PRESSEMITTEILUNG Auf dem Prüfstand: Mistelpräparate als alternative Behandlungsform gegen bösartige Hirntumore Erste Zwischenergebnisse des von der ISUS Stiftung (Deisenhofen) geförderten dreijährigen Forschungsprojektes bestätigen die Wirkung von Mistelpräparaten im Kampf gegen Glioblastomen Deisenhofen, im Juli 2014. Einen wichtigen Meilenstein in der Suche nach neuen Behandlungsoptionen im Kampf gegen bösartige Hirntumore soll ein von der ISUS Stiftung in Deisenhofen für drei Jahre gefördertes Forschungsprojekt setzen: Unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Ulrike Naumann (Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung) und Prof. Dr. med. Michel Mittelbronn (Edinger Institut, Goethe Universität Frankfurt) sucht das Team nach neuen Erkenntnissen über die Wirkung von Mistelpräparaten in der Behandlung von besonders bösartigen Hirntumoren, den Glioblastomen (GBM). Diese sind die häufigsten und bösartigsten Hirntumore im Menschen. Jetzt liegen erste Zwischenergebnisse des Forschungsprojektes vor. Mistelpräparate sind im deutschsprachigen Raum in der Alternativ- und Komplementärmedizin häufig in der Krebstherapie eingesetzte, rezeptfreie Medikamente. Um den Einsatz der Mistel als Heilmittel in der Krebstherapie ranken sich jedoch viele Mythen. Seit Jahren stehen verschiedene in Studien gewonnene Erkenntnisse auf dem Prüfstand, ohne dass sich bis heute daraus neue wegweisende Behandlungsmöglichkeiten in der Tumortherapie ergeben hätten. Die Studie hat dabei das Mischpräparat ISCADOR Q und die Reinsubstanz Aviscumine im Fokus. Im letzten halben Jahr lag ein Schwerpunkt des Projekts auf der Überprüfung möglicher Nebenwirkungen bei einer Behandlung mit dem Mistelextrakt-Präparat ISCADOR Q und einer Komponente dieses Extrakts, dem rekombinanten Mistellektin-1 (ML-1; Aviscumine). Als erstes Zwischenergebnis hält die Forschungsgruppe fest, dass nach den durchgeführten Testreihen an Gehirnschnitten der Maus beim Einsatz beider Substanzen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Nebenwirkungen auf gesunde Zellen zu erwarten sind. Eine endgültige Aussage hierzu kann allerdings erst nach weiteren Toxizitätsstudien in Mäusen, wie sie der Gesetzgeber vorschreibt, getätigt werden. Weiterhin bilanziert das Forschungsteam, dass in den bislang durchgeführten Experimenten ein Nachweis darüber erbracht werden konnte, dass das sehr lektinreiche Mistelmischpräparat ISCADOR Q, im Vergleich zur Reinsubstanz Aviscumine, die Fähigkeit der Tumorzellen verhindert, zu wandern. Die Fähigkeit der Tumorzellen zu wandern und in gesundes Gewebe einzudringen ist ein Charakteristikum des GBM und verantwortlich für dessen invasives Wachsen im Gehirn. Über die ISUS Stiftung Die gemeinnützige Innovationsstiftung ISUS engagiert sich für Erfinder und unterstützt wissenschaftliche Vorhaben, die die Lebensqualität erhöhen und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur beitragen. Die ISUS Stiftung initiiert auch wissenschaftliche Studien und fördert auf diese Weise insbesondere unkonventionelle Forschungen, denen der Zugang zu üblichen Förderprogrammen häufig nicht möglich ist. Mehr über die ISUS Stiftung und ihre aktuellen Projekte erfahren Sie unter www.isus-stiftung.de. Unter dem Stichwort „ISCADOR II“ finden Sie dort auch eine ausführliche Darstellung der hier vorgestellten Studie. Ihr Ansprechpartner für Rückfragen: Innovationsstiftung ISUS Ulrike Sauer Fichtenstraße 5 82041 Deisenhofen [email protected] Telefon: +49 89 45080876211 www.isus-stiftung.de