Betriebsarzt Information Grippeschutzimpfung Die Grippeimpfung ist eine vorbeugende Maßnahme zur Verhinderung einer Influenza-Erkrankung („echte Grippe“). Diese Impfung zielt nicht gegen „grippale Infekte“, die auch als Erkältung bezeichnet werden und von anderen Erregern hervorgerufen werden als die echte Grippe. Es wird empfohlen, die Impfung möglichst jedes Jahr in der Zeit von September bis November durchführen zu lassen. Eine Impfung ist jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich und sinnvoll, da der Schutz bereits zwei bis drei Wochen nach der Impfung voll ausgeprägt ist. Allgemeines Die Arbeitsgemeinschaft Influenza und das Robert Koch-Institut weisen auch dieses Jahr auf die Wichtigkeit der klassischen Influenza- (=Grippe) Schutzimpfung hin. Seit Jahren gibt es eine allgemeine Impfempfehlung des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. Unter anderem Mitarbeiter mit umfangreichem Publikumverkehr sind durch viele Kontakte zur Allgemeinbevölkerung der Gefahr einer Influenza-Infektion in besonderem Maße ausgesetzt. Umgekehrt sind sie aber auch oft Quelle einer Übertragung der Influenza oder echten Grippe. Verlauf Influenza – was ist das überhaupt? Grippe ist eine akute Erkrankung, die von der gewöhnlichen Erkältung bzw. dem grippalen Infekt zu unterscheiden ist. Sie wird durch Influenza-Viren, die ihr Erscheinungsbild häufig ändern, ausgelöst und endet nicht selten - vor allem bei alten Menschen und Personen mit Vorerkrankungen der Lunge oder des Herzens - tödlich. Im Gegensatz zu einer Erkältung beginnt die Grippe typischerweise mit einem plötzlichen, raschem Krankheitsbeginn mit schwerem Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, hohem Fieber und trockenem Husten. In 11% der Erkrankungsfälle kommt es zu schweren Komplikationen, z. B. einer Lungenentzündung oder einer Entzündung des Herzmuskels. Risiko In einer durchschnittlichen Grippesaison sterben pro Jahr in Deutschland zwischen 8000 und 15000 an den Folgen einer echten Grippe. Bei 30% der Opfer waren vorher keine chronischen Erkrankungen bekannt, 20% waren zwischen 15 und 65 Jahre alt. Zum Vergleich: In Deutschland sterben pro Jahr ca. 3500 Menschen durch Verkehrsunfälle, 180 an Tuberkulose und 380 an AIDS. Impfstoff Für die Nordhalbkugel hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgende Virenstämme für die Grippesaison 2016/2017 empfohlen: H1N1, H3N2 und B. In Deutschland werden die Impfstoffe durch das Paul-Ehrlich-Institut zugelassen. Unerwünschte Wirkungen Der Impfstoff selbst kann weder eine Influenza noch andere Erkrankungen auslösen. Nebenwirkungen treten bei etwa 13 % der Geimpften auf. Diese beschränken sich allerdings, wie in randomisierten, kontrollierten und doppelblinden Studien festgestellt wurde, auf lokale Beschwerden wie Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle, die etwa 1 bis 3 Tage anhalten. Leichte Allgemeinbeschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen, Mattigkeit usw. können bei Personen auftreten, die bislang noch keine Antikörper gegen das spezifische Grippevirus gebildet haben. Diese klingen jedoch innerhalb weniger Stunden ab. Bei auf der Basis von Hühnereiweiß hergestellten Impfstoffen ist die Entstehung einer Hühnereiweißallergie möglich. Die Impfung schützt nicht vor Erkältungen, die landläufig ebenso als „Grippe“ bezeichnet werden und die somit bei Geimpften ebenso häufig auftreten wie bei Ungeimpften. Dies stellt u. a. eine der Ursachen für die verbreitete Meinung dar, gerade wegen der Impfung krank geworden zu sein. Allgemeine Hygienetipps Mit diesen einfachen Tipps kann die Gefahr gesenkt werden, sich mit krankheitsauslösenden Viren anzustecken oder – wenn man schon erkrankt ist – andere vor einer Übertragung zu schützen: Händewaschen Hygienisch Husten (in die Armbeuge, nicht in die Hände) Zuhause bleiben: wenn Sie krank sind Krankheit erkennen Gesund werden Familienmitglieder schützen Regelmäßig lüften Fazit: Die Impfung bedeutet zwar einen kleinen Stich, bietet aber den Vorteil einer dreifachen Schutzwirkung: - davor, dass wir Influenza am Arbeitsplatz übertragen, - davor, dass wir die Influenza nach Hause in unsere Familie tragen, - und davor, dass wir selbst erkranken. Die Impfung ist die wichtigste Maßnahme der Prävention, neben allgemeinen Hygienemaßnahmen. Für Fragen steht Ihnen Ihr Betriebsarzt gerne zur Verfügung. 2