PLATTENTEKTONIK Plattentektonik 1 PLATTENTEKTONIK Merke: Es lassen sich drei wesentliche Typen von Plattengrenzen unterscheiden: •Konvergenzränder: Die Platten bewegen sich aufeinander zu. Dabei wird eine der beiden Platten unter die andere gedrückt und ihr Material im Erdinneren eingeschmolzen. Typische Beispiel: Himalaya; Alpen; Tiefseegräben. •Divergenzzonen: Die Ränder der Platten werden durch neu gebildetes Material auseinandergedrückt. Es entstehen langgezogene Grabenbrüche. Typisches Beispiel: Ostafrikanischer Graben •Horizontalverschiebungen: Zwei Platten gleiten in horizontaler Richtung aneinander vorbei. Typisches Beispiel: San Andreas Graben in Kalifornien Plattentektonik 2 PLATTENTEKTONIK Mit der Plattentektonik hängt der Vulkanismus eng zusammen. Überall dort wo A Platten divergieren B Platten subduziert werden C Hot spots von unten durch die Kruste glühen – gibt es den Vulkanismus, bei dem Magma aus dem Erdinneren austritt. Plattentektonik 3 PLATTENTEKTONIK Bilder zum Vulkanismus: Lavafontäne am Pu‘u O‘o auf Hawaii ©J.D. Griggs / USGS Plattentektonik 4 PLATTENTEKTONIK Bilder zum Vulkanismus: Aschenwolken und Aschenströme am Mount St. Helens, Kanada © USGS Plattentektonik 5 PLATTENTEKTONIK Bilder zum Vulkanismus: Smoker und Feuerspeier Plattentektonik 6 PLATTENTEKTONIK Bilder zum Vulkanismus:Dünnflüssige Pahoehoe-Lava, Hawaii ©J.D. Griggs / USGS ©J.D. Griggs / USGS Plattentektonik 7 PLATTENTEKTONIK Bilder zum Vulkanismus: Lavaströme am Kilauea, Hawaii © U S G S Plattentektonik 8 PLATTENTEKTONIK Bilder zum Vulkanismus: Strobmoli, Italien 1969 © B.Chouet / USGS Plattentektonik 9 PLATTENTEKTONIK Die Verteilung der Erdbeben auf der Erde Plattentektonik 10 PLATTENTEKTONIK Erdbeben ¬ Begriffe (für das GLOSSAR) Epizentrum: Punkt an der Erdoberfläche über dem →Hypozentrum. Das Epizentrum wird durch die geographischen Koordinaten von Längengrad und Breitengrad angegeben. Herdtiefe: Tiefe eines Erdbebens (in Kilometern) unter der Erdoberfläche. Die Erdbebenherde liegen meist zwischen 5 km und 70 km Tiefe. Herdzeit: Uhrzeit des Beginns eines Erdbebenprozesses in Greenwich Meantime (GMT = Weltzeit). Plattentektonik 11 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Intensität: Maß für die Schadenswirkung. In Europa werden oft die Skala • MSK 1964 (Medvedev, Sponheuer, Karnik) und die • EMS (European Macroseismic Scale) verwendet. Beide haben 12 Stufen. Die Intensität hängt von der Entfernung zum Epizentrum und den örtlichen Untergrundbedingungen ab. Magnitude: Gemessen in der Richter-Skala, einem logarithmischen Mass für die seismische Energie eines Erdbebens. Zur Bestimmung der Magnitude müssen die Bodenbewegungen als Seismogramme mit Seismometern gemessen werden. Eine Erhöhung der Magnitude um eine Einheit entspricht einer Vergrößerung der Bodenbewegung um den Faktor 10 und einer Erhöhung der Energie auf etwa das 30fache. Plattentektonik 12 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Mikrobeben: Erdbeben mit einer Magnitude unter 2. P-Wellen: Am schnellsten laufende seismische Longitudinalwellen, die bei einem Erdbeben erzeugt werden. Sie breiten sich im Erdinneren aus. Seismizität: Erdbebenaktivität einer Region, zeitliche Verteilung und Stärke der Beben. Seismogramm: Mit einem Seismometer erstellte Abbildung des zeitabhängigen Verlaufs der Bodenbewegung an einem Stationspunkt während eines Erdbebens. Plattentektonik 13 PLATTENTEKTONIK Plattentektonik 14 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Seismologie: Seismologie ist die Lehre von Erdbeben und der Entstehung und Ausbreitung seismischer Wellen durch und über die Erde. Ein Seismologe ist ein Wissenschaftler, der Erdbeben und seismische Wellen untersucht. Seismometer: Erdbebenmeßgerät, das die Bodenbewegungen erfasst. Das physikalische Prinzip eines Seismometers ist das eines Pendels. Störung: Geologische Trennfläche im Untergrund entlang derer sich Gesteinspartien verschoben haben oder noch verschieben. S-Wellen: Nach den P-Wellen zweitschnellste Art seismischer Wellen. S-Wellen heißen auch Transversal- oder Scherwellen. Tektonik: Lehre vom Bau der Erdkruste und der Kräfte und Bewegung, die den Aufbau der Kruste verändern. Etc.: http://www.noezsv.at/wastun/erdbeben/fachwoerter.htm Plattentektonik 15 PLATTENTEKTONIK Der älteste Seismograph der Welt stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus China - er wurde um das Jahr 132 nach Christus von Zhang Heng, dem kaiserlichen Astronom der Han-Dynastie 1600 Jahre vor dem ersten europäischen erfunden. Plattentektonik 16 PLATTENTEKTONIK Seismogramme (1) Atombombenexplosion auf Mururoa, 5.9.1995, Magnitude 4,8 (2) Starkes Erdbeben bei den Nikobaren, 24.7.2005, Magnitude 7,3 (3) Erdbeben indischer Ozean ("Tsunami-Erdbeben"), 26.12.2004, Magnitude 9,3 Plattentektonik 17 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Plattentektonik 18 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Raumwellen Diese Wellen breiten sich innerhalb von Körpern aus. • P-Wellen Die P- oder Primärwellen schwingen parallel zur Ausbreitungsrichtung (=Longitudinalwellen) und können sich in festen Körpern, Flüssigkeiten und Gasen ausbreiten. P-Wellen sind daher Verdichtungswellen wie etwa der Schall. • S-Wellen Die S-Wellen oder Sekundärwellen schwingen quer zur Ausbreitungsrichtung Sie sind Scherwellen oder Transversalwellen, die sich nicht in Gasen oder Flüssigkeiten ausbreiten. Daher kann man flüssige Bereiche im Erdinneren daran erkennen, dass dort keine S-Wellen laufen. http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/welle01.html http://www.vs-c.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellen/grundlagen.vlu.html Plattentektonik 19 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Oberflächenwellen Sie entstehen dadurch, dass P- oder S-Wellen in die Erdoberfläche hinein gebrochen werden. Ähnlich den P- und S-Wellen können auch sie längs oder quer zur Ausbreitungsrichtung schwingen. Ihre Amplitude nimmt mit der Tiefe ab. Die Amplitude der Oberflächenwellen nimmt zudem mit der Entfernung r nur um einen Faktor 1/r ab und nicht wie Raumwellen um den Faktor 1/r². • Love-Wellen Die Love-Wellen wurden nach einem Britischen Mathematiker gleichen Namens benannt, der 1911 als erster ein mathematisches Modell für die Ausbreitung dieser Wellen aufstellte. Sie sind die schnellsten Oberflächenwellen, breiten sich aber langsamer als die S-Wellen aus. Die Bodenbewegung erfolgt in horizontaler Richtung, senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. • Rayleigh-Wellen bereits 1855 von Lord Rayleigh mathematisch vorausgesagte Wellenart, bei der der Boden in einer elliptischen Bewegung ähnlich wie Meereswellen rollt. Die meisten Erschütterungen, die bei einem Erdbeben gespürt werden, sind in der Regel Rayleigh-Wellen, die die größten Amplituden erreichen. Plattentektonik 20 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Plattentektonik 21 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Love-Wellen Rayleigh-Wellen http://www.kip.uni-heidelberg.de/ungeordnete_fk/rayleigh.mov Plattentektonik 22 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Merke: Die Frequenzen der Erdbebenwellen liegen im Bereich zwischen 0,1 Hz und 30 Hz. Aufgrund der unterschiedlichen Fortpflanzungsgeschwindigkeiten von P- und S-Wellen treffen diese auch zu unterschiedlichen Zeiten an einer seismographischen Station ein. Aus dem Laufzeitunterschied kann auf die Entfernung des Epizentrums geschlossen werden. Plattentektonik 23 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Triangulation der Laufzeitunterschiede: Für Atlanta gilt: Dt = 320 s. Damit ergibt sich eine Entfernung zum Epizentrum von ca. rAtlanta 2,98·103 km Für St. Paul gilt: Dt = 230 s. Damit ergibt sich eine Entfernung zum Epizentrum von ca. rSt. Paul 2,14·103 km Für Berkeley gilt: Dt = 92 s. Damit ergibt sich eine Entfernung zum Epizentrum vonPlattentektonik ca. rBerkeley 856 km 24 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Horizontalverschiebung Konvergenz Plattentektonik 25 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Ursachen und Auslöser Die Spannungen werden vor allem durch die Plattentektonik Verursacht. Der aktuelle Anlass kann jedoch unscheinbar sein: •Meteorologische Faktoren: •Temperaturschwankungen, die über thermische Spannungen den Deformationszustand eines festen Körpers beeinflussen können. •Luftdruckschwankungen können den Erdkörper vertikal be- oder entlasten. •Niederschlagsbelastung: Im Boden einsickernder Niederschlag verändert ebenfalls vor allem die vertikale Belastung des Erdkörpers. •Rotation der Erde: •Corioliskräfte und die Polflucht, die sich auf die Platten auswirken werden auch in Zusammenhang mit der Auslösung von Erdbeben gebracht. •Gezeiten: •Die Gezeitendeformation des festen Erdkörpers, wie auch die unterschiedliche Belastung durch gezeitenbedingte Wasserstandsschwankungen der Ozeane gehören zu den Kräften von denen man eine erdbebenauslösende Wirkung erwarten kann. Die Hebung und die Senkung unter dem Einfluss der Gezeiten des Erdkörpers erreichen immerhin die Größenordnung von 50 cm. Plattentektonik 26 PLATTENTEKTONIK Erdbeben: aktuell http://www.gfz-potsdam.de/geofon/seismon/globmon.html http://www.earthquake.usgs.gov/recenteqsww/index.html Plattentektonik 27 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Date Location Deaths January 23, 1556 China, Shansi 830,000 Magnitude ~8 Comments December 26, 2004 Sumatra 283,106 9.0 Deaths from earthquake and tsunami. July 27, 1976 China, Tangshan 255,000 7.5 Estimated death toll as high as 655,000. 7.9 Large fractures. 7.8 Major fractures, landslides. Great Tokyo fire. (official) August 9, 1138 Syria, Aleppo 230,000 May 22, 1927 China, near Xining 200,000 December 22, 856+ Iran, Damghan 200,000 December 16, 1920 China, Gansu 200,000 March 23, 893+ Iran, Ardabil 150,000 September 1, 1923 Japan, Kanto (Kwanto) 143,000 7.9 October 5, 1948 USSR 110,000 7.3 7.2 Deaths from earthquake and tsunami. Great tsunami. (Turkmenistan, Ashgabat) December 28, 1908 Italy, Messina 70,000 to 100,000 (estimated) September, 1290 China, Chihli 100,000 November, 1667 Caucasia, Shemakha 80,000 November 18, 1727 Iran, Tabriz 77,000 November 1, 1755 Portugal, Lisbon 70,000 8.7 December 25, 1932 China, Gansu 70,000 7.6 May 31, 1970 Peru 66,000 7.9 $530,000,000 damage, great rock slide, floods. 1268 Asia Minor, Silicia 60,000 January 11, 1693 Italy, Sicily 60,000 May 30, 1935 Pakistan, Quetta 30,000 to 60,000 7.5 Quetta almost completely destroyed. February 4, 1783 Italy, Calabria 50,000 June 20, 1990 Iran 50,000 7.7 Landslides. Plattentektonik 28 PLATTENTEKTONIK Erdbeben http://nisee.berkeley.edu/elibrary/browse/kozak Northridge Earthquake 1906 San Francisco Earthquake FEMA Photo Library NOAA NDC Geologic Hazards Images Steve Dutch's Images - Earth Science Berkeley's Godden Structural Engineering Library Berkeley's Steinbrugge Slide and Photograph Collection Berkeley's Kozak Historical Earthquakes Images Collection UC Berkeley California Heritage Collection The GeoImages Project - UC Berkeley The Museum of the City of San Francisco - Bay area earthquake damage Smithsonian Photographs Online Library of Congress American Memory Earthquake Images from John Martin & Associates (many from NOAA collection) EERI AudioVisual and Publications Catalog American Geological Institute (AGI) Earth Science World ImageBank Plattentektonik 29 PLATTENTEKTONIK Erdbeben http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/south_asia/4322624.stm Plattentektonik 30 PLATTENTEKTONIK Erdbeben Aktuelles Seismogramm: http://www.seismo.uni-koeln.de/seismogramme/drum.htm Zusatzstoff: http://www.seismo.uni-koeln.de/edu/index.htm Plattentektonik 31 PLATTENTEKTONIK Die Theorie der Plattentektonik ist nicht zuletzt ein wahrer Segen für wichtige Wirtschaftsbereiche wie Bergbau und Erdölförderung. Das Schürfen nach Öl und Erdgas zum Beispiel ist seit den 70iger Jahren durch die Entwicklung und fortgesetzte Verbesserung paleo-geographischer Landkarten erleichtert worden, die helfen können, prähistorische Lagerstätten zu finden. http://www.univie.ac.at/geo_physisch/UE_PS/PS_GEOMORPH/home/inhalte/plattentektonik/plattentektonik.html Plattentektonik 32 PLATTENTEKTONIK Seismologie / Kernwaffenteststopp Seismische Messstationen registrieren auch Erschütterungen durch vom Menschen verursachte Ereignisse, wie beispielsweise Schnitt durch die Erde mit der Ausbreitung der seismischen Wellen nach einem Erdbeben (Modellrechnung). Quelle: BGR Kernwaffentests. So wurden unterirdische Atomwaffenversuche vornehmlich mit seismologischen Verfahren entdeckt, lokalisiert und identifiziert. Obwohl nach Unterzeichnung des Kernwaffenteststoppvertrags im September 1996 gegenwärtig keine Atomwaffentests stattfinden, spielt die Seismologie bei der Überwachung der Einhaltung dieses Vertrags noch immer eine wichtige Rolle. politische Bedeutung Plattentektonik 33