BMBF-Verbundprojekt „Phytasen als Additive in Futtermitteln

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BMBF-Verbundprojekt „Phytasen als Additive in Futtermitteln“ bewilligt.
Der Abteilung „Marine Mikrobiologie“ von Prof. Dr. Ulrich Fischer im UFT und FB2 wurde
Zusammen mit der Hochschule Bremerhaven, Abteilung Lebensmitteltechnologie von
Prof. Dr. Matthias Nagel, FB1 und der Firma Lohmann Animal Health (LAH) in Cuxhaven
im Rahmen des FHprofUND-Programms des BMBF das Verbundvorhaben „Neue mikrobielle Phytasen als Additive in Futtermitteln“ mit einer Fördersumme von ca. 130.000 € für
eine Laufzeit von 3 Jahren bewilligt.
Die Auswirkungen heutiger intensiver Tierhaltungen auf die Umwelt finden zunehmende
Beachtung. Dieses betrifft besonders Gebiete mit hoher Tierdichte, wie dies in Nordwestdeutschland der Fall ist. Von besonderer Bedeutung ist hierbei der Eintrag von Phosphat
in den Boden, welches maßgeblich zur Gewässer-Eutrophierung beiträgt. Um die Zufütterung von freiem Phosphat bei monogastrischen Tieren zu reduzieren, werden von der Futtermittelindustrie seit einigen Jahren mikrobielle Phytasen eingesetzt. Durch diesen Zusatz
kann Phosphat aus dem im Tierfutter vorhandenen Phytat freigesetzt werden. Phytasen
gehören zur Gruppe der Phosphatasen, welche die schrittweise Abspaltung der Phosphatreste am Phytat katalysieren. Die heutigen auf dem Markt befindlichen Phytase-Produkte
können ihr volles Wirkungsspektrum nur im Magen der Tiere entfalten, da hier der optimale pH-Wert für die enzymatische Wirkung der Phytasen vorliegt.
Im Rahmen des durch das BMBF geförderten Projektes soll eine Phytase isoliert werden,
die ein pH-Optimum im neutralen oder leicht alkalischen Bereich aufweist. Hierzu erfolgt
zunächst das Screening nach Phytase-Produzenten unter Verwendung der in der Arbeitsgruppe „Marine Mikrobiologie“ der Universität Bremen vorliegenden MikroorganismenStammsammlung. Die Stammsammlung enthält:
1) aerobe und anaerobe phototrophe Bakterien wie Cyanobakterien und rote bzw.
grüne Schwefelbaterien aus marinen Habitaten und
2) heterotrophe marine Bakterien.
Parallel soll versucht werden, Phytase-produzierende Bakterien mittels eines bereits vorhandenen Screening-Systems aus der Umwelt zu isolieren. Die Enzyme ausgewählter
Bakterien sollen isoliert und charakterisiert werden. Abschließend ist angestrebt, mögliche
industrielle Produktionsverfahren im Labormaßstab zu testen.
Die experimentellen Arbeiten hierzu werden im Rahmen eines Promotionsvorhabens von
Dipl.-Ing. Oliver Kelbratowski in den Laboren der Abteilung „Marine Mikrobiologie“ durchgeführt.
Oliver Kelbratowski: [email protected]
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