Atomreaktoren II

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Atomphysik NWA Klasse 9
Das Atomkraftwerk
In Deutschland werden die AKW bis 2022 alle
abgeschaltet. Welche Vorteile und Nachteile hat dieser
Kraftwerkstyp?
Wie funktioniert ein AKW?
Das AKW ist ein Wärmekraftwerk, dessen Ofen ein Atomreaktor
ist. Dieser arbeitet oft mit Urankernspaltung und Wasser als
Moderator. Diese Reaktoren nennen wir Druckwasserreaktoren.
Betrieben werden sie mit „angereichertem Uran“:
Uran wird im Bergbau z.B. als Uranerz gefunden. Dieses enthält
ca. 4% Uran-238 und Uran-235. Dieses Erz wird aufgearbeitet,
also das Uran vom Gestein getrennt. Natururan besteht nur zu
0,7% aus Uran -235, dem Brennstoff für das AKW. In einem
chemisch-physikalischen Verfahren, der „Anreicherung“, wird
es so bearbeitet, dass es mehr als 2,8% Uran-235 enthält.
Wie funktioniert ein AKW?
Das angereicherte Uran wird in Diese werden in ca. 4m langen Hüllrohren aus einer Zirkoniumlegierung
„Brennstofftabletten“
gefüllt. Die Hüllrohre sind am Ende
gepresst.
verschlossen, damit keine radioaktiven Stoffe das Rohr verlassen können.
Wie funktioniert ein AKW?
Etwa 100 Brennstäbe werden
dann zu einem Brennelement
zusammengefasst. Diese
„Bündelung vereinfacht vor
allem den Transport des noch
schwach radioaktiven
Materials. Außerdem können
später in die Zwischenräume
die Regelstäbe eingeführt
werden.
Wie funktioniert ein AKW?
Diese Brennelemente werden
dann in den Reaktor
eingesetzt. (Brennstoff)
Der Reaktor ist mit Wasser
gefüllt (Moderator und
Kühlmittel)
Wie funktioniert ein AKW?
Die Regelstäbe werden direkt zwischen die Brennstäben
platziert und reichen durch das gesamte Brennelement.
Die Regelstäbe bestehen aus einem Material, welches
Neutronen absorbieren kann, z.B. Bor oder Cadnium.
Wie funktioniert ein AKW?
Im Kernreaktor setzt nun die Kernspaltung ein.
Neutronen spalten Uran-235 zu Barium und Krypton.
Außerdem entstehen 3 schnelle Neutronen und
Wärme.
Die Neutronen werden im Wasser auf
„Spaltgeschwindigkeit“ abgebremst.
Treffen sie dann wieder auf einen Brennstab, so
können sie ein weiteres Uranatom spalten.
Treffen sie allerdings auf einen Regelstab, so werden
sie von diesem eingefangen. Je weiter der Regelstab
aus dem Reaktor gezogen wird, um so mehr Uran
wird gespalten, um so mehr Energie wird
abgegeben.
Wie funktioniert ein AKW?
Wie funktioniert ein AKW?
Im Reaktorgebäude befindet sich
noch ein Wärmetauscher, in diesem überträgt das radioaktive
Reaktorwasser seine Wärme auf
das nicht radioaktive Turbinenwasser.
Der Dampf aus dem Wärmetauscher
treibt die Turbine mit hohem Druck
an, wird anschließend wieder verflüssigt durch Abkühlung in den Kühltürmen und zurück in den Wärmetauscher gepumpt.
Der Rest funktioniert wie in einem
Radioaktive Materialien dürfen wäh- herkömmlichen Wärmekraftwerk!
rend des Betriebs das Reaktorgebäude nicht verlassen!
Es gibt also einen „Primärkreislauf“
und einen „Sekundärkreislauf“ für
Kühlwasser!
Der Schutz vor radioaktiver Strahlung
Das 6-Barrieren-System
Kernkraftwerke besitzen eine Reihe von
Barrieren, die zwei Funktionen erfüllen.
Sie schirmen die Direktstrahlung ab und
sie verhindern wirksam das Austreten
radioaktiver Stoffe.
Alpha- und Beta- und Neutronenstrahlen
werden durch das Kühlwasser vollständig
abgeschirmt. Das Reaktordruckgefäß
verringert die Gammastrahlung auf den
100 000sten Teil der Strahlung im
Reaktorkern.
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Kristallgitter des Brennstoffes
Metallumhüllung der
Brennstäbe
Reaktordruckbehälter mit dem
angeschlossenen Rohrsystem
des Primärkühlkreises
Betonabschirmung
Sicherheitsbehälter mit
Dichthaut
Stahlbetonhülle
Der Schutz vor radioaktiver Strahlung
1. Der Brennstab
2. Metallumhüllung
Erste Barriere sind die keramischen
Brennstofftabletten
selbst, die den größten Teil der
Spaltprodukte
zurückhalten.
Für die Kernspaltung in Leichtwasserreaktoren wird heute fast
ausschließlich Uran-235 verwendet. Das ebenfalls enthaltene
Uran-238 schirmt bereits einen
Teil der Strahlung ab!
Die Brennstäbe haben bei einem der
heute üblichen Reaktoren eine Länge von
4,17 m und einen äußeren Durchmesser
von ca. 11 mm.
Als zweite Barriere fungiert eine Metallumhüllung, bestehend aus Zirkaloy
(Zirkoniumlegierung) mit einer Wandstärke von 0,65 mm. Das Material der
Brennstäbe soll den Kernbrennstoff von
dem Kühlmittel des Primärkreislaufes
trennen und außerdem verhindern, dass
die bei der Kernspaltung entstehenden
Spaltprodukte in das Kühlmittel gelangen.
Der Schutz vor radioaktiver Strahlung
3. Reaktordruckbehälter
4. Betonabschirmung
Das Reaktordruckgefäß mit dem angeschlossenen Rohrsystem für das
Kühlmittel bildet die dritte Barriere.
Das Reaktordruckgefäß eines modernen Siedewasserreaktors ist ein
zylindrischer Stahlbehälter. Beim
Kraftwerk Krümmel hat er eine lichte
Höhe von 22,38 m und einen Innendurchmesser von etwa 6,78 m. Seine
Wandstärke beträgt 17 cm und sein
Leergewicht beläuft sich auf 814 t.
Das Druckgefäß steht in einer Betonkammer (mit besonderer Kühlung), die die Funktion einer Strahlenabschirmung hat (so genannter biologischer Schild).
Sie stellt die vierte Sicherheitsbarriere dar. Bei der
Vielzahl der Brennstäbe, die in einem Kernreaktor
enthalten sind, können vereinzelte Undichtigkeiten
nicht ausgeschlossen werden. Ein geringer Anteil der
im Brennstoff entstandenen radioaktiven Substanzen
kann so in das Kühlmittel gelangen. Außerdem befinden sich im Wasser z. T. durch Neutronen aktivierte Korrosionsprodukte. Ein Austreten dieser Aktivitäten wird durch das Reaktordruckgefäß und die Wandungen des Kühlmittelkreises verhindert. Darüber
hinaus wird dem Reaktorkühlkreislauf fortlaufend
Wasser entnommen, von Korrosions- und Spaltprodukten befreit und dann gereinigt dem Kreislauf wieder zugeführt.
Der Schutz vor radioaktiver Strahlung
5. Sicherheitsbehälter
6. Stahlbetonhülle
Der Sicherheitsbehälter mit den dazugehörigen Einrichtungen, wie z. B.
schnell schließende Armaturen in
den aus dem Sicherheitsbehälter
herausführenden
Rohrleitungen,
stellt die fünfte Sicherheitsbarriere in
einem Kernkraftwerk dar. Er umschließt das Reaktordruckgefäß und
den unmittelbar daran anschließenden Teil des Kühlmittelkreislaufes.
Der stählerne Sicherheitsbehälter ist
zusätzlich von einer bis zu 1,80 m dicken Hülle aus Stahlbeton umschlossen. Sie ist das eigentliche Reaktorgebäude. Dadurch soll der Reaktor
gegen äußere Einwirkungen wie
Flugzeugabsturz, Druckwellen eines
explodierenden
Flüssiggastankers
und Sabotage geschützt werden.
Der Schutz vor radioaktiver Strahlung
Ordne die Bilder den Barrieren zu!
Der GAU
GAU = Größter anzunehmender Unfall
Tschernobyl und Fokushima wurden durch ihre AKW weltweit bekannt.
Dort fand ein GAU statt.
In Tschernobyl erhitzte der Reaktor eines Blockes aufgrund eines Bedienungsfehlers und eines gleichzeitigen Defekts einer Kühlpumpe sich so
stark, dass das Reaktorgefäß explodierte. Dies zerstörte das Reaktorgebäude und Radioaktivität trat aus.
Durch einen Tsunami viel die Stromversorgung im ganzen AKW Fokushima
aus, die Kühlpumpen konnten nicht arbeiten. Daraufhin explodierten wie
in Tschernobyl gleich mehrere Reaktorgebäude mit verheerenden Folgen.
Dies Ereignis wurde daher von der Presse als Super-GAU bezeichnet.
Der GAU
Tschernobyl
Fokushima
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