Dies ist nur ein Auszug! Die komplette PDF gibt es hier. Kernfusion Physikalische Grundlagen Bei der Kernfusion müssen 2 leichte Atomkerne miteinander verschmelzen, was wegen der elektrostatischen Abstoßung zwischen beiden Kernen erschwert wird. Damit die Kernfusion stattfinden kann, müssen sich die beiden Atomkerne sehr nahe kommen. Erst wenn die Teilchen sich fast berühren, spüren sie die starke Kernkraft, die sie zusammenhält und können die abstoßende elektrostatische Kraft überwinden. Die Coulombkraft Gleich geladene Körper stoßen einander ab und ungleich geladene ziehen einander an. Durch die stärkere Kernkraft ziehen sich die Nukleonen gegenseitig an. Der Tunneleffekt http://home.arcor.de/spaceorion/Kernfusion/grundlagen/Temp.jpg Der Tunneleffekt ist ein quantenmechanischer Effekt der Teilchen zur Überwindung endlicher (mit Ende) Barrieren mit kurzzeitiger Verletzung der Energieerhaltung (Energie kann von einem System auf ein anderes übertragen, gespeichert und von einer Energieform in eine andere umgewandelt werden. 1 Dies ist nur ein Auszug! Die komplette PDF gibt es hier. Dabei ändert sich die Gesamtenergie nicht.) -> Teilchen leiht sich kurz Energie, hüpft damit über einen Berg und gibt die Energie danach wieder zurück. Es gilt, die Coulomb-Barriere zu erklimmen, denn um den Potentialwall/Gipfel zu überwinden, bräuchte man Temperaturen von 2 Milliarden Grad, was technisch unbeherrschbar wäre. Dank dem quantenmechanischen Tunneleffekt ist die Fusion dennoch möglich. Die Teilchen tunneln durch den „Gipfel“ hindurch und befinden sich plötzlich aufgrund der quantenmechanischen Ortsunschärfe auf der anderen Seite, wo die Kerne die starke Kernkraft spüren. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Tunneln steigt mit zunehmender Geschwindigkeit des Teilchens, sowie mit abnehmender Höhe und Breite des Potentialwalls. Die notwendige Temperatur (Energie) reduziert sich damit auf 100 Mio. Grad. Gelangen die Kerne in den Wirkungsbereich der starken Kernkraft (Wechselwirkung), findet die Kernfusion statt. Bindungsenergie Die Bindungsenergie ist die Energiemenge, die aufgewandt werden muss, um den Atomkern in seine Nukleonen zu zerlegen. Umgekehrt wird eine ebenso große Energie frei, wenn sich Nukleonen zu einem Kern vereinigen. Prinzipiell können für die Kernfusion alle Atomkerne verwendet werden, aber die Fusion (schwerer Kerne) ab dem Element Eisen ist energetisch negativ, also muss Energie aufgewendet werden. Das heißt, ab Eisen nimmt die Bindungsenergie je Nukleon wieder ab, denn je mehr Protonen vorhanden sind, desto stärker ist die abstoßende Coulombkraft zwischen ihnen. Massendefekt (-verlust) Bei der Bildung von Atomkernen wird also Bindungsenergie abgegeben. Diese ist auch nach E = ∆ mc^2 mit der Masse verknüpft. Daher ist die Masse eines Atomkerns stets kleiner als die Summe seiner Bestandteile vor dem Zusammenschluss. Der Massendefekt eines Kerns steigt mit der Massenzahl. Bei Kernreaktionen geht die Massendifferenz ∆m in Energie über und wird in Form von Strahlungs- oder kinetischer Energie freigesetzt. ∆m = E/c^2 Reaktionen Für die Kernfusionsreaktionen sind leichte Atomkerne erforderlich. Hauptsächlich werden Deuterium und Tritium, zwei Wasserstoffisotope, eingesetzt. ( = Je höher die Ordnungszahl bzw. Protonenzahl, desto mehr Energie ist erforderlich ) Deuterium ist ein stabiles Wasserstoffisotop aus einen Proton und einem Neutron. Seine Häufigkeit im Wasser liegt bei 1 Deuteriumatom pro 6.500 Wasserstoffatome. Das bedeutet, dass die Konzentration von Deuterium im Meerwasser 34 Gramm/Kubikmeter beträgt. Der Energiegehalt von Deuterium ist so groß, dass aus dem in einem Liter Meerwasser enthaltenen Deuterium, so viel Energie gewonnen werden kann, wie aus 250 Litern Erdöl. 2 Dies ist nur ein Auszug! Die komplette PDF gibt es hier. Deshalb und weil drei Viertel der Erde mit Wasser bedeckt sind, wird die Kernfusion als unerschöpfliche Energiequelle betrachtet. Das andere bei der Kernfusion eingesetzte Element ist Tritium, ein instabiles und radioaktives Wasserstoffisotop. Es besteht aus einem Proton und zwei Neutronen und es zerfällt relativ schnell unter Emission von Betastrahlung. Tritium tritt in der Natur nur selten auf, kann aber durch Neutroneneinfang aus Lithiumistopen erzeugt werden. Lithium ist reichlich in der Erdkruste und im Meerwasser vorhanden. Beispielsreaktionen: D + T -> He + n + 17,6 MeV Bei der Fusion eines Deuteriumkerns mit einem Tritiumkern entstehen ein Helium aus zwei Neutronen und zwei Protonen. Es werden 1 Neutron und 17,6 MeV Energie freigesetzt. 4 D + D -> He + n + 3,2 MeV Bei der Fusion von zwei Deuteriumkernen entsteht ein Helium aus zwei Protonen und einem Neutron. Es werden 1 Neutron und 3,2 MeV Energie freigesetzt. 3 D + D -> T + p + 4,03 MeV Bei der Fusion von zwei Deuteriumkernen entstehen ein Tritium, 1 Proton und 4,03 MeV Energie. { Einheit Megaelektronenvolt (MeV) } Fusionsprodukt - Lawson-Kriterium Damit ein Fusionsreaktor wirtschaftlich arbeiten kann, muss die durch Fusion gewonnene Energie größer sein als die für die Plasmaheizung aufzuwendende Energie. Ohne große Rechnung kann man einsehen, dass die Fusionsenergie mit folgenden Parametern anwachsen wird. Von Lawson stammt die folgende Abschätzung (Lawson Kriterium): Das Fusionsprodukt gibt an, wie nahe man einem gezündeten Plasma gekommen ist, in dem einzig die Heizung durch die per Fusion erzeugten Helium-Kerne die Temperatur des Plasmas aufrecht erhält. Das Fusionsprodukt setzt sich zusammen aus: • • 3 Plasmatemperatur T charakterisiert die kinetische Energie der Plasmateilchen -> in der Nähe des Maximus des Wirkungsquerschnitts Teilchendichte n (Teilchen pro m^3 ) trägt dazu bei, dass sich viele Plasmateilchen möglichst nahe kommen -> höhere Stoßwahrscheinlichkeit