Fachliche Grundlagen Auftragsmanagement Die Materialplanung definiert, welcher Materialieneinsatz notwendig ist, um den Auftrag durchzuführen. Die Materialliste sollte alle Posten, die für einen Auftrag anfallen, berücksichtigen. Am Beispiel eines PC-Systems werden dann nicht nur die Hardwareund Softwarekomponenten aufgelistet, sondern auch (Verbrauchs-)Materialien oder Installationszubehör, das zusätzlich benötigt wird. Betriebswirtschaftliche Grundlagen Beschaffung Am Beginn des betrieblichen Leistungsprozesses steht die Beschaffung der Produktionsfaktoren. Produktionsfaktoren sind: Arbeitskräfte Betriebsmittel Grundstücke, Gebäude und Großanlagen Betriebsmittel geringeren Werts (Werkzeuge, Betriebsstoffe) Werkstoffe Rohstoffe, Hilfsstoffe und Fertigteile Aufgabe der Materialwirtschaft ist die kontinuierliche oder in kürzeren Perioden wiederkehrende Versorgung der Betriebs mit: Rohstoffen, die beim Produktionsprozess als Hauptbestandteil in das Erzeugnis eingehen Hilfsstoffe, die als Nebenbestandteil in das Produkt eingehen, fremdbezogene Teile, die unverändert Bestandteil des Produkts werden Betriebsstoffe, die beim Produktionsprozess verbraucht werden Handelswaren und Zubehörteile, die zur Ergänzung des eigenen Produktionsprogramms beschafft und weiterveräußert werden Beschaffung muss sich nach dem Fertigungsablauf richten, so dass kein Leerlauf in der Fertigung entsteht, anderseits soll kein Kapital in unrationellen Lagervorräten gebunden sein. Ziel des Beschaffungsplan ist die Bereitstellung der Materialien für die Fertigung in der benötigten Qualität in der erforderlichen Menge zur rechten Zeit am richtigen Ort mit minimalen Kosten Methoden der Bedarfsermittlung Stücklistenverfahren bei Rohstoffen, deren Bedarf sich anhand von Stücklisten errechnen lässt Zusammenstellung sämtlicher Bestandteile des zu fertigenden Erzeugnisses Multiplikation des Materialbedarfs je Erzeugniseinheit mit der Zahl der herzustellenden Erzeugnisse Rezeptverfahren analog dem Stücklistenverfahren der Bedarf an Rohstoffen ermittelt, der sich nach Rezepten anstelle von Stücklisten errechnen lässt Schätzverfahren Ermittlung des Bedarfs an Hilfs- und Betriebsstoffen aufgrund von Erfahrungswerten früherer Fertigungsperioden Bedarfsmengen und Bestellmengen Ziel der Mengenplanung ist: einerseits so große Vorräte zu beschaffen, dass die Produktionsbereitschaft und Lieferfähigkeit gesichert ist, anderseits die Vorräte so niedrig zu halten, dass kein Kapital unnötig gebunden ist und die Beschaffungs- und Lagerhaltungskosten möglich gering sind Diese gegeneinander strebenden Ziele müssen in optimaler Weise miteinander abgestimmt werden (optimale Bestellmenge). Optimal ist diejenige Bestellmenge, bei der die Summe aus Beschaffungs- und Lagerhaltungskosten, auf eine Mengeneinheit bezogen am geringsten ist. Bestellmenge (BM) Anzahl der BeschaffungsBestellvorgänge kosten (BK) BM Mengeneinheit/BM Mengeneinheit/ BM * BK Lagerbestand (LB) BM/2 Lagerkosten (LK) LB * p * Lks/100 Beschaffungs+ Lieferkosten BK+LK Der Beschaffungsprozess Auslöser für Beschaffungsprozess: Kunde (Mitarbeiter werden auch als Kunden betrachtet) Beschaffungsabteilung: Bedarfsermittlung: Was?, Zeitpunkt, Menge Lieferantenauswahl Info-Quellen interne > Lieferantendatei externe > Lieferantenverzeichnis Angebot anfordern + vergleichen Preise, Qualität, Rabatte Bestellabwicklung Bestellung der Waren Vertragsabschluß Bestellverfolgung Bereitstellung der Güter: die 6 R´s: richtige Güter in der richtigen Menge am richtigen Ort zur richtigen Zeit zum richtigen Preis in der richtigen Qualität