Die Evolution des Menschen auf individueller und gesamtgesellschaftlicher Ebene Gundula Maria Schatz Gründerin Waldzell Institut Eine kurze Geschichte der Evolutionswissenschaft • „fixity of species“ – Doktrin: Schöpfungslehre • Jean-Baptiste Lamarck: „Theorie des Transformismus“ Abstammung aller Arten von „Vorgänger“-Arten auch „Mutation der Arten“ • „Darwinismus“ von Charles Darwin und Alfred Russel Wallace • Präsentation ihrer Theorie 1858 auf Tagung der Linné Gesellschaft • Darwins Buch „Der Ursprung der Arten“ „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder Die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe ums Dasein.“ • Jean-Baptiste Lamarck : Erwerb neuer Eigenschaften durch „Gebrauch“ (z.B. starke Beine durch Joggen) • Weitergabe erworbener Eigenschaften auf Nachkommenschaft – Doktrin der „Vererbung erworbener Eigenschaften“ • Das Leben als unaufhörlicher Kampf ums Überleben, mit Sieg der „Tüchtigsten“ • Sieger mehr Nachkommen als Verlierer • „Doktrin der fixen genetischen Eigenschaften“ Teil der Darwin/Wallace Doktrin von der „natürlichen Auslese“ • Thomas H. Huxley: Umwandlung der Darwin/Wallace Doktrin in eine strikt materialistische Theorie, dem „klassischen Darwinismus“ • Huxley Erfinder des „Agnostizismus“ Gründung des „X-Klubs“ • Huxley Darwinismus wurde offizieller („orthodoxer“) Darwinismus • Buch-Veröffentlichung von Wallace: natürliche Auslese keine ausreichende Erklärung für menschliche Evolution Ausreichende Erklärung – höherer Geist des Universums • Verbannung Huxleys aus der Orthodoxie • Seit 20.Jahrhundert Huxley Darwinismus nicht mehr gültig • Petr Kropotkin: 1902 Veröffentlichung von „Mutual aid – A Factor of Evolution“ • „Mutualists“: vorherrschender Faktor in der Evolution ist gegenseitige Hilfe - Evolution eher als Produkt von Kooperation als von Wettbewerb • Debatte zwischen „Mutualists“ als Vertreter von Kooperation vs. „Combat-itarians“, den Darwinisten und Vertretern des Faktors Konkurrenz • Abgelöst durch Aufkommen der genetischen Wissenschaft • Frage: Unterstützt die neue Wissenschaft Darwinisten oder „Mutualisten“? • Entscheidung 1947 auf Princeton Konferenz • Umwandlung Huxley Darwinismus in „Neue Synthese“: Neo-Darwinismus • Verschmelzung der Vision des orthodoxen Darwinismus mit Wissenschaft der Genetik • Verlegung des „unaufhörlichen Kampf ums Überleben“ der NeoDarwinisten auf mikroskopische Ebene • Neo-Darwinist Richard Dawkins: „vorherrschende Eigenschaft, in erfolgreichem ist skrupellose Selbstsucht…“ • Neo-Darwinismus betrachtet Genom mit der DNS als „Gehirn“ der Zelle • Annahme, DNS sei die Quelle aller biologischen Expression: „Primat der DNS“ • Neo-Darwinismus als konventionelle Evolutionswissenschaft • Langzeitrolle als „Bollwerk gegen religiösen Fanatismus“ – ideologische Bedeutung für Gentechnik Industrie • Genetischer Determinismus: ständiger Kampf untereinander ums Überleben • Beide Ansichten haben weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen Ein neues Verständnis der Evolution • Verbreitung neuen Verstehens derzeit vor allem durch „Mutualisten“: • Lynn Margulis – Theorie der Evolution durch Genom-Verschmelzung • Bruce Lipton – Theorie der Fraktalen Evolution • Kooperation nicht Konkurrenz als zugrunde liegende Kraft der Evolution • Zellen enthalten vier Arten von großen (Makro-) Molekülen: • Proteine Polysaccharide Nukleinsäuren Lipide Protein griechisch für „Hauptbestandteil“ • Der Mensch besteht aus ungefähr 100.000 verschiedenen Proteinen (lineare „Ketten“) • Ausgleich elektromagnetischer Ladungen innerhalb Proteinkette steuert endgültige Form der Skulptur • Schlüssel-Schloss-Prinzip bei chemischer Verbindung von Proteinen und Molekülen • Veränderung der Verteilung elektrischer Ladungen im Protein führt zu Form-Veränderungen – Protein erzeugt „Bewegung“ • Proteinbewegung kann genutzt werden, um „Arbeit“ zu leisten, in Form von Verdauung, Ausscheidung, Atmung und Fortpflanzung • Proteine geben dem Organismus seine Struktur und seine Funktion – zentral für das „Leben“ • 1953 Watson und Crick: Entdeckung der DNS als molekulare „Blaupause“ für jedes Gen • „Primat der DNS“: Festlegung der OrganismusMerkmale eines Proteins in der DNS • DNS „steuert“ Struktur/Verhalten lebender Organismen • Bestätigung Genetischer Determinismus • Humangenomprojekt (Programm zur kartographischen Erfassung aller Gene) • Seit 1953 Annahme dass DNS Leben „steuert“–dadurch müsste Zellkern dem „Gehirn“ der Zelle entsprechen • Kernlose Zellen können ohne Gehirn zwei oder mehr Monate weiterleben • Beweis dass Gene das Gehirn der Zelle bilden und Zellverhalten „steuern“ somit falsch • Tatsache, dass Zelle Daten integriert, bearbeitet und nutzt, um mit kalkulierbarem Verhalten zu reagieren – Vorhandensein einer Art „Gehirn“ in Zelle • Wo ist das Gehirn der Zelle? • Antwort: Bakterien (primitivste Organismen der Erde) äußerst gut organisiert – folglich müssen sie Art Gehirn besitzen • Organismen besitzen nur „Zellmembran“ • Membran dient für Verdauung, Atmung, Ausscheidung und Integument des Bakteriums – dient der Zelle außerdem als „Gehirn“ • Zellmembran besteht aus Phospholipiden und Proteinen • Anordnung der Phospholipide in kristalliner Doppellage • Phospholipiddoppelschicht – hautähnliche Barriere • In Membran sind integrale Membranproteine (IMPs) eingebaut: Rezeptoren und Effektoren • Rezeptoren sind „Sinnesorgane“ der Zelle (Augen, Ohren, Nase etc.) – reagieren nur auf „Materie“ (Moleküle) • Neueste Zellforschung: Rezeptoren reagieren auf Energiesignale • Ergebnisse bestätigen biologisches Verhalten auch von „unsichtbaren“ Energiekräften (Gedanken) gesteuert • „Wahrnehmungseinheit“ von IMP Rezeptor-Effektor-Proteinkomplex • Neue „Signale“ in Umwelt erzeugen bei Zelle neue Wahrnehmungseinheiten, um auf diese Signale zu antworten • Fähigkeit der Zellen, neue IMP-Rezeptoren zu bilden und auf neues Signal mit auf Überleben ausgerichteten Reaktion zu reagieren, ist Grundlage der Evolution • Zellen „lernen“ durch „neue“ Gene – entsprechen Zellgedächtnis • Organismen können so in ständig veränderter Umwelt überleben • Zusätzliche Rezeptoren in vielzelligen Organismen, die für Identitätsbestimmung und Integration des „Gemeinwesens“ erforderlich sind • Jede Verhaltensfunktion einer Zelle ist entweder Wachstums- oder Schutzreaktion • Zellen bewegen sich auf Wachstumssignale hin und ziehen sich vor lebensbedrohenden Stimuli zurück (Schutzreaktion) • Beim Menschen: Wenn Gewebe und Organe Bedürfnis nach Schutz wahrnehmen, beeinträchtigt dies das Wachstumsverhalten. Chronisches Schutzbedürfnis führt zu einer Störung des Gewebes und seiner Funktion • Zellen können bestehende Genprogramme „umschreiben“, um Stresszustand zu bewältigen - solche Veränderungen der DNS sind Mutationen • Neue Erkenntnis: Umweltstimuli können „adaptive“ Mutationen verursachen • Mutationen können vom Organismus und seiner Wahrnehmung von der Umwelt ausgelöst werden • Bei Stress, der eigentlich nicht vorhanden ist, kann Sinnestäuschung zu Veränderung der Gene führen • Was wir wahrnehmen oder auch nur glauben wahrzunehmen, bestimmt Gene, wie Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen und haben so direkten Einfluss auf Evolution • Lipton: Beweis der biologischen Vorrangigkeit der Zellmembran vor DNS durch Abschnitt der IMP-Rezeptoren – Tod der Zelle • Wenn Kern aus Zelle genommen wird, lebt sie solange weiter bis sie neue Teile benötigt • Nachweis, dass Bewusstsein nicht im Genom entsteht, sondern in Umgebung Vom Zellbewusstsein zum menschlichen Bewusstsein • Prozess, Signale von Umgebung zu erhalten und in passende biologische Antworten zu übersetzen, kommt in jedem Organismus vor • Breites Spektrum des Bewusstseins, vom hypothetischen Organismus, der nur Empfindung wahrnehmen kann, bis hin zum Menschen, der enorme Vielfalt an Bewusstheit und Erkenntnisfähigkeit aufweist • Hypothese: keine Beziehung zwischen Bewusstsein auf Zellniveau und dem Niveau des Menschen • Menschliches Bewusstsein somit eine entwickelte Form von niedrigem Bewusstsein und kein "spezielles Phänomen„ • Liptons Annahme: menschliches Bewusstsein ist entwickelte Form des Zellbewusstseins • Lipton: Entwicklung vom einzelligen Bewusstsein zum menschlichen Bewusstsein 1. Zunahme der Zellmembranfläche a. durch Entwicklung inneren Skelettes b. durch Internalisierung aller Systeme ohne direkten Kontakt mit Außen 2. Entwicklung eines Signalverwertungsprogramms: IMP-Empfänger erhalten Signale und Effektoren aktivieren die Antwortfunktionen, welche Signale in Verhalten übersetzen Zusätzlich Prozessor-Proteine, die Bewusstsein durch Zahl von Rezeptoren und Effektoren steigern können und diese auch in funktionelle biologische Repertoires integrieren • Natur perfektionierte Zelle durch Fähigkeit Signale zu empfangen und zu bearbeiten • Prozess nicht kontinuierlich, wie bei Darwinisten, sondern in Sprüngen – entsprechend Sprossen einer Leiter (Fraktale Leiter) • Begriff „Fraktal“ von Benoît Mandelbrot (1975): natürliche/künstliche Gebilde oder geometrische Muster, die hohen Grad von Selbstähnlichkeit aufweisen • Darwinisten: unendlich ausgeklügelte Designs der Natur Ergebnis eines Wechselspiels zweier Faktoren – zufällige genetische Veränderung und natürliche Selektion • Fraktale Geometrie und Mathematik – neue Einsichten, dass Idee der Darwinisten Vollkommenheit der Natur als Ergebnis von Zufall unglaubwürdig erscheinen lassen • Biologen entdecken fraktaleOrganisations-Strukturen überall im Körper • Lipton vergleicht Evolution (von Einzelzelle bis zum Menschen) mit fraktaler Leiter • Drittes Behelfsmittel zur „Bewusstseins-Erweiterung“ ist laut Lipton Kombination aus Produkten am Ende einer fraktalen Sprosse in sogenannte Proto-Produkte der nächsten fraktalen Stufe • Wir selbst sind Schöpfer unserer eigenen Realität • Studien: Hoffman und Sheldrake • Menschen mitten im „Schöpferbewußtsein“ damit verbundene Programme bzw. Paradigmen • Wir lernen nur langsam verstehen, dass wir und die Schöpfungsenergie in gewissem Sinne Eins sind • Bedeutung der Idee, dass Mensch nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde • Botschaft Christi und das Wissen der Neuen Physik deuten in dieselbe Richtung - hin zu „partizipativer Schöpfung“ bzw. hin zur Idee des „Interdependent Arising“ (David Steindl-Rast) • Schlussfolgerung der fraktalen Evolution ist Stützung der GaiaHypothese: Planet Erde stellt einen Gesamtorganismus dar Über das planetare Bewusstsein zum kosmischen Bewusstsein • Entwicklung geht nicht gleich bleibend voran • Menschheit befindet sich in Evolutionssprung: Informationszeitalter – globales Gehirn der Erde • Teilhard de Chardin: Menschheit auf Weg zur Vereinigung der gesamten Spezies zu einziger Gruppe mit interaktivem Denken • Gaia-Feld nach Russel: Entstehung planetarem Bewusstseinsfelds aus integrierter geistiger Interaktion von Milliarden bewusster Wesen • Erde wird zu planetarem Bewusstsein erwachen. Vorraussetzung dafür ist Änderung der mentalen Einstellung des Menschen • Nur durch Paradigmenwechsel kann Menschheit höhere Bewusstseinsstufe erlangen und erkennen, dass sie mit Schöpfung Eins ist • Mittel zur Erlangung des Einheits-Bewusstseins über Meditation, psychedelische Substanzen, oder…? • Rupert Sheldrakes Theorie der „morphogenetischen Felder“ • Bei „kritischer Masse“ an Menschen mit planetarem Bewusstsein – laut Sheldrake sehr schnelle Ausbreitung • Russel: Erde wird andere Planeten zum Erwachen bringen und so galaktisches und schließlich kosmisches Bewusstsein entfalten • Russells „Global Brain“: System von Milliarden Menschen, die intensiv miteinander kommunizierend Art Supergehirn bilden. Einzelner Mensch: Wohl der Gesamtheit im Vordergrund Referenzen • Christian de Duve Gundula Maria Schatz • Dr. Bruce H. Lipton Founder of Waldzell • Donald D. Hoffman • Rupert Sheldrake Tel: +43 1 513 81 92-0 • David Steindl-Rast [email protected] • Peter Russel www.waldzell.org