Willst du mit mir gehen? Willst du mit mir gehen? Anmerkungen zur Sprache der Beziehungen im Jahre 2014 Willst du mit mir gehen? Willst du mit mir gehen? Allein der Satzakzent macht den Unterschied, macht aus einer Alltagsfrage eine Frage nach der Bereitschaft zu einer dauerhaften Beziehung. Das indirekte Sprechen ist in diesem Bereich üblich in der deutschen Kultur. Bis heute wirkt eben die skeptische Haltung der jüdischchristlichen Tradition gegenüber der realen, der körperlichen Beziehung noch nach. Sexualität ist auf Fortpflanzung ausgerichtet, sie findet nur innerhalb der Institution >Ehe< statt, wobei der Frau bei der Vertreibung aus dem Paradies Schmerzen bei der Geburt auferlegt wurden. Das II. Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) überwindet diese seit der Patristik (1. Jh. bis 4. Jh.) vorherrschende und vehement verteidigte Ehezwecklehre, wonach Zeugung und Erziehung von Kindern der erste Zweck der Ehe sind und die Geschlechtsgemeinschaft erst legitimieren. Als Sinn ist nun der Ehe und der ehelichen Liebe das Wohl der Partner ebenso eingeschrieben wie die Zeugung von Kindern. Beide stehen gleichwertig nebeneinander und werden nicht als erst- oder zweitrangig eingeordnet. Das entscheidende Kriterium ist dabei die personale Sicht der Ehe als freier Bund der Treue und Liebe, in dem die Fruchtbarkeit Krönung der Liebe und Teilhabe an der schöpferischen Kraft Gottes ist. Bis heute wirkt eben die skeptische Haltung der jüdischchristlichen Tradition gegenüber der realen, der körperlichen Beziehung noch nach. Also: Liebe ist monogam, zu ihr gehört die unbedingte Treue, … aber 27 % der Frauen und 26 % der Männer räumen mindestens einen Seitensprung ein, Liebe ist dauerhaft, sogar ewig, … ist zwar theologisch völlig falsch („bis dass der Tod euch scheidet“), aber die Liebenden glauben sogar an eine Wiedervereinigung im Himmel (z. B. Goethes „Werther“) bis heute, … aber der Anteil geschiedener Ehen im Verhältnis zu den neu geschlossenen beträgt 2000 weltweit 42%, in Deutschland 46%, 2011 schon 49,7 %, das Kind ist die Krönung der Liebe, … aber 2011 sind 56 % der Ehen in Deutschland kinderlos. Bis heute wirkt eben die skeptische Haltung der jüdischchristlichen Tradition gegenüber der realen, der körperlichen Und das alles findet sich nicht nur im Denken wieder, Beziehung noch nach. sondern es findet sich auch in der Sprache wieder: Es entstehen neue Wörter und finden Eingang in die Alltagssprache: offene Partnerschaft Lebensgefähr-te/-tin eingetragene Partnerschaft beste Freundin … 27 % der Frauen und 26 % der Männer räumen mindestens einen Seitensprung ein, … ist zwar theologisch völlig falsch („bis dass der Tod euch scheidet“), aber die Liebenden glauben sogar an eine Wiedervereinigung im Himmel (z. B. Goethes „Werther“) bis heute, Homo-Ehe Lebensabschnittsgefähr-te/-tin … der Anteil geschiedener Ehen im Verhältnis zu den neu geschlossenen beträgt 2000 weltweit 42%, in Deutschland 46%, 2011 schon 49,7 %, Patchworkfamilie Paar < Familie … 2011 sind 56 % der Ehen in Deutschland kinderlos, Bis heute wirkt eben die skeptische Haltung der jüdischchristlichen Tradition gegenüber der realen, der körperlichen Beziehung noch nach. Ein altes Problem, das Stefan George pointiert so formuliert: Wunder von ferne oder traum Bracht ich an meines landes saum. Und harrte bis die graue norn Den namen fand in ihrem born – Drauf konnt ich’s greifen dicht und stark Nun blüht und glänzt es durch die mark . . . Einst langt ich an nach guter fahrt Mit einem kleinod reich und zart Sie suchte lang und gab mir kund: >So schläft hier nichts auf tiefem grund< Worauf es meiner hand entrann Und nie mein land den schatz gewann . . . So lernt ich traurig den verzicht: Kein ding sei wo das wort gebricht. ein Übersetzungsproblem: aus: Georges Moustaki: Chanson pour elle (1969) http://www.youtube.com/watch?v=ojRSG8vw2kY Elle ne marche pas - elle danse = sie geht nicht, sie tanzt Elle ne parle pas - elle chant = sie spricht nicht, sie singt Elle ne fait pas l‘amour - elle aime . . . = ????????????? Sie tut also alles nicht einfach nur so, sondern in einer gesteigerten Form. Ein Schüler sagte dazu: >Das kann man nicht übersetzen, da kann man nur drüber reden.< Kein ding sei wo das wort gebricht: Deutsch im Wortfeld „Beziehung“ WissenschaftsHochsprache sprache lustvoll? kalt lustvoll? sachlich Partner/in Eheleute attraktiv Mamma Mamille Vagina, Vulva Gesäß Anus Penis Hoden Schritt Erektion Hautkontakt Vereinigung Penetration masturbieren onanieren küssen penetrieren AlltagsKindersprache sprache lustvoll? emotional, derb lustvoll? verschämt, niedlich lustvoll? Gefähr-te/-tin Gemahl/in attraktiv Busen Brustwarze Scheide, Scham Hintern, Allerwertester Poloch Glied Hoden Schritt Erektion Streicheln Beischlaf Geschlechtsverkehr onanieren sich selbst befriedigen küssen miteinander schlafen Verkehr haben oral verkehren blasen, lecken Partner/in Mann, Frau sexy Brüste Nippel Muschi Po, Popo Loch Schwanz Eier zwischen den Beinen Steifer Fummeln Vereinigung miteinander schlafen sich einen runterholen es sich selbst machen küssen es tun es miteinander treiben blasen, lutschen, lecken Freund/in Papa und Mama lieb Brust Brust da unten Po, Popöchen --Puller, Piephahn Eierchen da unten --Streicheln Liebe machen sich lieben mit sich spielen rubbeln Küsschen geben sich ganz lieb haben ganz doll lieb haben nuckeln kalt ? sachlich emotional verschämt, niedlich lustvoll Jargon Gossenprache Alltagssprache Partner/in Mann, Frau sexy Brüste Nippel Muschi Po, Popo Loch Schwanz Eier zwischen den Beinen Steifer Fummeln Vereinigung miteinander schlafen sich einen runterholen es sich selbst machen küssen es tun es miteinander treiben blasen, lutschen, lecken Jargon / Gossensprache Macker, Alte Kerl, Tussi geil, scharf, heiß Titten Titten, Nippel Muschi, Fotze, Dose Arsch, Fahrgestell Loch Pisser Nüsse, Klöten, Sack Beule, Fotze Ständer, Latte, Stange Petting, Betatschen miteinander ins Bett gehen ficken, sich vergnügen, vögeln sich einen von der Palme wedeln wichsen knutschen es machen, knallen, durchorgeln es treiben, poppen blasen, lutschen, saugen, lecken