„Die Welt benötigt mehr Vernetzung jenseits des Internets“ Stephan Hachtmann über Erfahrungen aus der Praxis mit dem Herzensgebet Immer mehr Menschen finden in dem kontemplativen Weg des Herzensgebetes einen alltagstauglichen und erfahrungsorientierten spirituellen Weg, der in der christlichen Tradition beheimatet ist. Diese Erfahrung berichtet der Meditationslehrer und Autor spiritueller Bücher Stephan Hachtmann. Auffallend sei, „dass viele Menschen in ihrer religiösen Sehnsucht auf der Suche nach Spuren sind, die zu der eigenen Tradition gehören“, so Hachtmann: „Nach Ausflügen in die östliche Spiritualität erleben sie oftmals ein Bedürfnis nach ähnlichen erfahrungsorientieren Wegtraditionen, die in der eigenen abendländischen Kultur verwurzelt sind. Der Weg des Herzensgebetes kann diese Menschen wieder neu mit den eigenen christlichen Wurzeln verbinden und ist einer dieser mystischen Quellgründe, die im Christentum lebendiges Weisheitswissen überliefert haben.“ Dieser mantrische Weg könne den Suchenden für tiefergehende Seinserfahrungen und heilsame Erfahrungsräume öffnen. Das Herzensgebet sei vielen hierbei eine große Hilfe. Das mantrische Gebet, Leib- und Atemwahrnehmungsübungen sowie das Singen spiritueller Lieder könne neben einer verwandelten Perspektive auf das Selbst und den Nächsten auch zu neuen Gotteserfahrungen und Gottesbildern führen. Die interspirituelle Offenheit und ökumenische Weite dieser Wegtradition erlaube es, Einsichten und Modelle der integralen Spiritualität einzubeziehen. „Das mystische Weisheitswissen, das alle großen Religionen lebendig in sich tragen, betont das verbindende und vereinende Element aller Erfahrung, die aus der Berührung mit dem Religiösen erwachsen können“, erläuterte der Referent. Das Herzensgebet eigne sich gut, diese Berührung im Sinne einer verwandelnden und heilvollen Erfahrung im eigenen Leben zu beheimaten und im Alltag sichtbar zu machen. Hachtmann macht deutlich, dass die Welt jenseits des Internets mehr persönliche Vernetzung und Einsicht in die Zusammengehörigkeit allen Lebens benötige, um aus dem „Fieberwahn“ eines „immer schneller, immer besser, immer effektiver“ herauszufinden. Um ein eigenes und ganz persönliches Herzensgebet zu finden, wurde den Teilnehmenden die Frage mitgegeben, was die tiefste Sehnsucht ihres Herzens ist. Diese Fragestellung konnte in seinem Seminar vertieft und auch ganz praktisch erfahren werden: In Zeiten der Stille, mit mantrischen Liedern, Atemübungen und musikbegleiteten Körperbewegungen.