Roter Fingerhut Digitalis purpurea Familie: Rachenblütler (Scrophulariaceae) Der rote Fingerhut ist eine zweijährige, 40 bis 120 cm hohe, krautige Pflanze. Im ersten Jahr wächst eine grundständige Rosette, im zweiten Jahr ein bis 2 Meter hoher, meist unverzweigter Blütenstängel als Kerze mit vielen 4 bis 5 cm langen, bauchigglockigen purpurroten Blüten in einseitwendigen Trauben. Er wächst häufig in Gebirgslagen in West- und Mitteleuropa, in lichten Wäldern und Waldschlägen. Außerdem wird er in vielen Gärten als Zierpflanze angepflanzt. In Europa stellt er die am meisten verbreitete Fingerhutart dar. Er liebt feuchten, nährstoffreichen, kalkarmen, leicht sauren Lehmboden. Aufgrund seiner Giftigkeit sollte er aber nicht an für Kinder zugänglichen Stellen gepflanzt werden. Nutzung: Es handelt sich beim roten Fingerhut um die erste Arzneipflanze der Medizin, die, seit dem 18. Jahrhundert, als Heilmittel gegen Herzschwäche, verwendet wird. Das im Fingerhut enthaltene Gift, Digitalis- Glycosid, wirkt richtig dosiert als herzstärkend. Heute werden diese Präparate allerdings synthetisch hergestellt. Außerdem wird er in vielen Gärten als Zierpflanze angebaut. Giftwirkung: Alle Teile des roten Fingerhuts sind giftig. Bereits 0,3g der Blätter können für einen Erwachsenen tödlich giftig sein. Außerdem können die enthaltenen Gifte, Digitalisglycoside, wenn sie mit der Haut in Berührung kommen, zu einer allergischen Reaktion führen. Roter Fingerhut Digitalis purpurea Familie: Rachenblütler (Scrophulariaceae) Wuchsform: Im ersten Jahr wächst eine mächtige, grundständige Rosette mit länglichen Blättern. Im zweiten Jahr wächst ein bis zu zwei Meter hoher Stängel als Kerze, mit vielen traubigen Blüten. Blütezeit: Juni bis August Blüten: Die kurz gestielten Blüten sind länglich, glockenförmig gebaut und meist in leuchtendem rot gefärbt. Die Blütenkrone ist glockig mit einer leicht ausgezogenen Unterlippe. Die Blüten sind von innen gefleckt. Blütenstand: Die Blüten sind zwischen 4 und 5 cm groß und stehen in einseitswendigen Trauben. Frucht: Blätter: Die länglichen Blätter sind am Rand gekerbt und auf der Unterseite grau behaart. Die unteren Blätter besitzen einen kurzen Stiel, während die oberen Blätter meist direkt am Stiel ansitzen. Die Blätter sind auf der Oberseite runzlig, flaumig, dunkelgrün und auf der Unterseite grau, filzig dicht behaart. Die behaarte Kapselfrucht ist zweifächrig und springt zweiklappig auf. Sie enthält viele, zwischen 0,7 – 1cm lange, Samen. Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/NATUR/GARTEN/ Autor: Jasmin König