Infoblatt Hecken - Gemeinde Seevetal

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Umwelt-Info
Tipps und Hinweise zum
Umweltschutz
HECKEN
Inhalt:
- Bedeutung für den Naturschutz
- Frei wachsende Hecke
- Anlage und Pflege
- Formgeschnittene Hecke
- Anlage und Pflege
- Grenzen der Hecken
Hecken sind seit Jahrhunderten ein wichtiges
Element in der Kulturlandschaft. Seit unsere Region
von Menschen bearbeitet wird, werden auch Hecken
angelegt. Sie ziehen sich entlang von Grundstücksgrenzen, Straßen und Feldrändern und beleben und
gliedern die Landschaft. Sowohl im Garten als auch
in der freien Natur übernehmen die Hecken vielfältige
Aufgaben. Sie verbessern das Kleinklima, indem sie
durch ihre verhältnismäßig große Blattmasse die Luft
filtern und durch die Verdunstung befeuchten. Sie
schützen vor Wind und Erosion genauso wie vor zu
starker Sonneneinstrahlung. Insbesondere, wenn zur
Anlage von Hecken auf heimische Sträucher, wie
zum Beispiel Hasel, Weißdorn, Pfaffenhütchen,
Schlehe, Holunder, Faulbaum und Hundsrose
zurückgegriffen wird, ist ihr Nutzen für die heimische
Tierwelt sehr groß. So leben von der Haselnuß
10 Vogel- und 33 Säugetierarten. Bei der Schlehe
sind es 20 Vogel- und 18 Säugetierarten. Der
Schwarze Holunder kommt gar auf 62 Vogel- und
6 Säugetierarten.
Die Hecke ist Nahrungsquelle und Heimstatt für diese
Tiere, und zugleich bietet sie durch ihr dichtes
Strauchwerk Schutz vor Räubern. Zudem ist sie zu
jeder Jahreszeit ein ästhetischer Anblick durch ihre
vielfältigen Blüten, Blätter, Früchte und zum Teil auch
ihr interessantes Strauchwerk.
Pflege von frei wachsenden Hecken
In der freien Landschaft gilt der Grundsatz, je breiter
die Hecke, umso besser, denn nur wenn ausreichend
Platz zur Verfügung steht, kann sich die Hecke und
auch ein entsprechender Staudensaum, in dem viele
selten gewordene heimische Tiere und Pflanzenarten
zu Hause sind, bilden. Im heimischen Garten ist das
Platzangebot meist nicht so üppig bemessen. Aber
auch hier lässt sich in einem geringeren Umfang,
aber genauso abwechslungsreich eine naturnahe
Hecke gestalten.
Bereits bei der Pflanzung ist zu bedenken, dass
Sträucher nicht nur in die Höhe, sondern auch in die
Breite wachsen. Deshalb soll immer mit genug
Abstand zum Nachbargrundstück gepflanzt werden,
damit sich die Hecke auch entwickeln kann und nicht
vorzeitig oder unförmig beschnitten werden muss.
Anlage von frei wachsenden Hecken
Hierzu sollte in einem lockeren Verband ca. eine
Pflanze pro Quadratmeter gepflanzt werden.
Pflanzen Sie je nach Platzangebot immer 3 bis 4
Sträucher einer Art zusammen. Zum Pflanzen im
Hausgarten sind verpflanzte Sträucher mit 3 bis 4
Trieben gut geeignet.
Die Pflege von frei wachsenden Hecken ist denkbar
einfach. Sie brauchen sie über lange Jahre nicht
sonderlich zu pflegen, wenn ein paar Grundregeln
eingehalten werden.
Die Sträucher einer naturnahen Hecke sollten alle
8 bis 10 Jahre auf den Stock gesetzt werden; das
heißt, eine Handbreit über dem Boden radikal abgeschnitten werden. Damit nicht die gesamte Hecke in
einem Jahr unter das Messer kommt, empfiehlt es
sich, die Hecke in mehrere Abschnitte aufzuteilen
und jedes Jahr nur einen Abschnitt zu beschneiden.
Wichtig ist bei einer frei wachsenden Hecke jedoch,
dass sie auch wirklich nicht höher als 20 cm über
dem Boden beschnitten wird, da sie sonst von unten
verkahlt und die Sträucher ähnlich einer Kopfweide
weiter wachsen.
Hier macht sich auch ein zusätzlicher Vorteil der
heimischen Gehölze bemerkbar. Die Sträucher sind
meist billiger und auch ohne Hilfsmittel wie Pestizide
und Dünger gut wüchsig.
Die Sträucher sollen beim Pflanzen einen kräftigen
Rückschnitt erhalten und gut angegossen werden.
Falls Sie in Ihrer Hecke auch immergrüne Sträucher
wie den Ilex oder die Eibe pflanzen, sollten Sie auch
im Winter an frostfreien Tagen gießen, da diese
Pflanzen auch im Winter Wasser verdunsten.
Pflanzbeispiel:
Das anfallende Laub sollte nie aus der Hecke
entfernt werden. Sie können auch das Laub, das Sie
auf Ihrem Rasen zusammenharken, zum Mulchen
unter die Hecke streuen. Das Laub wird dort von den
Bodenlebewesen zersetzt und der Hecke als Humus
und Nährstoff wieder zur Verfügung gestellt.
Selbstverständlich sollte in diesem Zusammenhang sein, dass Laub und andere Gartenabfälle
nie im Wald entsorgt werden.
Es ist zum einen richtig, dass sich die Gartenabfälle
auch im Wald zersetzen und dort dem Naturkreislauf
wieder zur Verfügung gestellt werden. Jedoch hat
dies negative Folgen für die Pflanzengemeinschaft
des Waldes. So werden mit den Gartenabfällen nicht
nur anorganische Stoffe wie Plastiktüten, Draht und
Töpfe in den Wald gebracht, wo sie für viele Tiere zur
tödlichen Falle werden können. Sondern es werden
auch Teile von Gartenpflanzen eingebracht, die
durch ihre starke Wüchsigkeit spezialisierte und auf
einen
nährstoffarmen
Boden
angewiesene
Pflanzenarten des Waldes verdrängen.
Zudem führt eine massive Ablagerung von
Gartenabfällen zu einer Überdüngung insbesondere
mit
Stickstoff,
so
dass
auf
solchen
Ablagerungsflächen nur noch die stickstoffliebende
Brennnessel wächst.
(Grünabfälle, Wilde Müllablagerung)
Formgeschnittene Hecke
Wenn der Platz auch für eine abgespeckte Version
der frei wachsenden Hecke nicht vorhanden ist und
man trotzdem auf den Sichtschutz im Garten nicht
verzichten will, empfiehlt sich die Anlage einer formgeschnittenen Hecke. Auch hier sollte aus Gründen
des Naturschutzes auf heimische stockausschlagsfähige Gehölze zurückgegriffen werden.
Ungeeignet sind zum Beispiel Tannen, da sie praktisch nicht zur Hecke zu formen sind. Auch die heute
viel verwandten Koniferen, die in jedem Baumarkt
angeboten werden, sollten nicht gepflanzt werden.
Zwar ist es leichter als bei den Tannen, sie in Form
zu halten, aber sie sind aus Naturschutzgründen
wenig geeignet, da sie der heimischen Tierwelt nur
wenig zu bieten haben. Zudem wirken sie oft wie tote
grüne Mauern.
Gut geeignet für formgeschnittene Hecken sind
dagegen die Hainbuche, der Weißdorn, der
Liguster, auch die Rotbuche. Da sie sehr langsam
wächst, ist sie sogar mit nur einem Schnitt im
Jahr zufrieden. Wenn es ein Nadelgehölz sein
soll, ist auch die gemeine Eibe gut geeignet.
Anlage von formgeschnittenen Hecken
Grenzen der Hecke
Formgeschnittene Hecken werden in der Regel in
Reihen gepflanzt, mit 4 bis 5 Pflanzen per laufenden
Meter. Diese Pflanzen können in entsprechenden
Größen in den Baumschulen bezogen werden. Vorteilhaft ist, wenn Sie sich eine Schnur spannen und
einen ca. 50 cm breiten Graben ausheben, in den die
Sträucher gepflanzt werden, nachdem der Boden mit
Kompost vorbereitet wurde. Auch hier muss kräftig
zurückgeschnitten und gegossen werden.
Für jeden Garten ist eine geeignete Hecke zu finden.
Aufgrund ihres Nutzens für den Naturhaushalt, ihrer
Vorteile für das Kleinklima und der Vielfältigkeit der
gestalterischen Möglichkeiten lassen sich Hecken in
jedem Garten finden.
Pflege der formgeschnittenen Hecke
Eine neu gepflanzte Hecke muss sorgfältig zurückgeschnitten werden, wenn sie gedeihen soll. Jede einzelne Pflanze wird während ihres Wachstums
geschnitten und geformt. Dabei sollte man zunächst
nicht die endgültige Höhe im Auge haben, sondern
vielmehr darauf achten, dass zunächst niedrige, aber
dichte und buschige Pflanzen entstehen, die bald
eine dichte Hecke bilden. Häufiges Schneiden fördert
die Astbildung. Auf dieser Grundlage kann man die
Hecke während ihres Wachstums allmählich seinen
Vorstellungen entsprechend formen. Wichtig ist, dass
bei der Hecke eine leichte Trapezform eingehalten
wird, da die Hecke sich sonst im unteren Bereich
selbst beschattet und von dort aus verkahlt.
Wie ein Garten gestaltet sein soll, entscheidet der
Grundstückseigentümer. Bei Bäumen und Sträuchern
sollte aber Rücksicht auf den Nachbarn genommen
werden. Vor allem der Schatten kann für den
Nachbarn sehr lästig sein. Das Niedersächsische
Nachbarschaftsgesetz schreibt deshalb vor, dass
Gehölze eine bestimmte Höhe nicht überschreiten
dürfen, abhängig vom Abstand zur Grenze.
Höchstzulässige Höhe
Abstand von der Grenze
bis zu 1,2 m Höhe
0,25 m
bis zu 2,0 m Höhe
0,50 m
bis zu 3,0 m Höhe
0,75 m
bis zu 5,0 m Höhe
1,25 m
bis zu 15,0 m Höhe
3,0 m
über 15,0 m Höhe
8,0 m
Falls Ihre Hecke an einen Gehweg oder eine Straße
angrenzt, sollten Sie bedenken, dass Sie dort für die
Verkehrssicherung Ihrer Anpflanzungen sorgen
müssen. Zweige und Äste, die auf den Gehweg oder
die Straße ragen, müssen von Ihnen entfernt werden.
Deshalb sollten Sie am besten gleich auf einen ausreichenden Pflanzabstand der Sträucher achten.
Weitere Informationen zu diesem Thema und zu
anderen Umweltthemen erhalten Sie im
Umweltreferat der Gemeinde Seevetal,
Kirchstraße 11,
21218 Seevetal-Hittfeld,
04105 / 55-274
e-mail: [email protected]
Internet: www.seevetal.de
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