FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Namen: Versuch AST1 ____________________________________ Gruppe: Bewertung: ____________________________________ ____________________________________ Datum: Versuch AST 1 RC-Filter und Oszillatoren 1. Zielstellung des Versuches Im folgenden Versuch lernen Sie Schaltungsvarianten zur Realisierung von Filtern und Oszillatoren kennen und machen sich mit den Eigenschaften dieser wichtigen Schaltungsfamilie vertraut. Bauelemente und Meßtechnik: 3 mH, 10 mH, 30 mH; 1 uF, 2,2 uF; 2x 10nF; 2x 33k, 68k, 1k, 3,3k, 4,7k, 10k, 15k, Potentiometer 47 k, Vorbereitungs- und Versuchsaufgaben: V V V LC-Oszillator Bandpaß mit Mehrfachgegenkopplung Sallen-Key-Filter (Tiefpaß 2. Ordnung) mit variabler Anfachung RC-Funktionsgenerator mit Pulsbreitensteuerung in Vorbereitung: (5) Oszillator mit BP + Komparator (6) Wien-Brücken-Oszillator (7) Universalfilter MAX 274 (8) SC-Filter V - Voraussetzung für die Versuchsdurchführung ist die Lösung der Vorbereitungsaufgaben ! Nebenrechnungen bitte beifügen ! Die Aufgabenparameter 1 gelten für die Gruppen 1, 5, 9, 13 usf. 2 2, 6, 10, 14 usf. Literatur: Tietze, Schenk: Halbleiter-Schaltungstechnik, 12. Auflage, Springer Verlag 2002. Hinweise / Sicherheitshinweise Bei statischen Messungen messen Sie die Ein- und Ausgangsspannung jeweils mit den Multimetern im DC-Betrieb, bei dynamischen Messungen bilden Sie den Zeitvorgang mit dem Oszilloskop ab. Nutzen Sie die numerischen Funktionen des HP-Oszilloskops insbesondere zur Phasenwinkelmessung ! Sie arbeiten ausschließlich mit Kleinspannungen und nie mit Netzspannung ! Im Notfall schalten Sie mit dem Sicherheitstaster am Arbeitsplatz das gesamte Labor stromlos! FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 1 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen 1 LC-Oszillator Versuch AST1 Schaltung 1 2 3 4 mit V1 LC-Oszillator L1 3 mH 10 mH 30 mH 13 mH C1 3,2 uF 2,2 uF 1 uF 1 uF L 3 mH 10 mH 30 mH RLReihe 6 Ohm 14,2 41,4 Vorbereitungsaufgaben V1.1 Bestimmen Sie die Resonanzfrequenz aus den Werten des verlustfreien LC-Kreises ! fo = V1.2 Rechnen Sie die vorliegende verlustbehaftete Induktivität in eine Parallelersatzschaltung von verlustfreier Induktivität und (parallel geschaltetem) ohmschem Widerstand (vgl. Tabelle) bei der oben berechneten Resonanzfrequenz um ! Lpers = Rpers = V1.3 Bestimmen Sie mit dem Ergebnis von 1.2 die notwendige Verstärkung der OPV-Stufe ! Bei welcher Frequenz schwingt der Oszillator ? vmin = A1 LC-Oszillator fres = Versuchsaufgaben und Auswertung A1.1 Bestimmen Sie die Resonanzfrequenz des LC-Kreises! Stellen Sie dazu mit dem Potentiometer P3 / RP1 eine möglichst klirrarme Sinusschwingung ein! Messen Sie die verwendeten Bauelemente des Parallelschwingkreises aus ! fres = L= RL = C= A1.2 Verändern Sie die Schwingfrequenz durch Parallelschaltung eines Kondensators, den Sie ebenfalls vorher ausgemessen haben ! Cpar = A1.3 P3 / RP1 bleibt in der Einstellung von A1.1 und wird nicht verändert! Trennen Sie die rückgekoppelte Schaltung auf, indem Sie den Funktionsgenerator auf den nicht invertierenden OPV-Eingang schalten ! Bestimmen Sie Betrag und Phase der Verstärkung des Mitkopplungszweiges und zeichnen Sie das zugehörige Zeigerdiagramm ! Frequenz Betrag v = 0,5 fres1 0,9 fres1 1,0 fres1 1,1 fres1 fres2 = Zeigerbild : 1,5 fres1 2 fres1 Phase = FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 2 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Oszi Ua Ue Abbildung zu A 1.3 Hinweis: Versuch AST1 Generator rot = Auftrennung Für eine stabilere Funktion der Schaltung R3 mit Dekadenwiderstand realisieren (Ggf. anderen OPV auf dem Versuchsbrett nutzen und R2 und R3 tauschen). FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 3 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen 2 Bandpass Versuch AST1 Schaltung C1=C2 3,3 nF 13,3 nF 3,3 nF 13,3 nF 1 2 3 4 3,3 nF on board ! V2 V2.1 Bandpass Vorbereitungsaufgaben Bestimmen Sie die Übertragungsfunktion der Schaltung und daraus Resonanzfrequenz, Resonanzverstärkung, Bandbreite und Güte der Bandpaßschaltung für die beiden Dimensionierungen R 31 = 4,7 kOhm bzw. R32 = 1 kOhm! A2 A2.1 Bandpass R32 fres = vmax = b = Q = Versuchsaufgaben und Auswertung Bestimmen Sie Resonanzfrequenz, Resonanzverstärkung, Bandbreite und Güte der Bandpaßschaltung für die beiden Dimensionierungen. R 31 = 4,7 kOhm und R32 = 1 kOhm! A2.2 R31 R31 R32 fres = vmax = b = Q = Geben Sie ein Rechtecksignal von 1 V auf den Eingang und oszillographieren Sie die Ausgangsspannung bei verschiedenen Frequenzen ! Skizzieren Sie die Kurvenform ! Frequenz 0,1 fres1 0,5 fres1 1,0 fres1 5 fres1 Ua – Skizze A2.3 Nehmen Sie danach den logarithmischen Amplitudenfrequenzgang (Sinussignale !) auf und stellen sie ihn dar ! Frequenz Betrag v = 0,1 fres1 0,5 fres1 1,0 fres1 1,5 fres1 10 fres1 100 fres1 Phase = FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 4 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen 3 Sallen-Key-Tiefpass Versuch AST1 Schaltung Bessel Tscheb. Q = 15 instabil R3 3,3 k 10 k 20 k Für Q = 15 Dekadenwiderstand benutzen ! V3 Sallen-Key-Tiefpass V3.1 Vorbereitungsaufgaben Bestimmen Sie die exakten Verstärkungswerte der Anfachung und die zugehörigen R 3-Werte für die angegebenen Filterdimensionierungen ! Vgl. auch Lösungen AST-Übungsaufgaben ! Filter Krit. D. Bessel Butterw. Tscheb. 3 dB Sallen-Key-Tiefpass A3.1 instabil R3 = (2 – 1/Qp)*R4 V = R3= A3 Q = 15 Versuchsaufgaben und Auswertung Bestimmen Sie für die ausgewählten Filter die DC-Verstärkung, hierauf bezogen die obere Grenzfrequenz und die Resonanzüberhöhung vmax ! Hinweis: Dekadenwiderstand einsetzen ! Filter V DC = Bessel Tscheb. 3 dB Q = 15 Vmax = fmax = fgo = A3.2 Untersuchen Sie das Rechteckverhalten der verschiedenen Filter, indem Sie nacheinander Rechtecksignale und Sinussignale variabler Frequenz auf die Filter geben ! Auswertung: Bei kleiner Frquenz sind C4, C5 „offen“. Damit liegt die Schaltung als normaler nichtinvertierender Verstärker vor. Die Verstärkung für diese kleinen Frequenzen (f gegen 0) ergibt sich aus V = 1 + R3/R4. Bei R3 = 0 Ohm ergibt sich die Schaltung eines Impedanzwandlers mit der Verstärkung V = 1. Bei hohen Frequenzen liegt der P-Eingang auf Masse (Null). Wegen DU = 0V liegt damit auch der NEingang auf (virtuell) Masse. Somit ist die Ausgangsspannung 0V. Güte: Q = 1/(2 – R3/R4); Q = fr/(fgo – fgu) mit fr = Resonanzfrequenz Dämpfung: d = 1/Q Verstärkung: V = 1 + d; V = 1 + (2 – R3/R4) = 3 – R3/R4 Grenzfrequenz: fgo = 1/(2**r1*C4) FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 5 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Versuch AST1 Alles unter der Annahme: R1 = R2 und C4 = C5 4 RC-Oszillator Schaltung A4 RC-Oszillator Versuchsaufgaben und Auswertung A 4.1 Oszillographieren Sie die Kondensatorspannung und die Ausgangsspannung bei folgenden Modifikationen ( R3-Eingang offen) : Kondensatorspannung Ausgangsspannung R1 = 10k; R2 = 1k; keine Diode: R1 = 1k; R2 = 10k; keine Diode: R1 = 10k; R2 = 1k; mit Diode: R1 = 1k; R2 = 10k; mit Diode: A 4.2 Legen Sie an R3 eine Spannung Ue an und bestimmen Sie mit der Mittelwertfunktion. des Oszilloskops (avg) den Mittelwert des pulsbreitenmodulierten Ausgangssignals ! Danach bitte zur Diskussion beim Betreuer melden ! R1 = 1k; R2 = 10k; keine Diode: Ue = 0V FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 6 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Versuch AST1 UaDC = (Mittelwert) fUa = Adaptation eines Interferometers zur Messung der Dicke der menschlichen Hornhaut Adaptation Analoge Signalverarbeitung Demodulationsfilter Tiefpaß Der Tiefpaß dient dazu, die hochfrequenten Anteile, die durch die Hüllkurvendemodulation entstanden sind, abzuschneiden und das demodulierte Signal zu glätten. Am geeignetsten erwies sich hierzu ein Sallen-Key-Tiefpaß in Brücken-T-Rückkopplung. Versuche mit Simulationen anderer aktiver Filter benötigten, wie beim Bandpaß, für das selbe Ergebnis einen erheblichen Mehraufwand an Bauteilen. Abbildung 5-47: Tiefpaß aus [HER84] Abbildung 5-47 zeigt einen Sallen-Key-Tiefpaß in Brücken-T-Rückkopplung mit der Übertragungsfunktion ( 5-16 ), FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 7 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Versuch AST1 mit der komplexen Frequenz ( 5-2 ), mit als Dämpfungsfaktor und als Kreisfrequenz. Die Gleichsignalverstärkung ergibt mit Hilfe der Bauteilwerte R1 bis R4, C1 und C2 ( 5-17 ), die Resonanzfrequenz ( 5-18 ) und der Kehrwert der Güte ( 5-19 ). Daraus sind die Elemente bei Gütewerten von Q < 5 folgendermaßen zu berechnen: ( 5-20 ), ( 5-21 ), ( 5-22) und ( 5-23 ). Die Grenzfrequenz p ist über den Widerstand R1 und die Güte Qp über die Kapazität C1 genauer einstellbar. Bei höheren Gütewerten von Q < 20 gelten die Gleichungen: ( 5-24 ), ( 5-25 ), ( 5-26) und ( 5-27 ). Hier sind die Grenzfrequenz p und die Güte Qp über die Widerstände R1 und R4 änderbar. Als Eingangsparameter zur Berechnung ergibt sich aus dem Kehrwert der Bitdauer die Grenzfrequenz fp = 50 Hz. Bei einem gewünschten Gütewert von Qp 1 und unter Berücksichtigung der E12er-Reihe werden aus den Gleichungen ( 5-20 ) bis ( 5-23 ) die folgende Bauteilwerte errechnet: FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 8 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Versuch AST1 Tabelle 5-8: Bauteilwerte des Tiefpaßfilters Das folgende Schaltbild zeigt die realisierte Schaltung: Abbildung 5-48: PSPICE-Simulation des Tiefpaßfilters Mit der folgenden Übertragungsfunktion: FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 9 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Versuch AST1 Abbildung 5-49: PSPICE-Simulation der Übertragungskennlinie des Tiefpaßfilters Die Simulation zeigt folgendes Ergebnis: FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 10 / 11 (5) FH Stralsund / Labor Analoge Schaltungen Versuch AST1 Abbildung 5-50: PSPICE-Simulation des gefilterten Signals Im Vergleich dazu zeigt die folgende Abbildung das Ergebnis des realen Demodulationsfilters: Abbildung 5-51: reales gefiltertes Signal Für Anmerkungen oder Änderungen senden Sie ein e-mail an [email protected] 980403 FH Stralsund, FB ETI - Luschtinetz – 01.02.2005 / Labor AST 1 - 582657524 Seite 11 / 11 (5)