Programmatic: Die Evolution der Digital-Werbung Marketingentscheider sehen sich mit einer explodierenden Anzahl an Daten und Plattformen konfrontiert. Diese verändern Owned, Earned und Paid Media und deren Grenzen verschwimmen. Da Digital in der Interaktion mit dem Konsumenten immer wichtiger wird, setzen sich auch programmatische Technologien als treibende Kraft einer neuen Vision der digitalen Werbung durch. Ziel ist es, Paid Media in das Realtime Marketing zu integrieren. Digitale Konsumenten sind schwieriger zu erreichen und zu begeistern und sie weisen Werbung auch häufiger zurück. Um überhaupt noch aufzufallen, müssen Marken in Echtzeit darauf reagieren und inhaltlich relevant, nützlich und aktivierend auftreten. Die Realtime-Revolution forciert einen neuen Level der Interaktion, kann aber nur schwer über alle Medien hinweg umgesetzt werden. Der Superbowl oder Oscar Moment bleibt weitgehend isoliert von breiteren Kampagnen, er leuchtet sehr hell, aber nicht lange. Im Laufe der letzen zehn Jahre hat still und leise eine Revolution stattgefunden. Diese beinhaltet viele Themen wie RTB, RTA, Programmatic – das Ziel war aber immer das gleiche: werbungtreibenden Unternehmen die Flexibilität einzuräumen, ihre Botschaften zu individualisieren, überall im Netz und das in weniger als den 200 Millisekunden, die das Laden einer Seite beansprucht. Dies hat große Implikationen für die Marken, die Werbe- und die Mediaagenturen sowie für die Publisher, die ihren frei zugänglichen Content über Werbung finanzieren. Was heißt Programmatic? “ Programmatic ist der automatisierte, technologiegetriebene Verkaufsund Einkaufsprozess von Mediavolumen über digitale Plattformen (DSPs und SSPs) in Kombination mit menschlichem Wissen, um erfolgreich zu sein. „ — Mindshare, 2014 (DSP: Demand Side Platform = Einkaufsplattform, SSP = Sell Side Platform = Verkaufsplattform) Seite 1 Programmatic: Die Evolution der Digital-Werbung Während die Konsumenten sich zunehmend in einer „always-on“-Welt bewegen, die mobil, Multiscreen und Realtime ist, müssen ihnen werbungtreibende Unternehmen dorthin folgen oder sie riskieren, an Relevanz zu verlieren. Traditionelle Modelle skalieren nicht, weshalb sich die programmatischen Modelle zu den Haupttreibern des Realtime-Booms entwickelt haben. Branchenkenner rechnen damit, dass deren Anteil an der digitalen Werbung im Jahr 2017 bereits über 60 Prozent betragen wird. Die Landschaft vor dem Programmatic-Boom Die digitalen Werbemarktplätze während der 1990er und 2000er Jahre orientierten sich maßgeblich an denen der wichtigsten klassischen Offline-Medien, vorrangig Print. War dies ein effektives Modell in den Anfangsjahren der digitalen Werbeindustrie, führten die starken Wachstumsraten zunehmend zu Ineffizienzen, da die Internetnutzung der Konsumenten explodierte. Von 2005 bis 2008 änderte sich der Status quo allmählich durch die Entwicklung von Ad Exchanges und den technologischen Fortschritt. Digitales Werbeinventar wurde zu einem Handelsgut und die Transparenz in diesem Markt nahm zu. Publisher konnten nun ihr Inventar zu einem fairen Marktpreis anbieten, indem sie Werbungtreibenden genauso wie Ad Networks ermöglichten, die Preise in einer direkten Anbieter- und Nachfrager-Beziehung festzulegen. Die Zukunft von Programmatic Seit dem Launch des ersten Banners im Jahr 1994 hat der digitale Werbemarkt eine Reihe von Innovationen und Fortschritten erlebt. Jede neue Entwicklung hat vollmundig versprochen, das “Next Best Thing” für die Werbungtreibenden zu sein – und viele haben dieses Versprechen auch gehalten. Mit dem technologischen Fortschritt verbesserten sich auch die Lösungen für die Advertiser. Programmatic ist der aktuellste Trend, von dem die Werbungtreibenden und Ihre Marken profitieren. Seite 2 Programmatic: Die Evolution der Digital-Werbung Eine gemeinsame Studie von AppNexus, WARC und IAB Europe, bei der mehr als 600 Agenturen, Publisher und Marketers europaweit befragt wurden zeigt, dass… • die Welt digital ist 2013 haben europäische Advertiser in 26 Ländern mehr als 100 Milliarden Euro ausgegeben. Die Ergebnisse der „IAB Europe AdEx Benchmark“ zeigen auch, dass mit dem Erstarken der europäischen Ökonomie die Digitalwerbung alle anderen Mediengattungen hinter sich ließ und 2012 ein Plus von 11% auf 27.3 Milliarden Euro verzeichnen konnte. Allerdings erwachsen aus der Digitalisierung auch Herausforderungen und Optionen: So müssen Marken nun ihre Zielgruppen über viele verschiedene Kanäle hinweg erreichen, über eine Vielfalt von Geräten und zu jeder Tages- und Nachtzeit. • Targeting = Erfolg Heute kennen Medien fast keine Grenzen und Geld ist längst keine Garantie mehr auf Erfolg. Es reicht nicht mehr aus, nur gesehen zu werden – Marken müssen relevant sein, um überhaupt eine Chance zu haben, zu der Zielgruppe durchzudringen und diese für sich einzunehmen. Heute können Marken besser denn je einzelne Menschen erreichen und begeistern und es ist gerade diese Möglichkeit, die Kaufsignale zu verstehen und darauf zu reagieren, die zur Effektivität von Werbung führt. • Konvergenz in der Realtime-Welt Display Werbung hat lange darum gekämpft, das Versprechen einzulösen, dass sie die Zielgruppen besser erreicht als klassische Medien, wo die Kampagnen maßgeblich über soziodemografische Strukturmerkmale ausgesteuert wurden. Mit Social Media wurden neue Werbeformate eingeführt und Mobile eröffnet ebenso neue Möglichkeiten. Marketers können nun das soziale Nutzerverhalten in ihre Digital-Strategie einfließen lassen und den Einsatz von Daten realtime über mehrere verschiedene digitale Touchpoints aussteuern. Seite 3 Programmatic: Die Evolution der Digital-Werbung • Realtime erfordert einen datengetriebenen Ansatz ‘Big Data’ verändert die Art und Weise, wie Marketingentscheider über die Möglichkeiten der Konsumentenaktivierung und den Kontext ihrer Kommunikation denken. Was als Website-Analyse begann und sich als Social Media Monitoring fortsetzte, mündet nun in der Option, Milliarden digitaler Touchpoints quer durch das weltweite Web zu verfolgen und das in Echtzeit. Wenn sich das Wachstum von Programmatic weiterhin fortsetzt und es die Basistechnologie für alle Arten von Medientransaktionen wird, dann ist es kein Nischenthema für eine spezifische Art der BudgetAllokation mehr, sondern wird die Standardmethode für die komplette Exekution des Mediaplans. Somit wird es nicht mehr ein spezielles Budget für Programmatic geben, sondern der Gesamtmediaplan wird über Programmatic eingekauft. Fazit Der programmatische Ansatz macht digitale Werbung so dynamisch wie Social Media und so effizient wie Search. Während die Grenzen zwischen Owned, Earned und Paid Media verschwimmen und „Digital“ ins Zentrum rückt, im Kampf um die Aufmerksamkeit der Konsumenten, wird Programmatic zum Schlüssel eines skalierbaren Realtime-Engagements. Quellenangaben (auch zu den verwendeten Bildern): AppNexus, WARC and IAB - Europe Programmatic Report 2014 Xaxis - Programmatic White Paper Internet Advertising Bureau (IAB) UK - The Evolution of Online Display Advertising eMarketer - Programmatic Advertising Forecast and Future Growth Trends Seite 4 follow us on Mindshare GmbH Darmstädter Landstraße 112 D-60598 Frankfurt/Main Tel +49 (0)69 60905 0 www.mindshare.de