Irrationalität und Transzendenz §1 Algebraische Zahlen

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Irrationalität und Transzendenz
Vortrag im Rahmen des Proseminars zur Analysis, 12.06.2006
Martin Woitalla
Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema, welche Zahlen als Lösung eines Polynoms in Q[ X ] auftreten können. Außer den rationalen Zahlen
x − a = 0, a ∈ Q ⇐⇒ a = x
kommen ja auch nicht-rationale Zahlen in Frage, wie die Beispiele
X2 − 2 = 0
oder
X2 + 1 = 0
√
mit Lösungen 2 und i zeigen. Im Folgenden wird untersucht, für welche Zahlen in
C es kein solches Polynom in Q[ X ] gibt.
§ 1 Algebraische Zahlen
Zu Beginn wollen wir eine neue Eigenschaft komlexer Zahlen betrachten. Dazu formulieren wir die folgende
(1.1) Definition (Algebraische und transzendente Zahlen)
Man nennt a ∈ C algebraisch über Q oder eine algebraische Zahl, wenn es ein Polynom
p( X ) ∈ Q[ X ]\{0} mit p( a) = 0 gibt. Ein normiertes Polynom p( X ) minimalen Grades
mit der Eigenschaft p( a) = 0 heißt Minimalpolynom von a. Mit
Q := { a ∈ C | a algebraisch über Q}
bezeichnen wir die Menge der algebraischen Zahlen. Ist a ∈ C nicht algebraisch über
Q, so nennt man a transzendent (über Q.)
Ohne Beweis erhalten wir das
(1.2) Lemma
Ist a ∈ C algebraisch, so ist das Minimalpolynom von a eindeutig bestimmt und irreduzibel.
(1.3) Korollar
a) Q ist ein Körper.
b) Q ist abzählbar.
Irrationalität und Transzendenz
§ 2 Transzendente Zahlen
§ 2 Transzendente Zahlen
In diesem Paragraphen beschäftigen wir uns konkret mit transzendenten Zahlen. Wir
interessieren uns speziell für e und π. Man muss hier analytische Methoden heranziehen um deren Transzendenz zu zeigen . Die entscheidende Aussage für das weitere
Vorgehen ist der
(2.1) Satz
Sei c ∈ R und f : [0, c] −→ R eine stetige Funktion mit der Eigenschaft f ( x ) > 0 für alle
x ∈ (0, c). Wenn es eine Kette von Stammfunktionen derart gibt, dass
f0 = f
,
f k0 +1 = f k
mit
f k (0) ∈ Z
und
f k (c) ∈ Z
für
k ∈ N0 ,
so ist c irrational, d.h. c ∈ R\Q.
Beweis
Wir formulieren zunächst zwei Hilfsbehauptungen, die wir dann benutzen um einen
Widerspruchsbeweis zu führen.
Wir definieren
Pc := { p( X ) ∈ R[ X ]; p( j) (0) ∈ Z, p( j) (c) ∈ Z für alle j ∈ N0 }
Beh.1. Pc ist ein Unterring von R[ X ].
Bew.:
Wir weisen die Ringaxiome nach:
1) Pc 6= ∅ ist erfüllt, denn p ≡ 0 ∈ Pc .
2)Abgeschlossenheit bzgl. ,, +“ .
Seien p, q ∈ Pc . Dann gilt: ( p + q)0 = p0 + q0 ∈ Pc (Linearität der Ableitung). Sei nun
j ∈ N0 bel. aber fest und ( p + q)( j) = p( j) + q( j) für j erfüllt. Aus
(IV)
( p + q)( j+1) = (( p + q)( j) )0 = ( p( j) + q( j) )0 = p( j+1) + q( j+1)
und
p ( j ) (0), p ( j ) ( c ), q ( j ) (0), q ( j ) ( c ) ∈ Z
2
für alle j ∈ N0
Irrationalität und Transzendenz
§ 2 Transzendente Zahlen
folgt
( p(0) + q(0))( j) , ( p(c) + q(c))( j) ∈ Z,
also p + q ∈ Pc , und damit die Beh. per Induktion.
3)Pc ist abgeschl. bzgl. ,, ·“
Seien p, q ∈ Pc . Dann gilt: p · q = ∑0k=0 (00) p(0) · q(0−k)
(IA). Sei wieder
j
( p · q)
( j)
j (k) ( j−k)
= ∑
p ·q
k
k =0
für ein bel. aber festes j ∈ N0 erfüllt. Aus
( p · q ) ( j +1)
=
(IV)
=
=
=
=
=
=
[( p · q)( j) ]0
j j (k) ( j−k) 0
[∑
p ·q
]
k
k =0
j j
∑ [ k p(k) · q( j−k) ]0
k =0
j j ( k ) ( j +1− k )
j ( k +1) ( j − k )
+
p
·q
]
∑[ k p · q
k
k =0
j j j (0) ( j +1)
j ( k ) ( j +1− k )
j
j ( j +1) (0)
(k)
( j +1− k )
p ·q
+∑
p ·q
+∑
p ·q
+
p
·q
0
k
k
−
1
j
k =1
k =1
j j + 1 (0) ( j +1)
j + 1 ( k ) ( j +1− k )
j + 1 ( j +1) (0)
p ·q
+∑
p ·q
+
p
·q
0
k
j+1
k =1
j +1 j + 1 ( k ) ( j +1− k )
∑ k p ·q
k =0
folgt die Beh., denn es ist wieder
p ( j ) (0), p ( j ) ( c ), q ( j ) (0), q ( j ) ( c ) ∈ Z
für alle j ∈ N0 ,
und damit
( p(0) · q(0))( j) , ( p(c) · q(c))( j) ∈ Z.
3
Irrationalität und Transzendenz
§ 2 Transzendente Zahlen
Daraus folgt p · q ∈ Pc .
Für
Beh.2.
p ∈ Pc
Zc
mit
deg p = n
gilt
n
p( x ) f ( x )dx =
∑ (−1) j p( j) (x) f j+1 (x)|0c ∈ Z
j =0
0
Bew. Wir verwenden eine Induktion nach n.
(IA) n = 0, d.h. deg p = 0, p( x ) = p für alle x ∈ [0, c]. Dann erhalten wir wegen
f 10 = f
Zc
p( x ) f ( x )dx = p
Zc
f ( x )dx = p( f 1 ( x )|0c ) =
∈Z
0
0
p ( f (c) − f 1 (0))
|{z} | 1
{z
}
∈Z
0
=
∑ (−1) j p( j) (x) f j+1 (x)|0c ∈ Z
j =0
(IV) Die Beh. gelte für ein bel. aber festes n ∈ N.
(IS) Dann folgt für deg p = n + 1
Zc
p( x ) f ( x )dx
part.Int.
=
p( x ) f 1 ( x )|0c
−
0
(IV)
=
Zc
p0 ( x ) f 1 ( x )dx
0
n
p( x ) f 1 ( x )|0c − ∑ (−1) j ( p0 )( j) ( x ) f j+2 ( x )|0c
j =0
n
=
p( x ) f 1 ( x )|0c − ∑ (−1) j p( j+1) ( x ) f j+2 ( x )|0c
j =0
j → j +1
=
p( x ) f 1 ( x )|0c −
n +1
∑ (−1) j−1 p( j) (x) f j+1 (x)|0c
j =1
=
p( x ) f 1 ( x )|0c +
|
{z
}
j=0ter Summand
n +1
∑ (−1)(−1) j−1 p( j) (x) f j+1 (x)|0c
j =1
n +1
=
∑ (−1) j p( j) (x) f j+1 (x)|0c ∈ Z
j =0
Nun beweisen wir die Aussage des Satzes indirekt und nehmen an,
dass c = m
n , m, n ∈ N rational ist.
4
Irrationalität und Transzendenz
Beh.3.
Es gilt q( X ) := m − 2nX ∈ Pc
§ 2 Transzendente Zahlen
und
pk ( X ) :=
1 k
k
k! X ( m − nX )
Bew.
Offensichtlich gilt q(0) = m ∈ Z und q(c) = −m ∈ Z
Z, q( j) = 0 ∈ Z für alle j ≥ 2, also q ∈ Pc .
für alle k ∈ N0 .
∈ Pc
sowie
q0 ( X ) = −2n ∈
Es bleibt zu zeigen pk ∈ Pc . Wir verwenden eine Induktion nach k: Für
man p0 ( X ) = 0!1 X 0 (m − nX )0 = 1 ∈ Pc .
Die Beh. sei für ein bel. aber festes k erfüllt. Nun gilt
k=0
hat
p k +1 (0 ) = p k +1 ( c ) = 0
sowie
1
X k+1 (m − nX )k+1 ]0
( k + 1) !
1 k
=
( X (m − nX )k+1 − nX k+1 (m − nX )k )
k!
1 k
=
X (m − nX )k [(m − nX ) − nX ]
k!
1 k
=
X (m − nX )k (m − 2nX ) = pk ( X )q( X ).
k!
p0k+1 ( X ) = [
Aus der Induktionsvoraussetzung und Beh.1 folgt p0k+1 ∈ Pc
also auch
pk+1 ∈ Pc .
Da pk ∈ R[ X ] und f nach Voraussetung stetig ist, nimmt die Funktion f ihr Maximum
L und p1 ihr Maximum M auf dem Kompaktum [0, c] an (Satz vom Min. und Max.).
Daraus folgt pk ( x ) ≤ k!1 Mk für alle k ∈ N0 denn
pk ( x ) =
1 k
1
1
X (m − nX )k = ( X (m − nX ))k ≤ Mk .
k!
k!
k!
Weil f und pk in (0, c) positiv sind wegen pk ( 2c ) =
Zc
1 cm k
k! ( 2 )
> 0 erhält man
pk ( x ) f ( x )dx > 0.
0
Wegen
Rc
0
pk ( x ) f ( x )dx ∈ Z nach Beh.2 ergibt sich
1≤
Zc
0
pk ( x ) f ( x )dx ≤
Zc
0
L
Mk
Mk
= cL
−−−→ 0,
k!
k!
|{z} k→∞
(∗)
5
Irrationalität und Transzendenz
§ 2 Transzendente Zahlen
denn die Exponentialreihe konvergiert für M. Deshalb muss ∗ eine Nullfolge sein.
Das ist ein Widerspruch. Es folgt c ∈
/ Q.
Als Anwendung formulieren wir das
(2.2) Korollar
π und e sind irrational. Darüber hinaus gilt eq ∈
/ Q für jedes q ∈ Q, q 6= 0.
Beweis
a) Wir wenden (3.1) auf c = π und f ( x ) = sin x an. Es gilt sin x > 0 für 0 < x <
π und sin 0 = sin π = 0. Als Stammfunktionen können wir stets ± sin x und ±
cos x wählen, die wegen cos 0 = 1, cos π = −1 die Voraussetzungen erfüllen. Dann
folgt π ∈
/ Q aus dem Satz (2.1).
x
b) Sei q > 0 und eq = m
n , m, n ∈ N. Wir wenden (2.1) auf c = q und f ( x ) = ne an.
Es gilt f (0) = n, f (q) = m ∈ Z. Als Stammfunktionen kann man nach dem 2.Fundamentalsatz der Integration wieder f ( x ) wählen. Man erhält q ∈ R\Q aus dem Satz.
Verneint man diese Aussage, so erhält man
q ∈ Q ⇒ eq ∈
/ Q.
Für q < 0 verwende man e−q =
1
eq
und man erhält die Beh.
Mit einer Verfeinerung dieser Methoden kann man auch die Transzendenz von e beweisen.
(2.3) (Satz von HERMITE)
e ist transzendent.
Beweis
Ist f ( X ) ∈ R[ X ] ein Polynom vom Grad m, so betrachten wir dazu das Polynom
0
m
00
F ( X ) = f ( X ) + f ( X ) + f ( X ) + ... =
∑ f ( j ) ( X ), F 0 ( x ) = F ( x ) − f ( x ).
j =0
Man erhält sofort
Prdkt.regel
d −x
(e F ( x ))
=
− e − x F ( x ) + e − x F 0 ( x ) = − e − x f ( x ).
| {z }
dx
F ( x )− f ( x )
6
Irrationalität und Transzendenz
§ 2 Transzendente Zahlen
Integration ergibt dann
Zx
e−t f (t)dt = −e−t F (t)|0x = F (0) − e− x F ( x ).
0
Multiplikation mit e x führt zu
x
e F (0) − F ( x ) = e
x
Zx
e−t f (t)dt.
(1)
0
Wir nehmen nun an, dass e algebraisch ist. Indem man den Hauptnenner aus dem
Minimalpolynom
µ(e) = d0 + d1 e + ... + dn en = 0,
di ∈ Q,
1 ≤ i ≤ n,
herausmultipliziert, findet man a0 , ..., an ∈ Z mit a0 > 0 und
a0 + a1 e + ... + an en = 0.
(2)
Setzt man x = k und multipliziert (1) mit ak , so folgt
k
a k e F (0) − a k F ( k ) = a k c k ,
ck := e
k
Zk
e−t f (t)dt.
0
Daraus ergibt sich
n
−
n
∑ ak ck = ∑ ( ak F (k ) − ak e
k =0
k
F (0)) =
k =0
n
n
k =0
k =0
∑ (ak F(k)) − ∑ ak ek F(0),
|
{z
}
= F (0)µ(e)=0
wenn man (2) verwendet.
Nun betrachten wir (3) für das Polynom
f (x) =
1
x p−1 ( x − 1) p · ... · ( x − n) p
( p − 1) !
für eine Primzahl p > max{ a0 , n}. Die Wahl des Polynoms impliziert 1
F (k) ∈ Z
1 siehe
,
0≤k≤n
,
p - F (0)
§3 Anhang
7
,
p | F (k)
,
1 ≤ k ≤ n.
(3)
Irrationalität und Transzendenz
§ 2 Transzendente Zahlen
Daraus ergibt sich
n
p-
∑ a k F ( k ).
k =0
Somit ist der letzte Ausdruck ungleich 0 und (3) impliziert
n
|
∑ ak ck | ≥ 1.
(4)
k =0
Andererseits ergibt sich aus dem Mittelwertsatz der Integralrechnung, denn e x und
f ( x ) sind stetig und damit auch ihre Kompsition bezgl. ,, ·“
ck = ek
Zk
e−t f (t)dt
0
k −tk
= e e
= e k −tk
= e k −tk
f (tk ) · k für ein 0 ≤ tk ≤ k,
1
p −1
tk (tk − 1) p · ... · (tk − n) p · k
·
( p − 1) !
1
p −1
tk [(tk − 1) · ... · (tk − n)] p · k
·
( p − 1) !
Man erhält
1
p −1
tk [(tk − 1) · ... · (tk − n)] p · k |
( p − 1) !
1
p −1
|tk | · [|tk − 1| · ... · |tk − n|] p · |k|
= | e k −tk | ·
( p − 1) !
| c k | = | e k −tk ·
Da 0 ≤ tk ≤ k existieren paarweise verschiedene s j ∈ N, 1 ≤ s j ≤ n mit |tk − s j | ≤ j
für alle 1 ≤ j ≤ n. Man erhält insgesamt
(nn!) p−1
n p (n!) p
n
|ck | ≤ e
= e · n · n!
−−−→ 0,
( p − 1) !
( p − 1) ! p → ∞
n
denn die Exponentialreihe konvergiert für n · n!. Das ergibt | ∑nk=0 ak ck | < 1 für hinreichend große p. Daraus erhält man einen Widerspruch zu (4) und damit die Transzendenz von e.
Allgemeiner gilt der
(2.4) (Satz von LINDEMANN)
Ist a ∈ C algebraisch, a 6= 0, so ist e a transzendent.2
2 einen
Beweis findet man z.B. bei T. Schneider, Einführung in die transzendenten Zahlen, SpringerVerlag, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1957, S. 43.
8
Irrationalität und Transzendenz
§ 3 Anhang
Als Anwendung erhalten wir das
(2.5) Korollar
a) π ist transzendent
b) Ist b > 0, b 6= 1, b algebraisch, so ist ln b transzendent.
Beweis
a) Verneint man den Satz mit e2πi = 1, so folgt die Transzendenz von a = 2πi, also
auch von π, da Q ein Körper ist.
b) Setzt man a := ln b, b > 0, b 6= 1, so erhält man mit e a = eln b = b ∈ Q die
Transzendenz von ln b.
§ 3 Anhang
Im Beweis von Satz (2.3) sind wir auf das Polynom
f (x) =
1
x p−1 ( x − 1) p · ... · ( x − n) p
( p − 1) !
gestoßen. Wir wollen hier nun die für unsere Zwecke entscheidenden Eigenschaften
von f diskutieren.
(3.1) Bezeichnungen
p > max{ a0 , n} , p ∈ P , m := deg f
beachte, dass m = (n + 1) p − 1 gilt.
, n := deg µ
(k) ( x )
, F ( x ) := ∑m
k =0 f
. Man
Zuerst unterteilen wir F in die für uns interessanten Teile
F ( x ) = { f ( x ) + f 0 ( x ) + ... + f ( p−2) ( x )} + f ( p−1) ( x ) + { f ( p) ( x ) + ... + f (m) ( x )} .
|
{z
}
|
{z
}
=:G ( x )
=:H ( x )
Man überlegt sich, dass die erste Ableitung von f die folgende Form hat:
f 0 (x)
1
x p−2 ( x − 1) p · ... · ( x − n) p
( p − 2) !
p
+
x p−1 ( x − 1) p−1 · ... · ( x − n) p
( p − 1) !
p
+...+
x p−1 ( x − 1) p · ... · ( x − n) p−1
( p − 1) !
=
9
Irrationalität und Transzendenz
§ 3 Anhang
Dies ergibt sich durch eine Verallgemeinerung der bekannten Produktdifferentiation
auf mehrere Funktionen (Induktion).
Allgemein ergibt sich folgende
(3.2) (Formel für f ( j) )
f ( j) =
∑
αx p0 ( x − 1) p1 · ... · ( x − n) pn
po + p1 +...+ pn =(m− j)
für
α=
und
p − 1 ≥ po ∈ N0 ,
( p!)n
po ! · p1 ! · ·· pn !
p ≥ pi ∈ N0
für
1 ≤ i ≤ n.
Damit haben wir ein geeignetes Werkzeug erhalten um F = G + f ( p−1) + H zu untersuchen.
Untersuchung von G:
Für alle in G auftretenden Summanden von f ( j) gilt 0 ≤ j ≤ p − 2. Damit ergibt
sich aus (3.2)
p0 + p1 + ... + pn ≥ np + 1.
Das impliziert nun pi ≥ 1 für alle 0 ≤ i ≤ n. Das bedeutet also, dass bei sämtlichen in
G auftretenden Summanden von f ( j) alle Linearfaktoren aus f mit einer Vielfachheit
pi ≥ 1 auftreten. Insgesamt erhält man also
G (k) = 0
für alle
0≤k≤n
und damit
p | G (k)
für alle
0 ≤ k ≤ n.
Untersuchung von f ( p−1) :
Aus (3.2) ergibt sich nun
p0 + p1 + ... + pn = np.
Das impliziert pi ≥ 1 für alle 1 ≤ i ≤ n und p0 ≥ 0.
1.Fall: Sei po 6= 0. Dann ist pi ≥ 1 für alle 1 ≤ i ≤ n und es gilt wie oben
p | f ( p−1) (k) − x o ( x − 1) p · ... · ( x − n) p = 0
10
für alle
0≤k≤n
Irrationalität und Transzendenz
§ 3 Anhang
2. Fall: Sei po = 0.
Der dann auftretende Summand ist ξ ( x ) := x o ( x − 1) p · ... · ( x − n) p . Offensichtlich
gilt
p | ξ (k) = 0
für alle
1≤k≤n
und
p - ξ (0) = (−1)np · (n!) p ∈ Z,
da p > n, p ∈ P.
Untersuchung von H:
Für alle in H auftretenden Summanden von f ( j) gilt p ≤ j ≤ m. Damit ergibt sich
aus (3.2)
p0 + p1 + ... + pn ≤ np − 1.
Hierbei werden alle Fälle, in denen sämtliche Linearfaktoren mit Vielfachheiten pi ≥
1, (0 ≤ i ≤ n) wie oben behandelt und es folgt wieder, dass p all diese Polynome
an den Stellen 0 ≤ k ≤ n teilt, da sie gleich 0 sind für 0 ≤ k ≤ n. Im Folgenden
werden wir nur die Fälle untersuchen, in denen Linearfaktoren aus Summanden von
f ( j) verschwinden.
1. Fall: Sei po = 0.
Daraus folgt, dass für mindestens ein pio , (1 ≤ io ≤ n) gilt pio ≤ p − 1. Damit ergibt
sich für den konstanten Faktor α:
α=
( p!)n
∈ pZ.
0! · p1 ! · ·· pio ! · ·· pn !
2. Fall: Sei pio = 0, (1 ≤ io ≤ n).
Daraus folgt sofort
( p!)n
∈ pZ.
po ! · p1 ! · ·· pio −1 ! · pio +1 ! · ·· pn !
α=
Insgesamt ergibt sich also in diesem Fall
H (k) ∈ Z
für alle
0 ≤ k ≤ n.
Fasst man alles zusammen, so ergibt sich für ein R ∈ R[X]
(3.3) (Zusammenfassung)
F (k) = R(k) + ξ (k)
p | R(k)
für
mit
0≤k≤n
R ( k ), ξ ( k ) ∈ Z
, p | ξ (k)
11
für
für
0≤k≤n
1≤k≤n
und
, p - ξ (0).
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