Der Phosphorkreislauf Phosphorverbindungen gelangen größtenteils durch Gesteinsverwitterung ins Gewässer. Phosphat (Salz der Phosphorsäure) ist ein wichtiges Mineralsalz, welches Pflanzen zum Aufbau von ATP benötigen. Da ATP die Energie für die Glukosebildung liefert, ist Phosphor unentbehrlich für Pflanzen. Phosphate waren früher der limitierende Faktor beim Pflanzenwachstum. Somit schränkte das Phosphat das Pflanzenwachstum ein, obwohl andere Mineralsalze im genügenden Maße vorhanden waren. Das vorhandene Phosphat wurde über Symbiosen immer wieder den Pflanzen zugänglich gemacht: Überreste von Pflanzen und Tieren (Detritus) wandern in Richtung des Grundes des Gewässers. Auf diesem Weg kann ein Teil des Detritus bereits von Bakterien zersetzt werden. Dabei werden die Phosphate freigesetzt, stehen also den Pflanzen erneut zur Verfügung. Dies ist der normale Phosphorkreislauf im oligotrophen (nährstoffarmen) See. Die landwirtschaftliche Düngung und phosphathaltige Waschmittel haben im Laufe der Zeit zu einer Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) der Gewässer geführt. Durch eine Anreicherung von Phosphat in einem Gewässer spielt Phosphat nicht mehr den limitierenden Faktor beim Pflanzenwachstum. Dadurch gibt es mehr Pflanzen und es steigt auch die Anzahl der Tiere, da ihnen mehr Nahrung zur Verfügung steht. Wenn es mehr Pflanzen gibt, dann sterben auch mehr von ihnen ab. Dies wiederum bedeutet, dass die abgestorbene Biomasse von immer mehr Bakterien zersetzt werden muss. Da diese Bakterien größtenteils Sauerstoff benötigen, wird irgendwann mehr Sauerstoff verbraucht, als wieder hinzugeführt wird.Die Folge ist, dass die Zersetzung des Detritus lediglich von Bakterien vorgenommen wird, die ohne Sauerstoff leben können. Da von diesen Bakterien aber nicht alles zersetzt werden kann, entsteht am Grund des Gewässers eine immer größer werdende Schlammschicht aus nicht abgebauter Biomasse. Des Weiteren kann das Phosphat unter aneroben (sauerstoffarmen) Bedingungen nicht wieder an den Grund gebunden werden. Der Grund liegt darin, dass kein Fe(OH )3 am Grund des Gewässers vorliegt, welches mit Phosphat zu Eisenphosphat ( FePO4 ) reagiert und somit das Phosphat daran hindert wieder an die Oberfläche zu wandern. Daraus folgt, dass den Pflanzen wiederum mehr Phosphat zur Verfügung steht und die Eutrophierung wird immer stärker bis das Gewässer letztendlich „umkippt“. Dies bedeutet, dass irgendwann durch den Sauerstoffmangel keine Lebewesen (außer anerobe Lebewesen) mehr im Gewässer leben können und dass nur noch eine „breiige Schlammasse“ zurück bleibt. Ein weiter umweltschädlicher Vorgang, der durch die Eutrophierung hervorgerufen wird, besteht darin, dass Methan und Schwefelwasserstoff (giftig) aus dem Schlamm entweichen, welche die Tiere im Gewässer töten und Lebewesen außerhalb des Gewässers stark in ihrer Lebensform beeinträchtigen. Im Weiteren muss die Jahreszeit berücksichtigt werden. Im Sommer ist die Eutrophierung höher als im Winter. Heutzutage wurde das Phosphatproblem zum größten Teil gelöst. In den Waschmitteln ist weniger Phosphat enthalten und in der Landwirtschaft wurden Verordnungen geschaffen, die es verbieten, so viel zu düngen wie man will.