Arbeitslosigkeit

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Rezepte gegen
Arbeitslosigkeit
Offizielle Arbeitslosenquote
(1980-2005)
%
5
4
3
2
1
0
80
82
84
86
88
90
92
94
96
98
00
02
04
Quelle: seco
2
Arbeitslosenquoten Schweiz, Deutschland,
Frankreich, UK und USA (1985-2004)
%
12
Frankreich
10
8
Deutschland
UK
6
USA
4
Schweiz
2
0
85
87
89
91
93
95
97
99
01
03
Quelle: OECD, seco
3
Bevölkerung und Arbeitsmarkt
Wohnbevölkerung
im erwerbsfähigen Alter
(15 bis 62/65 Jahre)
Arbeitskräftepotential
Erwerbstätige
Arbeitslose
nicht auf
Arbeitsmarkt
nicht im
erwerbsfähigen
Alter
Nichterwerbspersonen
4
Arten von Arbeitslosigkeit

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
 Tritt in einer Stagnation/Rezession aufgrund
schwacher Nachfrage auf.

Sockelarbeitslosigkeit
 Verschwindet selbst in einer Boomphase nicht.
 Wird unterteilt in:
 Saisonale Arbeitslosigkeit
 Friktionelle Arbeitslosigkeit
 Strukturelle Arbeitslosigkeit
5
Theorien zu
Ursachen von Arbeitslosigkeit



Klassische Theorie
 Die Löhne sind zu hoch.
Keynesianische Theorie
 Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ist zu klein.
Arbeitslose liegen in „sozialer Hängematte“
 Falsche Anreize
6
Die klassische Erklärung der
Arbeitslosigkeit


Die Arbeitslosigkeit ist ein Problem von Angebot und
Nachfrage.
 Die Haushalte sind Anbieter, also Arbeitgeber, denn sie
bieten Arbeit an
 Die Unternehmen sind Nachfrager, also Arbeitnehmer,
denn sie kaufen Arbeit ein.
Arbeitslosigkeit entsteht, wenn der Preis der Arbeit
nicht dem markträumenden Gleichgewichtspreis
entspricht.
7
Der Arbeitsmarkt
Lohn
Arbeitsangebot
der Haushalte
w
Arbeitsnachfrage
der Unternehmen
N
Erwerbstätige
8
Stück 120
100
Die Arbeitsnachfrage ist eine
abgeleitete Nachfrage.
Produktion
80
60
40
20
0
400
500
600
700
800
900 1'000 1'100 1'200
Arbeitsstunden
Fr.
25'000
Wert Produktion
20'000
15'000
10'000
Kosten
5'000
400
500
600
700
800
900 1'000 1'100 1'200
Arbeitsstunden
Fr.
5'000
Wert des Grenzprodukts
4'000
Die Kurve des Grenzprodukts
entspricht der Arbeitsnachfrage.
3'000
2'000
Lohn (100 h)
1'000
-
400
500
600
700
800
900 1'000 1'100 1'200
Arbeitsstunden
9
Die Arbeitsnachfrage
Lohn
Was bestimmt die
Position der Kurve?
Wann verschiebt
sie sich?
Arbeitsnachfrage
der Unternehmen
Erwerbstätige
10
Arbeitsangebot


Die Individuen arbeiten nur, weil sie Güter kaufen wollen
und dafür ein Lohneinkommen brauchen.
Sie entscheiden:
 Wie viel arbeiten = wie viel Güterkonsum
 Wie viel Freizeit = Zeit ohne Lohnarbeit
11
Arbeit-Freizeit Entscheidung
Konsum
Indifferenzkurve
Konsum wenn
keine Freizeit
Steigung = Lohn
Konsum
Budgetrestriktion
Freizeit
Arbeit
Zeit
Freizeit wenn
kein Konsum
12
Arbeit-Freizeit Entscheidung
Indifferenzkurve
Konsum
K2
K1
Budgetrestriktion
bei höherem
Lohn
A2 A1
Zeit
13
Das Arbeitsangebot
Lohn
Arbeitsangebot
der Haushalte
Was bestimmt die
Position der Kurve?
Wann verschiebt
sie sich?
Erwerbstätige
14
Der Arbeitsmarkt
Lohn
Arbeitsangebot
der Haushalte
w
Arbeitsnachfrage
der Unternehmen
N
Erwerbstätige
15
Arbeitslosigkeit durch zu hohes Lohnniveau
Lohn
Arbeitslosigkeit =
Überangebot auf dem
Arbeitsmarkt
Arbeitsangebot
der Haushalte
Mögliche Ursachen für das
zu hohe Lohnniveau
(Arbeitskostenniveau)
 Inflexibilität der Löhne
 Lohnnebenkosten
w*
w
Arbeitsnachfrage
der Unternehmen
Nachfrage
NN
Angebot
N
NA Erwerbstätige
16
Arbeitsmarkt
Lohn
Arbeitsnachfrage
Arbeitsangebot
Gibt es hier
Arbeitslose?
Gleichgewichtslohn
Gleichgewichtsbeschäftigung
Arbeitsstunden N
17
Arbeitsmarkt
Lohn
Arbeitsnachfrage
Arbeitsangebot
aktueller Lohn
Gibt es hier
Arbeitslose?
Gleichgewichtslohn
NNachfrage
NAngebot
N
18
Nachfragebedingte Arbeitslosigkeit


Arbeitslosigkeit wird im Rahmen gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge erklärt.
Die Gesamtnachfrage ist kleiner als die Produktion
bei voller Kapazitätsauslastung.
19
gesamtwirtschaftlicher Kreislauf mit
Staat und Ausland
Verwendung
Ausland
Gesamtnachfrage
nach inländischen
Gütern
inländische
Endnachfrage
Importe
Einkommen
gesamtwirtschaftliche
Produktion
Löhne
verfügbares
Einkommen
Zinsen
Gewinne
inländische Nachfrage
nach inländischen Gütern
Exporte
Produktion
Steuern
Staat
Defizit
Sparen
Staatsausgaben
Investitionen
privater Konsum
internationaler Kapitalverkehr
20
Nachfragebedingte Arbeitslosigkeit
Inflation
%
potentielles BIP
Inflations-Anpassungslinie
aggregierte Nachfrage
BIP
Abweichung BIPpot
21
Die Phillipskurve
Inflation
Die Phillipskurve stellt einen negativen
Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit
und Inflation dar.
0
Arbeitslosigkeit
„natürliche
Arbeitslosigkeit“
22
Die Phillipskurve
lebhaftes Wirtschaftswachstum
niedrige Arbeitslosigkeit
Unternehmen finden nur schwer Arbeitskräfte
Sie bieten höhere Löhne an, um
Arbeitskräfte anzulocken
Löhne steigen
Preise steigen
23
Phillipskurve und
potentielles BIP
umgedrehtes aggregiertes Angebot
Inflations-Anpassungslinie Diagramm
BIPpotentiell
Inflation
Inflations-Anpassungslinie 2
Inflations-Anpassungslinie 1
aggregierte Nachfrage 2
aggregierte Nachfrage 1
BIP
Inflation
„natürliche
Arbeitslosigkeit“
0
Phillipskurve
Arbeitslosigkeit
24
Phillipskurve Schweiz (1991-2003)
Inflation (VJV Konsumentenpreise)
7
6
1991
5
1992
4
1993
3
1995
2
2000
1999
1
2003
2001
1996
1998
2002
1994
1997
0
0
1
2
3
4
5
6
Offizielle Arbeitslosenquote
25
Arbeitslosenversicherung und
Arbeitslosigkeit


Arbeitslosenversicherung verringert den Anreiz eine
neue Arbeit anzunehmen, weil das Einkommen für eine
gewisse Zeit gesichert ist (80% des letzten Lohns).
Kein Anreiz / Zwang zu Arbeit mit
 niedrigerem Lohn
 schlechterer Qualifikation
26
Arbeitsangebot bei Arbeitslosenhilfe
Konsum
Konsum bei Lohnarbeit
Konsum bei Arbeitslosenhilfe
Freizeit bei
Lohnarbeit
Freizeit bei Zeit
Sozialhilfe
27
Aufgabe
Wie können wir verstehen, ob ein Arbeitsloser strukturell,
nachfragebedingt oder anreizbedingt arbeitslos ist?
28
Rezepte gegen die Arbeitslosigkeit
Verbesserung der
Arbeitsvermittlung
saisonale Arbeitslosigkeit
Kombination von Tätigkeiten mit
unterschiedlichem Saisonmuster
29
Rezepte gegen die Arbeitslosigkeit
Verbesserung der
Arbeitsvermittlung
friktionelle Arbeitslosigkeit
30
Rezepte gegen die Arbeitslosigkeit
Berufliche und geografische
Mobilität der Arbeitslosen fördern
(z.B. durch Umschulungen)
strukturelle Arbeitslosigkeit
Attraktivität schwacher
Regionen durch aktive
Investitionsförderung erhöhen
31
Rezepte gegen die Arbeitslosigkeit
Reale Lohnstückkosten senken
(Reallöhne senken, Produktivität erhöhen)
klassische Arbeitslosigkeit
Aber Achtung: Dieses Rezept kann eine nachfragebedingte
Arbeitslosigkeit noch verschlimmern.
32
Rezepte gegen die Arbeitslosigkeit
Expansive Nachfragepolitik
(Fiskalpolitik, Geldpolitik)
nachfragebedingte Arbeitslosigkeit
Arbeitszeitverkürzung
(ohne proportionale
Lohnreduktion)
Aber Achtung: Diese Rezepte könnten eine klassische
Arbeitslosigkeit noch verschlimmern.
33
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