Firmenname: Bio-Marktgemeinschaft eg - Die Gemeinwohl

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GEMEINWOHL-BERICHT
UNTERNEHMEN
FIRMENNAME: BIO-MARKTGEMEINSCHAFT EG
Branche: Naturkostfachhandel
Anzahl der MitarbeiterInnen: 23
TÄTIGKEITSBEREICH
Die Biomarktgemeinschaft ist eine Genossenschaft zur Vermarktung ökologischer
Lebensmittel und Naturwaren mit 2 Naturkostfachgeschäften, eines in München am
Stemmerhof in Sendling und eines in Grünwald in den Räumen des Hotels „Alter Wirt“
(Mitglied der Biohotels). Zudem gibt es einen Partnerladen in Planegg.
Das Ziel einer Genossenschaft und auch unser Gründungsimpuls vor 27
Jahren war, eine Form des Handels zu finden, die nicht ausschließlich
profitorientiert arbeitet, sondern wo vielmehr der Mensch im Vordergrund steht
und das Bestreben, die „Schöpfung“ und die Erde für nachfolgende
Generationen zu bewahren. Unsere Genossenschaft ist eine Gemeinschaft von
235 Mitgliedern, die mindestens einen Anteil in Höhe von 205,-- € eingezahlt
haben. Das Eigenkapital beläuft sich auf mehr als 130.000,-- €. Das Stimmrecht
bei der Generalversammlung (dem Gremium, dem sich der Vorstand jährlich zu
verantworten hat und das die Unternehmensziele mit vorgibt) erfolgt als so
genanntes Kopfstimmrecht, d.h. unabhängig vom Kapitaleinsatz hat jedes
Mitglied eine Stimme.
Unsere Kunden sind vor allem Endverbraucher, aber auch Kindergärten, Elterninitiativen
und andere Netzwerke. Der „Bio-Markt“ im Stemmerhof hat etwa 300m² Verkaufsfläche und
das Sortiment umfasst ca. 8000 Artikel. Neben dem vollen Programm eines Biosupermarktes
sind unsere Schwerpunkte die Bedientheken mit Fleisch, Wurst, Käse, Antipasti, Brot und
Kuchen und ein vielfältiges Obst- und Gemüseangebot. Die Verkaufsfläche des Ladens in
Grünwald beträgt nur gut 100m² und hat ein entsprechend kleineres Sortiment. Dieses
umfasst aber ebenfalls Fleisch, Wurst und Käse an einer Bedientheke.
Fleisch und Wurst werden mit Schwerpunkt von den „Herrmannsdorfer Landwerkstätten“,
„Chiemgauer Naturfleisch“ und der „Landfrau“ bezogen, 3 Betrieben in der Region, die alle
Wert auf handwerkliche Tradition legen.
Bei der Auswahl unserer Großhändler ist uns wichtig, dass auch dort auf Regionalität und
auf soziale Kriterien Wert gelegt wird, die ökologische Herkunft der Produkte ist dabei
selbstverständlich Voraussetzung. Unser Hauptgroßhändler ist die Ökoring-Handels-GmbH,
ein Unternehmen, das ebenfalls eine Gemeinwohlbilanz erstellt.
Alle Produkte in den Läden sind 100% Bio zertifiziert, nach den Richtlinien, die der
bundesweite Branchenverband erarbeitet hat.
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Der geschäftsführende Vorstand der Bio-Marktgemeinschaft, Monika Demgen, ist Mitglied
des Vorstands des Naturkost Südbayern e.V., dem bayerischen Branchenverband für
Naturkostfachgeschäfte, und hat entscheidend an der Erstellung der 100% Bio-Richtlinie
mitgewirkt.
DAS UNTERNEHMEN UND GEMEINWOHL
Intention des Unternehmens ist es ganzheitlich ökologisch zu arbeiten. Die Zusammenarbeit
aller Beteiligten, Erzeuger, Lieferanten, Mitarbeiter und Kunden ist uns ein besonderes
Anliegen. Das kommt bereits durch die Wahl der Rechtsform als Erzeuger-Verbraucher
Genossenschaft zum Ausdruck.
Viele Ziele der GWÖ sind in unserem Leitbild erfasst. Dazu gehören gute Beratung und
ehrliche Information der Kunden ebenso wie eine bewusste Produktauswahl nach Kriterien
wie Qualität, handwerkliche Tradition, Bevorzugung von Verbandsware und regionaler
Herkunft. Die Produktauswahl bei verarbeiteten Produkten wird auch durch einen kritischen
Blick auf die Struktur und Kultur der Herstellerfimen beeinflusst. Wir bevorzugen Firmen, die
ausschließlich Biowaren herstellen und nicht ihr Hauptgeschäft mit konventionellen
Lebensmitteln tätigen.
Information und Aufklärung über Themen der Nachhaltigkeit, Regionalität, Fairness und
Ökologie gegenüber dem Umfeld (Kunden, Genossen, Nachbarn…) gehört neben dem
Verkauf zu unseren Dienstleistungen.
GENAUE BESCHREIBUNG DER EINZELNEN KRITERIEN
A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSWESEN
Die Bio-Marktgemeinschaft eG ist vor jetzt 27 Jahre aus einer besonderen Nähe zu regional
ökologisch arbeitenden Landwirten, Winzern, Gärtnern und Verarbeitern entstanden. Das
Bedürfnis der Erzeuger nach einer kompetenten Vermarktung war der Grund für das
Entstehen der Genossenschaft. Diese Erzeugernähe pflegen wir, wo möglich, noch immer.
So machen wir heute noch fast 70 % unseres Umsatzes mit regionaler Frische,
d.h. Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse, Brot und Molkereiprodukte. Natürlich
schwankt gerade bei Obst und Gemüse der Anteil an regionaler Ware je nach
Saison, aber auch in den erntearmen Wintermonaten können wir unseren
Kunden eine große Breite an regionaler Lagerware anbieten und die
Gelegenheit nutzen, um auf den ökologischen „Wahnsinn“ von Flugware und
den weltweiten Beschaffungsmarkt hinzuweisen. Neben den Frischeartikeln
liegt auch ein besonderes Augenmerk auf der Beschaffung von regionaler so
genannter Trockenware, d.h. alles was verpackt in unseren Regalen zu finden
ist. So waren wir einer der ersten Läden, die den Anbau und die Vermarktung
von Spreewaldhirse unterstützt haben, da vergleichbare Produkte fast nur aus
China zu haben sind. Auch kleine Nudelmanufakturen wie z.B. Moser aus
Jengen mit Oberkulmer Rotkorn Dinkel werden bevorzugt bei uns angeboten
oder das Getreide der Tagwerk eG aus Dorfen, die ebenfalls eine GemeinwohlBilanz aufstellt und nur Ware handelt, die überwiegend in der Region rund um
München und Freising produziert wird.
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Viele ehemalige Direktbelieferungen werden jetzt über den Großhandel mit einer
gemeinsamen LKW Anlieferung abgewickelt, die eigene Kenntnis der Betriebe und die
Verbundenheit sind aber geblieben.
In vielen Betrieben machen wir uns selbst ein Bild von den Lieferanten (Obergrashof,
Hecker, Bicklhof, Kerschlach, Herrmannsdorfer Landwerkstätten, Byodo, Ceci, Tagwerk, …).
Diese Betriebsbesichtigungen werden sowohl von unserem Großhändler (Ökoring) als auch
vom Branchenverband (Naturkost Südbayern e.V.) angeboten. Die Kontakte verbessern
unsere Beratungskompetenz, sie können aber durch entsprechende Nachfragen und
Rückmeldungen auch Verbesserungen im Bereich der Erzeugung bewirken. Die
Einbindung der Erzeuger in unsere Genossenschaft schafft für beide Seiten
eine verlässliche Partnerschaft. Der Erzeuger/Bauer weiß, dass wir seine Ware
handeln werden, auch wenn die Äpfel mal einen Schalenfehler haben, und wir
haben zuverlässige regionale Lieferanten und müssen uns überwiegend nicht
am Weltmarkt bedienen. Diese nun schon sehr langen Partnerschaften sorgen
auch für eine faire Preisgestaltung, in denen auch die besonderen Aspekte des
jeweilige Anbaus Berücksichtigung finden können: z.B. die Aufzucht einer
alten Schweinerasse, die Landschaftspflege von Bienenstöcken , die ganzjährig
an den Isarauen stehen, oder das Bruderhahnprojekt vom Bickelhof, wo die
männlichen Küken mit aufgezogen werden.
Unsere finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht es uns, frei unsere Lieferanten
und Partner auch nach sozialen und ökologischen Aspekten auszusuchen und
diese Punkte in der gemeinsamen Arbeit auch immer wieder zu manifestieren.
Zwei unserer regionalen Großhändler (Ökoring und Tagwerk) stellen bereits
eine Gemeinwohl-Bilanz aus und engagieren sich mit bei der nächsten
gemeinsamen GWÖ Presskonferenz im April 2013. Darüber hinaus erfüllen
natürlich alle unsere Lieferanten die gesetzlichen und privatrechtlichen
Voraussetzungen für das Handeln mit biologisch erzeugten Lebensmitteln, wie
z.B. die zweijährige Kontrolle durch einen unabhängigen Zertifizierer, den IFS Standard etc. Diese Zertifikate sind auf der jeweiligen Homepage einzusehen
und müssen auch von uns bei der zweijährigen Kontrolle durch ABCert
vorgelegt werden.
Die Schulung der Mitarbeiter über diese Zertifizierungen ist ein fortlaufender
Prozess, da neue Erkenntnisse und Weiterentwicklungen der Richtlinien ggfs
auch schnell im Unternehmen umgesetzt werden müssen, ähnlich wie das
gesetzlich vorgeschriebene HACCP-Konzept.
Wir beziehen auch Ware von Einrichtungen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen
und veranstalten regelmäßig Verkaufstage, an denen sich diese Einrichtungen mit ihren
Produkten unseren Kunden vorstellen können und an denen auch der Verkaufserlös direkt
an diese Einrichtungen fließt (Bio-Genießertag mit Handicap).
Wir nutzen alle Möglichkeiten, besonders auf fair gehandelte Ware hinzuweisen - Gepa,
Banafair, Rapunzelprojekte, Ökotopia - mit deren Hilfe die Erzeuger vor Ort besondere
Unterstützung erfahren. Diese Produkte werden bevorzugt von uns gelistet und durch eine
besondere Platzierung und eine entsprechende Information hervorgehoben.
-3-
Auch bei den für das Handeln benötigten Hilfswaren, wie z.B Tüten, Folien etc.
werden nicht nur Recyclingmaterialien bevorzugt, sondern wir haben eine
Kampagne gegen die Nutzung der Plastiktüten initiiert und bieten nun den
Kunden kleine zusätzliche Einkaufskörbe für ihr loses Obst und Gemüse an,
das von uns dann an der Kasse in eine gemeinsame kompostierbare Tüte
gepackt wird. Wir hoffen hier bereits kurzfristig den Verbrauch der Tüten
drastisch zu reduzieren und bei unseren Kunden ein ander es Bewusstsein für
den „normalen“ Verbrauch zu schaffen. Selbstverständlich ist das mehrmalige
Verwenden dieser Tüten in unser Konzept eingearbeitet.
Neben der reinen Handelsware sind bei unseren Geschäften nur noch die
Kosten für Mieten, Energie und Personal anteilsmäßig hoch bzw. Investitionen
in neue Techniken. Unseren Strom beziehen wir in dem Geschäft , wo wir frei
entscheiden können, von Greenpeace. Im Stemmerhof unterliegt der
Stromzäher dem Vermieter und die Abrechnung erfolgt über die Stadtwerke
München, einem regionalen Stromanbieter, der im Bereich alternative
Stromquellen sehr engagiert ist.
B1 ETHISCHE FINANZDIENSTLEISTUNGEN
Unser Eigenkapital besteht aus den Anteilszeichnungen unserer Mitglieder (235 Mitgl und
645 Anteile) Das Eigenkapital beträgt fast 70% des Gesamtkapitals. Darüber hinaus gibt es
einige Mitgliederdarlehen für besondere Anschaffungen.
Als Geschäftsbank für die tägliche Abwicklung haben wir 2 örtliche Banken gewählt, die
Raiffeisenbank und die Kreissparkasse. Kriterium der Auswahl war die Erreichbarkeit für die
Nachttresorablieferung, die Unternehmensform als Genossenschaft einer der Banken und
bereits bestehende private Kontakte. Eines unserer Vorstandsmitglieder gehört der
gewählten Vertreterversammlung der Raiffeisenbank München-Süd an. Wir haben bereits
Kontakt zum Vorstand der Bank bezüglich der GWÖ aufgenommen.
Die eigenen Geldanlagen beschränken sich auf kurzfristig angelegtes Termingeld in geringer
Höhe. Sie dienen vor allem zur Absicherung des Kontokorrentrahmens und der Mietkaution.
Der daraus resultierende Zinsgewinn beläuft sich 2012 auf ca. 500 €, der
wieder in das Unternehmen reinvestiert wurde.
Es gibt derzeit keine Bank- und keine Lieferantendarlehen, so dass wir finanziell sehr
unabhängig sind und unsere Geschäftspolitik allein von den Mitgliedern bestimmt wird.
Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich über den Betrieb am
vermögenswirksamen Sparen zu beteiligen bzw. auch Abschlüsse für private
und von der BRD geförderte Lebensversicherungen zu tätigen
Sollten größere Investitionen anstehen, wenden wir uns (wie in 2012) für die
Erneuerung einer Bedientheke mit einer Darlehnsanfrage an unsere Mitglieder
und verzinsen das gegebene Darlehn in Höhe von max. 3 % per anno.
Eine Gewinnausschüttung auf die gezeichneten Anteile könnte von den
Genossen im Rahmen der Generalversammlung beschlossen werden. Das ist
aber seit dem Bestehen der Genossenschaft noch nie erfolgt, alle Gewinne
sind immer wieder dem Unternehmen zugeflossen.
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C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT
Eine flache Hierarchie und ein kooperativer Führungsstil sorgen für eine entspannte
Arbeitsatmosphäre, die unsere Mitarbeiter in die anstehenden Geschäftsabläufe fortlaufend
mit einbezieht. Neben der Geschäftsführung gibt es in jedem Laden eine/n Marktleiter/in,
ansonsten keine weiteren Abstufungen der Hierarchie, nur eine Aufteilung in verschiedene
Arbeitsbereiche. Die täglichen Arbeitsabläufe werden besprochen und die Aufgaben unter
den Mitarbeitern verteilt. Dabei werden besondere Fähigkeiten, aber auch evtl. körperliche
oder psychische Einschränkungen berücksichtigt.
Es gibt keine reinen Kassenarbeitsplätze, das Kassieren erfolgt roulierend etwa im 2Stunden-Rhythmus. Beim Einräumen und Bestellen der Ware wird ebenfalls abgewechselt,
so dass keine zu einseitige Belastung entsteht. Die Arbeitsplätze – Büro, Kasse, Theke sind
nach Absprache mit den Mitarbeitern so gestaltet, dass ein angenehmes Arbeiten möglich
ist. Alle Läden sind selbstverständlich barrierefrei und es ist uns ein
besonderes Anliegen, bei der Einrichtung darauf zu achten, dass genügend
Platz auch für Kinderwagen und Rollstühle bzw. Rollatoren zur Verfügung
steht.
Ein gemeinsames Frühstück der Mitarbeiter nach Beendigung der Einräumarbeiten
erleichtert die tägliche Besprechung und ermöglicht es den Mitarbeitern, alle anfallenden
Fragen anzusprechen. Auch zu den Mittagszeiten bzw. in einer Nachmittagspause
haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, ein warmes Essen zu einem
Vorzugspreis von 2,--/ pro Mahlzeit zu bekommen.
Die Arbeitszeiten sind durch die Ladenöffnungszeiten und die Kundenfrequenz bestimmt. Es
wird in 2 Schichten gearbeitet, wobei wir darauf achten, dass die Besetzung der Schichten
ausgewogen (Früh-/Mittagsschicht) erfolgt und trotzdem auch die privaten Wünsche,
z.B. nach regelmäßiger Teilnahme an VHS-Kursen, berücksichtigt werden.
Alle Mitarbeiter sind fest angestellt außer 2 freien Mitarbeitern. Es gibt keine Zeitarbeiter
und Teilzeitarbeit ist möglich und wird auch von gut 30 % der Mitarbeiter in
Anspruch
genommen.
Selbstverständlich
ist
für
uns
auch
eine
Stundenreduzierung im Rahmen eines bereits bestehenden Arbeitsvertrages
möglich. Diese Stunden werden dann ggfs. extern neu aufgestockt. Männer
und Frauen werden gleich bezahlt. Es arbeiten 11 Männer und 12 Frauen im
Betrieb, im Vorstand gibt es 2 Frauen und einen Mann. Bei dem MitarbeiterTeam gibt es eine Schwerbehinderte, eine Langzeitarbeitslose, 2 Mitarbeiter
mit Migrations- hintergrund und eine Mitarbeiterin zur Wiedereingliederung aus
Krankheit.
Wir haben zurzeit 4 Auszubildende zum Kaufmann im Einzelhandel im Unternehmen, davon
2 mit Lernbehinderung. Für alle anderen Mitarbeiter gibt es im Rahmen der vom
Großhändler angebotenen Fortbildungsveranstaltungen (z.B. zu den Themen „Gesunde
Ernährung, Grundlagen der ökologischen Landwirtschaft, Alte Getreidesorten
neu entdeckt“ ) mindestens einmal im Jahr die Möglichkeit sich weiterzubilden. 2 unserer
Mitarbeiter haben in den letzten beiden Jahren den Sachkundenachweis für freiverkäufliche
Arzneimittel mit IHK Abschluss erworben. Es werden etwa € 150 pro Jahr und Mitarbeiter zur
Verfügung gestellt, die auch für Schulungen zur Persönlichkeitsentwicklung verwendet
werden können.
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Die Mitarbeiter haben Einblick in die Zahlen, soweit es Umsatz und Spanne der einzelnen
Bereiche betrifft, so dass eine Mitverantwortung für die Ergebnisse deutlich wird. Wichtige
Kennzahlen der Lebensmittelbranche und des Naturkostfachhandels werden in
den regelmäßigen Teamgesprächen immer wieder diskutiert
C2 GERECHTE VERTEILUNG DES ARBEITSVOLUMENS
Die meisten Mitarbeiter sind Vollzeitkräfte mit einer 38 bis 40-Stunden-Woche, aber es gibt
auch Teilzeitverträge mit 30 und 35 Wochenstunden. Diese Arbeitszeiten werden auch
eingehalten Es gibt keine Verträge mit Überstundenpauschale. Mögliche Überstunden
(Krankheits- Urlaubsvertretung) werden zeitnah wieder ausgeglichen.
Die verschiedenen Tätigkeiten werden, wie unter C1 dargestellt, wo möglich von allen
abwechselnd verrichtet. Für die Fleisch- und Käsetheke gibt es besonders ausgebildete
Kräfte, aber alle Mitarbeiter können auch dort einspringen und umgekehrt helfen die
Thekenkräfte gelegentlich beim Gemüse auffüllen.
Die Arbeitszeiten werden natürlich von den Ladenöffnungszeiten und den
Hauptverkaufszeiten bestimmt, innerhalb dieses Rahmens werden persönliche Belange aber
nach Möglichkeit berücksichtigt.
C3 FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN VERHALTENS DER
MITARBEITERINNEN
Unsere Mitarbeiter bringen in der Regel eine ökologische Grundeinstellung mit. Beim
täglichen Frühstück und beim angebotenen warmen Mittagessen werden ausschließlich
Produkte aus dem eigenen Sortiment verzehrt und ökologisches Ernährungsverhalten
nebenbei eingeübt. Auch für Vegetarier gibt es ein täglich warmes und kaltes
Essensangebot.
Die Auszubildenden erhalten, gemeinsam mit anderen Kollegen der Branche, ein intensives
3-tägiges Seminar mit Einführung in die ökologische Landwirtschaft, Besichtigung von
Biobetrieben, gemeinsamem Kochen und Essen mit ökologischen Lebensmitteln.
Alle
Mitarbeiter
lernen
bei
Betriebsbesichtigungen
und
fachlichen
Fortbildungsveranstaltungen viel über die Besonderheiten und Vorzüge ökologischer
Ernährung. Ökologisches Verhalten wird dabei nahegebracht und überzeugend übermittelt.
Die Mitarbeiter werden angehalten, den Müll getrennt zu sammeln.
Vorstand und Marktleitung leben ökologisch sinnvolle Verhaltensweisen vor. Das
betriebseigene Auto ist ein extrem sparsamer VW Polo Blue Motion.
Die Mitarbeiter kommen fast ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit
dem Fahrrad, nur zwei Mitarbeiter kommen mit dem eigenem Auto . Fahrten zu Schulungen
oder Messen erfolgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und werden vom Unternehmen
bezahlt.
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Die anlässlich dieser Bilanz erstellten ökologischen Fussabdrücke einiger
Mitarbeiter in unterschiedlichen Lebenssituationen ergaben alle ein Ergebnis ,
das unter dem Durchschnitt liegt (3,19 bis 4,6 Hektar erstellt über
www.footprint-deutschland.de), wobei sich hier auch widerspiegelt, dass
unsere Mitarbeiter wirklich mit vollem Herzen und aus Überzeugung bei uns
engagiert sind.
C4 GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS
Alle Mitarbeiter einschließlich der Auszubildenden werden nach Tariflohn und darüber
bezahlt. Der Urlaubsanspruch liegt ebenfalls über der gesetzlichen Vorgabe.
Die Einkommensspreizung des Nettogehaltes beträgt 1:3,3 (Verkäuferin/Geschäftsführung)
bei deutlich höherem zeitlichen Einsatz der Geschäftsleitung.
Bei guten Jahresergebnissen wird ein Teil des Gewinnes an die Mitarbeiter ausgeschüttet.
Bisher ist das eine jährlich zu beschließende Entscheidung des Vorstands, wir arbeiten aber
daran ein verbindliches Prämien-System zu entwickeln. Da das Betriebsergebnis für 2012
nur einen geringen Gewinn ergibt, kommt es leider zu keiner Auszahlung.
Das Einstiegsgehalt nach dem 3. Lehrjahr beträgt €1500.- monatlich brutto.
C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND TRANSPARENZ
Der Grad der Transparenz ist fortgeschritten, Umsatzzahlen, Spanne und Deckungsbeitrag
der einzelnen Abteilungen werden bekannt gegeben, es gibt allerdings neben den
Umsatzzahlen keinen unmittelbaren Zugriff der Mitarbeiter auf die Daten. Kennzahlen wie
Miete und Stromkosten sind jedoch in absoluten Zahlen ebenfalls bekannt.
Der
Vorstand wird
lt.
Satzung
des Genossenschaftsverbandes
von den
Genossenschaftsmitgliedern für jeweils 2 Jahre gewählt. Einige Mitarbeiter sind gleichzeitig
Mitglieder der Genossenschaft, jeder kann Mitglied werden. Die Beteiligung ist erwünscht
und wird bei besonderem Engagement auch finanziell gefördert. Das jetzige Gremium
des Vorstandes setzt sich zusammen aus einem Gründungsmitglied und zwei
Mitarbeitern, die über den Weg des Aufsichtsrates nun die Geschäftsführung
und den Vorstand übernommen haben. Auch im 5 köpfigen Aufsichtsrat
befindet sich neben engagierten Privatpersonen (die aber Berührungspunkte
zur Naturkostbranche haben) ebenfalls ein Mitarbeiter .
Bei Neuanstellungen werden Empfehlungen von Mitarbeiter berücksichtigt. Im Zweifel
bestimmt das Votum der MA über die Anstellung.
Bei Investitionen werden MA mit einbezogen und ihre Argumente werden berücksichtigt. Die
Geschäftsleitung trifft aber letztlich die Entscheidung.
MA können in Ihrem Bereich über das Sortiment und Lieferanten mitbestimmen. Aktionen
können sie selbständig planen.
Größere ausstehende Entscheidungen werden im Mitarbeiterkreis diskutiert.
Interessierte Mitarbeiter waren an der Entwicklung des Leitbilds beteiligt.
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Bei der Erstellung eines Konzeptes zur Gewinnverteilung an die Mitarbeiter
gab es bisher keine Beteiligung der Mitarbeiter. Der Vorstand will vielmehr
einen Vorschlag ausarbeiten und ihn dann in einer Teambesprechung zur
Diskussion stellen. Zurückliegende Ausschüttungen wurden entsprechend der
geleisteten Jahresstunden-Arbeitszeit aufgeteilt und ausgeschüttet.
D1 ETHISCHES VERKAUFEN
Ethisches Verkaufen ist in unserem Leitbild seit langem fest verankert. „Wir wollen unseren
Kunden eine angenehme Einkaufsatmosphäre bieten, freundlich und wertschätzend auf sie
zugehen und sie gut beraten“ Eine Beratung kann auch auf die Problematik eines Produkts
hinweisen und dafür eine Alternative anbieten (z.B. weil nicht saisongemäß, nicht regional).
Unsere Produkte sind alle mit einer genauen Inhaltsangabe versehen (obligatorisch im
Naturkostbereich) und wir werden zusätzlich zertifiziert für das Kriterium „100% Bio“ über die
Richtlinien des Naturkost Südbayern e.V.
Diese Zertifizierung wird durch einen unabhängigen Kontrolleur von ABCert
überwacht und muß alle 2 Jahre erneuert werden und dem aktuellen
bundesweiten Standard – an dem unser Vorstand aktiv mitarbeitet – angepasst
werden.
Schon seit vielen Jahren ist unser Claim „Einkaufen bei Freunden“ und das
versuchen wir auch im Tagesgeschäft immer umzusetzen. So gibt es z.B. eine
Zusammenarbeit mit der Stadt München für den Familienpass und besondere Rabatte für
Kindergärten und Mittagsbetreuungseinrichtungen.
Im Bereich Marketing werden mehr als 50% des allerdings bescheidenen Budgets für
ethisches Marketing ausgegeben. Bevorzugt wird Gemeinschaftswerbung in den regionalen
Zeitungen mit Bezug auf ein besonderes Thema (Fair Trade, Regionalität, Gesundheit u.ä.)
Unsere Ladenaktionen haben in der Regel ebenfalls informativen Charakter – Vorstellung
von samenfestem Gemüse (Obergrashof), gesundheitlich relevanten Produkten
(Gemüsesäfte), Erzeugnisse besonderer handwerklicher Herstellung (Herrmannsdorfer
Landwerkstätten) und mit besonderem ethischem Hintergrund (Eier von Hühnern, bei denen
die männlichen Geschwisterküken nicht getötet werden- Bicklhof)
Die Kunden werden in die Produktauswahl mit einbezogen. Wünsche werden berücksichtigt
und extra bestellt oder auch in das Sortiment aufgenommen, sofern sie in das
Gesamtkonzept passen. Gerade die Arbeit an den Richtlinien für die 100% BioZertifizierung macht Erklärungen und Gespräche mit Kunden notwendig, um
Listungsentscheidungen für oder gegen ein Produkt zu begründen und den
Kunden in diesen Prozess mit einzubeziehen.
Reklamationen werden fair und großzügig behandelt. Die Einwände (Frische, Geschmack,
Zutaten) geben wir auch an den Hersteller weiter. Natürlich kommt es auch bei uns
mal zu Problemen mit Produkten, die nicht offensichtlich sind, wie. z.B. eine
Motte im Müsli, Schimmel auf einem noch lange haltbaren Joghurt. Der
Umtausch bzw. auch die Erstattung des Geldes ist selbstverständlich und
natürlich ist dieser Vorgang immer mit einer Entschuldigung von unserer Seite
begleitet.
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Sollte ein Kunde tatsächlich mit einer Reklamationsabwicklung bei uns nicht
zufrieden sein, wäre die dafür zuständige Behörde in München die
Lebensmittelüberwachung, mit der wir sehr einvernehmlich zusammenarbeiten
und dieser Behörde z.B. auch kostenlose Proben für Laboruntersuchungen zu r
Verfügung stellen bzw. die dazugehörigen Rückstellproben entsprechend
lange ordnungsgemäß lagern.
Zum Bearbeiten einer Reklamation gehört natürlich auch, dass die
gesammelten Informationen an den Großhändler bzw. an den Hersteller
weitergegeben werden, um evtl. Lücken z.B. in der Kühlkette ausfindig zu
machen und zu schließen. Durch unsere Mitgliedschaft im Naturkost
Südbayern werden wir darüber hinaus über alle aktuellen Rückrufe und die
dazugehörigen Stellungnahmen der Produzenten informiert , um aktuelle
Hintergründe dann auch an unsere Kunden weiterzugeben.
Viele Reklamationen können im Vorfeld schon vermieden werden, da unser
Großhändler Ökoring – von dem wir 65 % der Ware beziehen – an einem
Monotoring des Bundesverbands Naturkost & Naturwaren teilnimmt und hier
die Produkte, vor allem Obst und Gemüse, bereits vor Eintreffen in unseren
Geschäften auf weitere Rückstände kontrolliert und ggfs. gesperrt werden. Um
unseren Mitarbeitern den Umgang mit Reklamationen zu erleichtern, haben sie
z.B. die Möglichkeit, an einem Seminar „Reklamationen sicher und gut
bearbeiten“ teilzunehmen.
Natürlich umfasst das Seminarangebot auch Themen, wie z.B. Grundsätze des
Fairen Handels, Kundengespräche sicher führen (auch Mitarbeitergespräche
sicher führen) sowie Fachlektüre, in der diese Themen speziell für die BioBranche behandelt werden.
Soweit die Kunden Mitglieder in der Genossenschaft sind, können sie über bestimmte
Produktwünsche hinaus auch die Unternehmensziele mitbestimmen.
Wir veranstalten Aktionen mit und für den Kunden wie z.B. den „Bio-Genießertag mit
Handicap“. An diesen Aktionstagen versuchen wir handwerklich hergestellte Produkte
vorzustellen, die aus Einrichtungen von Menschen mit Behinderung sind.
Diese Aktionstage werden durch Anzeigenschaltung in der regionalen Presse sowie durch
Pressemitteilungen in den Tageszeitungen und im Internet angekündigt.
Ziel ist zum einen, den Einrichtungen eine Plattform zu bieten um ihre Arbeit vorzustellen
und ihre Ware zu verkaufen (der Erlös geht zu 100% an die Einrichtungen) und zweitens die
Einrichtungen untereinander zu vernetzen.
Selbstverständlich ist ein Großteil der Produkte ganzjährig im Ladensortiment zu finden,
höherer Absatz in den Märkten sollte unbedingt unterstützt werden, um Vorurteile gegenüber
einem höheren Preis zu nehmen und letztendlich vielleicht sogar weitere Einrichtungsplätze
zu schaffen
Ein weiterer wünschenswerter gesellschaftlicher Aspekt ist, vorurteilsfrei Menschen mit
Behinderungen kennenzulernen deren Produkte auszuprobieren und ggfs. zu kaufen und
somit hoffentlich „Barrieren“ abzuschaffen ….
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D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Als Vorstandsmitglied des bayerischen Branchenverbandes ist unsere
Geschäftsführung häufiger Ansprechpartner für die Kollegen , wenn es
Probleme gibt. Diese können sehr vielschichtig sein, etwa wie finde ich neues
Personal,
welcher
Unternehmensberater
kann
helfen
oder
welche
Warenwirtschaft ist die richtige. Hauptaufgabe ist es dabei, ein möglichst
gutes Netzwerk in der (zwar hauptsächlich regionalen) Branche zu schaffen
und damit bei der Lösungsfindung zu helfen. Selbstverständlich stellt unser
Unternehmen auch unser eigenes Know How bestmöglichst zur Verfügung,
aktuelle Beispiele wären die Einlernung eines Mitbewerbes in das KOSTRechnungswesen, „Nachhilfe“ für einen Nachbarn bei der Führung eines
Kassenbuches
per
Excel-Datei
oder
regelmäßiger
Stammtisch
mit
befreundeten Unternehmen zum allgemeinen Austausch über Produkte,
Lieferanten, Kennzahlen etc.
Zu bestimmten Themen gibt es eine weitere enge Zusammenarbeit mit Kollegen, die
ebenfalls Ökoring-Kunden sind, z.B. bei der Gestaltung gemeinsamer Aktionen zur
Bewusstseinsschaffung, etwa zum Thema samenfestes Saatgut oder auch zum fairen
Milchpreis oder zur Agrogentechnik.
Der Fachverband für Naturkostgeschäfte informiert die dort organisierten Läden gemeinsam
über Fragen zum Anbau, zu den Ökoverbänden, zum Tierwohl, oder zu
Produktionsbedingungen im außereuropäischen Ausland.
Mit anderen Läden und Mitbewerbern werden gemeinsame Aktionen und gemeinsamer
Einkauf geplant, z.B. für den Bereich Frische. Solche Sammelbestellungen schaffen auch für
die Erzeuger eine größere Absatzsicherheit und ermöglichen natürlich ein Stück
Transparenz über die einzelnen Umsätze. Der große Vorteil dieser Absprachen
ist es, dass die Bauern auch spezielle Dinge anbauen können, für die es sonst
zu große Unsicherheiten gäbe, wie z.B. CMS freier Blumenkohl, samenfeste
Tomaten, vergessene Gemüsesorten wie, Telkower Rübchen, Bamberger
Hörnchen etc..
Über den Naturkost e.V. werden gemeinsame Schulungs- und Vernetzungsangebote an die
Mitarbeiter angeboten, die wir regelmäßig wahrnehmen und auch die Mitarbeiter
anhalten, sich stetig weiterzubilden.
Wir arbeiten zusammen mit Mitbewerbern bei der Pressearbeit zu ökologischen oder auch
produktrelevanten Themen, z.B. wird die Werbestrecke „der Bio-Wegweiser“ in der
Süddeutschen Zeitung mit aktuellen Themen und Hintergrundinformationen
versorgt und die Anzeigenschaltung mit den Mitbewerbern darauf abgestimmt.
Unsere Geschäftsführung, Monika Demgen, wird von den im Naturkost Südbayern e.V.
organisierten Läden zum Vorstand gewählt und vertritt nach außen auch deren Interessen.
Im Rahmen dieser Tätigkeit stellt sie sich z.B. auf der Biofach in Nürnberg bei
Podiumsdiskussionen zu Themen wie „Wohin geht der Natur kostfachhandel“
„Zertifizierung von Wildfisch“ etc. dem Publikum und natürlich auch der
Presse.
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Eine Zusammenarbeit mit den anderen Geschäften vor Ort ist für uns
selbstverständlich, genau wie die Weiterempfehlung eines Ladens, wenn wir
ein Produkt nicht führen, beispielsweise bei der Frage nach speziellen
Nahrungsergänzungen das Reformhaus vor Ort empfohlen, oder wenn einmal
ein Fleischstück an der Theke aus ist, fragen wir für unseren Kunden die Ware
beim nächsten Bio-Metzger vor Ort an und lassen sie dort ggfs. reservieren.
Selbstverständlich helfen wir Läden uns auch untereinander aus, das
„Verleihen“ von Vakuumtüten, mobilen Kühlgeräten etc. macht ja auch
wirtschaftlich Sinn, damit nicht jeder alles vorrätig haben muss , um in
seltenen Fällen (z.B. bei großen Festen) professionell auftreten zu können.
D3 ÖKOLOG. GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN
Wir verkaufen ausschließlich ökologisch erzeugte Produkte, bis hin zur 100 % Zertifizierung
der Ladengeschäfte durch ABCert. Regionale Ware erhält dabei immer den Vorzug
gegenüber deutschlandweiter oder europaweiter Ware. Übersee-Ware wird nur
in Ausnahmefällen bzw. wenn nicht anders verfügbar (z.B. Bananen)
gehandelt.
Unser Hauptgroßhändler beteiligt sich am Branchen-Monitoring für Obst und Gemüse .
Wir treffen eine bewusste Entscheidung, weg von Niedrig-Preis-Produkten zugunsten von
preis-werten Produkten. Wir bieten bestimmte Produkte nicht an, wenn sie ökologisch nicht
sinnvoll sind (z.B. Erdbeeren zu Weihnachten oder Fisch, der nicht nach strengen Kriterien
gefangen wurde) und erklären das auch den Kunden. Wir betrachten auch die Inhaltsstoffe
verarbeiteter Produkte kritisch, wie z.B. Sojalezithin in der Schokolade.
Wir setzen kompostierbare Tüten für die Verpackung von Obst und Gemüse ein und es
besteht die Möglichkeit, den gesamten Obst- und Gemüseeinkauf in einem Korb zu sammeln
und dann in eine oder zwei größere Tüten einzupacken.
Wir haben uns an der Stromwechselkampagne beteiligt, die die Kunden über Alternativen zu
Atomstrom informiert und zum Umstieg auffordert. Der Wechsel wurde mit einem Gutschein
belohnt.
D4 SOZIALE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN
Wir nehmen teil am Familienpass der Stadt München zur Unterstützung junger Familien. Wir
geben Rabatte für Kindergärten, Tagesmütter und andere Kindermittagsbetreuung in
Gruppen.
Wir unterstützen ökologisch ausgerichtete Veranstaltungen mit Lebensmittelspenden.
Der Laden hat einen ebenerdigen Zugang und ist bewusst großzügig gestaltet mit
ausreichend Platz für Kinderwagen, sogar Zwillingswagen, und Rollstühle. Andere Barrieren
(psychisch, visuell, sprachlich) versuchen wir im Kundengespräch zu überwinden.
Wir bieten einen Lieferservice für erkrankte Kunden
Es gibt ein spezielles Sortiment und Beratung für Allergiker.
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Die Tafel oder ähnliche Einrichtungen werden beliefert. Obst und Gemüse, das nicht mehr
top ist, aber zum schnellen Verkochen noch sehr gut geeignet, wird nicht weggeworfen,
sondern zum halben Preis angeboten. Menschen mit geringem Einkommen können sich hier
mit guter Qualität zu kleinen Preisen bedienen. Dieser Service wurde von uns im
Rahmen einer langen Nacht der Umwelt unter dem Thema „Taste the Wase“
gezielt beworben. In dem Aktionszeitraum haben wir diese Ware nochmals
besonders sichtbar platziert und Rezeptideen für die Verwendung dazu
geliefert bzw. sogar kleine Kostproben angefertigt.
D5 ERHÖHUNG DES SOZIALEN UND ÖKOLOGISCHEN
BRANCHENSTANDARDS
Die Geschäftsführerin der Biomarktgemeinschaft ist im ehrenamtlichen Vorstand des
Naturkost Südbayern e.V., der Branchenstandards definiert und in seinem Einflussbereich
auch durchsetzt (aktuelles Beispiel: Wildfisch).
Im Rahmen dieser Arbeit sind wir an der Erstellung der bundesweiten Richtlinien für die
Zertifizierung von Naturkostfachgeschäften und Bio-Supermärkten wesentlich beteiligt.
Diese Richtlinien sind in allen Branchen-Medien thematisiert und z.B. unter
www.naturkost-suedbayern.de nachzulesen. Die Richtlinien werden von
unabhängigen Zertifizierern wie z.B. Abcert oder Lacon vor Ort in den
Geschäften alle zwei Jahre überprüft (am Regal und als Plausibilitätsprüfung
in der Buchhaltung). Zu der Umsetzung dieser Richtlinien haben sich auch die
bundesweit aggierenden Filialisten wie z.B. Basic und Alnatura verpflichtet.
Auf Veranstaltungen wie der Biofach in Nürnberg, der Mitgliederversammlung
des NSB sowie in der Fachpresse wie „Biohandel“ arbeitet Fr. Demgen an der
Präsentation der Richtlinien und der aktuellen Änderungen aktiv mit und steht
den Ladnerkollegen bei Fragen beratend zur Verfügung.
Zum Frühjahr jeden Jahres veranstalten wir Aktionen zum Thema samenfestes
Saatgut, um unsere Kunden auf die Frage „wem gehört das Saatgut“ bzw. die
Wichtigkeit von unabhängigem Saatgut aufmerksam zu machen. In
Zusammenarbeit mit „Kultursaat“ vertreiben und verschenken wir Saatgut für
Bantam-Mais mit der Bitte, sich bei der Aussaat auf der Internet-Plattform
einzutragen, um ein weiteres Stück Erde vor dem Aussäen von
genmanipuliertem Saatgut zu schützen.
Höhepunkt dieses Aktions-Arbeit ist ein kleiner Kräuter- und Staudenmarkt in
Zusammenarbeit mit der Naturland Gärtnerei Herb aus dem Allgäu, um mit der
angebotenen
Blüten- und Staudenvielfalt auch auf die Vermeidung der
Monokultur hinzuweisen und die Praktizierbarkeit des samenfesten Saatguts
unter Beweis zu stellen.
In Zusammenarbeit mit dem Umweltinstitut (Lange Nacht der Umwelt) und der Aktion
GENKlage nehmen wir Einfluss auf die Information über ökologische Prozesse und
versuchen höhere Standards zu etablieren. Die Lange Nacht der Umwelt findet in
Zusammenarbeit mit dem Umweltinstitut und der Stadt München jedes Jahr im September
statt und hat immer ein Motto wie z.B. Taste the Waste, Biodervisität. Die Ankündigung
erfolgt in der Print-Presse wie SZ, Abendzeitung, Münchner Merkur, Sendlinger Anzeiger etc.
sowie
im
Internet
durch
die
Stadtverwaltung
und
in
verschiedenen
Veranstaltungskalendern.
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Die gemeinsame Veranstaltung wird genutzt, um die Bürger der Stadt München und des
Umlandes – die nicht unbedingt zu unserem Kundenkreis gehören - auf umweltrelevante
Themen aufmerksam zu machen.
Zu der Veranstaltung wurden Filme gezeigt und z.B. bei „taste the Waste“ ein Biergarten
eingerichtet in dem Gerichte und Rezepte mit Produkten aus dem „Ablaufkorb“ gekocht
wurden. Begleitet wird die Veranstaltung im Laden mit dem Hinweis auf reduzierte
Ablaufware und den „Halbpreiskorb“.
Ein gewünschter Effekt ist, dass die Besucher ihr eigenes Qualitätsverständnis überprüfen
und darüber nachdenken , wie sie mithelfen können zu verhindern, dass so viel Ware wegen
mangelnder Optik weggeworfen werden muss, sogar schon auf dem Feld.
Ein weiterer gesellschaftlicher Effekt, ist die Menschen auch noch mal auf Einrichtungen wie
z.B. die Tafel oder „Suppenküchen“ hinzuweisen, die dankbar Lebensmittel annehmen, oder
auch auf die neue Internetplattform „Foodsharing“ mit dem großen Ziel, das Wegwerfen von
Lebensmitteln zu vermeiden.
Bei
allen
Veranstaltungen
auf
unserem
Gelände
übernehmen
selbstverständlich wir alle anfallenden Kosten, wie z.B. Raummieten oder
Anzeigenschaltungen, darüber hinaus werden alle Medien mit entsprechenden
Pressemitteilungen versorgt.
Wir sind Pionierunternehmen und Mitglied der Regionalgruppe Bayern der GWÖ und eines
unserer Vorstandsmitglieder nimmt an einem Gesprächskreis zur GWÖ Vertiefung teil. Wir
haben unsere Bilanz auf der ersten Pressekonferenz präsentiert und konnten
somit die Pressearbeit im Kreis München unterstützen und nutzen auch bei
anderen Vorträgen und Seminaren die Gelegenheit, auf die GemeinwohlÖkonomie hinzuweisen.
E1 GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG/BEDEUTUNG DER PRODUKTE /
DIENSTLEISTUNGEN
Die Produkte, die wir verkaufen, erfüllen Grundbedürfnisse mit wesentlichen gesellschaftlich
erwünschten Nebenwirkungen (Umweltschutz, Regionalentwicklung, Förderung der
Gesundheit).
Um diese Wirkungen sicher zu stellen und zu fördern,
-
betreiben wir eine regelmäßige Sortimentskontrolle unter dem Gesichtspunkt von
Regionalität und Fairness (im Sommer beziehen wir fast ausschließlich Ware
von regionalen Gärtnereien und auch in den Wintermonaten werden
regional erzeugte Lagerwaren besonders platziert)
-
leisten wir bei der Warenbeschaffung einen erhöhten Aufwand auf der
Suche nach regionalen Produkten und dezentralisieren damit unseren
Einkauf (z.B. Listung von Chiemgaukorn, um eine regionale Linse
anbieten zu können)
-
fragen wir nach den Hintergründen und Strukturen der Hersteller (Welche Systeme
unterstützen wir bei bestimmten Produkten?)
-
berücksichtigen wir Produkte mit „ethischem“ Hintergrund wie z.B. Produktion in
Behinderteneinrichtungen z.B. Nudeln aus der Karl Schubert Einrichtung,
Konserven vom Kibitzhof, Joghurt und Käse aus Hohenfried etc.
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-
initiieren wir einen erhöhten Aufwand um z.B. an unserer Metzgertheke
die Kunden zu animieren nicht nur Edelteile zu kaufen, sondern an die
ganze Verwendung eines Tiere zu denken, (d.h. nicht nur Hühnerbrust zu
kaufen sonder auch Keulen, Flügel, Carcassen und Innereien zu kochen)
-
Aktionen, um z.B. den Vorzug von Lageräpfeln gegenüber Überseeäpfeln
zu erklären, Verkostungen, um den Vorzug von Lagerkartoffel gegenüber
den ersten Frühkartoffeln aus Ägypten zu probieren, den Sinn von
„erdigen“ Karotten zu verdeutlichen (bessere Lagerstabilität).
-
veranstalten wir Märkte mit biologisch arbeitenden Bauern, Gärtnern und
Winzern (z.B. ein Hoffest im Stemmerhof mit ca. 40 Anbietern aus der
Region rund um München, Tag der offenen Tür in Grünwald mit den
Produzenten aus der Region wie Bioland-Bäcker Brotzeit aus Grünwald,
Andechser Molkerei)
In Gesprächen, Kursen und Vorträgen (VHS, Biofach) geben wir unser Wissen
weiter, z.B. ein Vortragsabend über das Konzept der Genossenschaften bei der
VHS München, Nachhilfe in Buchhaltung für ein Start Up Unternehmen aus der
Nachbarschaft
oder
Förderunterricht
für
unsere
lernbehinderten
Auszubildenden
Im Rahmen unserer eigenen Zertifizierung alle zwei Jahren werden spät estens
auch die aktuellen Prüfzeugnisse der Hersteller, Bauern und Großhändler
angefordert, um sicher zu stellen, dass auch diese nach wie vor ökologis ch
arbeiten und regelmäßig nach den Verbands-Richtlinien und EU-Gesetzen
kontrolliert werden.
E2 BEITRAG ZUM GEMEINWESEN
Unser Laden soll auch ein Ort der Kommunikation sein, so steht es in unserem Leitbild, das
ist die Basis unserer Arbeit. Optisch ist das bereits gut erkennen, weil alle unsere
Läden genügend Platz zum „stehen bleiben“ haben, auch mit Kinder wagen
oder Rollstuhl. Kommunikation mit den Kunden und auch unter den Kunden ist
absolut gewünscht und wird von uns auch ermöglicht.
Wie bereits beschrieben, gibt es neben der aktiven Mitarbeit im Naturkost e.V. und dem
Austausch von Know-How auf Branchenebene, Kontakte zu Non-Profitunternehmen wie
Umweltinstitut, Save our Seeds , Greenpeace, Aktion Genklage und GWÖ-Regionalgruppe.
Die Zusammenarbeit reicht von Spenden über Informationsveranstaltungen mit diesen
Gruppen bis zur aktiven Mitarbeit. Auf Mitarbeiterebene wird die eingebrachte Arbeitszeit
bezahlt, auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene ist sie ehrenamtlich und umfasst etwa
300 Jahresstunden. 300 Arbeitsstunden entsprechen in unserem umsatzgrößten
Geschäft, dem Biomarkt Stemmerhof, der Arbeitsleistung des gesamten Teams
in einer Woche.
Über die Mittelvergabe entscheidet die Geschäftsführung nach Beratung mit den Marktleitern
und engagierten Mitarbeitern.
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Regelmäßig wird über unsere Arbeit (Zusammenarbeit mit Einrichtungen für behinderte
Menschen, spezielle Aktionen wie, Demeter Tag, Erzeugermärkte) in der örtlichen Presse
berichtet. Spektakuläre Aktionen wie z.B. der Milchtausch-Tag (Verbraucher
konnten eine konventionelle Milch ihrer Wahl bringen und kostenlos gegen
eine nicht homogenisierte vollfette Demeter-Milch in der Glasflasche aus der
Region tauschen) finden dabei immer mehr Pressepräsenz. Diese Aktion wurde
gerne von Verbrauchern genutzt, die bis dahin noch keinen Zugang zu Bio Lebensmitteln hatten.
Die Förderung der ökologischen Landwirtschaft ist fest in unserem Leitbild verankert.
E3 REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN
Den relativ hohen Energieverbrauch in einem Lebensmittelladen (Gefriertruhen und schränke, Kühlregale, gekühlte Theken) haben wir vor ein paar Jahren durch die Erneuerung
der Kältetechnik Verbundanlagen reduziert. So konnte allein im Stemmerhof der
Verbrauch um 25 % gesenkt werden (Jahresverbrauch ca. 100 .000 kw) Im
vergangenen Jahr wurden eine Kühltheke für den Stemmerhof und ein MilchKühlregal für Grünwald erneuert und damit den Stromverbrauch um weiter ca.
10 % gesenkt (Abrechnung 2012 steht noch aus). Unser Angebot an
Tiefkühlprodukten ist u.a. aus energetischen Überlegungen begrenzt.
Der Strom wird in einem der Läden von Greenpeace bezogen, im anderen Laden läuft der
Strombezug über den Vermieter. Auch hier wird ein örtlicher Anbieter gewählt (Stadtwerke
München). Über das Werbekonzept „Bio Regional“ unseres Großhändlers
Ökoring werden regionale Erzeuger für Ihre Konzepte und Produkte prämiert
„Best of Bio“. Darüber erfahren wir nicht nur, dass auch die Erzeuger
Ökostrom verbrauchen, sondern in welchen Bereichen (wie Ausbildung, Bund
Naturschutz etc.) sie selber sozial engagiert sind. Diese Prämierungen sind
eine Bestellhilfe für unsere Mitarbeiter, so dass auc h hier ausreichend
Informationen an die Verbraucher gegeben werden können.
Wir arbeiten bevorzugt zusammen mit einem regionalen Großhändler, u.a. um
kurze Transportwege zu ermöglichen. Bei unseren Bestellungen wird
grundsätzlich darauf geachtet, dass vor allem im Obst und Gemüse keine
Flugware bestellt wird und regionale Ware immer den Vorzug hat . So schaffen
wir es, dass im Sommer unser Gemüse bei guter Erntelage zu mind. 80 % aus
der Region München und Umland ist. Lebensmittel, die nicht in Europa
wachsen wie z.B. Bananen, werden mit dem Schiff nach Deutschland
transportiert. Ware aus Italien und Spanien (die Hauptanbaugebiete für die
Winterware) kommen mit dem LKW zu unseren Großhändlern (es gibt nur voll e
LKW-Ladungen). Nach dem Abladen beim Großhandel nehmen die Speditionen
in der Regel neue Ware auf, um diese dann „zurück“ zu bringen (über diesen
Weg wird z.B. Fleisch nach Italien gebracht). Ware aus Süditalien wird bis nach
Verona gefahren und dort an einem Umladebahnhof neu sortiert , um
gemeinsame Zielpunkte möglichst mit einer Tour anzufahren, ein weiterer
Umladehafen in Italien ist Genua.
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Neben der praktizierten Mülltrennung wurden seit der letzten GWÖ-Bilanzerstellung auch die
im Laden verwendeten Reinigungsprodukte umgestellt auf biologisch abbaubare Produkte.
Der Einkauf des Büromaterials erfolgt ebenfalls nach ökologischen Gesichtspunkten
(Einkauf über „Memo“).
Wir haben auf biphenolfreie Kassenrollen umgestellt, um auch unsere Mitarbeitern keinen
krebserregenden Stoffen auszusetzen.
In 2013 soll im Stemmerhof noch die Veränderung der Beleuchtung von einer
verdeckten zu einer offenen Lichtquelle abgeschlossen werden, um auch durch
diese Maßnahme den Stromverbrauch weiter abzusenken. Darüber hinaus ist
an den Austausch des Milchkühlregals für den Stemmerhof gedacht. Auch in
der Produktauswahl finden Artikel bei der Einlistung keine Berücksichtigung,
wenn der dafür benötige Energiebedarf in der Herstellung, (z.b.
gefriergetrocknete Erdbeeren) unverhältnismäßig hoch ist.
Im Vergleich zu der Naturkostbranche und der Größe unserer Geschäfte liegen
wir sicher im mittleren bis unteren Stromverbrauch, da die verwendete Technik
relativ neu ist (Verbundanlagen, keine Einzelaggregate) und z.B. der
Stemmerhof sich in einem ehemaligen Kuhstall befindet, der durch seine
dicken Wände sehr gute Dämmeigenschaften gegen Hitze und Kälte hat. Auch
unser Geschäft in Grünwald ist relativ gut gedämmt und wird im Winter kaum
geheizt.
E4 MINIMIERUNG DER GEWINNAUSSCHÜTTUNG AN EXTERNE
Es gibt keine Dividendenausschüttung an Genossenschaftsmitglieder. An die
Mitarbeiter wird ein Gewinnanteil ausgeschüttet (je nach notwendigen
Investitionen 30-50% des Gewinns, aus dem Rest werden Rücklagen gebildet),
der allerdings in die Personalkosten mit einfließt. Wir sind dabei, ein
praktikables nachvollziehbares Modell für die Gewinnverteilung zu erarbeiten,
mit den Unternehmens-Kennzahlen, an denen die Mitarbeiter aktiv mitwirken
wie Umsatz und Spanne.
Neben den Genossenschaftsmitgliedern gibt es keine Eigentümer. Sollte ein
Mitglied seine Anteile kündigen, so ist dies immer zum Ende des
darauffolgenden Jahres möglich, zur Auszahlung kommt dabei maximal der
eingezahlte Betrag von 205,-- pro Anteil, ohne weitere Verzinsungen.
E5 GESELLSCHAFTL. TRANSPARENZ UND MITBESTIMMUNG
Die Mitbestimmung der Genossen ist fest im Genossenschaftsrecht und in unserer Satzung
verankert.
Darüber hinaus besteht ein permanenter Dialog mit Mitarbeitern und Kunden. Der Beitritt zur
Genossenschaft wird aktiv beworben und die Vorteile einer Genossenschaft bis hin zur
finanziellen Unabhängigkeit werden den Kunden vermittelt. Es gibt eine kleine Broschüre zu
den Aufgaben und Zielen der Bio-Marktgemeinschaft, die wir an die Kunden verteilen.
Der Gemeinwohlbericht wird bei der nächsten Mitarbeiterbesprechung im Februar vorgestellt
und auf unserer Homepage veröffentlicht. An den veranstalteten Pressekonferenzen
beteiligen wir uns aktiv. Auch unsere Berührungsfelder wie die Raiffeisenbank oder die
Branchenverbände, in denen wir aktiv sind, nutzen wir, um auf dieses Wirtschaftsmodell
aufmerksam zu machen.
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Da ein gutes nachbarschaftiches Verhältnis für uns selbstverständlich ist,
stehen wir im stetigen Dialog mit dem Bezirksausschuss und den
Nachbarschaftsorganisationen wie z.b. kirchlichen Vereinen, Trachtengruppen,
Nachbarschaftshilfe, Tafeln etc.
Unterstützungen der umliegenden sozialen Einrichtungen durch Geld- und
Sachspenden bei Veranstaltungen werden gerne in Anspruch genommen . Auch
Aushänge im Ladengeschäft, die auf Organisationen und Veranstaltungen bzw.
Probleme hinweisen werden rege genutzt (z.b. aktuell eine Unterschriftenliste,
um den Pfarrgarten für die Gemeinde zu retten).
Auch unsere veranstalteten Feste nutzen wir aktiv, um den Kontakt zu den
Nachbarn herzustellen, damit sie uns jederzeit als verlässlichen Partner
wahrnehmen.
AUSBLICK
KURZFRISTIGE ZIELE
Die fachliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter bleibt ein Schwerpunkt.
Wir werden einen weiteren regionalen Großhändler (Chiemgauer Naturkosthandel) listen, um
den Anteil an regionalen Produkten
und Spezialitäten vorllem im sogenannten
Trockenbereich weiter wie Leinsaat, Linden, Buchweizen etc. auszubauen.
Wir wollen weitere Aktionen
organisieren.
zur Förderung samenfesten Saatguts im Händlerverbund
LANGFRISTIGE ZIELE
Die Unterstützung der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie soll noch vertieft werden.
Wir wollen noch mehr Beitrag zur Verhinderung der Ausbreitung von Gen-Technik in der
Lebensmittelproduktion leisten
Die Information über die Bedeutung des ökologischen Landbaus (Weltagrarbericht) für die
Welternährung kann noch ausgebaut werden, vorzugsweise im Verbund mit anderen
Naturkostmärkten.
Die Möglichkeit für Mitarbeiter, sich am Unternehmen zu beteiligen und es damit zu ihrer
Firma zu machen und aktiv an den Unternehmenszielen mitzuarbeiten, sollen verbessert
werden.
Eine verstärkte Kooperation mit
anzustreben.
Firmen der
Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung
ist
Es bleibt wichtig, unsere finanzielle Unabhängigkeit zu bewahren, um unsere eigenen
Vorstellungen bezüglich Produkt- und Lieferantenauswahl zu stärken.
Wir wollen im Branchenverband den Gedanken ansprechen, die ‚Anbauverbände zu mehr
Berücksichtigung sozialer Aspekte in ihren Richtlinien anzuregen. Ebenfalls auf
Verbandsebene sollen die Verfolgung von Warenströmen und die Gefahren der
Nanotechnologie zum Thema gemacht werden.
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GEMEINWOHL-MATRIX MIT PUNKTEN
Siehe Anhang
PROZESS DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHL-BILANZ
Welche Mitarbeiter waren bei der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz und des GemeinwohlBerichts vom Unternehmen involviert?
Heinz-Jürgen Wombacher – Marktleitung
Klaus Könemann – Mitarbeiter/Aufsichtsrat
Renate Arnold – Vorstand
Monika Demgen – geschäftsführender Vorstand
Über welchen Zeitraum wurden diese erstellt? Wie viele Frau/Mann-Arbeitsstunden wurden
dafür verwendet?
Im Zeitraum von gut 2 Monaten mit ca. 50 Std
Wie wurde die Bilanz bzw. der Bericht intern kommuniziert?
Der Bericht wurde bei der Mitarbeiterbesprechung im Februar vorgelegt und besprochen
AUDIT
Wer hat wann das Audit durchgeführt, entweder als Peer-Audit (bis 600 Punkte) oder als
externes Audit (über 600 Punkte) von den [email protected]
Datum: 07.02.2013 überarbeitet 03.04.2013
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