STATISIK LV Nr.: 0028 SS 2005 11.Mai 2005 1 Streuungsmaße • • • • • • • • Varianz Standardabweichung Variationskoeffizient Mittlere absolute Abweichung Spannweite Quartilsabstand Schiefe Wölbung 2 Varianz • Beobachtungswerte a1,...,an (metrisch skaliert) • Streuungsmaß: Arithmetische Mittel der Abweichungsquadrate der Einzelwerte ai von ihrem arithmetischen Mittel • Varianz (Mittlere quadratische Abweichung) n 1 σ 2 (a i a) 2 n i 1 3 Varianz • Bsp. Körpergröße von 5 Personen: 162, 170, 155, 187, 179 • Arithmetisches Mittel = 170,6 • Varianz (Mittlere quadratische Abweichung) σ² = 1/5 · [(162-170,6)² + … + (179-170,6)² ] σ² = 131,44 4 Varianz • Streuungsmaß: quadrierte Summe der Abweichungen - nicht Summe der Abweichungen von ai von ihrem arithm. Mittel, da gilt: n (a i 1 i a) 0 • Mittlere quadratische Abweichung bezogen auf einen beliebigen Wert M 1 n MQ(M) (a i M)2 n i 1 5 Varianz • Verschiebungssatz (Beziehung zw. MQ(M) und Varianz): 2 2 MQ(M) σ (a M) • Das bedeutet: – MQ(M) Varianz – MQ(M) = σ² wenn M = arithm. Mittel – Minimumeigenschaft des arithm. Mittels. n n 2 (a a ) (a M) i i 2 i 1 (M a) i 1 6 Varianz • Rechenvereinfachung: 1 n 1 n 2 2 σ (ai a) a i a 2 n i 1 n i 1 2 • Liegt eine Häufigkeitsverteilung vor: k Merkmalswerte x1,...,xk mit abs. Häufigkeiten hi bzw. rel. Häufigkeiten fi (i=1,...,k) • Varianz: n 1 σ 2 (x i x) 2 h i n i 1 1 n σ (x i x) 2 f i n i 1 mit n 1 n x xihi xifi n i 1 i 1 2 7 Varianz • Klassifizierte Daten: Häufigkeitsverteilung • Varianz näherungsweise berechnen, statt der Merkmalswerte xi werden die Klassenmitten xi´ verwendet: 1 n 2 σ (x i x) 2 h i n i 1 mit n 1 n x x i h i x i f i n i 1 i 1 n 1 σ 2 (x i x) 2 f i n i 1 8 Varianz • Bei unimodalen Verteilungen, ist die Varianz, die aus den klassifizierten Daten berechnet wird, größer als die Varianz, die aus den Einzelwerten berechnet wird. • Bei konstanten Klasseneinteilungen (Δx): Sheppardsche Korrektur: σ 2 corr (Δ x) σ 12 2 2 σ² ... die aus den klassifizierten Daten näherungsweise bestimmte Varianz 9 Varianz • Dimension: Quadrat der Dimension der einzelnen Beobachtungen • Eigenschaft: Varianz immer 0 • Ist Varianz = 0, liegt keine Streuung vor, alle Beobachtungswerte sind gleich und somit auch gleich dem arithmetischen Mittel. 10 Standardabweichung • Standardabweichung = Quadratwurzel der Varianz n 1 2 σ σ2 (a a ) i n i 1 11 Varianz & Standardabweichung Eigenschaften: • Lineare Transformation der Einzelwerte ai: ai* = α + βai (i=1,...,n) • Dann: Varianz: σ*² = β²σ² Standardabweichung: σ* = |β| σ • Sonderfall: β=1, Transformation ai* = α + ai σ*² = σ² und σ* = σ 12 Varianz & Standardabweichung • Eigenschaften: • Varianz einer Grundgesamtheit, die aus 2 Teilgesamtheiten (n1, n2) besteht: 2 2 2 2 n σ n σ n ( a a ) n ( a a ) 2 2 2 2 σ2 1 1 1 1 n1 n 2 n1 n 2 mit n 1a 1 n 2 a 2 a n1 n 2 13 Standardisierung • Standardisierung: – Spezielle lineare Transformation – Bildet aus Einzelwerten ai standardisierte Werte zi, indem von jedem ai das arithm. Mittel μ abgezogen wird und durch die Standardabweichung dividiert wird. ai μ zi σ • Arithm. Mittel der zi immer 0, • Varianz der zi immer 1. 14 Variationskoeffizient • Streuung zweier oder mehrerer Verteilungen mit sich stark voneinander unterscheidenden Mittelwerten vergleichen • Relatives Streuungsmaß (für verhältnisskalierte Merkmale mit ausschließlich positiven Merkmalswerten), bezieht die Standardabweichung σ (absolutes Streuungsmaß) auf das arithm. Mittel μ. σ VC μ 15 MAD Mittlere absolute Abw. • Arithmetisches Mittel der absoluten Abweichungen der einzelnen Merkmalswerte vom Mittelwert (z.B. arithm. Mittel oder Median) 1 n MAD | a i M | n i 1 • Minimumeigenschaft des Medians: 1 n 1 n | a i Me | | a i M | n i 1 n i 1 M beliebiger Wert 16 MAD • Häufigkeitsverteilung der Daten • MAD bezogen auf Mittelwert μ 1 n MAD | x i μ | h i n i 1 n MAD | x i μ | f i i 1 • MAD aus Häufigkeitsverteilung von klassifizierte Daten: – Merkmalswerte xi durch Klassenmitten xi´ ersetzen. 17 Spannweite (Range) • Abstand zw. dem größten und dem kleinsten Wert • Einzelwerte der Größe nach ordnen: a[1],…,a[n] R = a[n] - a[1] • Häufigkeitsverteilung von k Merkmalsausprägungen: R = xk - x 1 • Häufigkeitsverteilung von klassifizierten Daten: R = xko - x1u • Spannweite ist instabil gegenüber Ausreißern 18 Quartilsabstand • Quartile Q1, Q2 (=Median), Q3 teilen die Gesamtheit in 4 gleich große Teile. • α-Quantil: a(k) falls n·α keine ganze Zahl (k die auf n·α folgende ganze Zahl) ãα= 1/2 (a(k)+a(k+1)) falls n·α ganze Zahl k=n·α • Quartilsabstand (Interquartile Range) definiert als Spannweite der 50% mittleren Werte: QA = Q3 – Q1 • Eigenschaft: stabil gegenüber Ausreißern 19 Deskriptive Analyse: Box-Plot • Box-Plot – Box: beinhaltet 50% der Daten (Grenzen: 1. und 3. Quartil), Darstellung des Medians. – Whiskers: maximal 1,5-mal die Länge der Box. – Ausreißer: Werte außerhalb der Whiskers. • Ausreißer • Krasse Ausreißer 20 Deskriptive Analyse: Box-Plot • Box-Plot: grafische Darstellung einer Beobachtungsreihe (Verteilung und Struktur) 210 110 200 100 190 90 180 80 170 70 160 60 150 50 40 140 N= 37 9 38 GR OEßE N= 38 GE WICHT 21 Deskriptive Analyse: Box-Plot • Box-Plot für Vergleich von 2 Messreihen: 210 200 9 190 180 170 28 GROEßE 160 150 140 N= SEX 20 18 w m 22 Schiefe • Gibt Richtung (rechts- oder linksschief) und Größenordnung der Schiefe einer eingipfligen Häufigkeitsverteilung an. 1 n (ai a)3 n i 1 g1 3 1 n (ai a) 2 n i 1 < 0 linksschiefe g1 = 0 symmetrisch > 0 rechtsschiefe • Kein direkter Streuungsparameter 23 Schiefe • Schiefe einer Häufigkeitsverteilung aus gruppierten Daten (k Klassen): Verwendung der Klassenmittel od. der Klassenmitten 1 k (a i a) 3 h i n g1 i 1 3 k 1 (a i a) 2 h i n i 1 1 k (mi a) 3 h i n g1 i 1 3 k 1 (mi a) 2 h i n i 1 • Berechnung mit Klassenmittel und Klassenmitte kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. 24 Schiefe • Linksschiefe Verteilung: g1 < 0 Häufigkeit Linksschiefe Verteilung Ausprägung 25 Schiefe • Symmetrische Verteilung: g1 = 0 Häufigkeit Symmetrische Verteilung Ausprägung 26 Schiefe • Rechtschiefe Verteilung: g1 > 0 Häufigkeit Rechtsschiefe Verteilung Ausprägung 27 Wölbung • Wölbung od. Kurtosis od. Exzeß: Maßzahl für eingipflige Häufigkeitsvt. • Gibt an, ob (bei gleicher Varianz) das absolute Maximum der Häufigkeitsvt. größer als bei der Dichte der Normalvt. ist. g2 1 n (ai a) 4 n i 1 1 2 (ai a) n i 1 n 2 3 28 Wölbung < 0 abs. Max. kleiner als bei N-Vt. g2 = 0 Normalverteilung > 0 abs. Max. größer als bei N-Vt. • Wölbung einer Häufigkeitsverteilung aus gruppierten Daten (k Klassen): Verwendung der Klassenmittel od. der Klassenmitten k g2 1 (a i a) 4 h i n i 1 1 n (a i a) 2 h i n i 1 2 3 g2 1 k 4 (m a ) i hi n i 1 1 2 (m a ) h i i n i 1 n 2 3 29 Konzentrationsmaße • Metrisch skaliertes Merkmal X mit nur positiven Ausprägungen • Frage: Wie teilt sich die Summe der Merkmalswerte x1,…,xn in der Beobachtungsreihe auf die Untersuchungseinheiten auf? • Bsp: n landwirtschaftliche Betriebe, Größe der Nutzflächen: x1,...,xn. Wie teilt sich die gesamte Nutzfläche auf die einzelnen Betriebe auf? 30 Konzentrationsmaße • n Merkmalswerte werden durch q Merkmalsausprägungen a1<...<aq mit absoluten- und relativen Häufigkeiten hi bzw. fi bestimmt. • Gesamtbetrag der Merkmalswerte in der Beobachtungsreihe: n n x a h j1 j i 1 i i 31 Konzentrationsmaße • Lorenzkurve: Grafische Darstellung der Konzentration der Merkmalswerte • Koordinatenkreuz: – Abszisse: es werden die nach der Größe der Merkmalsausprägung geordneten relativen Häufigkeiten i h i aufsummiert j ki f j für i 1,...,q j1 n j1 – Ordinate: Ausprägungen werden der Größe nach aufsummiert und auf Summe aller Ausprägungen q i bezogen li a jh j a jh j für i 1,...,q j1 j1 32 Konzentrationsmaße • Verbinden der Punkte (ki,li) ergibt die Lorenzkurve, wobei immer k0=l0=0 und kq=lq=1 gilt. 1 li 0 ki 1 33 Konzentrationsmaße • Interpretation: ein Punkt (ki,li) der Lorenzkurve gibt an, dass auf ki · 100% der Untersuchungseinheiten li · 100% des Gesamtbetrages aller Merkmalsausprägungen entfallen. • Bsp. auf ki · 100% der landwirtschaftlichen Betriebe entfallen li · 100% der gesamten Nutzfläche 34 Konzentrationsmaße • Bsp. landwirtschaftliche Betriebe – Abszisse: Es wird der Prozentsatz der Betriebe mit der kleinsten Fläche bestimmt, dann wird der Prozentsatz der Betriebe mit der zweitkleinsten Fläche bestimmt und zum Prozentsatz der Betriebe mit der kleinsten Fläche addiert, usw. – Ordinate: Flächenanteile der Betriebe bzgl. der Gesamtfläche werden der Flächengröße nach aufsummiert. 35 Konzentrationsmaße • Bsp. landwirtschaftliche Betriebe Flächengröße bis 5 ha 5 - 10 ha 10 - 20 ha 20 - 50 ha > 50 ha Gesamt Anzahl Flächeng. % der der pro Betriebe Betriebe Gruppe 21 63 0,42 9 72 0,18 9 135 0,18 8 280 0,16 3 450 0,06 50 1000 1 Flächen- aufsumm. aufsumm. anteile Betriebs- Flächenanteile anteile 0,063 0,42 0,063 0,072 0,60 0,135 0,135 0,78 0,270 0,28 0,94 0,550 0,45 1,00 1,000 1 36 Konzentrationsmaße • Bsp: landwirtschaftliche Betriebe Landwirtschaftliche Betriebe 1 0,9 aufsummierte Flächenanteile 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 aufsummierte Anteile der Betriebe 0,8 0,9 1 37 Konzentrationsmaße • Bsp. Landwirtschaftliche Betriebe: • Interpretation: auf ki · 100% der landwirtschaftlichen Betriebe entfallen li · 100% der gesamten Nutzfläche – – – – auf 42% der Betriebe entfallen 6,3% der Nutzfläche, auf 60% der Betriebe entfallen 12,5% der Nutzfläche, auf 78% der Betriebe entfallen 27% der Nutzfläche, auf 94% der Betriebe entfallen 55% der Nutzfläche. 38 Konzentrationsmaße Extremfälle: • Keine Konzentration, alle Untersuchungseinheiten haben den gleichen Anteil am Gesamtbetrag. Lorenzkurve ist Diagonale. • Gesamtbetrag konzentriert sich (fast) vollständig auf eine Untersuchungseinheit. Lorenzkurve liegt (fast) auf Abszisse, ist also (fast) senkrecht. 39 Konzentrationsmaße Extremfälle: 1 1 0,9 0,9 0,8 0,8 0,7 0,7 0,6 0,6 0,5 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,2 0,2 0,1 0,1 0 0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 40 Konzentrationsmaße • Gini-Koeffizient od. Lorenzsche Konzentrationsmaß (LKM): Maßzahl für die Konzentration. • Definiert als das 2-fache der Fläche F zw. Diagonale und Lorenzkurve. LKM = 2F. • Es gilt immer: 0 LKM (n-1)/n • Standardisierter Gini-Koeffizient: LKMnor = n/(n-1) LKM 41 Konzentrationsmaße • Berechnung von F: q F Fi 0,5 i 1 k i 1 k i k i-1 k i Fi (li li 1 ) 2 2 a i Hi q a H j1 j j – k … Werte auf Abszisse – l … Werte auf Ordinate – q … Anzahl der verschiedenen Merkmalsausprägungen 42 Konzentrationsmaße • Bsp. Landwirtschaftliche Nutzfläche Flächengröße bis 5 ha 5 - 10 ha 10 - 20 ha 20 - 50 ha > 50 ha Gesamt Flächenanteile 0,063 0,072 0,135 0,28 0,45 1 aufsumm. Betriebsanteile 0,42 0,60 0,78 0,94 1,00 2 Fi 0,02646 0,07344 0,18630 0,48630 0,87300 1,6455 • LMK = 2F = i2Fi – 1 = 1,6048 – 1 = 0,6408 – mit i = 1,…,5 • LKMnor = 50/49 · 0,6408 = 0,6539 43 Verhältniszahlen • Quotient zweier Maßzahlen: Verhältniszahl • Gliederungszahlen – Man bezieht eine Teilgröße auf eine ihr übergeordnete Gesamtgröße • Beziehungszahlen – Quotient zweier sachlich sinnvoll in Verbindung stehender Maßzahlen • Index-Zahlen – Quotient zweier Maßzahlen gleicher Art 44 Gliederungszahlen • Gliederungszahlen • Bsp. Tagesproduktion 1500 Teile, davon 300 fehlerhaft. Dann sind 20% der Tagesproduktion Ausschuss (300/1500·100). Ausschussanteil ist eine Gliederungszahl 45 Beziehungszahlen • Beziehungszahlen: • Verursachungszahlen: Bezieht Bewegungsmassen auf die zugehörigen Bestandsmassen. • Entsprechungszahlen: Alle Beziehungszahlen, bei denen man Ereignisse nicht auf ihren Bestand beziehen kann. 46 Beziehungszahlen • Bsp. Verursachungszahlen: Geburtenziffer Bestandsmasse: Einwohner einer Stadt (E) Bewegungsmasse: Zahl der Lebendgeborenen (L) G = (L/E)*1000 Sagt, wie viele Geburten auf 1000 Einwohner einer Stadt entfallen. 47 Beziehungszahlen • Bsp. Entsprechungszahlen: Schüler-Lehrer-Verhältnis (Zahl der Schüler) / (Zahl der Lehrer) Sagt, wie viele Schüler (ungefähr) auf eine Lehrer entfallen. Dies entspricht aber i.A. nicht der durchschnittlichen Klassengröße. 48 Indexzahlen • Indexzahlen: Es werden zwei Maßzahlen der gleichen Art in Beziehung gesetzt. • Messzahlen oder Einfache Indizes – Die zugehörigen Maßzahlen beschreiben eine realen Sachverhalt. • (Zusammengesetzte) Indexzahlen – Eine der Maßzahlen ist eine Zahl, die einen fiktiven Zustand beschreibt. 49 Indexzahlen • Einfache Indizes: • Reihe von Maßzahlen, die man in Beziehung zueinander setzen will. x0,...,xt Maßzahlen zu Zeitpunkten t, x0 Maßzahl zum Basiszeitpunkt 0. Dann ist I0t = xt / x0 für t = 0, 1, 2, ... eine Zeitreihe einfacher Indizes 50 Indexzahlen • Messzahlen werden oftmals mit 100 multipliziert. • Bsp. Umsatz im Jahr 5, bezogen auf Jahr 0: I05·100 = x5/x0 · 100 = 87 D.h. dass 87% des Umsatzes im Basisjahr im Jahr 5 umgesetzt werden. Oder: Es liegt eine Minderung des Umsatzes um 13% vor. • Vergleich von I05·100=87 mit I06·100=90: Der Umsatz ist um 3 Prozentpunkte gestiegen. 51 Indexzahlen • Umbasieren: Gegeben: Indizes I0t zur Basisperiode 0 Gesucht: Indizes Ikt zur Basisperiode k Berechung ohne Ursprungsdaten: xt x t x 0 I 0t I kt x k x k x 0 I 0k • Verkettung: Wenn für xt I0t berechnet werden soll, und x0 nicht bekannt ist. I0t = I0k · Ikt 52 Indexzahlen • Bsp. Umsatz für Jahre 1990 bis 1998 Jahr 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Umsatz 1240 1210 1180 1190 1150 1080 1120 1130 1200 xt / x0 1,00 0,98 0,95 0,96 0,93 0,87 0,90 0,91 0,97 xt / x4 1,08 1,05 1,03 1,03 1,00 0,94 0,97 0,98 1,04 53 Indexzahlen • Umbasieren: Index von 1996 zur Basisperiode 1990 sollen in Index zur Basisperiode 1994 umgerechnet werden. – I1990,1996 = 0,90 (Basisperiode 1990) – I1990,1994 = 0,93 (Basisperiode 1990) – I1994,1996 = 0,90 / 0,93 = 0,97 (Basisperiode 1994) • Verkettung: Weiterer Wert für 1998 – I1990,1998 = I1990,1994 · I1994,1998 = 0,93 · 1,04 = 0,97 54 Indexzahlen • Zusammengesetzte Indexzahlen (Indizes): • Betrachte Warenkorb: n Waren zu einem Zeitpunkt t Mengen qt1,...,qtn Preise pt1,...,ptn Wert des Warenkorbes in Periode t: n p i 1 ti q ti 55 Indexzahlen • Wertindex: Vergleich Wert eines Warenkorbes zur Berichtsperiode t mit dem zur Basisperiode 0 n W0t p i 1 n p i 1 ti q ti 0i q 0i 56 Indexzahlen • Bsp. Durchschnittlicher Verbrauch an Fleisch aller privaten Haushalte in einer Gemeinde. Basismonat 1, Berichtsmonat 12. – (Mengen in g, Preise in DM/kg) Fleisch F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 gesamt p0i 5,75 12,25 24,1 17,8 4,55 10,25 8,9 q0i 1450 1260 50 210 2450 1310 980 7710 p12i 6,2 13,55 24,8 18,1 4,6 10,4 9,1 q12i 1410 1200 50 215 2470 1230 930 7505 57 Indexzahlen • Bsp. Wertindex n 7 W0t p q i 1 n p i 1 Fleisch F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 gesamt ti ti 0i q 0i p0i 5,75 12,25 24,1 17,8 4,55 10,25 8,9 p i 1 7 p q0i 1450 1260 50 210 2450 1310 980 7710 i 1 q 12i 12i 0i q 0i p12i 6,2 13,55 24,8 18,1 4,6 10,4 9,1 62750,5 1, 0119 62012,5 q12i 1410 1200 50 215 2470 1230 930 7505 p0q0i 8337,5 15435 1205 3738 11147,5 13427,5 8722 62012,5 p12iq12i 8742 16260 1240 3891,5 11362 12792 8463 62750,5 58 Indexzahlen • Bsp. Wertindex – 100 · W012 = 100 · 1,0119 = 101,19 – D.h. der tatsächliche Aufwand für Fleisch für die privaten Haushalte ist vom Basismonat bis zum Berichtsmonat um 1,19% gestiegen. – Es ist hier nicht berücksichtigt, dass der durchschnittliche Verbrauch im Berichtsmonat um 205g geringer ist. 59 Indexzahlen • Preisindizes: • Aussagen über die Preisentwicklung • Für verschiedene Perioden das gleiche Mengenschema verwenden 60 Indexzahlen • Preisindex nach Paasche n P0,Pt p ti q ti p 0i q ti i 1 n i 1 • Man vergleicht den Wert eines Warenkorbes qt1,...,qtn zur jeweiligen Berichtsperiode t mit dem Wert, den dieser unter der Preissituation zur Basisperiode gehabt hätte. 61 Indexzahlen • Bsp. Preisindex nach Paasche n P0,Pt p ti q ti p 0i q ti i 1 n i 1 Fleisch F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 gesamt p0i 5,75 12,25 24,1 17,8 4,55 10,25 8,9 q0i 1450 1260 50 210 2450 1310 980 7710 p12i 6,2 13,55 24,8 18,1 4,6 10,4 9,1 q12i 1410 1200 50 215 2470 1230 930 7505 p0q0i 8337,5 15435 1205 3738 11147,5 13427,5 8722 62012,5 p12iq12i 8742 16260 1240 3891,5 11362 12792 8463 62750,5 p0iq12i 8107,5 14700 1205 3827 11238,5 12607,5 8277 59962,5 p12iq0i 8990 17073 1240 3801 11270 13624 8918 64916 62 Indexzahlen • Bsp. Preisindex nach Paasche n 100 P P 0, t p q i 1 n p i 1 7 ti ti 0i q ti 100 p i 1 7 p i 1 q 12i 12i q 62750,5 100 104,65 59962,5 0i 12i • D.h. nimmt man für beide Monaten den durchschnittlichen Verbrauch an Fleisch im Berichtsmonat als Mengenschema (Warenkorb) an, so sind die Preise in diesem Zeitraum um 4,65% gestiegen. 63 Indexzahlen • Preisindex nach Laspeyres n P0,Lt p ti q 0i p 0i q 0i i 1 n i 1 • Der Warenkorb q01,...,q0n der Basisperiode 0 wird für alle Berichtsperioden zugrundegelegt und ihr fiktiver Wert zur Berichtsperiode t wird mit seinem Wert zur Basisperiode verglichen. 64 Indexzahlen • Bsp. Preisindex nach Laspeyres n 100 P L 0, t p q i 1 n p i 1 ti 0i 0i q 0i 7 100 p i 1 7 12i p i 1 0i q 0i q 0i 64916 100 104,68 62012,5 • D.h. Für die im Basismonat verbrauchten Mengen an Fleisch muss man in der Berichtsperiode 4,68% mehr Geld ausgeben. 65 Indexzahlen • Vergleich Preisindizes nach Paasche und Laspeyres: • L: Warenkorb muss nur für Basisperiode bestimmt werden, Kosten (+) Aktualität (-) • P: Warenkorb muss für Berichtsperioden bestimmt werden, Kosten (-) Aktualität (+) • Vergleich. Sind Abweichungen groß, muss der Warenkorb neu festgelegt werden. • Fishersche Idealindex: I F I P I L 66 Indexzahlen • Mengenindizes: • Aussagen über Mengenentwicklung (unabhängig von der Preisentwicklung) 67 Indexzahlen • Mengenindex nach Paasche n Q 0,P t p ti q ti p ti q 0i i 1 n i 1 • Standardisierung nach den Preisen zur Berichtsperiode 68 Indexzahlen • Bsp. Mengenindex nach Paasche n 100 Q 0,P t p q i 1 n ti p q i 1 7 ti ti 0i 100 p i 1 7 q 12i 12i p i 1 12i q 0i 100 62750,5 96,66 64916 • D.h. der Verbrauch an Fleisch, gewichtet mit den Preisen im Berichtsmonat ist um 3,34% gesunken. 69 Indexzahlen • Mengenindex nach Laspeyres n Q 0,L t p 0i q ti p 0i q 0i i 1 n i 1 • Standardisierung nach den Preisen zur Basisperiode 70 Indexzahlen • Bsp. Mengenindex nach Laspeyres n 100 Q L 0, t p i 1 n p i 1 7 0i 0i q ti q 0i 100 p i 1 7 p i 1 q 0i 12i 0i q 0i 59962,5 100 96,69 62012,5 • D.h. der Verbrauch an Fleisch, gewichtet mit den Preisen zum Basismonat, ist um 3,31% gesunken. 71