SWING DVG2 - 09 - Swing GUIs DVG2 - 09 - Swing 2 Swing stellt eine Menge von Klassen zur Verfügung, mit deren Hilfe man in Java portable GUIs programmieren kann. GUI: Graphical User Interface (Grafische Nutzer Schnittstelle) GUIs sind grafische Oberflächen für Anwendungsprogramme. Z.B. GUIs für Betriebssysteme (Windows, CDE, Motif), Officeprogramme (Word, Powerpoint, Excel, Access u.s.w.) oder Mathematische Programme (Mathematika, Maple, MatLab). Java stellt von Beginn an die Klassen des AWT (Abstract Window Toolkit) zur Verfügung. AWT ermöglicht es, die wesentlichsten Funktionen eines GUI portabel zu programmieren. Dabei hat AWT das Ziel, sich der benutzten Oberfläche des Betriebssystems maximal anzupassen. Das "Look And Feel" hat sich also verändert, wenn das Programm auf einem anderen System lief. Es wurden damit auch die Ressourcen des Systems maximal genutzt, sodass die Programme relativ schnell laufen. Swing DVG2 - 09 - Swing 3 Seit der Java-Version 1.2 ist Swing das bevorzugte GUI-Toolkit. Swing enthält folgende wesentliche Teile: – Eine große Menge von GUI-Komponenten, wie Buttons, Checkboxen, Textfelder sowie die Möglichkeiten diese Komponenten zu komplexen Strukturen zusammenzusetzen. – Änderbares Look and Feel. – Erweiterbare APIs, sodass z.B. eigen Ein- und AusgabeMöglichkeiten angeschlossen werden können. – Das Packet Java2D zum Programmieren von 2D-Grafiken. – Drag and Drop Unterstützung. Swing kann genutzt werden, um Applets zu programmieren. Applets sind Java-Programme deren graphische Ausgaben innerhalb eines Internet-Browsers angezeigt werden und die unter Steuerung des Browsers arbeiten. Swing-Programme können so programmiert werden, dass sie sowohl als Applikation als auch als Applet genutzt werden können. Aufbau einer Swing-Applikation DVG2 - 09 - Swing 4 Swing-Applikationen sind aus Objekten der Klasse Component (java.awt.Component) zusammengesetzt. Z.B. JButton, JLabel, JTextField u.s.w. Container (java.awt.Container) sind Komponenten die andere Komponenten enthalten können. Z.B. JFrame, JPanel u.s.w. Die Darstellung der Komponenten kann auf vielfältige Weise gesteuert werden. Sie kann während der Abarbeitung des Programms geändert werden. – Durch Festlegung von Farben. – Durch Festlegung von Schriftart und –größe von Beschriftungen. – Durch Einfügung von Bildern. – Durch eigene mit Hilfe von Java2D programmierter Graphik. – Durch Definition der Layouts von Containern. DVG2 - 09 - Swing 5 Eingaben sind auf vielfältige Weise möglich. – Durch Eingabe von Texten in speziellen Komponenten. Z.B. JTextField, JTextArea. – Durch Abfragen der Mouse-Position und Reaktion auf MouseKlicks. – Durch Reaktion auf Tastatureingaben. Die Benutzung von Mouse und Tastatur lösen Ereignisse (Events) aus auf die in Listenern reagiert wird. "Oberster" Container eines Swing-Programms ist immer ein JFrame, JDialog oder JApplet. – JFrame: Hauptfenster einer Applikation – JDialog: Zusätzliche Fenster einer Applikation – JApplet: Hauptfenster eines Applets Beispiel1-Applikation import javax.swing.*; public class B1 DVG2 - 09 - Swing { public static void main(String[] args) { JFrame f = new JFrame("Beispiel1: Applikation"); f.setBounds(0,0,300,300); f.setDefaultCloseOperation(JFrame.EXIT_ON_CLOSE); f.setVisible(true); } } 6 Die Klasse JFrame DVG2 - 09 - Swing 7 Die Klasse JFrame erzeugt das Hauptfenster einer SwingApplikation. Konstruktoren: public JFrame() public JFrame(String title) erzeugt ein JFrame ohne bzw. mit Titel public Container getContentPane() Jedes JFrame-Objekt enthält automatische ein Container-Objekt, in das weitere Komponenten eingefügt werden können. getContentPane liefert eine Referenz auf diesen Container. public void setContentPane(Container contentPane) Mit setContentPane kann das aktuelle Container-Objekt durch ein neues ersetzt werde. DVG2 - 09 - Swing 8 public int setDefaultCloseOperation() gibt die Standard-Reaktion aus die erfolgt wenn das Fenster geschlossen wird. – JFrame.DO_NOTHING_ON_CLOSE: es werden alle WindowListener benachrichtigt. Sonst passiert nichts. – JFrame.HIDE_ON_CLOSE: alle WindowListener benachrichtigen und dann das Fenster unsichtbar machen. – JFrame.DISPOSE_ON_CLOSE: alle WindowListener benachrichtigen und dann das Fenster schließen. – JFrame.EXIT_ON_CLOSE: Anwendung beenden Die Klasse Component DVG2 - 09 - Swing 9 Component ist die oberste abstrakte Klasse alle AWT- und SwingKomponenten. Die in Component definierten Methoden sind in allen abgeleiteten AWT- und Swing-Klassen verfügbar. public void setBounds(int x, int y, int width, int height) setzt die Position (x,y) der linken oberen Ecke, sowie die Breite und Höhe der Componenten public void setVisible(boolean b) setzt die Sichtbarkeit, b=true sichtbar, b=false unsichtbare import javax.swing.*; import java.awt.*; DVG2 - 09 - Swing public class B1 { public static void main(String[] args) { JFrame f = new JFrame("Beispiel1: Applikation"); f.setBounds(0,0,300,300); f.setDefaultCloseOperation(JFrame.EXIT_ON_CLOSE); Container c = f.getContentPane(); JLabel l = new JLabel ("Das ist unsere erste SWING-Applikation"); c.add(l); f.setVisible(true); } 10 } Die Klasse Container DVG2 - 09 - Swing 11 Die Klasse Container ist die oberste Klasse aller Komponenten, die andere Komponenten enthalten können. Container ist von Component abgeleitet. Objekte vom Typ Container werden selten direkt erzeugt, sondern immer Objekte von abgeleiteten Klassen. public Component add(Component comp) fügt dem Container eine Komponente hinzu. Diese Komponente kann wieder ein Container sein. Die Komponente wird innerhalb des Container-Objektes dargestellt. Die Klasse JLabel DVG2 - 09 - Swing 12 JLabel dient dem Anzeigen von Text innerhalb eines SwingProgramms. Konstruktor: public JLabel(String text) erzeugt ein JLabel-Objekt mit dem angegebenen Text public void setText(String text) setzt den Text des JLabel-Objektes Beispiel1-Applet import javax.swing.*; import java.awt.*; DVG2 - 09 - Swing public class B1 extends JApplet { public void init() { Container c = getContentPane(); JLabel l = new Jlabel ("Das ist unser erstes SWING-Applet"); c.add(l); } 13 } Beispiel1-Applet html-File <html> <head> DVG2 - 09 - Swing <title>AppletDemo</title> </head> <body> <h2> Run AppletDemo </h2> <!-- Fuer Internet Explorer ohne PlugIn --> <APPLET CODE="B1.class" WIDTH=400 HEIGHT=300> </APPLET> </body> 14 </html> Probleme bei Applets DVG2 - 09 - Swing 15 Das Applet wird in einem Browser aufgerufen. Dazu wird ein htmlFile benötigt. Anstatt eines Browsers kann auch der zum JDK gehörende Appletviewer benutzt werden: appletviewer B1-IE.html Probleme: – Nur wenige Browser unterstützen eine Java-Version höher als 1.1. Damit wird auch nicht Swing direkt unterstützt. – Statt das Applet direkt aufzurufen kann ein Plugin aufgerufen werden. – Der Aufruf von Applets und Plugins ist zwischen Internet Explorer und Netscape Navigator sehr verschieden. Es müssen also vier verschiedene html-Seiten verwendet werden. Mit Hilfe von JavaScript gelingt es, eine einheitliche html-Seite für den Aufruf von Applets zu schreiben. <SCRIPT LANGUAGE="JavaScript"><!-var class_file="B1.class"; var _info = navigator.userAgent; var _ns = false; DVG2 - 09 - Swing var _ie = (_info.indexOf("MSIE") > 0 && _info.indexOf("Win") > 0 && _info.indexOf("Windows 3.1") < 0); //--></SCRIPT> <COMMENT><SCRIPT LANGUAGE="JavaScript1.1"><!-var _ns = (navigator.appName.indexOf("Netscape") >= 0 && ((_info.indexOf("Win") > 0 && _info.indexOf("Win16") < 0 && java.lang.System.getProperty("os.version").indexOf("3.5") < 0) || (_info.indexOf("Sun") > 0) || (_info.indexOf("Linux") > 0))); //--></SCRIPT></COMMENT> 16 <SCRIPT LANGUAGE="JavaScript"><!-if (_ie == true) DVG2 - 09 - Swing document.writeln('<OBJECT classid="clsid:8AD9C840-044E11D1-B3E9-00805F499D93" WIDTH = 400 HEIGHT = 300 codebase="http://java.sun.com/products/plugin/1.1.2/jinstall-112win32.cab#Version=1,1,2,0"><NOEMBED><XMP>'); else if (_ns == true) document.writeln('<EMBED type="application/x-javaapplet;version=1.1.2" CODE = "'+class_file+'" WIDTH = 400 HEIGHT = 300 pluginspage="http://java.sun.com/products/plugin/1.1.2/plugininstall.html"><NOEMBED><XMP>'); //--></SCRIPT> <APPLET CODE="B1.class" WIDTH=400 HEIGHT=300></XMP> <PARAM NAME="CODE" VALUE="B1.class" > <PARAM NAME="type" VALUE="application/x-javaapplet;version=1.1.2"> </APPLET> </NOEMBED></EMBED></OBJECT> 17 Lebenszyklus eines Applets DVG2 - 09 - Swing 18 Bevor das Applet wird durch den Browser geladen wird, ist es dem Browser unbekannt. unbekannt. Beim Laden wird die init-Methode aufgerufen. initialisiert – Einlesen von Parametern – Erzeugen wichtiger Objekte – Einbinden von Medien Nach der Initialisierung, sowie wenn das Applet aktiviert wird (Browser von Icon zu Normaldarstellung, Seite mit dem Applet wird erneut geladen) wird die start-Methode aufgerufen. laufend – Starten von Threads – Belegen von Ressourcen, die benötigt werden, wenn das Applet aktiv ist DVG2 - 09 - Swing 19 Wenn das Applet angehalten wird (Browser von Normaldarstellung zu Icon, Seite mit Applet wird verlassen) wird die stop-Methode aufgerufen. gestoppt – Beenden oder Anhalten von Threads – Freigabe von Ressourcen, die nur benötigt werden, wenn das Applet aktiv ist. Wenn der Browser beendet wird oder der Browser das Applet aus seinem Speicher entfernt wird die stop-Methode und anschließend die destroy-Methode aufgerufen. zerstört – Schließen von geöffneten Verbindungen – Freigeben von Ressourcen – Beenden aller Threads unbekannt DVG2 - 09 - Swing init() initialisiert start() laufend start() stop() gestoppt destroy() 20 zerstört Applikationen - Applets DVG2 - 09 - Swing 21 Unterschiede – Applets müssen von der Klasse JApplet abgeleitet werden. – Swing-Applikationen können von der Klasse JFrame abgeleitet werden, müssen aber nicht. – Die Initialisierung von Applets erfolgt in der Methode init. – Die Initialisierung von Swing-Applikationen im Konstruktor. – Applets laufen unter Steuerung der virtuellen Maschine des Browsers. – Swing-Applikationen laufen unter Steuerung der virtuellen Maschine des Systems. – Bei Applets stellt der Browser eine Anfangsstruktur zur Verfügung. – Bei Swing-Applikationen muss der Anwender die Struktur durch Erzeugen eines JFrame-Objektes erzeugen. Gemeinsamkeiten – Die Anfangsstruktur, enthält einen Container (contentPane). Dieser Container kann genutzt werden oder durch einen eigenen Container ersetzt werden. DVG2 - 09 - Swing 22 import javax.swing.*; import java.awt.*; public class B1 extends JApplet { public void init() { makeContentPane(getContentPane(), "Das ist unser erstes SWING-Applet"); } public static void makeContentPane(Container c, String text) { JLabel l = new JLabel(text); c.add(l); } public static void main(String[]args) { JFrame f = new JFrame(); f.setBounds(50, 100, 400, 300); f.setDefaultCloseOperation(JFrame.EXIT_ON_CLOSE); makeContentPane(f.getContentPane(), "Das ist unsere erste SWING-Applikation"); f.setVisible(true); } } Einfügen von Buttons DVG2 - 09 - Swing 23 Buttons sind die einfachste Form des Dialogs mit einem SWINGProgramm. Buttons können eingesetzt werden, um: – Einstellungen vorzunehmen – eine Auswahl zu treffen – Aktionen zu starten u.s.w. Beispiel 2 public static void makeContentPane(Container c, String text) DVG2 - 09 - Swing { JLabel l = new JLabel(text); c.add(l); JButton b = new JButton("Bitte drück mich!"); c.add(b); } 24 Die Klasse JButton DVG2 - 09 - Swing 25 Die Klasse JButton dient der Erstellung von Schaltflächen in SwingProgrammen. Konstruktoren: public JButton() public JButton(String text) erstellt einen Button ohne bzw. mit Beschriftung Probleme: – Das Label ist verschwunden. – Programm reagiert nicht darauf, dass man den Button betätigt. Für die Anordnung der Komponenten innerhalb eines Containers gibt es zwei Möglichkeiten: – Automatische Anordnung durch Auswahl von vordefinierten oder selbst entwickelten Layouts. relativ einfach, passt sich veränderter Geometrie des Containers an, nicht so flexibel – Absolute Positionierung der Komponenten. sehr aufwendig, festes Layout, sehr flexibel Layouts DVG2 - 09 - Swing Es gibt eine Vielzahl von Layouts, diese implementieren das Interface LayoutManager. Wir verwenden hier das FlowLayout. Zum Definieren des LayoutManagers besitzt die Klasse Container (und damit alle abgeleiteten Klassen) die Methode public void setLayout(LayoutManager mgr) public static void makeContentPane(Container c, String text) { c.setLayout(new FlowLayout()); JLabel l = new JLabel(text); c.add(l); JButton b = new JButton("Bitte drück mich!"); c.add(b); 26 } ActionListener DVG2 - 09 - Swing 27 Zur Reaktion auf Ereignisse dienen die Listener. Die Listener sind als Interface definiert. Diese müssen speziell implementiert werden. Speziell für Buttons sind die ActionListener zuständig. Listener können auf mehrere Ereignisse reagieren. Für jedes Ereignis gibt es eine Methode, die bei der Implementierung des Listeners programmiert werden muss. Der ActionListener reagiert auf das Betätigen des Buttons. Es wird dann die Methode public void actionPerformed(ActionEvent e) aufgerufen. Aus dem Parameter können viele Informationen über das Ereignis beschafft werden. Beispiel 2 public class B2 extends JApplet implements ActionListener { static private int count=0; DVG2 - 09 - Swing static private JLabel l; ... public static void makeContentPane(Container c, String text) { c.setLayout(new FlowLayout()); l = new JLabel(text); c.add(l); JButton b = new JButton("Bitte drück mich!"); b.addActionListener(new B2()); c.add(b); } public void actionPerformed(ActionEvent e) { count++; l.setText("Du hast "+count+" mal gedrückt!"); } 28 ... Events DVG2 - 09 - Swing 29 Events sind externe Ereignisse, die parallel zum normalen Programmablauf auftreten. Beispiele: – Mouse-Events – Tastatur-Events – Externe Unterbrechungen (Interrupts) Eventbehandlung Event DVG2 - 09 - Swing 30 Normaler Programmablauf Behandlung des Events Eventbehandlung DVG2 - 09 - Swing 31 Es gibt eine Anzahl von Klassen von Ereignissen. Z.B. ActionEvent, MouseEvent, WindowEvent u.s.w. Zur Behandlung dieser Events gibt es entsprechende ListenerInterface. Z.B. ActionListener, MouseListener, WindowListener u.s.w. Objekte, die diese Listener implementieren können bei SwingKomponenten registriert werden, in denen diese Ereignisse auftreten können. Dafür gibt es in den Swing-Komponenten Methoden addXXXListener(XXXListener). Z.B. addActionListener, addMouseListener, addWindowListener u.s.w. Wenn nun ein bestimmtes Ereignis in einer bestimmten SwingKomponente auftritt, wird ein entsprechendes Event-Objekt erzeugt, das alle wesentlichen Informationen über das Ereignis enthält. Anschließend werden die dazugehörigen Methoden der bei der Swing-Komponente für dieses Ereignis registrierten Listener aufgerufen. Beispiel: ActionEvent DVG2 - 09 - Swing 32 ActionEvent ist der Event der erzeugt wird, wenn ein JButton betätigt wird. Zur Behandlung von ActionEvents dienen Implementierungen des Interfaces ActionListener. ActionListener enthält genau eine Methode: public void actionPerformed(ActionEvent e) Im Beispiel wird dieses Interface in der Klasse B2 implementiert: public class B2 extends JApplet implements ActionListener … public void actionPerformed(ActionEvent e) { count++; l.setText("Du hast "+count+" mal gedrückt!"); } Der Listener wird in der Methode makeContentPane erzeugt und beim JButton b registriert: b.addActionListener(new B2()); Die Methoden setText/getText DVG2 - 09 - Swing Eine Reihe von Swing-Komponenten besitzen die Methode public void setText(String text) mit der die Beschriftung der Komponente zur Laufzeit geändert werden kann. JButton, JMenuItem, JToggleButton, JLabel, JEditorPane, JTextComponent Diese Komponenten besitzen ebenfalls die Methode public String getText() zum Abfragen des Beschriftungstextes. public void actionPerformed(ActionEvent e) { count++; l.setText("Du hast mich "+count+" mal gedrückt!"); if (count==1) b.setText("Noch mal, bitte!"); else b.setText(b.getText()+"!"); } 33 Mehrere Buttons DVG2 - 09 - Swing 34 Jeder Button ist mit einem String verbunden. Dieser String enthält das ActionCommand. ActionCommand kann mit der Methode public void setActionCommand(String actionCommand) der Klasse JButton gesetzt werden. Wird setActionCommand nicht verwendet wird die Beschriftung des Buttons als ActionCommand genutzt. Das ActionCommand kann über die Methode public String getActionCommand() der Klasse ActionEvent abgefragt werden. Mit Hilfe der Methode public void setEnabled(boolean b) der Klasse JButton wird der Button enabled (b==true) oder disabled (b==false). Beispiel 3 import javax.swing.*; import java.awt.*; import java.awt.event.*; DVG2 - 09 - Swing 35 public class B3_1 extends JApplet implements ActionListener { protected JButton b1, b2, b3; protected static final String DISABLE = "Disable middle button"; protected static final String ENABLE = "Enable middle button"; public void init() { setContentPane(makeContentPane()); } public Container makeContentPane() { b1 = new JButton(DISABLE); b2 = new JButton("Middle button"); b3 = new JButton(ENABLE); b1.addActionListener(this); b3.addActionListener(this); b3.setEnabled(false); JPanel pane = new JPanel(); pane.setLayout(new FlowLayout()); pane.add(b1); pane.add(b2); pane.add(b3); return pane; } DVG2 - 09 - Swing public void actionPerformed(ActionEvent e) { if (e.getActionCommand().equals(DISABLE)) { b2.setEnabled(false); b1.setEnabled(false); b3.setEnabled(true); } else { b2.setEnabled(true); b1.setEnabled(true); b3.setEnabled(false); } } public static void main(String[] args) { JFrame frame = new JFrame("Beispiel 3_1"); frame.setDefaultCloseOperation(JFrame.EXIT_ON_CLOSE); frame.setContentPane(new B3_1().makeContentPane()); frame.pack(); frame.setVisible(true); } } 36 Icons DVG2 - 09 - Swing 37 Viele Komponenten unterstützen die Verwendung von Icons. Z.B. JButton, JMenuItem, JToggleButton, JLabel Manche Komponenten können mehrere Icons darstellen, um ihren Zustand (aktiv, inaktiv, betätigt, nicht betätigt) anzuzeigen. Icons werden durch die Klasse ImageIcon repräsentiert. ImageIcon besitzt Konstruktoren um ein ImageIcon aus einem Image-Objekt zu erzeugen oder von einem Graphik-File (gif, jpeg) oder von einem URL zu laden. public ImageIcon(Image image) public ImageIcon(String filename) public ImageIcon(URL location) Um Applikationen und Applets gleichermaßen zu unterstützen muss ermöglicht werden, dass die Bilddaten aus einer Datei bzw. von einem URL geladen wird. ImageIcon laden DVG2 - 09 - Swing 38 public ImageIcon getImageIcon(String fileName) { try { return new ImageIcon(fileName); } catch (AccessControlException ace) { try { return new ImageIcon(new URL(getCodeBase(),fileName)); } catch (Exception e) { System.err.println(e); return null; } } } Positionierung der Icons DVG2 - 09 - Swing 39 Zur Positionierung des Textes gibt es folgende Methoden und Konstanten: public void setHorizontalTextPosition(int textPosition) public void setVerticalTextPosition(int textPosition) SwingConstants.CENTER SwingConstants.TOP SwingConstants.BOTTOM SwingConstants.LEFT SwingConstants.RIGHT SwingConstants.LEADING SwingConstants.TRAILING ToolTips DVG2 - 09 - Swing ToolTips sind kurze Hilfetexte, die angezeigt werden, wenn der Mousezeiger längere Zeit über einer Komponente stehen bleibt. Zum Hinzufügen eines ToolTips benutzt man die Methode public void setToolTipText(String text) b1.setToolTipText ("Click this button to disable the middle button."); b2.setToolTipText ("This middle button does nothing when you click it."); b3.setToolTipText ("Click this button to enable the middle button."); 40 HotKeys verwenden DVG2 - 09 - Swing Zur Definition von HotKeys verwendet man die Methoden public void setMnemonic(int mnemonic) public void setMnemonic(char mnemonic) Die erste Form erwartet Konstanten aus der Klasse KeyEvent. Damit lassen sich alle Tasten beschreiben. Die zweite Form erwartet die Tasten als char. Das Betätigen von Alt-x ist dann gleichbedeutend mit dem Betätigen des dazugehörigen Buttons. Der Buchstabe wird durch Unterstreichung gekennzeichnet. b1.setMnemonic(KeyEvent.VK_D); b2.setMnemonic(KeyEvent.VK_M); b3.setMnemonic(KeyEvent.VK_E); b1.setMnemonic('D'); b2.setMnemonic('M'); b3.setMnemonic('E'); 41 CheckBoxen und RadioButton DVG2 - 09 - Swing 42 CheckBoxen dienen der Auswahl aus einer kleinen Anzahl von Möglichkeiten. Bei RadioButtons ist die Auswahl alternativ. Um RadioButtons zu Gruppen zusammenzufassen müssen diese zu einer ButtonGroup hinzugefügt werden. Die Betätigung einer CheckBox bzw. eines RadioButtons erzeugt einen ActionEvent, der genau wie bei einem Button über einen ActionListener behandelt werden kann. Beispiel 4 DVG2 - 09 - Swing 43 public Container makeContentPane() { JCheckBox cb1 = new JCheckBox("JCheckBox1"); JCheckBox cb2 = new JCheckBox("JCheckBox2"); JCheckBox cb3 = new JCheckBox("JCheckBox3"); JRadioButton rb1 = new JRadioButton("JRadioButton1"); JRadioButton rb2 = new JRadioButton("JRadioButton2"); JRadioButton rb3 = new JRadioButton("JRadioButton3"); ButtonGroup bg = new ButtonGroup(); bg.add(rb1); bg.add(rb2); bg.add(rb3); JPanel pane = new JPanel(); pane.setLayout(new FlowLayout()); pane.add(cb1); pane.add(cb2); pane.add(cb3); pane.add(rb1); pane.add(rb2); pane.add(rb3); return pane; } Listen DVG2 - 09 - Swing 44 Listen dienen der Auswahl aus einer evtl. längeren Liste von Möglichkeiten. Dabei können ggf. auch mehrere Varianten ausgewählt werden. Eine Liste wird mit der Klasse JList eingerichtet. Dazu dient der Konstruktor public JList(Object[] listData ) wobei listData, die anzuzeigenden Element enthält. Bei der Auswahl eines oder mehrerer Elemente wird ein ListSelectionEvent erzeugt und die valueChanged-Methoden der bei dem JList-Objekt registrierten ListSelectionListener aufgerufen. Mit den Methoden public Object getSelectedValue() public Object[] getSelectedValues() public int getSelectedIndex() public int[] getSelectedIndices() kann abgefragt werden, welche Felder selektiert wurden. Beispiel 5 DVG2 - 09 - Swing protected JLabel la; public Container makeContentPane() { JList l = new JList( new String[] {"JList1","JList2","JList3","JList4","JList5"}); l.addListSelectionListener(this); la = new JLabel("Wähle bitte aus"); JPanel pane = new JPanel(); pane.setLayout(new FlowLayout()); pane.add(l); pane.add(la); return pane; } public void valueChanged(ListSelectionEvent e) { JList l = (JList)(e.getSource()); la.setText((String)(l.getSelectedValue())); } 45 Lange Listen DVG2 - 09 - Swing 46 Bei langen Listen empfiehlt es sich die Liste in ein JScrollPane einzubetten. Dadurch entsteht ein Rollbereich für die Liste. Z.B.: pane.add(new JScrollPane(l)); Slider (Schieberegler) DVG2 - 09 - Swing 47 Schieberegler dienen der Einstellung von Werten mit Hilfe eines verschiebbaren Buttons. Zur Erstellung eines Schiebereglers dient die Klasse JSlider. Konstruktoren: public JSlider() public JSlider(int orientation) public JSlider(int min, int max) public JSlider(int min, int max, int value) public JSlider(int orientation, int min, int max, int value) orientation : SwingConstants.VERTICAL oder SwingConstants.HORIZONTAL (Standard) min : kleinster Wert (Standard = 0) max : größter Wert (Standard = 100) value : Anfangswert (Standard = 50) Bei Änderung des Reglers wird ein ChangeEvent erzeugt und alle registrierten ChangeListener aufgerufen. Mit der Methode getValue kann der eingestellte Wert abgefragt werden. Beispiel 6 DVG2 - 09 - Swing protected JLabel la; public Container makeContentPane() { JSlider sl = new JSlider(); sl.addChangeListener(this); la = new JLabel("Wert : "+sl.getValue()); JPanel pane = new JPanel(); pane.setLayout(new FlowLayout()); pane.add(sl); pane.add(la); return pane; } public void stateChanged(ChangeEvent e) { JSlider sl = (JSlider)(e.getSource()); la.setText("Wert : "+sl.getValue()); } 48