Die Impfung gegen Influenza („Grippe“)

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Die Impfung gegen Influenza („Grippe“)
Eine Information Ihrer Arztpraxis/Apotheke und des Forum Impfen
Mit diesem Blatt möchten wir über die Influenza („Grippe“) sowie die Impfvorsorge gegen diese Infektionskrankheit
informieren und damit zu einer auf fundierten Tatsachen beruhenden Entscheidung über die Durchführung der
Impfung beitragen.
Die Influenza („Grippe“) und ihre Behandlung
Die Grippe wird durch Orthomyxoviren der Typen A, B und C verursacht. Für den Menschen relevant sind die Influenza
A und Influenza B-Viren. Die Influenza A-Viren werden nach Typ und Subtyp benannt z.B. Influenza A (H3N2). Bei
Influenza B Viren gibt es keine Subtypen. Die Influenzaviren werden durch „Tröpfcheninfektion“ übertragen. Im
Wesentlichen beim Sprechen, Husten oder Niesen. So gelangen sie durch geringe Distanzen auf die Schleimhäute der
Kontaktpersonen. Ebenso können die Viren über den direkten Kontakt der Hände mit verunreinigten Oberflächen (z.B.
durch Händeschütteln und anschließenden Hand-Mund bzw. Hand-Nasen-Kontakt) übertragen werden – daher ist
häufiges Händewaschen sinnvoll. Der Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt
in der Regel 1 – 3 Tage. Die typischen Beschwerden einer Influenza sind ein plötzlicher Erkrankungsbeginn mit hohem
Fieber (> 38,5°C), trockener Reizhusten sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Dazu können zusätzliche Beschwerden
auftreten wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Entzündung der Luftröhre mit Schmerzen hinter dem Brustbein,
Schwäche, Schweißausbrüche usw. Bei Kindern kann bei Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) eine akute
Leberentzündung mit Gehirnschädigung (ReyeSyndrom) hervorrufen. Bei schweren Krankheitsverläufen kann es zu
Lungenentzündungen, Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Hirnentzündung (Enzephalitis) als auch zum perakuten
Todesfall innerhalb weniger Stunden kommen. Davon betroffen sind vor allem ältere Personen mit Grundkrankheiten
(z.B. Herz-, Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Immundefekten, usw.). Bei diesem Personenkreis bilden
sich häufiger Lungenentzündungen durch einen zusätzlichen bakteriellen Befall. Die Influenza kann mit Medikamenten
therapiert werden.
Die Impfung gegen Influenza
Der Grippe-Impfstoff ist ein Totimpfstoff und sollte v.a. Risikopersonen einmal jährlich vorzugsweise in den Monaten
Oktober und November verabreicht werden. Laboratorien und Zentren überwachen die Verbreitung der Influenzaviren
und geben diese Daten an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter. Diese gibt Empfehlungen für die jährlich
aktuelle Zusammensetzung des Impfstoffs heraus. Sollte eine Grippewelle drohen, so ist die Impfung auch zu einem
späteren Zeitpunkt noch sinnvoll. Die volle Ausbildung des Impfschutzes beträgt ungefähr 2 Wochen. Gesunde
Menschen sind nach der Impfung in der Regel bis zu 90% vor der Erkrankung geschützt. Bei älteren Personen ist die
Schutzrate meist deutlich geringer. Doch gerade ältere Menschen > 60 Lj. zählen zu den Risikogruppen und sollten
vorsorglich eine Schutzimpfung erhalten. Für ältere Personen über 65 Jahren stehen Impfstoffe zur Verfügung, die
Wirkverstärker besitzen, die die körpereigenen Immunzellen anregen und somit die Schutzwirkung verbessern. Das
Impfschema wird entsprechend der Herstellerinformation durch den Arzt festgelegt. Über Einzelheiten der Impfung und
Gründe, die eine Impfung ausschließen, informiert Sie Ihr Arzt. Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des
Organismus mit dem Impfstoff kann es gelegentlich innerhalb von 1-3 Tagen an der Impfstelle zu leichten Schmerzen,
Rötung und Schwellung kommen, gelegentlich auch zu vorübergehenden Verhärtungen oder Schwellungen der
zugehörigen Lymphknoten. Eine Hühnereiweiß-Allergie ist eine Gegenanzeige gegen die Impfung, da der Impfstoff in
Hühnerembryonen produziert wird. Über andere mögliche Unverträglichkeitsreaktionen informiert Sie Ihr Arzt.
Der Nutzen für den Einzelnen und die Allgemeinheit
Die Influenza tritt weltweit auf und besitzt eine ausgeprägte Saisonalität. Die winterliche Grippewelle trifft auf die
Südhalbkugel und die Sommer-Grippewelle auf die nördliche Halbkugel. Doch auch außerhalb dieser Saisonalität
können Influenza-Erkrankungen in den Ländern auftreten und gelegentlich sogar zu lokalen Ausbrüchen führen. Das
Robert Koch-Institut schätzt, dass während der jährlichen Grippewelle 10 – 20% der Bevölkerung infiziert werden.
Wenn die Krankheitslast der saisonalen Grippewelle höher liegt als im Durchschnitt der Vorjahre, spricht man in
Deutschland von einer „Epidemie“. In angloamerikanischen Ländern wird jede saisonale Grippewelle als „Epidemie“
bezeichnet. Ein „Pandemie“ zeichnet sich dadurch aus, dass ein Influenza A-Virussubtyp auftritt, gegen den die Mehrheit
der menschlichen Bevölkerung nicht immun ist und der sich daher weltumfassend epidemisch ausbreitet. Im letzten
Jahrhundert kam es zu drei großen Pandemien: 1918 (40 Millionen Tote), 1957 (1 – 2 Millionen Tote) und 1968 (0,75 –
1 Millionen Tote).
Wer geimpft werden sollte
Die Grippe-Impfung wird allen Personen mit erhöhtem Übertragungs- oder Erkrankungsrisiko empfohlen. Dazu zählen
Personen über 60 Jahren so wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Grunderkrankungen (z.B. der Atemwege,
Herz-Kreislauf-System, Nieren, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Abwehrsystem, Blut), Personen mit häufigem
Publikumsverkehr, Personen in medizinischen und pflegerischen Bereichen sowie Personen mit Kontakt zu gefährdeten
Patienten im engeren persönlichen Bereich. Geimpft werden sollen auch Personen mit erhöhter Gefährdung durch
direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln. Diese Impfung bietet zwar keinen Schutz gegen die Vogelgrippe,
verhindert jedoch Doppelinfektionen mit den aktuell zirkulierenden Grippeviren.
Weitere Informationen: www.forum-impfen.de Ihre Arztpraxis/Apotheke
Fragebogen zur „Impfung gegen Grippe (Influenza)“
(bitte ausgefüllt zur Impfung mitbringen)
Name:
Vorname:
Geb.-Datum:
Organisationseinheit der CAU:
ja
nein
Sind Sie gegenwärtig gesund? (keinen fieberhaften, akuten Infekt)
Hatten Sie nach vorhergehenden Impfungen gesundheitliche Probleme? (hohes Fieber,
Hautausschläge, Atemnot, Anschwellen von Gesicht oder Zunge)
Reagieren Sie allergisch auf: Hühnereiweiß, Formaldehyd, kaliumdihydrogenphosphat,
Polysorbat 80, Neomycin, Gentamycinsulfat, Natriumdesoxycholat,Octoxinol-10,
Tocopherolhydrogensuccinat?
Wurde die letzte Impfung gegen Grippe (Influenza) gut vertragen?
Liegen bei Ihnen schwere, chronische Erkrankungen vor?
Besteht bei Ihnen eine Erkrankung des Immunsystems?
Leiden Sie an einer Blutgerinnungsstörung?
Nehmen Sie z. Zt. Medikamente ein? (Antibiotika, Kortison, gerinnungshemmende
Medikamente)
Führen Sie gerade eine Hyposensibilisierungsbehandlung durch?
Nur für Frauen: besteht z. Zt. eine Schwangerschaft?
Einverständniserklärung
Ich habe den Inhalt des Merkblattes (Schutzimpfung gegen Grippe) gründlich gelesen und hatte
Gelegenheit, Unklarheiten im Gespräch zu klären.
o
Ich habe keine weiteren Fragen und bin mit der Durchführung der Impfung einverstanden.
Datum:
Unterschrift:
Aufgrund der sehr seltenen allergischen Reaktionen empfiehlt es sich, nach der Impfung für ca. 30
Minuten in der Impfstelle oder unter ärztlicher Aufsicht zu verbleiben.
Impfdokumentation (vom Betriebsärztlichen Dienst auszufüllen)
Datum:
Impfstoff-Chargen-Nr.:
Impfende/r:
Impfort: Oberarm re. / li.
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