N e wsl e tt e r 2/2012 MLS beim Beagle Fellfarbexpertin Dr. Anna Laukner bei LABOKLIN MLS beim Beagle Forschungsprojekt zu PHA, vWD und Hämophilie TNS und Zwergenwuchs bei LABOKLIN Gezielte Zucht durch Gentests Fellfarbexpertin Dr. Anna Laukner jetzt im Team bei LABOKLIN Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die bekannte Expertin für Fellfarben Dr. Anna Laukner für eine Zusammenarbeit mit LABOKLIN ge­winnen konnten. Sie steht unseren Kunden ab sofort für alle spezifischen Fragen zu Fellfarben bei Hund und Katze zur Verfügung. Im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) wird es am Sonntag, den 21.10.2012 einen speziellen Züchtertag geben. Innerhalb der Hundesession wird Frau Dr. Laukner zum Thema „Trends in der Genetik – Fell­­ farben & Co.“ berichten. Darüber hinaus steht Sie zu persönlichen Gesprächen an unserem Messestand zur Verfügung. Gerne können Fragestellungen bereits im Vorfeld formuliert werden und per E-Mail an labogen@ laboklin.de gesendet werden. Nähere Informationen zum Züchtertag sowie das Anmeldeformular finden Sie unter www.experten-erklaeren.de Das Musladin-Luëke Syndrom (MLS) wurde in den frühen 1970er Jahren erstmals beim Beagle mit einer Inzidenz von 2-3% in der britischen und australischen Population beschrieben. Später wurde die Erkrankung nach den Beagle-Züchtern Musladin und Luëke benannt. Diese erbliche Erkrankung zeichnet sich durch eine ausgeprägte Haut- und Gelenksfibrose aus. Äußerlich sind betroffene Hunde leicht an ihrer kleinen Statur, der prallen Haut sowie dem breiten Schädel mit weit auseinanderstehenden Augen und knittrigen Ohren zu erkennen. Die stark eingeschränkte Beweglichkeit der Beine macht sich vor allem in dem hopsenden Ballerina-ähnlichen Gang bemerkbar. Erste Symptome treten bereits im Alter von 3 Wochen auf und verschlechtern sich im Laufe des ersten Lebensjahres. Ab dann stabilisiert sich die Erkrankung. Vor kurzem konnte die Arbeitsgruppe um Bader (Lerner Research Institute, Cleveland) und Neff (University of California, Davis) die ursächliche Mutation feststellen. Es handelt sich um eine Punktmutation im ADAMTSL2-Gen, der eine starke Assoziation mit MLS zugeschrieben wird. Da es sich um einen rezessiven Erbgang handelt, erkranken nur Hunde, die auf beiden Allelen die Mutation tragen. Bei der Verpaarung zweier mischerbiger Anlageträger fallen zu 25% betroffene Welpen. Das Wissen um den genetischen Status der Hunde gewährleistet eine gerichtete Zuchtauswahl zur Vermeidung MLS-betroffener Welpen. Forschungsprojekt zu PHA, vWD und Hämophilie Ihre Hilfe ist gefragt! Nachdem wir verschiedene Projekte zur Erkennung von Hämophilien bei einigen Hunderassen bereits erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen haben, läuft die genetische Forschung auf diesem Gebiet natürlich weiter. So nehmen wir weiterhin gerne Proben von Hunden entgegen, die von Hämophilie A oder B sowie vWD (von Willebrand Erkrankung) betroffen sind. Über die jeweiligen Faktorentests weisen wir den Mangel nach und suchen dann nach der genetischen Ursache. Daneben haben wir auch ein Projekt gestartet zur Pelger-Huët Anomalie (PHA). Auch hierfür suchen wir betroffene Tiere sowie Verwandte. Über unsere Untersuchungen hoffen wir, jeweils die ursächliche Mutation zu finden. So entwickelte Tests können dann dem entsprechenden Züchter ermöglichen, die Krankheit durch Untersuchung und gezielte Verpaarung zu eliminieren. Wenn Sie uns in unserem Anliegen unterstützen wollen, kontaktieren Sie uns bitte im Vorfeld, um das weitere Vorgehen abzusprechen ([email protected] oder Telefon 0971-72020, Frau Dipl.-Biol. A. Kehl). www. D-97688 Bad Kissingen · Steubenstraße 4 Tel. +49 971 72020 · Fax +49 971 68546 [email protected] .com CH-4058 Basel · Riehenring 173 Tel. +41 61 3196060 · Fax +41 61 3196065 [email protected] A-4040 Linz · Rosenstraße 1 Tel. +43 732 717242 · Fax +43 732 717322 [email protected] N e wsl e tt e r 2/2012 Gezielte Zucht durch Gentests? Fellfarbexpertin Dr. Anna Laukner bei LABOKLIN MLS beim Beagle Einer der großen Vorteile eines Gentests ist die Identifizierung klinisch unauffälliger Trägertiere, was mit anderen Laboruntersuchungen wie beispielsweise der Bestimmung des von Willebrand Faktors in der Regel nicht zu leisten ist. Die Erkennung von genetisch betroffenen Tieren ist bereits vor dem Auftreten der Erkrankung möglich. Damit ist ein gezieltes Monitoring durchführbar und gegebenenfalls individuelle Fütterung und Haltung möglich. Forschungsprojekt zu PHA, vWD und Hämophilie Wie kann man nun dieses Wissen für eine gezielte Zucht und für eine eventuelle Eliminierung der Erkrankung nutzen? TNS und Zwergenwuchs bei LABOKLIN Grundsätzlich gilt es autosomal rezessive und dominante Erbgänge zu unterscheiden. Beim dominanten Erbgang erkranken die Tiere bei Vorliegen eines mutierten Allels, d.h. bereits heterozygote Tiere (N/X) erkranken. Dies ist z. B. der Fall bei PKD der Perserkatzen oder beim Hereditären Katarakt der Australian Shepherds. Gezielte Zucht durch Gentests TNS und Zwergenwuchs jetzt bei LABOKLIN Bereits seit mehreren Jahren bieten wir die genetische Untersuchung auf das Trapped Neutrophil Syndrom (TNS) beim Border Collie sowie Zwergenwuchs beim Saarloss und Tschechoslowakischen Wolfshund sowie beim Deutschen Schäferhund an. Bisher wurden diese Tests bei einem unserer Partnerlabore durchgeführt. Nach Veröffentlichung der betreffenden Mutationen konnten die Gentests nun auch in unserem Hause etabliert werden. Dies bringt für Sie den Vorteil einer schnelleren und kostengünsti­­­­ geren Abarbeitung mit sich. Beim rezessiven Erbgang erkranken nur die homozygot betroffenen Tiere (X/X). Eine solche Form der Vererbung liegt bei den meisten bisher gefundenen Mutationen vor. Die klinisch unauffälligen Trägertiere (N/X) geben das mutierte Allel an 50% ihrer Nachkommen weiter. Sind beide Elterntiere Träger, können so durch die Verpaarung klinisch gesunder Tiere kranke Tiere entstehen. Daher setzt eine gezielte Zucht bei einem rezessiven Erbgang auf die Vermeidung solcher Verpaarungen. Man muss dafür die Träger nicht aus der Zucht ausschließen. Bei einer Verpaarung eines Trägers (N/X) mit einem genetisch gesunden Partner (N/N) entstehen zwar wieder Trägertiere (N/X), aber keine kranken Tiere. Es ist nicht empfehlenswert, alle heterozygoten Tiere auszuschließen, um einer Verknappung des Genpools entgegenzuwirken. Dadurch könnten andere Erkrankungen gefördert werden und die gesundheitliche Gesamtsituation der Rasse sogar noch verschlechtert werden. Man kann sogar unter bestimmten Voraussetzungen (Ausschluss einer Qualzucht!) mit einem betroffenen Tier züchten: Verpaart man mit einem genetisch gesunden Partner, fallen nur klinisch gesunde Trägertiere. So können gewünschte Eigenschaften eines betroffenen Tieres in der Zuchtlinie erhalten bleiben. Bei X-chromosomal rezessiven Erkrankungen ist die Besonderheit zu beachten, dass die männlichen Tiere nur ein X-Chromosom (auf dem ja das entsprechende Gen liegt) besitzen und statistisch gesehen die Hälfte der männlichen Nachkommen eines Trägerweibchens erkranken, während die Hälfte der weiblichen Nachkommen wiederum klinisch unauffällige Träger der Erkrankung sind. Ein gutes Beispiel für erfolgreiches Screening und gezielte Zucht stellt die PKD, eine dominant vererbte im homozygoten Zustand letale Nierenerkrankung der Perser­ katzen, dar. 2005 wurden bei LABOKLIN 22% der untersuchten Tiere als mischerbig identifiziert. Die Zahl der heterozygoten Tiere nahm stetig ab und beläuft sich aktuell auf nur noch 2%. Dies zeigt, dass durch genetische Untersuchungen eine erhebliche Verbesserung der Gesundheit reinrassiger Tiere ermöglicht werden kann. www. D-97688 Bad Kissingen · Steubenstraße 4 Tel. +49 971 72020 · Fax +49 971 68546 [email protected] .com CH-4058 Basel · Riehenring 173 Tel. +41 61 3196060 · Fax +41 61 3196065 [email protected] A-4040 Linz · Rosenstraße 1 Tel. +43 732 717242 · Fax +43 732 717322 [email protected]