(Diese Hausaufgabe bezieht sich auf: Jan Assman, ‚Das Kulturelle Gedächtnis’, Kapitel 1) Inwiefern haben die Zeitzeugen des Nono-Projekts unser „kommunikatives Gedächtnis“ erreichen können? Worin liegen die Vorteile? Das kommunikative Gedächtnis lebt – wie der Name schon besagt – von der Kommunikation, d.h. in dem sich Menschen über ein Ereignis aus der kürzeren Vergangenheit unterhalten. Diese Konversationen nehmen selbstverständlich ab, wenn die Augenzeugen aus dieser Zeit gestorben sind, gleichzeitig erlebt das kommunikative Gedächtnis nach ca. 40 Jahre einen Höhepunkt, da dann viele dieser Augenzeugen aus dem Berufsleben ausscheiden und ein Alter erreichen, in dem sie sich wieder mehr mit ihrer Geschichte beschäftigen. Wir befinden uns auf das 3. Reich bezogen am Ende dieser Phase und hatten dadurch noch die Möglichkeit zwei Zeitzeugen Herr Lanzarini und Frau Knoop-Graf zu treffen. Herr Lanzarini erlebte als Kind die Massaker in Marzabotto, Italien, im Zuge der Partisanenverfolgung der Nazis, während Frau Knoop-Graf als Schwester des Mitglieds der Weißen Rose Willi Graf einige Monate Haft und die Hinrichtung ihres Bruders verkraften musste. Dadurch hatten wir als Schüler nicht nur die Möglichkeit die „Weisheit der Schulbücher“ zu hinterfragen, sondern auch authentische und persönliche Eindrücke zu erhalten, die der normale Unterricht uns nicht bieten kann. Außerdem wurde wiederum insbesondere durch die emotionale Bewegtheit Herr Lanzarinis außerordentlich deutlich, dass hinter jedem Opfer ein Leben, ein Schicksal steht. Das kommunikative Gedächtnis hilft also in diesem Fall, eine Erinnerung aus dem Inneren des Menschen aufzubauen und Ereignisse mit Emotionen zu verbinden, selbst wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Die Vorstellungskraft und die persönliche Beziehung zu diesen Begebenheiten erlangen dadurch an Fülle und Bedeutung, was vor allem in Hinsicht auf die NS-Zeit sehr wichtig ist. Schließlich haben wir wiederum die Aufgabe, diese Eindrücke und Geschehnisse an die nächste Generation weiter zu tragen und je deutlicher wir diese Ereignisse schildern können, desto besser können wir ihre Wiederholung vermeiden. Viviane Moors 12b