Gesamt-Team-Treffen 05.09.2013

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Protokoll Gesamt-Team-Treffen Telefonberatung am 05.09.13
Anwesend: Silvana, Kai, Dieter, Reyk, Lutz, Udo, Olaf, Martin, Monika, Claudia
(Protokoll)
Entschuldigt: Reinhard, Wolfgang, Ortrud, Daniel, Klaus, Renate, Mario, Lukas
TOPs:
1.
Aktuelles aus der BAH
2.
Aktuelles aus dem Team
3.
Online-Dienstplan
4.
Fachthema: Beratung zu Schutz durch Therapie
5.
Weitere Themen:
 Aktuelle Beratungsmappe im September 2013
 Digitaler Bilderrahmen
 Thema Fortbildung am 21.11.2013
Zu 1. Aktuelles aus der BAH:
 MV am 31.08.13: das Leitbild ist verabschiedet, die Geschäftsordnung
der EA-Sprecher ist in Teilen verabschiedet (Bericht Lutz), die MV hat
der Vision BAH2014 und der Weiterentwicklung des vorgestellten
Models zugestimmt.
 Café Ulrichs: Baumaßnahmen laufen seit Mitte August 2013, Eröffnung
ist im November 2013 geplant.
 Termin für das EA-Fest steht: am 01.November 2013 findet das
traditionelle Danke-Schön-Fest im Umspannwerk Ost statt; Neuerung:
wir feiern im schönen festlichen Souterrain mit eigener Bühne für
Ehrungen, Tischen für das leckere Essen und Platz für Tanz!
Zu 2: Aktuelles aus dem Team:
 Teambesetzung: es sind aktuell 23TB im Team (TG1: 8TB / TG2: 7TB
/ TG3: 7TB). Ausgeschieden: Felix D./ Christa: vielen Dank für das
großartige Engagement! Pause: Lukas (bis Nov.) und Felix W. (im
August beendet). Neu im Team Mario Manns (seit Mai 2013), neu
ausgebildet ist Jens: Hospitationen finden im September statt.
 Neu: Teamsprecher aus TG3 ausgeschieden. Bitte um Klärung eines
„zeitweisen Ansprechpartners“, wichtig für den Kommunikationsfluss!
 Schaltung: weiterhin Prüfung der Kosten; Problem, zu wenige
Anbieter. Monika und Holger schalten im Wechsel, die Zuständigkeiten
sind unter „aktuelle Nachrichten“ im Online-Dienstplan einsehbar.
Zu 3. Online-Dienstplan:
 Diskussion zur Frage der TG1 nach einem Forum:
 Pro: größere Transparenz über Austausch der Beratungsgespräche im
Forum, schnelleres Erkennen von Daueranrufern
 Contra: doppelte Struktur, Transparenz kann gut über Teamsprecher
und –treffen hergestellt werden; regelmäßige Supervision kann
Austausch und Transparenz gewährleisten; großer Verwaltungs- und
Kostenaufwand
Bitte um Diskussion und Votum innerhalb aller drei SV-Gruppen bis
30.09.13 über die Teamsprecher an Claudia!
 Problemlose Nutzung des Online-Dienstplans, große Zufriedenheit mit
vereinbarten Standards:
 das Abmelden bei Urlauben/Pausen erfolgt über eine persönliche
Nachricht an Claudia bzw. Monika. Entschuldigungen für die
Supervisionssitzung (Krankheit/Urlaub) bitte immer persönlich an
die/den jeweilige/n Supervisor/in
 wöchentliches Einloggen zur Sichtung des Dienstplans: die
Mittwochsrundmail mit der Erinnerung an freie Dienste und Hinweis auf
neu eingestellte Dokumente behalten wir bei.
 Auslastung Dienstplan: zwischen 68% im Mai und 78% im Juli 2013 bei
vielen Pausen und etwa 18 aktiven Telefonberater/innen.
Zu 5. Fachthema: Beratung zu Schutz unter Therapie
Claudia fasst den aktuellen Wissensstand in einer Power Point Präsentation
zusammen. Anhand eines Handouts diskutieren wir das Thema für unsere
Beratungen am Telefon. Claudia verteilt das Handout „Schutz durch Therapie“ mit
den Punkten 1-14 in die Fächer (Anhang zum Protokoll). Einen guten Überblick bietet
auch die Ausgabe „HIV-Beratungaktuell 03/2013“ mit dem Titelthema: Safer Sex
2013: Schutz durch Therapie.
Zu 4. Weitere Themen:
 Beratungsmappe wird zu September aktualisiert: Änderungen an Monika.
 Fotos: die schönen Fotos von Felix Drobek sind digitalisiert und können auf
dem digitalen Bilderrahmen im Telefonberatungszimmer laufen. Abnahme
der Fotos fand beim letzten Teamtreffen statt.
 Nächste Termine Team Telefonberatung:
Fortbildung: 21.11.13 von 18-20 Uhr: bitte diskutiert in der SV-Gruppe ein
Thema und gebt eine Rückmeldung über die Teamsprecher an Claudia bis
10.10.13!
! Vielen Dank an Euch für die konstruktive Diskussion und
Euer Kommen !
Schutz durch Therapie (DAH)
1. Schützen HIV-Therapien vor der HIV-Übertragung?
Kann es Safer Sex ohne Kondom geben, wenn die Medikamente beim HIVpositiven Partner gut wirken? Über diese Frage wird in letzter Zeit viel
diskutiert. Dabei ist nichts so wichtig wie solide Informationen. Nur wer gut
Bescheid weiß, kann eine aufgeklärte und selbstbestimmte Entscheidung
treffen. Wir beantworten hier die häufigsten Fragen zum Thema „NichtInfektiösität“ beziehungsweise der so genannten „Viruslastmethode“.
2. Wie funktioniert der Schutz durch die HIVMedikamente?
Die HIV-Medikamente verhindern im Körper eines HIV-positiven Menschen die
Vermehrung des Virus. Nach einiger Zeit ist bei einer gut wirksamen Therapie
im Blut kein HIV mehr nachweisbar. Man spricht dann von einer „Viruslast
unter der Nachweisgrenze“. Kurz darauf sind dann auch in Sperma, der
Scheidenflüssigkeit, in anderen Körperflüssigkeiten und in den Schleimhäuten
keine oder nur noch sehr wenige HI-Viren nachweisbar. Eine Übertragung von
HIV auf Sex-Partnerinnen und –Partner ist dann extrem unwahrscheinlich.
3. Wie sicher ist der Schutz durch die Medikamente?
Studien haben ergeben, dass eine gut wirksame HIV-Therapie mindestens
genauso zuverlässig vor der Übertragung von HIV schützt wie Kondome. In
diesem Fall ist also auch Sex ohne Kondom Safer Sex. Absolute Sicherheit
gibt es in beiden Fällen nicht, denn auch beim Kondomgebrauch kann etwas
schief gehen. Aber beide Methoden haben eine sehr hohe Schutzwirkung.
4. Wie groß ist das Restrisiko?
Das Restrisiko ist schwer zu beziffern, auf jeden Fall aber sehr gering.
Weltweit ist bisher nur ein Fall wissenschaftlich dokumentiert, in dem HIV trotz
wirksamer Therapie übertragen wurde.
5. Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die
Therapien schützen?
Die Viruslast muss seit mindestens einem halben Jahr unter der
Nachweisgrenze liegen und der oder die HIV-Positive muss die Medikamente
regelmäßig einnehmen. Ob die Bedingungen erfüllt sind, muss alle drei
Monate durch Bluttests in einer auf HIV spezialisierten Praxis oder Ambulanz
überprüft werden.
6. Kann die Viruslast wieder ansteigen – und damit
wieder die Möglichkeit der Übertragung entstehen?
Das kann vor allem passieren, wenn die Medikamente nicht regelmäßig
eingenommen werden. Die Wirksamkeit der Therapien kann nach einiger Zeit
auch aus anderen Gründen nachlassen, deswegen sind regelmäßige
Kontrollen der Viruslast wichtig, in der Regel einmal pro Vierteljahr.
7. Steigern andere sexuell übertragbare Infektionen das
Risiko?
Oft ist zu hören, die „Viruslastmethode“ funktioniere nur, wenn keine andere
sexuell übertragbare Infektion vorlägen. Davon sind Experten auch lange
ausgegangen. Generell erhöhen sexuell übertragbare Infektionen wie Syphilis,
Tripper oder Chlamydien das Risiko der HIV-Übertragung erheblich.
Mittlerweile zeichnet sich in Studien aber immer mehr ab, dass dies
angesichts einer gut wirksamen HIV-Therapie nur wenig Einfluss auf das
Übertragungsrisiko hat. Das Restrisiko erhöht sich nur minimal.
8. Kann die Viruslast nicht steigen, wenn der oder die
HIV-Positive eine Syphilis oder eine andere sexuell
übertragbare Infektion hat?
Das ist möglich, der Anstieg wird aber angesichts der Therapien nur minimal
ausfallen, so dass eine HIV-Übertragung weiterhin fast ausgeschlossen bleibt.
9. Ist der oder die HIV-Negative nicht besonders
gefährdet, wenn er oder sie eine andere sexuell
übertragbare Infektion hat?
Prinzipiell stimmt das. Die Infektionswahrscheinlichkeit steigt dann erheblich.
Relevant ist dies, wenn Sex mit einer Person stattfindet, deren
Körperflüssigkeiten infektiös sind, also eine hohe Menge an HI-Viren
enthalten. Bei einem Partner mit einer Viruslast unter der Nachweisgrenze ist
die höhere Anfälligkeit kaum von Bedeutung.
10.
Was ist, wenn der HIV-Positive manchmal zu spät
einnimmt oder auch einmal vergisst?
Die Einnahme muss nicht minutengenau erfolgen, sondern verträgt durchaus
gewisse Abweichungen vom Zeitplan. Wenn einzelne Einnahmen verzögert
erfolgen oder vergessen werden, gefährdet das nicht gleich den
Therapieerfolg und es entsteht auch kein höheres Übertragungsrisiko.
Vergisst man die Einnahme aber häufiger, kann die Viruslast wieder steigen –
und damit das Übertragungsrisiko. Im Zweifel sollte man darüber mit dem
behandelnden Arzt sprechen.
11.
Kann ich mich wirklich sicher fühlen, wenn die
Bedingungen erfüllt sind?
Die entscheidende Frage lautet: Weißt du wirklich, ob die Bedingungen erfüllt
sind? HIV-Positive können diese Fragen gemeinsam mit ihrem Arzt klären.
HIV-Negative und Ungetestete müssen darüber mit ihrem Partner oder ihrer
Partnerin reden und sind darauf angewiesen zu vertrauen. Ob ein
entsprechendes Vertrauensverhältnis besteht, muss jeder Mensch im
Einzelfall für sich entscheiden. Bei flüchtigen sexuellen Begegnungen ist das
sicher meist schwierig, bei engeren Bindungen ist es eher möglich. Wir
empfehlen, bei Unsicherheiten Kondome zu verwenden. Auf das Kondom
verzichten sollten Paare nur, wenn beide gut informiert sind und sich mit der
gemeinsamen Entscheidung wohl fühlen.
12.
Ist es nicht sicherer, zusätzlich zum Schutz durch
die Therapie weiterhin Kondome zu verwenden?
Das ist in der Tat die sicherste Variante. Beide Methoden summieren sich zur
maximalen Schutzwirkung. Allerdings ist auch die Schutzwirkung durch
Kondome beziehungsweise die HIV-Therapie allein schon sehr hoch.
13.
Warum empfiehlt die Deutsche AIDS-Hilfe nicht
einfach weiterhin Kondomgebrauch – das wäre doch
das sicherste!
Die wenigsten Menschen möchten ihr Leben lang Kondome benutzen. Dass
unter Therapie HIV nicht mehr übertragbar ist, eröffnet vielen Paaren die
Möglichkeit zu einem freieren Sexualleben – bis hin zur Zeugung von Kindern.
Das Restrisiko ist so gering, dass es vernachlässigt werden kann – wenn alle
Beteiligten sich wohl mit der gemeinsamen Entscheidung fühlen. Auch in
anderen Bereichen des Lebens, zum Beispiel im Straßenverkehr oder beim
Sport, akzeptieren wir alle Restrisiken. Die Entscheidung über den Umgang
mit diesen Risiken muss jeder Mensch selbst treffen. – Außerdem wird die
Viruslastmethode bereits diskutiert und teilweise auch angewendet. Die
Aufgabe der Deutschen AIDS-Hilfe besteht darin, Informationen
bereitzustellen, damit möglichst viele Menschen die Situation realistisch
einschätzen können.
14.
Was spricht noch dafür, weiterhin Kondome zu
verwenden?
Bei wechselnden Partnern helfen Kondome, das Risiko anderer sexuell
übertragbarerer Infektionen (z.B. Syphilis, Tripper und Chlamydien) zu
verringern. Diese Infektionen können wiederum dazu führen, dass man sich
leichter mit HIV infiziert. Dieses Risiko besteht dann aber nicht beim Sex mit
HIV-Positiven, deren Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt. Deren
Körperflüssigkeiten sind schließlich nicht infektiös. Relevant ist es vor allem
beim Sex mit anderen Partnerinnen und Partnern, deren HIV-Status man nicht
kennt. – Bei nicht behandelten HIV-Positiven kann die Viruslast durch andere
Infektionen erheblich steigen.
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