Blüte und Frucht - Lebendiger Unterricht

Werbung
BIOLOGIE
Thema:
Blüte und FFrr uc
ht
ucht
1. Die Blüte
Samenpflanzen erzeugen ihre samenhaltigen Früchte
in Blüten. Im Schutz der Blumenblätter (Kelch- und
Kronblätter) befinden sich eine oder mehrere Fruchtanlagen und in diesen eine oder mehrere Samenanlagen. In jeder Samenanlage liegt eine Eizelle. Die nebenstehende Abbildung zeigt einen Längsschnitt durch
eine Blüte. Da es sich nur um eine Schemazeichnung
handelt, ist vieles vereinfacht.
Bevor in einer Blüte Samen entstehen können, muss
die Eizelle befruchtet werden.
Die Ziffern bezeichnen wichtige Blütenorgane. Füge
ihre Namen in die Liste ein!
1.
2.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
t
12.
13.
Manchmal kommt es vor, dass sich die männlichen und
weiblichen Blüten an getrennten Pflanzen bilden. Dann
eihäusig
bezeichnet der Botaniker dies als zw
zweihäusig
eihäusig. Ein Beispiel ist die Kiwi. Will man Früchte haben, muss man
immer mindestens eine männliche und eine weibliche
Pflanze kaufen und in möglichst geringem Abstand
pflanzen. Vielleicht ist bekannt, dass man im Garten
oft zwei Birnbäume oder zwei Apfelbäume setzt. Der
Gär tner rät dazu, wenn die Sorten nicht „selbstbefruchtend“ sind. Was meint er wohl damit?
www.lebendiger-unterricht.de
3.
Viele Blüten enthalten männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Man nennt sie auch „zwittrig
„zwittrigee Blüten“
ten“. Daneben gibt es auch Pflanzen, die „männliche“
enntund „weibliche Blüten“ besitzen. Sie sind getr
etrenntgesc
hlec
htlic
eschlec
hlechtlic
htlichh. Dies kann man besonders schön im
Frühjahr am Haselnuss-Strauch beobachten.
BIOLOGIE
Thema:
2. Männlic
he Gesc
hlec
htsor
Männliche
Geschlec
hlechtsor
htsorggane
Die Staubblätter sind besonders umgewandelte Blütenblätter. Sie haben die Aufgabe den Blütenstaub (Pollen) zu erzeugen.
In einer Blüte sind meist viele Staubblätter vorhanden.
Jedes besteht aus einem Staubfaden und einem Staubbeutel. Der Staubbeutel enthält kleine Kammern, in
denen der Blütenstaub reift. Platzt die Wand auf, so
wird der Pollen frei. Oft wird der Pollen vom Wind weit
getragen, oft sind aber auch Insekten, die die Blüte
besuchen, überpudert mit Blütenstaub und transportieren ihn von Blüte zu Blüte. Das Pollenkorn bildet die
männliche Fort-pflanzungszelle.
Es bedeuten:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
t
8.
Sobald das Pollenkorn auf der Narbe liegt, nimmt es
Feuchtigkeit auf, quillt und die derbe Hülle reißt auf. Ein
winziges „Würzelchen“ tritt aus und wächst in die Narbe hinein. In diesem Pollenschlauch wird die männliche
Keimzelle in den Fruchtknoten transportiert. Dort waruc
htung
tet eine Eizelle auf die Befr
Befruc
uchtung
htung. Dies ist der Augenblick, wo der männliche Zellkern mit dem Zellkern
der Eizelle verschmilzt.
Pollenkörner unterscheiden sich in ihrer äußeren Gestalt. Unter dem Mikroskop kann man erkennen, von
welcher Pflanzenart sie stammen.
www.lebendiger-unterricht.de
Wenn der Pollen sich auf der Narbe niederlässt, spricht
ung
man von der Bestäub
Bestäubung
ung. Sie ist die Voraussetzung
für die Befruchtung. Man unterscheidet Selbstbestäubung und Kreuzbestäubung. Kommt Blütenstaub aus
der gleichen Blüte oder der gleichen Pflanze auf die
Narbe, handelt es sich um eine Selbstbestäubung (z.B.
bei der Erbse). Gelangt der Blütenstaub von einer anderen Pflanze auf die Narbe, so nennt man den Vorgang Kreuzbestäubung. In vielen Fällen ist eine Selbstbestäubung zwar möglich, bleibt aber ohne Wirkung.
BIOLOGIE
Thema:
3. Weib
lic
he Gesc
hlec
htsor
eiblic
liche
Geschlec
hlechtsor
htsorggane
Am Beispiel der Erbsenblüte soll gezeigt werden,
wie die weiblichen Geschlechtsorgane gebaut sind.
Zwar sind die Verhältnisse bei der Erbse besonders
kompliziert, aber jeder kann die Entwicklung leicht
im Garten verfolgen.
obere Abbildung:
1.
2.
3.
4.
5.
1
6.
untere Abbildungen:
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
t
10.
www.lebendiger-unterricht.de
1.
BIOLOGIE
Thema:
4. Blüte – Samen – FFrr uc
ht
ucht
Wir wollen uns mit Hilfe der Zeichnung einen genauen
Überblick verschaffen und die vielen Begriffe ordnen.
Wir sehen, dass alle Teile der Blüte eine bestimmte
Aufgabe erfüllen, bis aus einer Eizelle ein Keimling werden kann. Dass sich die Blütenpflanzen nicht fortbewegen können und sich besonders im jahreszeitlichen
Rhythmus anpassen müssen, wird besonders bei der
Samenbildung deutlich. Sollen die Samen verbreitet wer-
www.lebendiger-unterricht.de
t
den, muss man sie für Tiere interessant machen. Dies
geschieht z.B. durch das saftige Fruchtfleisch. Soll der
Keimling im Samenkorn längere Zeit im Boden auf
günstige Wachstumsbedingungen warten, muss er eine
besonders wasserdichte Samenschale haben. Soll er
sich möglichst schnell zu einer Pflanze entwickeln,
benötigt er ein großes Paket Nährstoffe im Samenkorn.
BIOLOGIE
Thema:
FR
UCHT geht hervor aus
FRUCHT
mehreren Fruchtknoten
einem Fruchtknoten
SAMMELFRÜCHTE
EINZELFRÜCHTE
Fruchtwände der einzelnen
'Früchtchen' sind miteinander
verwachsen
SAMMELSTEINFRÜCHTE
Einzelfrüchte(Nüsschen)
sitzen außen auf dem hochgewölbten Blütenboden
SAMMELNUSSFRÜCHTE
Frucht bleibt reif geschlossen
SCHLIESSFRÜCHTE
Frucht öffnet sich bei Reife
STREU- oder SPRINGFRÜCHTE
Frucht öffnet sich durch Spaltung, Absprengen eines Deckels
KAPSEL
Frucht mit Rücken- und Bauchnaht
HÜLSE
öffnet sich nur an der Bauchnaht
ALGG
BAL
äußerlich trocken
und fest
zerfällt in mehrere Teile
ALLFR
ÜCHTE
ZERFALLFR
ALLFRÜCHTE
ZERF
zerfällt in mehrere einsamige
Teilfrüchte, die jeweils einem
einzelnen Fruchtblatt
entsprechen
SP
AL
TFR
ÜCHTE
SPAL
ALTFR
TFRÜCHTE
t
zerfällt in Teile, die nicht einem
ganzen Fruchtblatt entsprechen
BRUCHFRÜCHTE
äußerlich fleischig
ganze Frucht fleischig
meist mit vielen Samen
BEERE
fällt als Ganzes von
der Mutterpflanze ab
NUSS oder Getr
eideGetreidekor
ornn (KAR
(KARYYOPSE)
äußerer Teil fleischig
innere Schicht der
Fruchtwand verholzt
STEINFRUCHT
mit Kerngehäuse
KERNFRUCHT
www.lebendiger-unterricht.de
Samen an einer mittleren
Scheidewand, Fruchtblätter
bilden samenlose Klappen
SCHO
TE
SCHOTE
Thema:
BIOLOGIE
1
5. Der Samen
Nach der Befruchtung bildet sich im Fruchtknoten der
Samen. Dazu gehören drei wichtige Bauteile:
2
3
4
5
1.
2.
3.
5.
htf
leisc
Oft ist der Samen noch vom Fr uc
uchtf
htfleisc
leischh umgeben,
ht
dann bezeichnen wir beides als Fr uc
ucht
ht.
5.1 Der Embr
Embryyo
Die Abbildungen (links) zeigen, wie sich aus einer befruchteten Eizelle durch zahlreiche Zellteilungen ein
winziges Pflänzchen entwickelt. (Interessant ist ist dabei, dass dieser Keimling oft auf dem Kopf steht.)
5.2 Nähr
Nährgge webe
Während der Entwicklung des Keimlings wird ein Nährgewebe gebildet, das dem Embryo die nötigen Baustoffe und die erforderliche Energie liefern soll, um
möglichst schnell heranzuwachsen. Das Nährgewebe
besteht oft aus Stärke, es gibt aber auch sehr fetthaltige Samen (z.B. Raps oder Rizinus). Oft ist der Embryo ganz in das Nährgewebe eingebettet. Bei den
Getreidesamen fällt eine deutliche Trennung von Embryo und Nährgewebe auf. In seltenen Fällen kann das
Nährgewebe auch flüssig sein. Wir kennen dies von
der Kokosnuss (Kokosmilch). Manchmal befindet sich
das komplette Nährstoffpaket auch in den Keimblättern. Dies kann man bei der Erbse oder Bohne leicht
feststellen.
links: _______________________________
t
rechts: ______________________________
www.lebendiger-unterricht.de
4.
Embr
Embryyo (er geht aus der befruchteten Eizelle
hervor)
Nähr
Nährggewebe (das ist ein Nährstoffpaket für den
Embryo)
Samensc
hale (sie ist die schützende Hülle)
Samenschale
BIOLOGIE
Thema:
6. Keimung
Für den jungen Keimling bedeutet der Aufenthalt im
Samen eine Art Ruhezustand. Dies ist bei vielen Pflanzen auch notwendig, wenn z.B. zunächst der Winter
(oder eine längere Trockenheit) überstanden werden muß. So verhindert die Samenschale sowohl einen übermäßigen Wasserverlust, aber auch die Aufnahme von Wasser. Dies würde zum Quellen des
Samens führen und der Keim würde vielleicht zu früh
die Samenschale durchbrechen.
Die Samenschale wird von Hüllschichten gebildet, die
die Eizelle im Fruchtknoten umgeben. Bei einigen
Pflanzen kann sie sehr fest sein (Nüsse), dann besitzt sie eine dünne Stelle, an der der Embryo bei der
Keimung die Schale verlassen kann.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
t
10.
11.
www.lebendiger-unterricht.de
Viele Samen bleiben oft Jahrzehnte im Boden liegen,
bis sie auskeimen können. Besonders Unkrautsamen
werden durch fleißiges Hacken im Garten an die Erdoberfläche befördert und können dann recht schnell
auskeimen. Dass die Weizenkörner, die den Pharaonen als Grabbeigaben in die Pyramiden gelegt wurden, auch heute nach einigen Tausend Jahren noch
keimfähig sein sollen, ist wohl ein Gerücht.
Herunterladen