Fachtag Kita 2016 Bildungsregion Emsland 2016 (ohne Bilder)

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Gemeinsam Bildung gestalten
Emsland
Qualität der Kitas in der Bildungsregion Emsland
Fachtag Kita 2016
7. April 2016
Gestaltung von Lernräumen
und Begleitung von
Bildungsprozessen
Dr. habil. Gabriele Haug-Schnabel
Forschungsgruppe Verhaltensbiologie
des Menschen (FVM), Kandern
Das Gestalten von Lernumgebungen
und die Begleitung von Bildungsprozessen
ist ein großes Thema
in der Entwicklungsforschung und in der Pädagogik
Sigrid Diebold Kita Vauban (Foto)
FVM 2016
Begleitung von Bildungsbereichen
im Blick

Vom Sprachbeginn über das Bilderbuch im
Morgenkreis zur Literacy überall
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Kommunikationsfähigkeit
ist eine Kernkompetenz
Deshalb ist unser Auftrag:
Allen Kindern den sprachlichen Zugang in die
Bildungswelt zu eröffnen und hierfür geeignete
Umgebungen zu gestalten!
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Der Schau-mal-Finger zeigt auf das,
was das Kind interessiert

Diese Geste ist eine
Aufforderung,
andere dazu zu bringen,
etwas in Bezug auf ein
Objekt oder Ereignis zu
tun oder ein Objekt oder
Ereignis anzuschauen
und es zu benennen.
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be - deutungs - los

Bleiben die Reaktionen der Erwachsenen
auf diese besondere Kommunikationsform aus,
verliert das Kind schnell die Motivation, ihm
künftig auf diesem Wege etwas mitzuteilen
dabei geht ihm auch die Chance verloren,
Zusammenhänge zu erkennen und
Benennungen zu erfahren.
FVM 2016
Lernumgebung und Begleitung


Bei geteilter Aufmerksamkeit
mit dem kompetenten
Anderen kann das Kind über
seine aktuelle Kompetenz
hinauswachsen
und Ziele erreichen, die es
allein noch nicht erreichen
könnte
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FVM 2016
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Menschen lernen Kommunizieren nicht erst
durch Sprache, sondern schon durch Mimik und
Gesten.
 Es ist also wichtig, Fördermaßnahmen nicht nur
auf die Lautsprache zu beziehen, sondern auch
Mimik und Gesten in die Kommunikation
einzubeziehen.

Den Blick schulen
für lohnende
Kommunikationssituationen
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Traditionen überdenken

20 Kindern oder mehr
- 17 Minuten lang ohne Störung –
ein Bilderbuch vorzulesen,
ist keine pädagogische Leistung,
eher eine Übung zum passiv Konsumieren als
aktiv Mitdenken und Partizipieren.
(M. Rabanser, Kindergartensprengel Mühlbach
vgl. Buschmann et al. 2010)
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Auch keine pädagogische Leistung!
Was drückt
Körperhaltung
und Mimik
dieses Kindes
aus?
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Eine pädagogische Leistung ist:

mit Kindern über ein Buch oder ein Thema eines
Buches reden, die Fragen und Ideen der Kinder
aufgreifen, das Gelesene mit eigenen
Erfahrungen vergleichen, ein anderes Ende
vorschlagen sowie von Büchern ähnlicher
Thematik berichten und diese gemeinsam
suchen, um zu zeigen, welche Stellen gemeint
sein könnten.
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Sprachliche Anregung durch Umgestaltungen
Kita Regenbogen Waldkirch
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Peter Fischli und David Weiss
Der Lauf der Dinge (The way things go)
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Ein Rätsel lösen
Kita Rieselfeld Waldkirch
Ob ein Kind zu Wort kommt,
hängt von seiner sozialen Einbettung
ab.
Ob ein Kind „gut spricht“,
hängt von der sprachlichen und
inhaltlichen Qualität seiner
Beantwortung ab.
Es geht um die Gestaltung
von Interaktionen …
… und deren Qualität!
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So kommen wir in den Kindergarten
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Lewin (4;6) ist dem Rätsel
Sprechen-Schreiben auf der Spur
Lewin hat im Atelier ein Bild gemalt. Er bittet seine
Erzieherin auf den Bildrand zu schreiben:
Der Zug fährt durch den Berg.
 Sie schreibt den Text – wie gewünscht – und sagt:
„Du hast einen Tunneleingang gemalt.“
 Lewin nickt, geht ins Nebenzimmer und bittet die
Fachkraft dort, ihm den Schriftzug auf seinem Bild
vorzulesen.
 Sie liest: Der Zug fährt durch den Berg.
 Lewin geht zurück ins Atelier und sagt zu seiner
Erzieherin: „Du hast nix von Tunnel geschrieben,
das hast Du nur zu mir gesagt!“

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Gibt es bei Ihnen Zeitschriften?
Modezeitschriften mit Schnittmustern im
Verkleidungsbereich, „damit man zwischen den Strichen
das richtige Kleid findet“, oder aus Tüchern Kleider
machen kann
 Ess-Magazine mit Rezeptteil im Rollenspielbereich und
beim Kaufladen
 Reisekataloge bei Büchern, Atlanten, Karten und Globen
 Betriebsanleitungen in der Werkstatt
 Tageszeitungen im Familienbereich
 Spielbeschreibungen (laminiert) bei den Spielen
 Autozeitschriften, Magazine für Baustellenfahrzeuge im
Bau- und Straßenbereich

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Lern- und Lebensräume im Blick
Überall Partizipation am eigenen
Lernen spürbar werden lassen!
Ich kann schon …ich weiß schon,
jetzt interessiere ich mich für …
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Partizipation am eigenen Lernen
spürbar werden lassen!

Gilt auch für den
motorischen Bereich!
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Partizipation am eigenen Lernen
spürbar werden lassen!

Saffi (knapp 3 Jahre alt) bittet seine Erzieherin:
„Schreib in mein Porto, dass ich seit heute von
der Werkstatt gleich in unser Zimmer finde und
nicht immer erst in den Garten und dann von
hinten rein zu den Wichteln laufen muss!“
 es geht um eigene Verortung
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Partizipation erlaubt Handhabbarkeit
Student_Innen fasziniert immer wieder, mit
welcher Souveränität schon Krippenkinder ihre
Räume erobern und selbständig Zugang zu
unterschiedlichen Materialien und Gegenständen
erlangen, selbst wenn sie erst über geringe
Sprachfähigkeit verfügen.
 Gerade für die Kleinen ist es wichtig, etwas
selbst wiederzufinden, ohne um Hilfe bitten zu
müssen, denn sie könnten noch nicht danach
fragen.

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Es geht darum,
selbstgesteckte Ziele zu erreichen
auch darum, nicht auf Erwachsene angewiesen zu sein!

Am Frühstücksbuffet wählen und selbst
zugreifen können, heißt sich selbst versorgen
können. Schon die Kleinen wissen genau,
welchen Schemel, welchen Stuhl oder welche
Trittleiter sie brauchen (und wo sie diese
Hilfsmittel finden und wie man sie einsetzt), um
alles im Raum erreichen zu können.
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Partizipation erlaubt,
eigene Lösungen zu finden

Das geschieht nicht von allein, sondern setzt
eine professionelle Haltung im Team voraus,
da jede Kollegin und jeder Kollege dem Kind das
nötige Zutrauen in die Bewältigung der Aufgabe
vermitteln und die Anforderungen
entwicklungsgerecht gestalten muss.
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Ermöglichen von Partizipation
Zutrauen in Entwicklungsfortschritte (1998)
Hamburger Raumgestaltungskonzept (entwickelt von Angelika von der Beek, Matthias Buck und Kita-Mitarbeiterinnen)
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Bewegungskindergarten der Universität
Osnabrück (Campus Kids) 2014
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Kita Kirchendellerweg Mettmann
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Woran erkennt man eine
„Bildungseinrichtung“
am Zutrauen in die Kinder, dass sie forschen,
entdecken und Leidenschaft entwickeln
 am Denkfreiraum und Handlungsspielraum für
Kinder, damit sie eigene Ideen entwickeln und
individuelle Interessen verfolgen können
 am Blick auf das Kind, der zwar seine
psychologische Bedürftigkeit beachtet, aber
primär auf seine vitalen Fähigkeiten und
Interessen gerichtet ist
 professionelle Responsivität

Zutrauen in
Entwicklungsfortschritte
Es geht um unsere Haltung zur
Selbstbildung des Kindes
und zur Reflexion unserer Rolle
hierbei
Lernumgebungen
- unter der pädagogischen
Lupe betrachtet
Bewegungsvielfalt,
Denkfreiraum und
Handlungsspielraum
brauchen spezielle Lernorte:
Erfahrungsreservate!
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Werke brauchen Material, Raum und Zeit
und kein Aufräumglöckchen!
Lernort: Außengelände
„Ab dem 1. Kind
ist das Außengelände geöffnet!“
Etwas ganz anderes als
„Nach getaner Arbeit in den Garten!“
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Das Außengelände
Sigrid Diebold Kita Vauban Freiburg
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Das Außengelände – zu oft sprachfreier Raum

- auffallend wenige Gespräche
- wenig Anreiz und Unterstützung für Gespräche
- direktiver Sprachstil (Verbote, Anweisungen
und Ermahnungen dominieren)
- geringer Einsatz von sprachmodellierenden
Strategien
- Kinder nicht ausreden lassen („Wünsche
werden von den Augen abgelesen!“)
- selten offene Fragen
- Planungsgespräche sind die Ausnahme
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Lernort: Außengelände
Im Außengelände sollten
Alltagsgerätschaften und funktionierende
Werkzeuge aus der Erwachsenenwelt,
Gebrauchsgegenstände und Gartengeräte
jederzeit zur Verfügung stehen.
 Echtzeug sollte gegenüber jeder Form von
Spielzeug der Vorzug gegeben werden,
da man sich über deren Funktion und Einsatz
wirklich unterhalten, sich gegenseitig beraten
und gemeinsam nachdenken und planen kann.

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Kita Felicitas-Füss-Straße München
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Die Prämisse: Wir sind kein Spielplatz!
Wir bieten Erfahrungsraum im Freien!
Keine Fahrzeuge!
 Keine Rutsche!
 Kein Klettergestell!

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Kita Felicitas-Füss-Straße München
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Kita Felicitas-Füss-Straße München
Von wegen:
Nach getaner Arbeit
in den Garten!
Anregungsreiche
Umgebungen
außen gestalten
z.B.
Das Atelier, der Malbereich, die
Werkstatt
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Kita Oststadtpark Pforzheim
nach Arno Stern
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Anregungen, Material
Kita Regenborgen Waldkirch
Anregungsreiche
Umgebungen
nach außen gestalten
z.B.
Der Rollenspielbereich
Anregungsreiche
Umgebungen
nach außen gestalten
z.B.
Konstruktionsbereich
und Handwerk
Anregungsreiche
Umgebungen
nach außen gestalten
z.B.
Literacy
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Ros Bayley; Helen Bromley & Lynn Broadbent
LITERACY OUTDOORS
50 EXCITING STARTING POINTS FOR OUTDOOR
EXPERIENCES
Anregungsreiche
Umgebungen
nach außen gestalten
z.B.
Naturwissenschaften
FVM 2016
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FVM 2016
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Lernorte
Sanitärbereich und Flure
- anregende Zwischenräume
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Zwischenräume: ein neues Thema

Es gilt, regelmäßig die Voraussetzungen für den
freien Zugang zu allen Räumlichkeiten und
alters- und entwicklungsgemäßen Materialien zu
prüfen, um den Kindern anregungsreiche
Umgebungen bereitzustellen.
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Sanitärbereich: Lensing-Conrady
Die Montage der Becken in verschiedener Höhe oder
Wasserrinnen mit Gefälle werden den unterschiedlichen
und sich verändernden Körpermaßen der Kinder gerecht.
 Waschräume, die multifunktional Spaß, elementares
Lernen und Hygiene miteinander verbinden sollen,
können mehr als hygienische Funktionen erfüllen, sie
können naturwissenschaftliche Erfahrungsräume
darstellen ebenso Orte der Sinnesfreude.
 Wenn alle Wasserhähne und Mischbatterien
unterschiedlich funktionieren, bieten sie bei jedem
Einsatz neues Futter für Wahrnehmung und
Bedienmotorik.

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Lernanregungen im Sanitärbereich
Sauggittermatten verringern Rutschgefahr
 Seifenvielfalt als motorische Herausforderung:

- Seifenstäbe für Seifenmühle
- Flüssige Seife
- Klitschseifen
 Physikerfahrungen mit Flüssigkeiten
- unterschiedliche Einfüll- und Ausgießgegenstände
- Überflussbecken, Staustufen, Wasserrad
Räumen können Gelegenheit geben,
kognitive, emotionale, motorische und
soziale Erfahrungen zu sammeln und
Autonomie, Selbstwirksamkeit und
Partizipation zu erleben …
… oder nicht.
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Zwischenräume wie z. B Flure
sind sog. wenig definierten Räume

Zwischenräume sind mehr als Verkehrsflächen,
sie sind Erfahrungsspielräume (Möllers 2013).
Flure, Treppenhäuser, Garderoben,
Waschräume, Eingangsbereiche oder Keller
bieten oftmals mehr Chancen, eigenen Ideen zu
folgen wie Gruppen- oder klar definierte
Funktionsräume.
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Kita Felicitas-Füss-Straße München
Lernort Mahlzeiten
- vielfältiges Futter nicht nur für
den Magen
FVM 2016
Selbstständige
Nahrungsaufnahme und -regulation

Höchste Priorität:
Selbst Erfahrung mit Hunger und Sättigung
machen dürfen

 wissen, wie sich „hungrig“ anfühlt
 wissen, wie sich „satt“ anfühlt
… schon bevor ich das Wort dafür kenne und
verstehe
… an physiologische Bedürfnisse angepasst
beantwortet werden
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Selbstständige
Nahrungsaufnahme und -regulation
Typisch sind „Wenig-Ess- und Viel-Ess-Zeiten“,
ebenso kurzfristiger Spezialhunger
 Der Körper verlangt dann über seinen
Feinregulator „Appetit“ nach einem Stoff,
der angesichts gerade anstehender
Stoffwechselaufgaben nicht ins Defizit geraten
sollte.

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Selbstständige
Nahrungsaufnahme und -regulation
Kinder wissen,
wann sie Hunger haben und wann sie satt sind:
von sich aus werden sie weder übergewichtig,
noch verhungern sie.
 Es sind Erfahrungen unterschiedlichster Art,
die sie zu viel oder unzureichend essen lassen.

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Essen dient der Deckung
physiologischer wie sozialer
Bedürfnisse
Evolutionäres Erbe
Wovon esse ich wann wieviel?
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Altersgemäße Neophobie:
„Scheu vor Neuem“

Eigentlich kein Wunder! Altes „kluges“ Erbe!
- bis zum 6. Monat wird alles probiert
- Neophobie steigt mit zunehmender Mobilität
- ab 18. Monat kann Ess-Spektrum völlig
eingeschränkt sein

Nicht alles, was man auf Exkursionen findet zu
essen,
kann sehr klug und ein wichtiger Schutz sein!
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Abneigung
gegen grünes Gemüse und Bitterstoffe
ist eine angeborene
kindliche Aversion und
bewahrte unsere Vorfahren
vor unverträglicher Nahrung
Denn in früheren Zeiten
bedeutete “grün“ vor allen
Dingen “giftig“, “unreif“ oder
auch einfach nur “verdorben,
also: ungenießbar“
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Achtung „grün“ (Herbert Renz-Polster)
aversive Verhaltensdisposition (genetisch)
 eine mit bestimmen Reizen verknüpfte
unbewusste Abwehr
 übrigens: die angeblich besondere
Gesundheit des Spinats beruht auf einem
falsch gesetzten Komma bei der Eisenanalyse!

FVM 2016
Evolutionäre Überlebensstrategien
machen sich noch heute bemerkbar
Genetisch determinierte Vorliebe für
kalorienreiche Überlebensnahrung
 Bei Appetit und „Leckersignalen“ Neigung zu
hastigem und vermehrtem Essen (Buffet-Effekt!)
 Heute ein echtes Problem übervoller
Süßigkeitsregale!

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Essen und Überleben: 5 Regeln der Evolution
aus: Renz-Polster 2011





Bevorzuge »Überlebensnahrung« – süße,
energiereiche Lieblingsspeisen, die gut sättigen!
Iss nur, was du kennst, und hüte dich vor Bitteren –
denn darin könnten größere Mengen an Giftstoffen
stecken.
Wenn du etwas Neues probieren musst, weil du auf
Wanderschaft bist, nimm anfangs nur einen
winzigen Bissen!
Iss, was deine Eltern, Geschwister und Freunde
essen – damit liegst du vermutlich richtig.
Meide möglichst, was dir schon einmal den Magen
verdorben hat („Spezialgedächtnis - Ekel!“)!
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Iss, was deine Freunde essen!
GEMEINSAME SACHE
Neue kulinarische Genüsse
lassen sich spielerisch entdecken
– und am allerbesten,
wenn der Freund auch noch
mitmacht.
aus: Renz-Polster 2011
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Apropos: spielerisch entdecken!
Müsli mit Stäbchen
 Jede Woche ein Fingerfood-Tag

Erziehungsmittel Vorbild
- gilt auch für das Essen!
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Das ist der Grund, weshalb in Kitas
Mahlzeiten pädagogische Arbeitszeiten sind
 zumindest der „Pädagogische Happen“
mitgegessen werden sollte

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Erziehung zur gesunden Ernährung
- Psychologie des Essens
Wie der Erwachsene dreinschaut, während er
gesundes Gemüse anbietet, ist ausschlaggebend
dafür, ob ein Kind zugreift.
 Im Gesichtsausdruck abzulesende Sorge um
gesunde Ernährung, Vorwürfe extra teures BioGemüse gekauft und einen Umweg in Kauf
genommen zu haben, erhöhen nicht die
Begeisterung zuzugreifen.

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…aber die Erkenntnis: Anderen Kindern schmeckt es
und die machen mir beim Essen nichts vor!
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… und die Erkenntnis:
man traut mir etwas zu: Ich kann schon!
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Ein Beispiel
für einen selbstverständlichen Umgang mit
Diversität
 Wir können von den Kindern lernen!
Ben fragt Darian beim Mittagessen:
„Isst Du das nicht wegen Gott
oder wegen Krankheit?“
Darian antwortet:
„Ich mag es nicht!“
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Zum Essen zwingen!
Kindeswohlgefährdung mit Tradition!
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Esstisch – Stresstisch?





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Aufessen ist tabu!
Auch „nur Probieren“ hat seine Grenzen!
Bei Ekel weiteressen müssen, bereitet Bulimie vor!
Wer kein Gemüse isst, bekommt auch keinen
Nachtisch! „Ich habe keinen Hunger! Ich möchte
das nicht essen! Ich mag das nicht“
Natürlich darf man trotzdem sitzen bleiben und sich
am Gespräch beteiligen – ohne weitere
Angebotsversuche und dauernde „Nicht doch ein
bisschen?“-Ermunterung.
Falls doch noch zugegriffen wird, kein Kommentar!
Übrigens:
Wie isst man Nudelsuppe?!
Bildungsbegleitung
in anderen Lernräumen!
FVM 2016
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Waldkita Erdferkel
Bewegungskindergarten AWO Steinfurt
Ein anderer Blick auf Lernräume
St. Martin Passeiertal
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Kita Habsburgerstraße Pforzheim
FVM 2016
Forschungsgruppe Verhaltensbiologie
des Menschen (FVM, Kandern)
www.verhaltensbiologie.com
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