Trauerseeschwalbe Brutinseln als letzte Rettung 08/2016 old-church Die Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger) ist eine Vogelart aus der Familie der Seeschwalben (Sternidae) Die Trauerseeschwalbe erreicht eine Körperlänge von bis zu 25 Zentimeter. Sie ist damit deutlich kleiner als die Flussseeschwalbe. Es besteht kein auffälliger Sexualdimorphismus. Im Prachtkleid sind der Kopf, die Brust und der Bauch tiefschwarz und die Körperoberseite ist grau gefärbt. Die Flügelunterseite ist hellgrau, die hintere Körperunterseite ist schwarzgrau, während die Unterschwanzdecken weiß sind. Im Schlichtkleid ist die Oberseite dunkelgrau, die Unterseite ist weiß. Auf den Brustseiten befindet sich vor dem Flügelansatz jeweils ein dunkler Fleck. Ihr spitzer Schnabel ist schwarz und die Füße rotschwarz gefärbt. Die Nestlinge sind Platzhocker. Frisch geschlüpft weisen sie lange und weiche Daunen mit einer feinen und seidigen Spitze auf. Sie sind auf der Körperoberseite sowie am Kinn und der Kehle lehmgelb bis zimtbraun mit schwarzen Flecken gefärbt. Die Brustmitte ist gräulich weiß. Die Flanken und der Bauch sind rötlich grau. Bei frisch geschlüpften Nestlingen ist der Schnabel schwarz mit einer rosa Basis. Bei ausfliegenden Jungvögel ist der Schnabel vollständig schwarz. Die Beine und die Füße sind in allen Altersstadien rosa mit einem grauen Anflug. Das Verbreitungsgebiet der Trauerseeschwalbe ist Nordamerika und Eurasien. In Mitteleuropa ist die Trauerseeschwalbe als Brutvogel selten, sie ist jedoch als Durchzügler regelmäßig und teilweise häufig an vielen Binnengewässern zu sehen. Die Trauerseeschwalbe ist in Deutschland extrem bedroht. Auf einem renaturierten Gewässer schaffen die Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung jedes Jahr künstliche Nisthilfen an und betreuen so die größte künstliche Brutkolonie für Trauerseeschwalben in Mecklenburg-Vorpommern. Planmäßig sind die ersten Paare der seltenen Zugvögel auf dem Hinterwiesenweiher auf Gut Klepelshagen gelandet. Jetzt hoffen die Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung, dass es mit dem Nachwuchs klappt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern mit seinem wunderschönen Hinterwiesenweiher ist für die scheuen Trauerseeschwalben ein wahres Natur-Eldorado. Seit Tagen sind in der Umgebung von Klepelshagen die Kiek-Kiek-Rufe der hoch bedrohten Zugvögel zu hören und die Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung sind einsatzbereit. Jede einzelne der schwimmenden Brutinseln wird gründlich auf ihre Tauglichkeit untersucht. Denn die seltenen Vögel müssen vor Fressfeinden besonders gut geschützt werden: „Waschbär, Iltis, Marder und Mink versuchen die Brutinseln zu entern, um die Eier und die Jungvögel zu fressen“, sagt Michael Tetzlaff. Doch die künstlichen Brutinseln auf dem Natursee haben noch eine andere Aufgabe: Sie dienen als Ersatz für seltene Pflanzen, etwa die Krebsschere, die es in freier Natur kaum noch gibt. „Hoffen wir, dass das Brutgeschäft der bedrohten Schwalbenart in dieser Saison gut klappt“, sagt Tetzlaff, „und dass wir in ein paar Wochen die ersten kleinen Schwalben bei ihren Jungfernflügen beobachten können.“ Mittlerweile sind wir im Bestand bei der beachtlichen Zahl 53(!) angekommen, von denen mittlerweile 44 Paare brüten. 9 Paare werden in den nächsten Stunden Eier legen - soviele waren es noch nie. (Stand Mitte Juli 2016) Unsere Brutkolonie hat das erste Unwetter gut überstanden, alle Brutpaare und ihre Gelege sind noch da. Zusammengestellt in Bild und Text: Quellen: old-church Deutschen Wildtier Stiftung Wikipedia 08/2016 old-church