches wird der Einfluss des Voltmeters auf einen Stromkreis nachgewiesen. Dazu wird in einem
einfachen Stromkreis mit zwei Widerständen R1 und R2 der
Spannungsabfall U am Widerstand R1 gemessen. Für den
Spannungsabfall (ohne Messgerät) gilt:
R1
U = UG ⋅
(2)
R1 + R2
mit
UG : Gesamtspannung
Wird parallel zum Widerstand R1 ein Voltmeter angeschlossen ergibt sich ein Spannungsabfall URi :
R*
URi = UG ⋅
(3)
R * + R2
R1 ⋅ Ri
: Widerstand der Parallelschaltung
R1 + Ri
Für das Verhältnis Spannungen ergibt sich:
U
R1 ⋅ R2
=
+1
(4)
URi ( R1 + R2 ) ⋅ Ri
mit
R* =
Sollen Spannungen gemessen werden, die über den Messbereich des Instruments hinaus gehen, so muss ein Vorwiderstand Rv eingeschaltet werden, der einen entsprechenden
Spannungsabfall erzeugt. Der Faktor, mit dem der gemessene Wert der Spannung URi multipliziert werden muss, um die
tatsächliche Spannung U zu erhalten, ergibt sich dabei aus
den Kirchhoffschen Gesetzen und dem Ohmschen Gesetz:
Für die Spannungsabfälle am Voltmeter und am Vorwiderstand gilt
U = U Rv + U Ri
(5)
Der Strom durch das Voltmeter ist gleich dem Strom durch
den Vorwiderstand, d.h.:
U Ri U Rv
=
Ri
Rv
(6)
oder
U Rv = URi ⋅
Rv
Ri
(7)
(7) in (5) eingesetzt ergibt:

R 
U = U Ri ⋅ 1 + v 
Ri 

(8)
Darin ist der Klammerterm der gesuchte Faktor. Dieser Faktor, d.h. die Messbereichserweiterung ist umso größer, je
größer der Vorwiderstand im Verhältnis zum Innenwiderstand
gewählt wird.
Geräte
1 Rastersteckplatte, DIN A4 ................................. 576 74
1 STE Widerstand 680 kΩ, 2 W............................ 577 75
1 STE Widerstand 4,7 kΩ, 2 W............................. 577 52
1 STE Widerstand 220 kΩ, 2W............................. 577 71
1 DC-Netzgerät 0…±15 V................................... 521 45
2 Vielfach-Messgerät LD-analog 10 ..................... 531 110
1 Satz 10 Brückenstecker..................................... 501 48
3 Paar Kabel, 50 cm, rot und blau ........................ 501 45
LD Didactic GmbH . Leyboldstraße 1 . D-50354 Hürth . Telefon: (02233) 604-0 . Fax: (02233) 604-222 . e-mail: [email protected]
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Technische Änderungen vorbehalten
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Durchführung
c) Messbereichserweiterung
a) Bestimmung des Innenwiderstandes
4,7 kΩ
+
+
RV
A
U
U
V*
V
V
-
-
Abb. 1
Abb. 3
-
Versuchsaufbau gemäß Abbildung 1. Messgrößen und
Polaritäten an den Messgeräten beachten. Vorwiderstand
4,7 k Ω auch zum Schutz des Amperemeters verwenden.
-
Messbereich am Amperemeters von 50 µA und am Voltmeter von 1 V wählen.
-
-
Spannungsversorgung einschalten und Spannung vergrößern bis am Voltmeter eine Spannung von U = 1 V anliegt.
Spannung und Stromstärke messen und in Tabelle 1
notieren.
-
Versuchsaufbau gemäß Abbildung 3. Messgrößen und
Polaritäten an den Messgeräten beachten.
-
Messbereich am Voltmeter V* auf 10 V stellen.
-
Zunächst Vorwiderstand RV = 220 kΩ wählen.
-
Spannung vergrößern bis am Voltmeter V* eine Spannung U = 10 V anliegt.
-
Spannung am Messgerät V ablesen und in die Tabelle 2
eintragen.
-
Weitere Widerstandswerte gemäß Tabelle 2 realisieren
und Versuch wiederholen.
Spannung wieder auf 0 V stellen.
b) Einfluss des Voltmeters auf die Spannung
+
Messbeispiele
a) Bestimmung des Innenwiderstandes
Tabelle 1:
4,7 kΩ
U
V
I
µA
Ri
kΩ
1,0
50
20
b) Einfluss des Voltmeters auf die Spannung
U
V*
220 kΩ
V
-
Ergebnis:
U = 0,84 V
c) Messbereichserweiterung
Abb. 2
-
Versuchsaufbau gemäß Abbildung 2. Messbereich 1 V
am Voltmeter V* wählen.
-
Spannung vergrößern bis am Voltmeter V* eine Spannung U = 1 V anliegt.
-
Voltmeter V parallel anschließen und Spannung notieren.
-
Spannung wieder auf 0 V stellen.
Rv
Ri
RV
kΩ
U
V
U Ri
V
U
U Ri
220
10
0,83
12
12
680
10
0,29
34
35
900
10
0,22
45
46
1+
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Auswertung
a) Bestimmung des Innenwiderstandes
-
Innenwiderstand Ri
Tabelle 1 eintragen.
gemäß (1) berechnen und in
-
Der Innenwiderstand des Voltmeters 531 110 im Messbereich 1 V beträgt ca. 20 k Ω .
Hinweis: Auf vielen Voltmetern wird der Innenwiderstand mit
einem Wert in k Ω /V angegeben. Der Innenwiderstand ergibt
sich aus dem Produkt des Messbereiches (Messbereichsendwert) mit diesem Wert.
Beispiel: 20 k Ω /V im Messbereich 1 V
.
Ri = 20 k Ω /V 1 V = 20 k Ω
b) Einfluss des Voltmeters auf die Spannung
-
Der Widerstand, an dem gemessen wird, setzt sich aus
dem Widerstand R = 220 kΩ und dem Innenwiderstand
des Voltmeters V* zusammen. Damit ergibt sich
220 kΩ ⋅ 20 kΩ
R1 =
≈ 18,3 kΩ
220 kΩ + 20 kΩ
und mit Formel (4):
U
18,3 kΩ ⋅ 4,7 kΩ
=
+ 1 = 1,19
URi ( 18,3 kΩ + 4,7 kΩ ) ⋅ 20 kΩ
d.h.
URi = 0,84 V
in guter Übereinstimmung mit dem gemessenen Wert.
-
Der Spannungsabfall hat sich durch Verwenden des
Voltmeters um den Faktor 0,84 verkleinert.
Hinweis: Der Innenwiderstand eines Voltmeters sollte also
groß gegenüber dem Widerstand sein, an dem gemessen
wird, damit der Einfluss durch die Messung vernachlässigbar
bleibt.
c) Messbereichserweiterung
-
Verhältnis der Spannung U zur gemessenen Spannung
URi und Faktor der Messbereichserweiterung gem. (5) berechnen und in Tabelle 2 eintragen.
-
Durch Reihenschaltung eines Widerstandes RV vergrößert

sich der Messbereich um den Faktor 1 +

-
Rv
Ri

 .

Im Messbereich 1 V können jetzt größere Spannungen
gemessen werden.
Hinweis: Vorwiderstände werden in Hochspannungsmessköpfen für hohe Spannungen eingesetzt. Sie werden üblicherweise so ausgelegt, dass sich der entsprechende Messbereich um einen Faktor von 10 oder 100 vergrößert.
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