Wintersemester 2012/13 „Die ist die Kuh im Stall“ Verwendung von d-Pronomen im Deutschen (1) „Warum meckert sie immer?“ (2) „Warum meckert die immer?“ Gibt es einen Unterschied zwischen Satz (1) und (2)? Forschungsfragen Unterschiede bezüglich Höflichkeit, Ausdruck von Nähe und Distanz, Häufigkeit der Verwendung und Perspektive zwischen Personal- und d-Pronomen Experiment 1 Experiment 2 Wahl der referentiellen Ausdrücke in Abhängigkeit zur Perspektive Personal- und d-Pronomen in erlebter Rede 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Referentielle Form und Antwortverhalten Referentielle Formen und Erzählperspektive 39,1 37,9 36,5 23,0 23,8 20,3 2,5 0 1,7 5,3 3,1 0 interne Perspektive (5x) externe Perspektive (10x) 2,5 4,4 0 0 100 Häufigkeit der Antworten in % Häufigkeit der Antworten in % Web-Experiment mit Multiple-Choice 9,7 90 80 70 63,5 60 50 90,2 40 30 "Referent" (…Ida) 20 36,5 10 "Nicht-Referent" (…Moritz) 0 d-Pronomen Fast keine Nutzung von d-Pronomen, trotz unterschiedlicher Perspektiven und schwache Tendenz zur Verwendung weniger voller Formen bei interner Perspektive Fazit Beispiel: "Ida und Moritz rannten um die Wette, denn für den Gewinner gab es einen Preis. Wow, sie/die war schneller, als erwartet, dachte... " Personalpronomen Anders als Personalpronomen können sich d-Pronomen in erlebter Rede nicht auf den/die ProtagonistIn beziehen aus dessen/deren Perspektive erzählt wird Trotz eindeutigem Verständnis beim Lesen, wurden beim eigenen Sprechen fast keine d-Pronomen verwendet . Die Vermutung scheint sich zu bestätigen, dass d-Pronomen einem Register angehören, welches in einer Prüfungssituation nicht verwendet wird. Prof. Dr. Anke Holler, Dr. Miriam Ellert, Susanna Salem, Marie Lassan, Sonja Mertens, Jacqueline Richter, Philipp Siebenthaler Institut für Deutsche Philologie, Philosophische Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen