Vortrag

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AVWS –„Ein Koloss auf tönernen Füßen“?
B. Weber
Mils, 30. März 2016
B. Weber, Mils 2016
(zentrale) auditive Verarbeitung und Wahrnehmung ist ...
«... what we do with what we hear.»
(Jack Katz 1992)
B. Weber, Mils 2016
Physiologische Grundlagen
Zentrale Hörbahn1
„Verrechnung“ von Schalleigenschaften (Intensität, Frequenz, Zeitverlauf)
Die Hörbahn beginnt im Nucleus cochlearis
Das Ende der Hörbahn ist unklar
(endet vielleicht im efferenten System oder auch im
nicht-auditorischen Bereich des Gehirns)
Die Hörbahn ist tonotop gegliedert und verläuft
über fünf bis sechs Synapsen
Ab der Oberen Olive erfolgt die erste Kreuzung
der Hörbahn
Vereinfachtes Schema der zentralen Hörbahn
(Lauer 2001)
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Physiologische Grundlagen
Zentrale Hörbahn2 - Efferentes System
* Steuerung des sensorischen Inputs
* Anpassung an die individuelle Hörsituation
* Aufmerksamkeitsgebundene Hemmung bestimmter Reize
* Lauschen, „Ausblenden“ von Störschall
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Physiologische Grundlagen
Zentrale Hörbahn3
Zahlreiche unterschiedliche Zell- und Neuronentypen reagieren auf unterschiedliche
Signaleigenschaften:
„Primary like“: Antworten, die dem Signal sehr ähnlich sind
Neurone, die Eingänge von vielen Afferenzen erhalten (Verarbeitung von Informationen aus einem größeren Bereich)
Kodierung von Informationen durch neuronale Netze
Neurone, die durch bestimmte Frequenzen aktiviert, durch ihre Nachbarfrequenzen gehemmt werden
Neurone, die sich nur durch Frequenzmodulationen erregen lassen
Neurone, die bilaterale Zeit- und Intensitätsunterschiede verarbeiten
Neurone, die sich nur durch kontralaterale Stimulation erregen lassen
Neurone, die auf Zeitintervalle im Schallreiz reagieren
Neurone, die nur auf den Beginn eines Reizes reagieren
Neurone, die nur reagieren, wenn ein Reiz endet
usw.
Die meisten Erkenntnisse über die zentrale Hörbahn stammen aus Tierversuchen und
aus der Untersuchung von Einzelneuronen!
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(Zentrale) Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung
(AVWS)
Terminologie
ZAVWS
Hörverarbeitungsstörung
Worttaubheit
Akustische Verarbeitungsstörung
Lautagnosie
Zentrale Fehlhörigkeit
Perzeptionsstörung
Auditorische Neuropathie
Rezeptive Hörstörung
Störung der phonologischen Bewusstheit
Zentrale Hörstörung
(Central) Auditory Processing Disorder
Auditive Wahrnehmungsstörung
Auditive Merk- und Differenzierungsstörung
Hörwahrnehmungsstörung
Auditive Teilleistungsstörung
Funktionelle Hörstörung
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Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)
(Central) Auditory Processing Disorder (C)APD
Grundlagen
American Speech-Language-Hearing Association (ASHA)
Technical Report (1996, 2005)
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP)
Konsensuspapier (2000, 2007); Leitlinien (2010 / 2011)
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Definition der American Speech-Language-Hearing Association (1996, 2005)
(Central) auditory processing includes the auditory mechanisms
that underlie the following abilities or skills:
* sound localization and lateralization
* auditory discrimination
* auditory pattern recognition
* temporal aspects of audition including
temporal integration
temporal discrimination
temporal gap detection
temporal ordering and temporal masking
* auditory performance in competing acoustic signals
(including dichotic listening)
* auditory performance with degraded acoustic signals.
Lokalisation und Lateralisation
Diskrimination
Mustererkennung
Temporale Aspekte
Zeitauflösung
Diskrimination
Lückenerkennung
Sequenzierung / Maskierung
aud. Leistungen bei konkurrierenden Signalen
(dichotisches Hören)
aud. Leistungen bei schlechter Signalqualität
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Definition der American Speech-Language-Hearing Association (1996, 2005)
“Although
abilities
such
as
phonological awareness, attention
to and memory for auditory
information,
auditory
synthesis,
comprehension and interpretation
of auditorily presented information,
and similar skills may be reliant on or
associated with intact central auditory
function, they are considered higher
order cognitive-communicative and/or
language-related functions and, thus,
are not included in the definition of
(C)AP.“
nicht inkludiert in die ASHA-Definition sind
Leistungen, die von kognitiven oder linguistischen
Fähigkeiten „höherer Ordnung“ abhängen oder
mit diesen in Verbindung stehen:
auditive Aufmerksamkeit
auditives Gedächtnis
phonologische Bewusstheit
(inkl. Analyse und Synthese)
Verstehen und Interpretieren auditiver
Information
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Definition der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie
„Eine Auditive Verarbeitungs- und/oder Wahrnehmungsstörung (AVWS)
liegt vor, wenn bei normalem Tonaudiogramm zentrale Prozesse des
Hörens gestört sind.“
NICKISCH ET AL. (2007)
Konsensus-Statement der DGPP
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Definition der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie
„… zentrale Prozesse des Hörens ermöglichen u.a. die vorbewusste und
bewusste Analyse, Differenzierung und Identifikation von Zeit-, Frequenzund Intensitätsveränderungen akustischer oder auditiv-sprachlicher Signale
sowie Prozesse der binauralen Interaktion (z.B. Geräuschlokalisation,
Lateralisation, Störgeräuschbefreiung und Summation und der dichotischen
Verarbeitung.“
NICKISCH ET AL. (2007); PTOK ET AL. (2010);
Konsensus-Statement bzw. Leitlinien der DGPP
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Definition der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie
inkludiert sind:
auditive Aufmerksamkeit
auditives Gedächtnis
phonologische Bewusstheit (Analyse, Synthese)
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Modelle der auditiven Wahrnehmung
Esser et al. 1987
Günther & Günther 1991
Modelle der auditiven Wahrnehmung
Kombination „alter Modelle“
unter Berücksichtigung von
Top-Down- und Bottom-UpProzessen
LAUER 2001
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Netzwerkmodell der auditiven Wahrnehmung
(Chermak & Musiek 1997)
Auditive Wahrnehmungsprozesse verlaufen ...
* ... seriell, parallel und verteilt
* ... nicht in bestimmten, zugewiesenen Hirnarealen,
sondern über zahlreiche Regionen verteilt
* ... weder ausschließlich top-down noch
ausschließlich bottom-up
(der relative Anteil wird durch die Hör-Situation bestimmt,
z.B.: größere Bedeutung von Top-down-Prozessen in
geräuschvoller Umgebung)
Auditive Verarbeitung und Wahrnehmung sind nicht zu trennen!
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Auditive Teilfunktionen
Verdeckung
Auditives
Gedächtnis
Tonhöhenunterscheidung
Zeitliche
Integration
Lokalisation
Mustererkennung
Diskrimination
Lautheitsempfinden
Lückenerkennung
Analyse
Synthese
Zeitliche
Ordnung
Zeitauflösungsvermögen
Ergänzung
Auditive Wahrnehmung
im Störschall
Aufmerksamkeit
Lautstärkedifferenzierung
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„basale“ Ebene
„höhere“ Ebene
Lokalisation
Auditives
Gedächtnis
Diskrimination
Tonhöhenunterscheidung
Mustererkennung
Zeitauflösungsvermögen
Verdeckung
Analyse
Synthese
Phonologische Bewusstheit
Ergänzung
Zeitliche
Ordnung
Aufmerksamkeit
Lautstärkedifferenzierung
Hören
im Störschall
Lückenerkennung
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Symptome einer AVWS
Spezifische Symptome
- Geräuschüberempfindlichkeit
- Verzögerte Reaktionen auf Ansprechen
- Verständnisstörungen bei Nebengeräuschen
Unspezifische Symptome
- Konzentrationsstörungen bei Nebengeräuschen
- Leistungsvariabilität
- Verhaltensstörungen
- Motorische Unruhe
Sekundärsymptome
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Sekundärsymptome einer AVWS
Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie
wird angenommen, dass auditive Schwächen
„zu Beeinträchtigungen
- der rezeptiven und expressiven Sprachentwicklung
- des Schriftspracherwerbs
- der psychosozialen Kompetenz
- des Bildungsniveaus
- der Persönlichkeitsentwicklung sowie
- der emotionalen und sprachlich-kognitiven Entwicklung führen können“.
(Uttenweiler&Nickisch, 2005)
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Diagnostik von auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
• Anamnese (Elterngespräch, Fragebögen)
• Ausschluss einer peripheren Hörstörung
• Diagnostik der auditiven Teilfunktionen
• Audiologische Verfahren mit nonverbalen Prüfreizen
• Audiologische Verfahren mit verbalen Prüfreizen
• Psychometrische und psycholinguistische Verfahren
• Objektive audiologische Verfahren
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Hören im
Störschall
Allgemeine
Fragen
Auditives
Gedächtnis
Auditive
Diskrimination
Geräuschüberempfindlichkeit
Richtungshören
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Untersuchungen des Anamnesebogens auf seine klinische Relevanz
NICKISCH et al. (2005): Vergleich der Antworten aus dem Anamnesebogen und den Ergebnissen des
Heidelberger Lautdiskriminationstests (HLAD)
Ergebnis
(fast) keine Beziehung zwischen Bogen und Testergebnissen
PRECLIK et al. (2008): Vergleich der Antworten aus dem Anamnesebogen und dem Heidelberger
Vorschulscreening (HVS)
Ergebnis
„Die Vorhersagegüte der Fragebogenangaben blieb … insgesamt auf
einem geringen Niveau. Eine diagnostische Bedeutung als Screeningtest
der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung hat der Anamnesebogen
nicht.“
Auditive Teilleistung
Testverfahren
Auditive Lokalisation
Richtungshören
Auditive Differenzierung
Tonhöhendifferenzierung
Tondauerdifferenzierung
Lautstärkedifferenzierung
Hördynamik /
Lautheitsempfinden
Unbehaglichkeitsschwelle
Lautheitsskalierung
Auditive Lückenerkennung
Gap-Detection-Test (Matulat)
Lückenerkennung
Auditive Zeitordnung
Zeitordnung
Auditive Seitenordnung
Ordnungsschwelle
Binaurale Integration /
Summation
Fusionsschwelle
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Fusionsschwelle
Dabei werden dem Kind getrennt auf beiden Ohren Klicks angeboten, zwischen
denen die Zeitdifferenz zunehmend kleiner wird. Das Kind soll entscheiden, ob es
sich um einen einzigen oder um zwei getrennte Klicks gehandelt hat.
Der kleinste Zeitunterschied, der noch ein getrenntes Wahrnehmen erlaubt, ist die
Fusionsschwelle.
Kinder über 10 Jahren und Erwachsene haben eine Fusionsschwelle von ca. 3ms.
Keine Normwerte für jüngere Kinder!
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Auditive Teilleistung
Testverfahren
Trennung von Nutz- und
Störschall
Sprachaudiometrie im Störgeräusch
Binaurale Summation
Binauraler Summationstest
(Matzker)
Zeitliche Verarbeitung
Test mit zeitkomprimierter Sprache
(Nickisch)
Dichotisches Hören
Dichotische Hörtests
(Feldmann, Uttenweiler, Neukomm)
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Dichotischer Hörtest (z.B. Uttenweiler)
Bei dichotischen Hörtests werden beiden Ohren gleichzeitig
unterschiedliche Sprachsignale (i.d.R. Wörter) angeboten, die
vom Kind wiederholt werden sollen.
Normalhörende sind dabei in der Lage, (nahezu) alle Wörter
richtig zu verstehen.
Als pathologisch gilt eine Seitendifferenz der Leistungen bzw.
eine Fehlerzahl von mehr als 30% innerhalb einer Wortgruppe
(Normwerte ab 5,5 Jahren).
Probleme:
* schlechte Ergebnisse unter Umständen durch die
Komplexität des Verfahrens
* schlechte Ergebnisse unter Umständen durch
Einschränkungen der Gedächtnisleistung bzw. der
Aufmerksamkeit
* fehlende Normwerte für jüngere Kinder
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Auditive Teilleistung
Testverfahren (Auswahl)
Lautdiskrimination
Heidelberger Lautdifferenzierungstest
Hannoverscher Lautdiskriminationstest
Wahrnehmungstrennschärfetest
Bremer Lautdiskriminationstest
Differenzierungsprobe
Bildwortserie zur Lautagnosieprüfung
Auditive Analyse
Kein standardisiertes Verfahren
Auditive Synthese
Laute verbinden
Auditive Ergänzung
Wörter ergänzen
Auditives Gedächtnis
Zahlenfolgegedächtnis
Zahlennachsprechen
Wortfolgegedächtnis
Imitieren grammatischer Strukturen
Satzgedächtnis
Textgedächtnis
Mottier-Test
Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter
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Auditives Gedächtnis
(Speicherung, Merkfähigkeit, Merkspanne)
Beispiel: Mottier-Test
30 sinnfreie „Wortgebilde“ mit der Silbenstruktur CV sollen nachgesprochen werden:
Testwortreihe des Mottiertests
rela
kapeto
pikatura
katopinafe
pekatorisema
noma
giboda
gabodila
gebidafino
dagobilaseta
godu
lorema
monalura
ronamelita
leraminofeko
mera
topika
topakimu
tapikusawe
kapotilafesa
luri
nomari
debagusi
degobesaro
bigadonafera
limo
dugabe
relomano
muralenoka
nomalirakosa
Aktuelle Normwerte:
für 8-9 Jahre (W OHLLEBEN 2006)
für 4-6 Jahre (KIESE-HIMMEL & RISSE 2009)
für 4-12 Jahre (GAMPER et al. 2012)
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Verfahren
Ergebnisse
Stapediusreflexschwelle für Töne und
Schmalbandgeräusche
Vergrößerung des Abstandes zwischen den
Reflexschwellen über 10 dB
BERA
Unspezifische Befunde. Mitunter verlängerte
Interpeaklatenzen oder Seitenunterschiede
(ESSER 1987)
(NICKISCH 2001)
Binaurales Differenzpotenzial
(Vergleich des binaural evozierten Potenzials mit
der Summe der monaural evozierten Potenziale)
Amplitudenunterschiede bei AVWS
(DELB 2003)
Ereigniskorrelierte Potenziale
Verzögerung der Potenziale bei AVWS
(P300; Mismatch-Negativity)
(CHERMAK&MUSIEK 1997)
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Probleme der Diagnostik von AVWS
• Geringe Interkorrelationen einzelner Tests
• Unzureichende Normierung
• Fehlende einheitliche Standards
• Der Zusammenhang zwischen AVWS und Faktoren wie Aufmerksamkeit,
Konzentration oder Gedächtnis ist noch weitgehend unklar
• Starke Altersabhängigkeit einzelner auditiver Leistungen
• Die Verfahren sind für jüngere Kinder häufig ungeeignet
• Große inter- und intraindividuelle Varianzen und fehlende Standards bei objektiven Methoden
• Die Trennung von „Testgruppe“ und „Kontrollgruppe“ bleibt in vielen Studien unklar
• Zum Teil hoher technischer und personeller Aufwand
• Auch „kurze“ Testbatterien sind sehr aufwändig und für jüngere Kinder kaum zumutbar
B. Weber, Mils 2016
Fazit – Diagnostik von AVWS
Bestehende Anamnesebögen geben unzureichende Hinweise auf eine AVWS
Es gibt bislang keine Einheitlichkeit im diagnostischen Vorgehen bei V.a. eine AVWS
Viele empfohlene Tests untersuchen nicht die auditive Wahrnehmung, sondern sprachliche
oder höhere kognitive Bereiche
Die meisten neuropsychologischen Tests sind unzureichend normiert und wenig zuverlässig
Objektive Verfahren eignen sich bislang nicht zur Diagnostik einer AVWS
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Therapie von auditiven Verarbeitungs- und
Wahrnehmungsstörungen
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Therapie von auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
Psychomotorische Ansätze
* eher indirekte Verbesserung der auditiven Wahrnehmung
* verbinden auditive Stimuli und Motorik
* vorwiegend in der Gruppentherapie
Teilfunktionsorientierte Ansätze
* setzen an den einzelnen auditiven Funktionen an (Diskrimination,
Analyse, Speicherung etc.)
* in Form von Einzel- oder Gruppentherapie
* ergänzt durch computerunterstützte Verfahren
* können mit nonverbalen oder verbalen Reizen durchgeführt werden
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Therapie von auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
Technische („auditive“)Ansätze
* technische Geräte zum Training auditiver Funktionen
(Ordnungsschwelle, Tonhöhenunterscheidung etc.)
* Verwendung von nonverbalen Stimuli
* „Horchtraining“ mit speziell gefilterter Musik
Kompensatorische Ansätze
* „Kompensation“ der auditiven Defizite durch den visuellen Kanal
* Computerprogramme zur Darstellung auditiver Reize („Feedback-Methode“)
* Akustische Anlagen zur Verbesserung der Raumakustik in Schulklassen
* Versorgung mit Hörgeräten
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Wirksamkeit von nichtsprachlichen auditiven Therapieverfahren
• Verbesserung der unmittelbar trainierten Fähigkeiten (Tonhöhenunterscheidung etc.)
• Keine Transfereffekte auf die klinische Symptomatik (SES, LRS, Verhalten etc.)
• Unspezifische Wirkungen (Placebo-Effekte, Kontexteffekte)
Es gibt bislang keinen Nachweis einer spezifischen Wirksamkeit von
nichtsprachlichen auditiven Therapieverfahren!
Es gibt Kinder mit Schwächen in der nichtsprachlichen auditiven Wahrnehmung
Die Zusammenhänge zwischen solchen Schwächen und einer klinischen
Relevanz sind fraglich.
Der Nutzen einer Therapie/Förderung der nicht-sprachlichen Komponenten ist
bislang nicht belegt.
Kinder, die Schwierigkeiten im Erwerb der Laut- und/oder Schriftsprache haben,
müssen auch eine Therapie/Förderung in diesen Bereichen erhalten!
B. Weber, Mils 2016
“Because there is no evidence that auditory interventions
provide any unique therapeutic benefit, clinicians should
treat children who have been diagnosed with APD the same
way they treat children who have been diagnosed with
language and learning disabilities.”
(KAMHI 2011)
B. Weber, Mils 2016
AVWS
???
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