Akute Virushepatitis

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Akute Virushepatitis
Hepatitis - Leberentzündung
hepar (griech.) - Leber
-itis – Endung für Entzündung
Leberentzündung
• Schädigung und Zerstörung von Leberzellen
• Hierdurch Störung des Leberstoffwechsels
• Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) wird in der Leber
abgebaut
• vermehrt Bilirubin im Blut (gelber Gallenfarbstoff)
• So entsteht Gelbfärbung von Auge und Haut
(Ikterus)
• Gerinnungsstörung möglich
• Mögl. Folgen : Hirnschäden, Leberkoma,
Leberzirrhose, Lebertumoren
Differentialdiagnosen
• Andere virale Leberentzündungen
z.B. Herpes, Coxsackie, Gelbfieber
• Bakterielle Leberentzündung
z.B. Brucellose, Leptospirose, Q-Fieber
• Malaria, Echinokokkose
• Medikamente, Alkoholmissbrauch,
• Autoimmun, Tumoren
• Schub einer chronischen Hepatitis
Es gibt 5 gesicherte Hepatitisformen, sie sind
benannt nach dem entsprechenden Virus – Typ.
• Hepatitis A
• Hepatitis B
• Hepatitis C
• Hepatitis D ( nur in Verbindung mit Hep. B)
• Hepatitis E
Nach Ausheilen der Erkrankung, Jahre – Lebenslange
Immunität,
Aber nur gegen den einen Virus.
Meldepflicht für Heilpraktiker bei Verdacht, Erkrankung
und Tod §§ 8 + 6 IfSG Abs.1
Für Laboratorien auch bei Nachweis im Blut.
Hepatitis A
Vorkommen:
weltweit- besonders Mittelmeerraum, Russland, vord.Orient,
Afrika, Mittel- +Südamerika , bei uns meist als Reisekrankheit
Übertragung:
• Oral - durch mit Kot oder Urin verunreinigtes Wasser, oder
Lebensmittel (Muscheln z.B.)
Symptome:
• Inkubationszeit 15-50 Tage
• oft asymptomatisch, sonst meist Übelkeit, Durchfall,
Bauchschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit
• Selten mit Gelbsucht
Diagnostik:
• Antigen ( Virus) –Nachweis nur in Frühphase, später
Antikörper ( Abwehr des Körpers)–Nachweis im Serum, selten
im Stuhl
Therapie:
• Symptomatisch und Schonung
Prophylaxe:
• Passive (Gabe von Antiköpern) und aktive (abgeschwächte
Viren) Impfung
• In Risikogebieten: nur abgekochtes Wasser trinken, keine
Eiswürfel, keine Meeresfrüchte
Hepatitis B
Vorkommen:
• Weltweit die häufigste Virusinfektion
Übertragung:
• Parenteral ( nicht über Magen-Darm- Weg) d.h.
• z.B. subkutan, intramuskulär, intravenös
• Besonders durch Blut, kleinste Verletzung sind ausreichend,
• Virennachweis auch in Speichel, Urin, Samenflüssigkeit, Galle,
Muttermilch
• Geschlechtsverkehr, Spritzen (Drogenabhängige),
Akupunkturnadeln, Piercing
• Früher Transfusionen, heute durch vorheriges Screening kaum
noch
Symptome:
•
•
•
•
•
Inkubationszeit 40-180 Tage
2/3 asymptomatisch, oft nur Leberwerte erhöht
1/3 Hepatitis mit Gelbsucht, Magen-Darm-Beschwerden
meist Ausheilen nach 2-6 Wochen
Selten schwerer Verlauf : Leberschäden, Gerinnungsstörung,
Hirnschädigung oder Leberkoma
• Viren können sich an DNS der Leberzellen anheften, so kann
es nach einer Ruhephase zur Wiedererkrankung kommen
• Übergang in chronische Hepatitis möglich ( länger als 6 Mon.)
Diagnostik:
• Nachweis im Blut
• Antigen (Virus) – akutes Stadium
• Antikörper (Abwehrstoff des Körpers)- Ausheilung
• Virus-DNA –Ruhephase oder chron. Verlauf
Therapie:
• Symptomatisch
• Bei chron. Erkrankung Virenhemmer z.B. Interferon
Prophylaxe:
• Passive und aktive Impfung
• Geschützter Geschlechtsverkehr ( Kondom)
• Tragen von Handschuhen, bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten
Hepatitis C
Vorkommen:
• Weltweit
Übertragung:
• Hauptsächlich über Blut, aber auch durch Sexualkontakte
Symptome:
• Inkubationszeit 15-160 Tage
• Akut meist Symptom arm oder frei
• „grippaler Infekt“
• Mehr als 70% gehen ins chronische Stadium über
• Unbehandelt führt sie bei ca. ¼ der Patienten zur
Leberzirrhose, höhere Gefahr eines Leber-Karzinoms
Diagnostik:
• Nachweis von Antikörpern im Blut
Therapie:
• Medikamentöse Virushemmung
Prophylaxe:
• Schutz und Vermeidung bei Risikokontakten
• Bisher keine Impfung möglich
Hepatitis D
Vorkommen:
• Nur bei schon vorhandener Hepatitis B Infektion
• Mittelmeerraum, Rumänien, Arabien, Afrika, Mittel- und
Südamerika
Übertragung:
• Hauptsächlich auf dem Blutweg, auch über Sexualkontakte
Symptome:
• Inkubationszeit 10-80 Tage
• Verstärkt die Leberentzündung der Hep B
• Höheres Risiko von Leberzirrhose und Karzinom
Therapie:
• Interferon eingeschränkt, oft Transplantation nötig
Prophylaxe:
• Hepatitis B Impfung
Hepatitis E
Vorkommen:
• Nordafrika, Vorderasien, epidemisch in
Überschwemmungsgebieten, sonst sporadisch als
Reisekrankheit
Übertragung:
• Oral , durch Wasser
• Neue Forschung - Tiere als Virenreservoir, z.B. Verzehr von
Wildschweininnereinen
Symptome:
• Inkubationszeit 30-50 Tage
• Atypisch oder Magen-Darm- Beschwerden, schwerer als Hep
A, bis zu 4% tödlich (bes. f. Schwangere)
• Kann Immunschwäche hinterlassen
Therapie: symptomatisch
Prophylaxe: Impfung in der Erprobung
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