Wärmeerzeugung eine Präsentation von Markus Farbmacher und Johann Langreiter Inhalt Warum ist die Erde nicht schon längst ausgekühlt? Kernfusion Strahlungshaushalt der Erde Induktionsherd Feuer Aufbau der Erde 1 100 °C 2 500 °C 4 500 °C Der Kern besteht zum Großteil aus Eisen und Nickel. Die Temperatur und Druckverhältnisse halten den äußeren Kern bis zu einer Tiefe von 5 000 km flüssig. Temperaturverlauf Herkunft der Erdwärme 2 wesentliche Quellen: starke Kompression durch Gravitation bei Entstehung. Diese Wärme wurde gespeichert, da die starre Kruste ein sehr schlechter Wärmeleiter ist. (ca. 30 – 40 % der heute in der Erde gespeicherten Wärme stammen aus ihrer Entstehung) natürliche Radioaktivität (häufigste Elemente: K40, Th232, U235, U238) Die Temperatur gelangt hauptsächlich durch Konvektion und Wärmeleitung an die Oberfläche. Konvektion Kern-Mantel-Grenze: Material erhitzt sich und dehnt sich adiabatisch aus Aufstieg aufgrund geringerer spezifischer Dichte. Material nimmt die gespeicherte Wärmeenergie mit sich nach oben. 1 km3 Mantelgestein (3 000 K) enthält eine Energie von etwa 15 1018 Joule. Ablauf der Konvektion Das Gestein steigt bis zur 660km-Diskontinutät auf. Die dortigen Druck- und Temperaturbedingungen ändern die Struktur des Gesteins. Dieser Vorgang ist endotherm (Energieaufwand). Diese Phasengrenze ist auch die Grenze für Konvektionsströme. Das Gestein bewegt sich entlang der Grenze, gibt ständig Wärme ab und sinkt wieder nach unten. Es entsteht eine sog. Konvektionszelle. Konvektion ist auch der Prozess, der die Plattentektonik antreibt und damit die Bewegung der Kontinente und für Erdbeben und Vulkanismus verantwortlich ist. Konvektion, Plumes, Hotspots Plumes & Hot Spots Es gibt aber auch Fälle bei denen das Material die 660kmDiskontinuität durchbricht und sich durch die Kruste brennt. An der Oberfläche bilden sich sog. Hotspots (Hawaii, Island). Da bei Plumes ständig Material nachströmt, bleiben Hotspots über eine sehr lange Zeit erhalten und fast am selben Platz, die Kontinentalplatten bewegen sich jedoch. So wurde etwa die Inselkette Hawaii durch ein und denselben Hotspot erzeugt. Hotspot: Hawaii Die Inseln werden nach Nordwesten immer älter. Die Pazifische Platte hat vor ca. 40 Mio. Jahren ihre Richtung geändert. Wärmeleitung Die Kruste ist im Vergleich zum Mantel starr Wärmetransport durch Wärmeleitung Diffusionsprozess 1. Fick‘sches Gesetz An der Oberfläche ist die Wärmestromdichte doppelt so groß wie an der Unterseite der Kruste (ca. 40 km). Grund: Oberseite der Kruste enthält relativ viel radioaktives Material. Wärmestromdichten Einfluss auf die Erdoberfläche Der Einfluss der Sonnenstrahlung ist um den Faktor 105 größer als die Wärmestromdichte aus der Erde. (An der Oberfläche gar nicht messbar.) Die Temperaturen schwanken an der Oberfläche tageszeitlich und jahreszeitlich bedingt um einen Mittelwert, welcher der Jahresdurchschnittstemperatur an diesem Ort entspricht. Bei uns werden in 20 Meter Tiefe keine Schwankungen mehr beobachtet. (Durchschnittstemperatur: ca. 10 °C) Wärmestromdichte in Europa Hydrothermale Systeme Aquifere (lat.: Aqua = Wasser, ferre = tragen) Sedimentschichten in 2 bis 3 km Tiefe sind sehr porös und enthalten sehr viel Wasser. System wird über zwei Bohrungen angezapft (Extraktionsbohrung und Injektionsbohrung) diese liegen 1 bis 2 km auseinander. Wassertemperatur in dieser Tiefe ca. 100 °C. Die Druckverhältnisse pressen das Wasser bis auf ca. 100 m unter die Oberfläche. Ab 100 m unter der Oberfläche verwendet man Tauchpumpen. Später wird über Injektionsbohrung wieder neues Wasser nachgefüllt. Schematische Darstellung Kernfusion - Einführung 1905 Albert Einstein entwickelt die Formel E=mc2 1923 Rutherford: Sonne bezieht Energie aus Kernfusion 1928 Gamow entdeckt den Tunneleffekt die hohe Reaktionsrate der postulierten Kernfusion in der Sonne kann somit erklärt werden 1934 erste Kernfusion im Labor (Rutherford, Walton und Cockroft) 1952 H-Bombe wird gezündet 1978 Bau des JET („Joint European Torus“) 2003 Europa bewirbt sich mit Cadarache (Frankreich) für den Standort des ITER („International Thermonuclear Experimental Reactor“) Was ist Kernfusion? Vereinigung von zwei leichten Atomen zu einem schweren. Energie aus Massendefekt E mc 2 Massendefekt resultiert aus unterschiedlichen Bindungsenergien in den Atomen. Beispiele für Fusionen Etwa 80 Fusionen 1a: D D 3 He(0,8) n(2,5) sind bekannt: 1b: D D T (1) p(3) 2: D He He(3, 7) p (14, 7) 3 4 3: D T 4 He(3,5) n(14) 4: T T 4 He(1,3) 2n(10) 5: p 11B 3 4 He(8) 6: p 6 Li 3 He(2, 2) 4 He(1, 7) Angaben in MeV Fusion: Deuterium & Tritium D+T → 4He (3,5 MeV) + n (14,1 MeV) +17,6 MeV Fusionskriterien Kerne müssen Coulombpotentialbarriere überwinden um in den Bereich der kurzreichweitigen Kernkräfte zu gelangen. „Sir A. Eddington schätzte 1926 die Temperatur in der Sonne auf 40 106 K. Für die gemessene Fusionsrate sind jedoch etwa 1010 K nötig.“ Die Entdeckung des Tunneleffekts (1928 G. Gamow) konnte Erklärung liefern. Kernfusion in den Sternen „Anfangsenergie“ ist potentielle- (gravitations-) Energie in stabiler Phase müssen Gravitationsdruck und Gasdruck (Strahlungsdruck) im Gleichgewicht stehen Selbstregulierender Prozess Fakten zur Sonne Bestandteile: 73 % H, 25 % He, 2 % andere Elemente Leistung: 400 Trillionen GW (400*1027 W) Könnte man 1 s lang die Gesamtenergie der Sonne auffangen, würde dies die Industriestaaten für mehrere Milliarden Jahre mit Energie versorgen. Vorteile der Kernfusion enorme Energieausbeute weniger Radioaktivität „unerschöpfliche“ Ressourcen Gefahren und Nachteile der KF Tritium kommt in der Natur nicht vor (muss aus Lithium erbrütet werden) Radioaktives Ausgangsprodukt (Tritium) Energie in Form von Neutronenstrahlung (radioaktive und brüchige Materialien ständiger Austausch) Extrem hohe Temperaturen Große Einheiten (Hochspannungsleitungen, Ersatzblöcke) Joint European Torus (JET) Technische Daten International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER) Standort: Cadarache (Südfrankreich) Kosten: 5 Mrd. € Beteiligte Staaten: EU, China, Indien, Japan, Russland, Südkorea, USA Technische Daten: Strahlungshaushalt der Erde Strahlungshaushalt der Erde Wir betrachten die Erde idealisiert als „Schwarzen Strahler“. → Stefan – Bolzmann – Gesetz P = σAT4 Solarkonstante S = 1368 W/m2 Gleichgewicht πR2S = 4πR2σT4 T = 278 K (Achtung: Ergebnis 0-ter Ordnung) Erde ist kein „Schwarzer Strahler“, sondern ein „Grauer (Lambert-) Strahler“ Emissionsvermögen: Strahlungshaushalt der Erde Reflexionsvermögen: durchschn. Albedo Erde = 0,3 Strahlungshaushalt der Erde Strahlungshaushalt der Erde 1. Näherung: Strahlungshaushalt der Erde Ursache der Abweichung: Der natürliche Treibhaus-Effekt. Atmosphäre transparent für Solarstrahlung aber nicht für terrestrische Infrarotstrahlung Strahlungshaushalt der Erde Induktionskochfeld Aufbau Frequenz der Induktionsspule etwa 25 bis 50 kHz magnetisches Wechselfeld verursacht : 1. Magnetisierung und schnelle Ummagnetisierung – Hysteresiskurve 2. Wirbelströme Hysteresiskurve Integral unter der Hysteresiskurve entspricht der Energie, die im Stoff bei seiner vollständigen Ummagnetisierung in Wärme umgewandelt wird. Wirbelströme Durch induktiv erzeugte Wirbelströme wird über elektrischen Widerstand Hitze erzeugt. Vorteile der Induktionskochfelder sehr geringe Reaktionszeit bei Änderung der Einstellung (kurze Vorwärmzeit, dosierbares Anbraten) relativ kühle Kochplatte (wird nur sekundär durch den Topf erwärmt) Energieersparnis bei kurzen Kochzeiten, da nur eine relativ geringe Masse erwärmt wird. (Elektroherd: ganze Herdplatte; Gasherd: Energieverlust durch Strahlung und Konvektion) niedrige Preise (einzelnes Induktionskochfeld mit 2 kW Leistung ca. 30 €) Verbrennung (Chemie) Eine Verbrennung ist eine Reduktions-Oxidations-Reaktion (kurz: Redoxreaktion). Diese chemische Reaktion ist eine Stoffumwandlung bei der Elektronen von einem Stoff auf den anderen übertragen werden. e-Aufnahme (Reduktion) e-Abgabe (Oxidation) Voraussetzung für Verbrennung Brennbares Material Oxidationsmittel (meist Sauerstoff) Wärme (Zündtemperatur) Die Flamme Die Flamme selbst ist eine dünne Schicht aus Gas, in der heftige chemische Reaktionen stattfinden. Meist ist dieser Bereich heiß genug um im sichtbaren Bereich zu strahlen. Selbst weißglühendes Gas ist nicht im Plasmazustand, weil es nicht heiß genug ist, um ausreichend ionisiert zu sein. Feuer kann als kaltes, partielles Plasma betrachtet werden. Wir danken für eure (vorgetäuschte) Aufmerksamkeit!