276 Juncaceae. sichel- oder kammförmiges Anhängsel. Die Blüten stehen in der Regel einzeln, selten bis zu dreien zusammeugeknäuelt in einer doldenähnlichen oder ebensträussigen, meist einfachen Spirre. 1. Samenanhängsel sichelförmig gekrümmt. 1. Wurzelstock rasig, ohne Ausläufer. Unterste Blätter lanzettlich. Obere Blütenäste nach dem Verblühen meist zurückgeschlagen. Blütenhülle dunkelbraun, weissrandig. — Behaart; Blätter am Rande gewimpert. Spirre mit kurzem, lanzettlichem Hüllblatt. Blütenhüll­ blätter aus breitem Grunde spitz zulaufend, kürzer als die eiförmige, spitze Kapsel. Blütezeit April, Mai. VI, 1. Höhe 15 bis 30 cm. In Gebüschen und Wäldern häufig. (J. vernalis Ehrhart.) Luzula pilosa W i l l den ow, Haarige Marbel.*) 2. Wurzelstock mit Ausläufern. Blätter linealisch, in eine kurze Spitze zusammengezogen; Blüten und Fruchtäste aufrecht. Blüten­ hülle hell-gelbbraun, zur Blütezeit glänzend-strohgelb. — Schwach behaart; Blätter zur Fruchtreife langhaarig, am Rande schwach gewimpert. Spirre meist einfach doldenartig, von kleinen, sichel­ artig-gekrümmten Hüllblättern gestützt. Blütenhüllblätter lanzett­ lich, lang zugespitzt, äussere stachelspitzig, fast so lang wie die eiförmige, stachelspitzige, dreikantige, glänzende Kapsel. Blütezeit Juni, August. VI, 1. Höhe 20 cm. %. In Bergwäldern der Alpen und des Jura. L. flavescens Gaudin, Gelbliche Marbel. H. Samenanhängsel gerade. — Rasig. Unterste Blätter linealisch, lang­ behaart, am Rande schwach-gewimpert. Rispe einfach, mit aufrecht­ stehenden Ästen, zuweilen von ihrer Hülle überragt. Blütenhüllblätter braungelb, lanzettlich, stachelspitzig, so lang wie die eiförmige, zu­ gespitzte, dreikantige Kapsel. Blütezeit Juni, Juli. VI, 1. Höhe 15 bis 30 cm. 4. In Wäldern der westlichen Alpen und Voralpen; im Gebiete des Rheins; zerstreut. L. Forsteri De Candolle, Forsters Marbel. B. (Vergleiche unter C). Die Samen haben gar kein, oder aber an ihrer Spitze ein sehr kleines Anhängsel. Der Blütenstand ist eine mehrfach zusammengesetzte Spirre. I. Die Spirre wird von ihrem Hüllblatte überragt. *) Tafel 108A. L u z u l a p i l o s a Willdenow. Abiübende Pflanze; A I nach dem Blühen zurückgeschlagener Rispenast, an dessen Grund das zweikielige Grund­ blatt; A 2 Blüte; A 3 Blütenhüllblatt, Staubblatt, Stempel; A 4 Frucht; A 5 Frucht im Querschnitte, drei durchschnittene Samen zeigend; A 6 Same mit sichelförmigem Anhängsel, der Länge nach durchschnitten. 1 bis 6 vergrössert.