Gattung Abies (Tannen)

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Gattung Abies (Tannen)
Beschreibung
Die Tannen bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Tannen sind nach
den Kiefern (Pinus) die am weitesten verbreitete und artenreichste Gattung in der Familie der
Kieferngewächse. In Mitteleuropa ist besonders die Weißtanne (Abies alba) heimisch.
Alle Tannen haben eine durchgehende Hauptachse als Stamm und eine etagenweise Verzweigung mit sehr
harmonischen Kronenformen. Mit Wuchshöhen von bis zu 50-90 m, Stammstärken von bis zu 2-3 m sowie
einem Lebensalter von bis zu 800 Jahren gehören Tannen zu den großen Waldbäumen.
Tannenbaum
Nadelblätter
Zapfen
Die nadelförmigen Blätter sind flach und leicht biegsam und tragen auf der Unterseite oft zwei helle
Luftporen-Bänder. Mit ihrem verbreiterten Fuß sitzen die Nadeln unmittelbar auf den Ästen. Sie
unterscheiden sich dadurch z. B. von Fichten. Die Zapfen finden sich nur in den obersten Zweigen am
Wipfel und stehen immer aufrecht am Zweig (im Gegensatz zu den hängenden und als Ganzes
herabfallenden Fichten-Zapfen). Die Achse (Spindel) des Zapfens verbleibt am Baum, während die
Schuppen einzeln abfallen.
Verbreitungsgebiet
In Eurasien bilden Tannen einen wesentlichen Teil der borealen Nadelwälder Sibiriens und Kanadas. Sie sind
außerdem in den Gebirgen Chinas bis zum Himalaya sowie im westlichen Mexiko und Mittelamerika, Japan
und Taiwan anzutreffen. In Europa kommen Tannen in den Gebirgen Mitteleuropas und vor allem im
mediterranen Raum vor.
Nutzung
Das Holz der Tanne wird vor allem zur Herstellung von Faserplatten, Furnieren, Kisten, Masten, Möbeln,
Paletten, Sperrholz und Spanplatten sowie als Rohstoff für die Zellstoff- und Papierindustrie verwendet. Es
ist ein gefragtes Holz für die Fertigung von Fenstern, Fußböden, Türen und Vertäfelungen. Im
Musikinstrumentenbau wird Tannenholz als Resonanzboden und zur Herstellung von Orgelpfeifen
verwendet. Sehr verbreitet ist die Nutzung der jungen Bäume als Christbaum. Bereits seit der Antike wird
die Weiß-Tanne als Arznei- und Heilpflanze genutzt. Es wurden vor allem die Nadeln, Triebe, Zapfen, Samen
sowie das Harz genutzt. Das Harz wurde verwendet, um die Wundheilung zu beschleunigen und Rheuma zu
behandeln. Aufgüsse, so genanntes „Tannenbier“, wurden im 16. und 17. Jahrhundert gegen Skorbut
verabreicht.
Tannen sind in vielen Kulturen Symbole von Geburt und Wiederauferstehung. Als immergrüne Bäume
verkörpern sie auch den religiösen Glauben an das ewige Leben. Daher sind Tannenzweige und
Tannenreisig auch Bestandteil für Grabschmuck, Grabkränze und Adventskränze.
Gattung Acer (Ahorn)
Beschreibung
Die Ahorne (Acer) bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse
(Sapindaceae). Ahorn-Arten wachsen als sommergrüne oder seltener immergrüne Bäume oder Sträucher.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die meist einfache
Blattspreite ist handförmig gelappt. Der Blattrand ist glatt oder gezähnt. Die Nussfrüchte des Ahorns sind
geflügelt und werden aufgrund ihrer aerodynamischen Form über den Wind verbreitet. Die Blüten stellen
im Frühjahr eine ergiebige Nektarquelle dar, die von Honigbienen gerne genutzt wird.
Ahornbaum
Blüte, Blätter und Nussfrucht
Verbreitungsgebiete
Die weitverbreitete Gattung Acer kommt im nördlichen Afrika, Eurasien, Zentral- und Nordamerika vor. Die
„Acer“-Arten gedeihen in gemäßigten, subtropischen Gebieten und in tropischen Gebirgen. Sehr viele Arten
haben ihre Heimat in Asien und in Nordamerika. Im deutschen Sprachraum kommen überwiegend der
Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Feld-Ahorn (Acer campestre) vor.
Nutzung
Kommerziell relevant ist vor allem das Holz einiger hochwachsender Arten wie des Berg-Ahorns (Acer
pseudoplatanus) und des Spitz-Ahorns (Acer platanoides) in Eurasien. Es ist hart, aber gut zu bearbeiten
und wird auf Grund seiner Qualität zu den Edellaubhölzern gezählt. Für qualitativ hochwertige Stämme
können Preise von mehreren tausend Euro erzielt werden. Schon die Pfahlbauer der Stein- und Bronzezeit
nutzten das Holz des Ahorns häufig, allerdings ist es nicht besonders witterungsfest. Es wird für Tischlerund Drechslerarbeiten (Werkzeugstiele, Möbel, Parkettböden etc.) verwendet. Eine Spezialverwendung ist
die Nutzung als Klangholz für den Bau von Musikinstrumenten wie Streichinstrumente und
Zupfinstrumente.
Aus dem Saft des in Nordamerika heimischen Zucker-Ahorns (Acer saccharum) wird Ahornsirup gewonnen.
Nachdem die austretenden Baumsäfte aus dem Stamm angezapft wurden, werden sie durch Kochen
eingedickt, sodass Sirup entsteht.
Das Ahornblatt ist ein Symbol Kanadas und steht in der seit 1965 verwendeten kanadischen Flagge für die
ausgedehnten Wälder des Landes. Die Vorlage lieferte wahrscheinlich der Zucker-Ahorn (Acer saccharum).
Gattung Betula (Birke)
Beschreibung
Die Birken (lat. Betula) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae).
Birken-Arten sind laubabwerfende, also sommergrüne Bäume oder Sträucher. Sie gehören zu den sehr
schnell und hoch wachsenden Gehölzen und können schon nach sechs Jahren Wuchshöhen von bis zu 7
Metern erreichen. Ausgewachsen können sie bis zu 30 Meter, in Einzelfällen sogar noch höher werden. Sie
können ein Alter von 160 Jahren erreichen. Bei vielen Birken-Arten fällt die Borke besonders wegen ihrer
Farben auf, die von fast schwarz über dunkel und hell braun bis weiß reicht. Die Borke ist in jungen Jahren
glatt, später lösen sich dünne, oft papierartige Stücke ab und schließlich reißt sie vertikal auf. Die
Laubblätter haben einen Blattstiel und eine meist elliptische Blattspreite, die je nach Art bis zu 10 cm lang
und 8 cm breit sein können. Die Blattränder sind oft gesägt oder gewellt. Die Blütenstände werden
Kätzchen genannt. Die daraus entstehenden kleinen geflügelten Nussfrüchte der Birken fallen nach der
Reife wie Schuppen aus dem Fruchtbestand ab.
Birken-Kätzchen
Fruchtbestand
Birkenbäume
Blätter
Verbreitungsgebiet
Die bis zu 100 Birken-Arten kommen auf weiten Teilen der Nordhalbkugel, in Europa, in Nordamerika
(besonders an deren Ostküsten) und in Asien bis Japan vor. Einige Birken sind wichtige Pionierbaumarten,
die als erste Brach-, Trümmer- und Kahlflächen besiedeln.
Nutzung
Als Holzlieferanten werden in Mitteleuropa vor allem die Sand- und die Moor-Birke genutzt. Birkenholz ist
ein leichtes Holz und dabei sehr haltbar. Es ist sehr resistent gegen Trockenheit und Feuchtigkeit, weshalb
es in der Wagnerei und Tischlerei einst sehr geschätzt war. Man stellte daraus unter anderem Holzschuhe,
Deichseln, Leitern, Fassreifen, Tische, Stühle und Wäscheklammern her. Hochwertiges Birkenholz eignet
sich zur Herstellung von Furnier. Ferner wird Birke in großen Mengen zu Sperrholz verarbeitet. Birkenrinde
ist gut als Zunder und zum Entzünden eines Feuers geeignet. Auch die Rinde, das sogenannte Birkenleder,
fand früher einen vielfältigen Gebrauch. Besonders in Finnland wurden daraus auch Schuhe, Rucksäcke und
andere Gegenstände hergestellt. Auch reinigte man mit Birkensaft schlecht heilende Wunden und
verwendete ihn gegen Ausschläge und Schuppen. Vorratsbehälter für Mehl, Tee und speziell Brot, wie sie
in Sibirien hergestellt und benutzt werden, sind in den letzten Jahren auch hierzulande erhältlich. Diese
Behälter nutzen die antibakteriellen Eigenschaften der Birkenrinde. Die Bestandteile der Birke gelten
insbesondere als blutreinigend, harntreibend und anregend, weshalb sie heute in der Pflanzenheilkunde
Verwendung findet.
Bekannter ist heute die Birke als Helfer in der Kosmetik. Durch das Abzapfen des Stammes oder
Anschneiden von Ästen wird der für wenige Wochen im Frühjahr fließende Birkensaft gewonnen. Er soll
gegen Haarausfall gut sein. Da der Saft zuckerhaltig ist, lässt er sich in vergorener Form als Birkenwein
genießen, ein heute noch in Russland beliebter bäuerlicher Rauschtrunk.
Gattung Picea (Fichte)
Beschreibung
Die Fichten (Picea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Fichten sind
immergrüne und einstämmige Bäume. Die Nadeln stehen ausschließlich an Langtrieben. Sie sind stechendspitz und im Querschnitt vierkantig. Im Normalfall bleiben die Nadeln sechs bis 13 Jahre auf den Zweigen,
bei Stress fallen sie eher ab. Beim Nadelabfall verbleibt der mit der Sprossachse verwachsene Blattgrund
(Blattkissen) am Zweig. Die Zweige fühlen sich deshalb raspelig und rau an. Die Zäpfchen hängen nach
unten und wenn sie gereift sind, fallen sie als Ganzes ab. Der Duft des Fichtenharzes ist spezifisch, harzigwürzig und kräftig-ausstrahlend.
Fichtenbaum
Zapfen am Zweig und Nadeln
Fichtenzweig
Verbreitungsgebiet
Verschiedene Fichtenarten sind bestandsbildend in der borealen Nadelwaldzone und in der Nadelwaldstufe
vieler Gebirge Eurasiens und Nordamerikas. Die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die Gemeine
Fichte (Picea abies).
Nutzung
Fichten zählen auf der Nordhalbkugel zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten. Nur in
Resten werden noch Naturwälder genutzt, meist sind es bewirtschaftete oder künstlich geschaffene
Reinbestände. Wegen ihres im Vergleich zu anderen Baumarten schnelleren Wachstums und der
Möglichkeit, bereits in jüngeren Beständen Holz kostendeckend zu ernten, wurde die Fichte früher als
„Brotbaum“ der Forstwirtschaft bezeichnet. Heute ist sie in Deutschland mit über 28 % Flächenanteil am
Wald die häufigste Baumart.
Besonders die Gemeine Fichte liefert ein wichtiges Nutzholz für den Bau von Gebäuden (Balken, Bohlen,
Bretter, Kanthölzer; früher auch Gerüstbau), für den Möbelbau (als Material für Korpusse, Türen, Furnier,
Leimholz, Unterkonstruktionen), für den Musikinstrumentenbau (alte, langsam gewachsene, zu
bestimmten Jahreszeiten geschlagene Fichten) sowie für viele weitere konstruktive Zwecke (Pfähle,
Pfosten, Stickel für den Weinbau). Aus den Baumnadeln gewinnt die Parfümindustrie das Fichtennadelöl,
welches durch Wasserdampfdestillation aus frischen Fichtennadeln (oft irreführend „Tannennadeln“
genannt), den nadeltragenden Zweigen und kleinen Ästen gewonnen wird. Um 1 kg Fichtennadelöl
herzustellen, werden etwa 500 kg Fichtennadeln benötigt.
Da nachgewiesen werden konnte, dass die ätherischen Öle der gemeinen Fichte eine auswurffördernde
Wirkung haben, wird das Fichtenöl in der modernen Medizin eingesetzt. Als Bestandteil von
Bronchialbalsam und Inhalationen dient es zur Behandlung von Bronchitis und festsitzendem Husten.
Als Beigabe in Badezusätzen fördert es die Durchblutung und unterstützt die Behandlung von
rheumatischen Erkrankungen und Erschöpfungszuständen.
Gattung Pinus (Kiefern)
Beschreibung
Die Kiefern oder Föhren (Pinus) bilden eine Pflanzengattung von Nadelholzgewächsen in der Familie der
Kieferngewächse (Pinaceae). Die meisten Kiefern-Arten wachsen als Bäume, einige auch als Sträucher.
Kiefern sind immergrüne Baumarten und duften aromatisch. Sie können durchschnittlich eine Wuchshöhe
von 50 m und ein Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen. Ihre Nadelblätter sind im Vergleich zu anderen
Nadelbaumgattungen besonders lang. Es sind oft zwei Typen von Nadelblättern an demselben Baum
vorhanden: zum einen spiralig an den Zweigen angeordnet und zum anderen je nach Art zu zweit, zu dritt
oder zu fünft (selten einzeln oder zu sechst) in Bündeln an Kurztrieben stehend. Die mehrjährigen Nadeln
sind mehr oder weniger gedreht und sind 4 bis teilweise über 10 cm lang. Ihre Farbe ist bläulich bis
graugrün. Die Borke ist in der Jugend glatt graugelb. Später bilden sich im unteren Stammbereich braunrote,
tiefrissige und grobe Schuppen. Die Früchte der Kiefern sind Zapfen. Sie benötigen eineinhalb bis zwei
(selten drei) Jahre bis zur Reife; sie öffnen sich, um die Samen zu entlassen, und fallen dann als Ganzes zu
Boden. Die Samen sind oft leicht, geflügelt und werden durch den Wind verbreitet. Arten mit schweren
Samen werden durch Tiere (Säugetiere und Vögel) weitergetragen.
Kiefernbaum
Baum, Zweig und Zapfen
Nadeln und Zapfen
Verbreitungsgebiet
Kiefern-Arten sind vor allem auf der Nordhalbkugel heimisch. Die Verbreitungsschwerpunkte sind kühlfeuchte Klimabereiche. Es werden aber von vielen Arten auch subtropische und tropische Bereiche
besiedelt. Angebaut werden Kiefern inzwischen weltweit in den geeigneten Klimazonen. Kiefern sind
weltweit die wichtigsten Baumarten der Forstwirtschaft. Meist anspruchslos und gutwüchsig, werden sie oft
an Stelle der einheimischen Baumarten für die effektive Wiederaufforstung nach Waldzerstörungen und
Rodungen verwendet.
Nutzung
Kiefernholz gehört neben dem Fichtenholz zu den wichtigsten Nadelhölzern. Ausschlaggebend sind hier, wie
auch bei den anderen Arten, der gerade Wuchs, das rasche Wachstum, die geringen Ansprüche an den
Standort und die gute Verwendbarkeit des Holzes. Die mechanischen Eigenschaften des Holzes sind im
Vergleich zu denen der Fichte sehr gut. Kiefern sind Nutzholzlieferanten und werden als Bauholz (auch in
Form von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz), als Gartenholz, für Möbel, Massivholzdielen und
Hobeldielen, Profilholz und Leisten genutzt. Kiefernnadelöl ist das aus frischen Nadeln oder Zweigspitzen
destillierte ätherische Öl. Es wird vor allem als schleimlösendes Mittel bei Bronchitis verwendet.
Kiefernrindenextrakte enthalten entzündungshemmende Stoffe, die z.B. gegen Arthritis eingesetzt werden
können. Der echte Kiefernhonig geht auf die Ausscheidungen von Blattläusen zurück, die an den Nadeln
saugen (Honigtauwaldtracht). Eine große Kiefer kann mehrere Kilogramm Honig pro Jahr liefern.
Gattung Quercus (Eiche)
Beschreibung
Die Eichen (Quercus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Die Eiche
ist ein sommergrüner Baum. Eichenbäume können sehr alt werden (z.T. über 1000 Jahre) und sind mit einer
Wuchshöhe zwischen 25 und 40 Meter Großbäume. Eichen zählen zu den langsam wachsenden Bäumen
und blühen nach 60 Jahren zum ersten Mal. Besonderes Merkmal der Eichen sind die stark gefurchte Borke,
der harte Stamm mit den knorrigen Ästen sowie ihre Früchte (Nussfrüchte), die auch Eicheln genannt
werden. Die Blattform der Eichen ist bei den verschiedenen Eichenarten sehr unterschiedlich. Die
wechselständigen, einfachen Laubblätter sind dünn bis ledrig, gelappt oder ungelappt. Die Blattränder sind
glatt oder gezähnt bis stachelig gezähnt. Die Eichel reift im ersten oder zweiten Jahr nach der Bestäubung.
Jede Nussfrucht ist von einem Fruchtbecher eingeschlossen.
Eichenbaum
Eichenlaub und Früchte
Eichenblatt
Verbreitungsgebiet
Eichenarten gibt es in Nordamerika, Mexiko, auf den Karibischen Inseln, in Zentralamerika, in Südamerika
nur in Kolumbien, in Eurasien und in Nordafrika. Quercus ist die wichtigste Laubbaumgattung der
Nordhalbkugel. Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist Nordamerika. In Deutschland sind die Eichen mit
einem Anteil von 9% des Bestandes im Flach- und Hügelland nach den Buchen die verbreitetste LaubbaumGattung. Die Stieleiche (Quercus robur) ist die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen-Art.
Nutzung
Bei dem in Deutschland genutzten Holz handelt es sich um das Holz der Stiel-Eiche (Quercus robur). Das
Holz ist wertvolles Hartholz und wird für Tischplatten, Böden und Furniere verwendet. Das Holz diente vor
allem historisch dem Haus- und Schiffbau. Eichenholz hat, ebenso wie Robinie, eine hohe
Verrottungsbeständigkeit. Es wird selten von Wurmfraß befallen. Es ist für feuchtebeanspruchte Bauteile ein
sehr gutes Bauholz. Es wird für Treppen, Parkettfußböden, Außentüren, Schwellen, Holzfachwerk und im
Wasserbau eingesetzt. Eichenholz gilt zudem als gutes Brennholz, da es einen hohen Heizwert hat und sehr
lange brennt. Zudem ist es gut von Hand spaltbar und lässt sich extrem lange lagern. Die Früchte (Eicheln)
sind reich an Kohlenhydraten und Proteinen und wurden zur Eichelmast genutzt. Früher trieb man die
Schweine zur Waldweide in die Wälder. In ur- und frühgeschichtlicher Zeit sowie in Notzeiten wurden
Eicheln von Menschen als Nahrungsmittel genutzt. Sie können zum Beispiel als Mehlersatz für Breie und
Kuchen oder als Kaffeeersatz, Muckefuck, verarbeitet werden. Die Borke der Korkeiche (Quercus suber) wird
zur Herstellung von Korken, Korkfußböden und mehr verwendet. Von allen Eichenarten eignen sich
ungefähr 180 zur Herstellung von Weinfässern. In der Volksheilkunde wurde borkenlose Eichenrinde
genutzt, um Entzündungen im Mund und der Schleimhäute zu heilen.
Gattung Fagus (Buche)
Beschreibung
Die Buchen (Fagus) sind die einzige Pflanzengattung der Unterfamilie der Fagoideae innerhalb der Familie
der Buchengewächse (Fagaceae). Buchen-Arten sind sommergrüne Bäume. Die Buchen können
Wuchshöhen von bis zu 40 Meter, im dichten Wald auch bis zu 45 Meter erreichen. Der Stammdurchmesser
kann im Freistand bis 2 Meter betragen. Sie können bis zu 300 Jahre alt werden. An Ästen und Stamm sind
sie meist hellgrau und glatt. Mit zunehmendem Alterhaben sie Jahrzehnte alte sichtbare Narben bereits
abgefallener Zweige, die am Stamm wie kleine Runzeln aussehen. Beim Dickenwachstum des Stammes und
der Äste dehnt sich die Rinde mit, wobei sie feine Längsrisse bildet. Die Laubblätter stehen wechselständig.
Die Blattspreite ist glänzend grün, ganzrandig, leicht buchtig gezähnt, wellig gebuchtet oder fein gezähnt.
Die Laubblätter sind zwischen 7 und 10 cm lang und bis zu 5 cm breit. Als Früchte werden dreikantige, 1 bis
1,5 cm lange, glänzend braune Nussfrüchte, die Bucheckern, gebildet. Sie sitzen zu zweit oder selten zu dritt
in einem stark verholzten, außen weichstacheligen, vierklapprigen Fruchtbecher.
Buchenbaum
Fruchtbecher mit Bucheckern
Buchenzweig mit Blättern
Verbreitungsgebiet
Die Gattung Fagus ist mit bis zu elf Arten in der nördlichen gemäßigten Zone Europas, Amerikas und Asiens
verbreitet. Die größte Artenvielfalt findet sich im Osten Asiens. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist in weiten
Teilen Europas heimisch. Sie ist mit einem Anteil von 14 % der häufigste Laubbaum in den Wäldern
Deutschlands. Unter natürlichen Bedingungen gelten reine Buchenwälder oder Buchenmischwälder als die
typische potenzielle natürliche Vegetation im größten Teil der Tiefländer Westeuropas und auch in
Deutschland.
Nutzung
Heute liefern Buchen ein wichtiges Nutzholz für die Möbelindustrie, den Parkett- und Treppenbau.
Insgesamt sind mehr als 250 Anwendungsfelder für Buchenholz bekannt. Etwa die Hälfte wird dabei als
Industrieholz bei der Herstellung von Span- und Faserplatten sowie zur Zellstoffherstellung in der
Papierindustrie und insbesondere als Chemiezellstoff für die Produktion von Regeneratfasern (wie z.B.
Viskose) für die Herstellung von Textilien und technischen Garnen verwendet. Buchenholz ist außerdem ein
hervorragendes Brennholz, das sich durch sehr langes, ruhiges Brennen, starke Glutbildung und einen
hohen Heizwert auszeichnet. Bucheckern spielten in der Vergangenheit in der menschlichen Ernährung eine
Rolle. Trotz der leichten Giftigkeit wurde im 19. Jahrhundert und in den Notzeiten nach dem Zweiten
Weltkrieg aus den Nüssen Öl gepresst, das sowohl beim Kochen als auch als Lampenöl Verwendung fand.
Die essbaren Blätter der Buchen gelten als entzündungshemmend. So wurden sie bei Zahnfleischproblemen
zerkaut oder bei Geschwüren als Wundauflagen genutzt.
Ginkgo biloba (Ginkgo)
Beschreibung und Verbreitungsgebiet
Der Ginkgo oder Ginko (Ginkgo biloba) ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart.
Der Ginkgo ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von
Samenpflanzen, und wird daher auch als „Lebendes Fossil“ bezeichnet. Natürliche Populationen sind nur
aus den Provinzen im Südwesten Chinas bekannt. In Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen
oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht
und wird in Europa seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt. Der Ginkgo kann 1000 Jahre und älter werden
und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern und einen Brusthöhendurchmesser von 1 bis 4 Meter erreichen. Der
junge Baum wächst meistens schlank und auffallend gerade in die Höhe. Sein Umriss ist pyramidenförmig
und er ist nur spärlich beastet. Dies ändert sich zunehmend bei älteren Bäumen ab 25 Jahren, dessen Äste
sich immer mehr in die Waagerechte bewegen und so eine ausladende, mächtige Baumkrone bilden
können. Die Borke von ausgewachsenen Bäumen ist dunkelgrau, rau, tief gefurcht und schwer entflammbar;
dies macht die Bäume mäßig feuerresistent. Bei jüngeren Stämmen ist sie graubraun und weist hellbraune
Risse auf. Eine Besonderheit in der Pflanzenwelt stellen die sehr charakteristischen fächerförmigen, breiten
Laubblätter dar. Die Blätter erreichen eine Breite von 4 bis 8 Zentimeter und sind entweder ungeteilt oder
durch Einschnitt zweilappig. Die Blätter sind zu Beginn ihres Wachstums im Frühjahr hellgrün und dunkeln
über den Sommer nach, im Herbst färben sie sich auffallend hellgelb und fallen schließlich etwa Anfang
November ab. Die Ginkgogewächse gehören weder zu den Nadel- noch zu den Laubbäumen, sondern
bilden eine eigene Gruppe. Obwohl der Ginkgo auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit Laubbäumen hat, ist er
mit den Nadelbäumen näher verwandt.
Gingkobaum im Herbst
Gingkozweig mit Blüten und Blätter
Gingkoblätter
Nutzung
Aufgrund seiner Resistenz gegen Schädlingsbefall und seiner Anspruchslosigkeit wird der Ginkgo inzwischen
weltweit als Stadtbaum angepflanzt. In Berlin hat die langjährige Kultur als Straßenbaum gezeigt, dass er
resistent gegen Autoabgase und Streusalz ist, in jungen Jahren allerdings auch empfindlich gegen Frost. In
Asien wurden mehrere Zuchtreihen des Ginkgobaumes mit verschiedenen Qualitäten als Nahrungspflanze
gezüchtet. Genutzt wird der Kern des Samens, dieser muss jedoch gegart werden. In Japan dienen die
geschälten Ginkgosamen (in kleinen Mengen) als Beilage zu verschiedenen Gerichten.
Ginkgospezialextrakte werden zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten
Leistungsstörungen eingesetzt. Zielgruppe sind besonders Personen mit Demenz. Außerdem können sie zur
symptomatischen Behandlung von arteriellen Durchblutungsstörungen, bei Schwindel und Tinnitus
eingesetzt werden. Der Grund für die bis heute große Bedeutung des Gingko für Kunst, Kultur und
Heilkunde liegt vor allem in der chinesischen Philosophie und der ansprechenden Morphologie des Baumes
und seiner Blätter. Der Ginkgo wird seit langem als kraftspendend und lebensverlängernd verehrt. Zudem
wurde das in der Pflanzenwelt einzigartige zweigeteilte Blatt schon früh eng mit dem Symbol des Yin-Yang in
Verbindung gebracht. Zur modernen Mythenbildung hat die Geschichte des Tempelbaumes in Hiroshima
wesentlich beigetragen, der bei der Atombombenexplosion 1945 in Flammen aufging, aber im selben Jahr
wieder austrieb und weiterlebte.
Pseudotsuga (Douglasie)
Beschreibung
Die Douglasie (Pseudotsuga), umgangssprachlich auch Douglastanne, Douglasfichte oder Douglaskiefer
genannt, ist ein in Nordamerika heimisches, in Europa forstlich angebautes, fremdländisches Nadelgehölz
aus der Familie der Kieferngewächse. Die Douglasie ist ein immergrüner Baum mit Wuchshöhen um 60
Meter in Europa; in ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch fast doppelt so hoch werden. Die höchste
Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies ist weitaus höher als jeder heute noch
aufrecht stehende Baum (der derzeit höchste ist ein Küstenmammutbaum von etwa 116 m Höhe in
Kalifornien). Die kräftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen Stammdurchmesser um 4 Meter. Die
Douglasie bildet eine relativ schlanke, kegelförmige Krone. Sie wächst schnell und kann ein Höchstalter von
400 bis über 1400 Jahren erreichen. Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf.
Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, einen aromatisch angenehmen
Geruch. Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 cm auf. Zur Reifezeit fallen sie als Ganzes ab, wie bei der
Fichte.
Douglasienbaum
Zapfen und Nadelzweig
Verbreitungsgebiet
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasien (Pseudotsuga menziesii) ist der Westen Nordamerikas.
Der schottische Botaniker David Douglas brachte den nach ihm benannten Baum im 19. Jahrhundert von
einer nordamerikanischen Expedition mit nach Großbritannien. Die Douglasie wird in Mitteleuropa in
bedeutendem Umfang im Forst, aber auch in Parks und Gärten angepflanzt. Als eingeführte Spezies hat sich
die Douglasie in vielen Ländern der Erde bewährt, sie ist die in Europa bei weitem wichtigste nicht
heimische Forstbaumart.
Nutzung
Das Holz der Douglasie ist vielfältig verwendbar. Es findet Verwendung als Furnierholz, Ausstattungsholz
(Parkett, Möbel, Vertäfelung), Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd-, und
Wasserbau, für Fenster, Türen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfähle, Schwellen, Fässer). Das Holz
der Douglasie ist im Kern besser imprägnierbar als Fichtenholz und wird als das beste Holz zum Bau von
Dachstühlen angesehen. Douglasienholz ist eine der in Deutschland als Bauholz für tragende
Konstruktionen zugelassenen Holzarten. Es verfügt über eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenz)
als beispielsweise das häufig als Bauholz verwendete Fichtenholz.
Ochroma pyramidale (Balsabaum)
Beschreibung
Der Balsabaum (Ochroma pyramidale) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Ochroma und gehört zur
Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Der Balsa ist in Südamerika beheimatet und wird in vielen
Gebieten der Tropen angebaut. Sein häufig genutztes Holz ist extrem leicht. Der Balsabaum wächst als
mittelgroßer oder selten großer, laubabwerfender oder immergrüner Baum. Er ist sehr schnellwüchsig und
kann Wuchshöhen von meist bis 30, selten bis zu 50 Metern und einen Stammdurchmesser von etwa 100,
selten bis zu 180 cm erreichen. Der meist gerade, zylindrische und oft relativ kurze Stamm besitzt an älteren
Exemplaren kurze Brettwurzeln. Die glatte Borke ist gräulich bis braun und weiß marmoriert. Die
wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die einfache
Blattspreite ist kantig-gelappt mit handförmiger Blattnervatur. Auffallendes Merkmal sind insbesondere bei
jungen Bäumen die langstieligen und herzförmigen grossen Blätter (ca. 30 x 40 cm). Große 14 cm lange
trichterförmige Blüten, die sich nur nachts öffnen, werden von Fledermäusen bestäubt. Ihnen folgen bei
Reife dunkelbraune Früchte, die nach dem Aufplatzen dem Aussehen von Hasenpfoten ähneln. Die mit fünf
Klappen aufspringenden Kapselfrüchte enthalten viele Samen mit Samenhaaren (Samenwolle).
Junger Balsabaum
Balsablatt
Zweig mit Frucht
Verbreitungsgebiet
Das weite neotropische Verbreitungsgebiet von Ochroma pyramidale reicht vom südlichen Mexiko über
ganz Zentralamerika sowie viele Karibische Inseln und weite Gebiete Südamerikas bis Peru. Der Balsabaum
wird in vielen tropischen Gebieten der Welt angebaut.
Nutzung
Balsaholz ist eine sehr leichte und einfach zu bearbeitende Holzart. Die Dichte von Balsaholz ist sehr gering
und kommt der von Polystyrol-Hartschaum nahe. Im Ursprungsland wird es zum Floßbau verwendet.
Weltweit wird es als Ersatz für Kork verwendet, vor allem ist es aber ein beliebter Rohstoff bei den
Modellbauern (besonders bei Flugmodellen und Schiffsmodellen). Auch Tischtennishölzer werden zum Teil
aus Balsa gefertigt. Daneben hat Balsaholz eine große Bedeutung als Kernwerkstoff von
Faserverbundwerkstoffen in Sandwichbauweise, beispielsweise im Boots-, Segel- und Kleinflugzeugbau,
aber auch für einige Typen von Rotorblättern für Windenergieanlagen. Bevor Surfbretter aus Kunstharz
hergestellt wurden, bestanden die Surfbretter der Hawaiianer aus Balsaholz. Auch heute noch schätzen
einige Surfer Balsa-Boards. Des Weiteren kann die Samenwolle der Balsafrüchte zur Polsterung verwendet
werden.
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