Schadbilder am Beispiel der Rosen: Rosen können während der Kulturzeit von vielzähligen Krankheiten und Schädlingen befallen werden was zu Wachstumsstörungen führt. Grundsätzlich gilt, das die Kulturführung immer optimal gestaltet wird. Damit können Krankheiten durch die unbelebte Umwelt, die so genannten nichtparasitären Schäden, weitgehend verhindert werden. Bei einer Produktion im Freiland ist die Steuerung der unbelebten Umwelt, z.B. Steuerung von Licht, Temperatur, Wasser, Wind sehr schwierig zu gestalten und in den meisten Fällen nur mit hohen Kosten zu bewältigen. Im Gewächshaus kann dies heute durch eine entsprechende technische Einrichtung (automatische Steuerung, Klimacomputer) erleichtert werden. Ist die Kulturführung nicht optimal gestaltet, so sind diese geschwächten Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Aus diesem Grund besagt das Pflanzenschutzgesetz im Rahmen des so genannten integrierten Pflanzenschutzes, dass die kulturtechnischen und anbautechnischen Maßnahmen vorrangig zu berücksichtigen sind. Schädlinge bei der Rose Aus der Gruppe der tierischen Schädlinge treten gehäuft Spinnmilben , Blattläuse, Rosenzikaden, Blattrollwespe, Rosentriebbohrer, Rosenblattwespe und Rosengallwespe auf. Hierbei müssen wir die Spinnentiere von den Insekten unterscheiden. Spinnentiere haben grundsätzlich 8 Beine (Ausnahme: die Larven der Spinnmilben mit 6 Beinen), dazu gehören die Spinnmilbe, die Weichhautmilbe und die Gallmilbe. Spinnmilben können unterschiedlich ausgefärbt sein. Die Farbe hängt stark vom Ernähungszustand des Tieres ab. Im Hungerzustand ist sie rot, weswegen sie auch den Namen „Rote Spinne“ bekommen hat. Auch die Über- winterungsform (bei der Gemeinen Spinnmilbe) und die Überwinterungseier (bei der Obstbaumspinnmilbe) sind leuchtend rot ausgefärbt. Man findet sie häufig an Heizungsrohren, Konstruktionsteilen, Mauerfugen, aber auch der Rinde der Gehölze. Spinnmilben leben fast immer auf der Blattunterseite und saugen dort die Pflanzenzellen aus. Es entstehen weiß-gelbliche kleine Punkte auf der Blattfläche. Bei stärkerem Befall ergibt sich eine flächige Chlorose (gelbe Blattfärbung), die zu einer Nekrose (abgestorbene Blattfläche) werden kann. Gleichzeitig wird die Unterseite mit einem feinen Gespinst überzogen, in das die Weibchen ihre Eier legen. Daraus entwickelt sich das sechsbeinige Larvenstadium, dann zwei achtbeinige Nymphenstadien und anschließen das männliche und weibliche Tier. Je höher die relative Luftfeuchte, desto niedriger ist die Eiablage der Spinnmilbenweibchen. Die Entwicklungsdauer ist stark temperaturabhängig. So dauert sie bei 24°C ca. 10 Tage, bei 14°C sechs Wochen. Entscheidend ist auch die relative Luftfeuchtigkeit. Die Entwicklung wird durch trockene Luft stark gefördert. Entsprechend der Witterungs- bzw. Klimabedingungen kann es demnach im Freiland und besonders im Gewächshaus zu einer hohen Zahl an Generationen kommen. Dies wirft natürlich für die Bekämpfung einige Probleme auf. Zum einen vermehrt sich die Spinnmilbe sehr rasch, zum anderen ist die Gefahr groß, dass es Resistenzen gegen den Wirkstoff eines Mittels geben kann. Im Gewächshaus besteht die Möglichkeit, dem Spinnmilbenbefall durch Steuerung der Temperatur und der Luftfeuchte vorzubeugen. Deshalb sollte der Pflanzenbestand in kurzen Abständen ständig kontrolliert werden. Dies ist für einen Einsatz der Raubmilbe (Phytoseiulus persimilis) unabdingbar. Insekten Merkmale der Insekten Zu dieser Schädlingsgruppe gehören die Blattläuse, Rosenzikaden, Blattrollwespen, Rosentriebbohrer, Rosenblattwespen und Rosengallwespen sowie diverse Käfer, z.B. der Dickmaulrüßler. Die Insekten unterscheiden sich in ihrem Aufbau grundsätzlich von den Spinnentieren, da ihr Körper in drei Abschnitte, Kopf, Brust und Hinterleib, gegliedert ist. Der Kopf trägt die Fühler, die Augen (Facettenaugen) und die Mundwerkzeuge. Diese sind je nach der Ernähungsweise des Insektes unterschiedlich ausgestattet: Beißend-kauende Mundwerkzeuge bei Maden der Fliegen, Raupen, Käfer etc., die die Nahrung abbeißen und zerkauen. Stechend-saugende Mundwerkzeuge bei Blattläusen, Schildläusen, Thripsen etc., die die Zellen der Pflanzen anstechen und durch einen Kanal Speichel in die Zelle abgeben. Die Zellinhaltsstoffe werden dadurch aufgelöst und durch einen anderen Kanal herausgesaugt. Weiterhin besitzen sie drei Beinpaare, die an der Brust befestigt sind. Die Insekten sind beflügelt oder unbeflügelt. Hinsichtlich der Entwicklung gibt es die unvollständige Entwicklung: Die Larven haben das gleiche Aussehen wie die erwachsenen Tiere, sie sind jedoch nur kleiner. Außerdem gibt es die vollständige Entwicklung: Die Larvenstadien besitzen mit den erwachsenen Tieren absolut keine Ähnlichkeit. Auch fehlen ihnen die Flügel und die typische Dreigliederung des Körpers. Krankheiten bei der Rose Pilze Sehr häufig treten Pilzkrankheiten im Frühjahr/Frühsommer an der Rose auf. Die bekannteste Krankheit ist der Mehltau, ein weißer Belang auf den Trieben und Blättern. Pilze besitzen kein Chlorophyll. Es sind also heterotrophe Lebewesen, die auf die organische Pflanzensubstanz der Blätter angewiesen sind. Der weiße Belag auf den Blättern ist der so genannte Fruchtkörper oder Sporenträger des Pilzes. Der Vegetationskörper bleibt meist für das menschliche Auge unsichtbar. Es besteht aus den Hyphen, einem fadenartigen Gebilde. Aus den gesamten Hyphen setzt sich das Mycel zusammen, das auf oder in dem Pflanzenkörper wächst. Die Infektion der Pflanze erfolgt durch die aus den Sporen auswachsenden Keimhyphen, die durch natürliche Öffnungen wie Spaltöffnungen oder Lentizellen in die Pflanze eindringen. Auch dringen sie in Pflanzenteile sowohl mit als auch ohne Cuticula (Blüte, Wurzelhaare) ein. Zu einer Keimung der Sporen ist bei den meisten Pilzen Wasser notwendig. Mehltaupilze Wächst der gesamte Pilz im Inneren der Pflanze, so bezeichnet man ihn als Endoparasiten, typisches Beispiel ist der Falsche Mehltau. Bei ihm sind die in das Gewebe eindringenden Sporen die direkte Infektionsquelle.