18 1 Zellbiologie Mitochondrien: Die Mitochondrien sind die Kraftwerke eukaryotischer Zellen. Sie haben die Größe einer Bakterienzelle und sind von einer doppelten Membran umgeben. Die innere Membran ist röhrenförmig (Tubuli) oder faltenartig (Cristae) nach innen gestülpt, was ihre Oberfläche stark vergrößert und einen zusätzlichen Reaktionsraum zwischen den beiden Membranen freigibt. An der inneren Membran befinden sich die Enzyme der Atmungskette. Der Innenraum der Mitochondrien, die Matrix, enthält eigene Ribosomen, mehrere ringförmige DNA-Moleküle sowie zahlreiche Proteine. Hier läuft der Citratzyklus ab. Plastiden: Ähnlich komplex aufgebaut wie Mitochondrien sind die Plastiden, welche nur in Pflanzenzellen vorkommen. Auch sie haben eine Doppelmembran und ein eigenes Erbgut. Drei Arten von Plastiden gehen aus einer gemeinsamen Vorstufe, den Proplastiden, hervor: Die Leukoplasten sind farblos und dienen meist als Stärke-, Protein- oder Lipidspeicher in unterirdischen Pflanzenteilen; Chromoplasten enthalten Farbstoffe von Blüten und Früchten; und in den Chloroplasten findet die ( Fotosynthese, Seite 39) statt. Vakuolen: Ebenfalls nur in Pflanzen kommen Vakuolen vor. Sie sind von einer einfachen Membran umgeben und können in Form einer Zentral­ vakuole fast die ganze Zelle ausfüllen. So sorgen sie für den Innendruck der Pflanzenzelle, den Turgor. Vakuolen können der Speicherung und der Verdauung dienen. Zentriolen: Wichtig für die Zellteilung in tierischen Zellen sind die Zentriolen. Sie bestehen aus Mikrotubuli, länglichen Röhren aus schraubig angeordneten Proteinen, die auch die Geißeln der Bakterien und die Cilien eukaryotischer Zellen bilden. Zentriolen und Mikrotubuli sind Bestandteile des Zellskeletts (Zytoskelett), das für die Stabilität und für Transportvorgänge in der Zelle notwendig ist. Insider-Tipp Keine Angst vor der Chemie In der Zellbiologie und beim Stoffwechsel kommt die Chemie ins Spiel – und das schreckt viele Schüler ab. Dabei hilft es in Prüfungen schon viel, immerhin die Grundprinzipien (z. B. den generellen Ablauf von Atmungskette oder Citratzyklus) zu verstehen und sich ein paar Fremd­ wörter zu merken, siehe auch Seite 51. 1.2 Bau und Funktion der Zellen CHECKLISTE 1 Zellbiologie Fünf chemische Stoffe bzw. Stoffklassen muss man für Biologie-Prü­ fungen wirklich gut kennen: Wasser, Zucker, Fette, Eiweiße und Nukleinsäuren. Hier sind jeweils die wichtigsten Stichworte dazu: Wasser: Polarität, Hydrathüllen, hydrophil, Wasserstoffbrücken­ bindungen, Dichteanomalie Kohlenhydrate (Zucker): glykosidische Bindung, Saccharide, Glucose/Fructose, Maltose/Saccharose, Stärke/Glykogen/Zellulose, Glykoproteine (lernen Sie auch den chemischen Aufbau/die Strukturformeln) Lipide (Fette): hydrophob, Glycerin, gesättigte/ungesättigte ­Fettsäuren, Steroide, Phospholipide Proteine (Eiweiße): Aminosäuren, Seitenketten, Peptidbindung, Proteinstruktur, Denaturierung Nukleinsäuren: Nukleotide, DNA, RNA, Basenpaare, Erbgut Zellen vergleichen ist ein beliebtes Spiel in Biologie-Prüfungen! Dies sind die wichtigsten Unterschiede zwischen ... Eukaryoten und Prokaryoten: Größe, Zellorganellen (diese sollten Sie aufzählen können), Ribosomen, Geißeln, Differenzierung Pflanzen- und Tierzellen: Zellwand, Plastiden, Vakuole, Zentriolen, Stärke/Glykogen Aufbau und Funktion dieser Zellorganellen sollten Sie kennen: Zellmembran Zellwand Zellkern Ribosomen Endoplasmatisches Retikulum (ER) Golgi-Apparat Lysosomen Mitochondrien Plastiden (Leukoplasten, Chromoplasten, Chloroplasten) Vakuolen Zentriolen 19