Allium ursinum - Bärlauch Der als Bärlauch oder auch Wilder Knöfel bekannte Lauch mit den weißen sternförmigen Blüten im April / Mai ist als würziges Wildgemüse sowie als Heilkraut bekannt und begehrt und wird seit 1753 gärtnerisch angebaut. Karl der Große bezeichnete ihn jedoch schon im 8. Jahrhundert in seiner königlichen Verordnung über die Landgüter (Capitulare de villis) als anbauwürdige Gartenpflanze. 1992 wurde der Bärlauch von der Gesellschaft für den Schutz und die Erforschung von europäischen Medizinalpflanzen zur Pflanze des Jahres erklärt. An der LVG wurde er bisher nicht im Exaktversuch getestet, sondern am Naturstandort beobachtet. Eine 2011 in einem Haselhain der LVG Erfurt etablierte Pflanzung ist im sehr kalten, schneelosen Februar 2012, dem ein bereits in Frühlingsstimmung versetzender warmer Januar vorausgegangen war, zu 100 % ausgefallen. Der in Europa zu Massen in frischen und nährstoffreichen Laubwäldern auftretende Bärlauch ist also doch nicht so einfach zu etablieren, wie es zunächst scheint. Er benötigt einen gleichmäßig frischen humosen und ungestörten Standort. Ständige Pflegeeingriffe vertreiben ihn ebenso wie anhaltende Trockenheit und direkte intensive Sonneneinstrahlung. Am wohlsten fühlt er sich im frischen Wurzelfilz Laub abwerfender Gehölze, vorrangig in Buchenwäldern. Hier breitet er sich über Samen rasch aus und im April verströmen die flächendeckend auftretenden 30 – 40 cm hohen Pflanzen einen intensiven Knoblauchgeruch, der sie deutlich von den im blütenlosen Zustand sehr ähnlichen aber stark giftigen Maiglöckchen unterscheidet. Essbar sind die Blätter und Zwiebeln, die vor der Blüte geerntet werden sollten. Nach dem Blattaustrieb im März erscheinen Ende April / Anfang Mai über den 2-3 gestielten, frisch grünen elliptischen Blättern halbkugelige bis kugelige Dolden mit 6 bis 20 weißen sternförmigen Blüten, die jegliche Verwechslung mit Maiglöckchen ausschließen. Auf einem Blütenstiel stehen in einer Scheindolde bis zu 20 kleine Blütchen mit einem Durchmesser von 12-20 mm. Mit der Samenbildung im Juni werden die Blätter langsam gelb und sterben mit der Samenreife endgültig ab.