MMS_Alternative_Chemo_01

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https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/chemotherapie-durchfuehrung.php
Durchführung: Wie läuft eine Chemotherapie ab?
Wir beantworten Ihre Fragen
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Zytostatika können als Tablette eingenommen oder als Injektion und Infusion gegeben
werden, es gibt sogar einige als Salbe oder Lotion. Diese Anwendungsformen sind allerdings
nicht beliebig untereinander austauschbar: Nur für wenige Krankheitssituationen stehen
derzeit beispielsweise Zytostatika zum Einnehmen zur Verfügung. Und die Chemotherapie
"zum Einreiben" ist nur für Tumoren der Haut möglich. Die meisten Krebspatienten erhalten
eine Chemotherapie über eine Infusion in eine Vene.
Der folgende Text soll einen Überblick über die verschiedenen Darreichungsformen
vermitteln und einige häufig gebrauchte Begriffe erläutern. Welche Mittel im Einzelfall wie
zur Anwendung kommen, müssen Patienten mit ihren behandelnden Ärzten besprechen. Das
Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes "Behandlungswahl: Was muss ich wissen?"
bietet einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Fragen an den Arzt zur Vorbereitung
auf ein solches Gespräch.
Erstellt: 11.12.2012
Zuletzt überprüft: 11.12.2012
Inhaltsübersicht
Darreichungsformen: Infusion, Tablette, Salbe?
Venenzugang: Jedes Mal neu legen oder Port implantieren?
Behandlungschemata: Monotherapie, Kombinationstherapie, Zyklen
Dosierung: Wie berechnen?
Wohin gehen: Chemotherapie ambulant oder stationär?
Zurück zur Inhaltsübersicht: Chemotherapie - Mit Zytostatika gegen Krebs
Quellen und Links
Als Quellen wurden aktuelle Leitlinien sowie Lehrbücher der Krebsmedizin und der
Arzneimitteltherapie genutzt. Links führen zu ergänzenden Informationen, weitere Links und
Quellenhinweise sind im Kapitel "Mehr wissen: Links, Adressen, Broschüren" aufgeführt.
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Darreichungsformen: Infusion, Tablette, Salbe?
Zum Laden und Ausdrucken
Behandlungswahl - was muss ich wissen?
Informationsblatt: Umgang mit Arzneimitteln (PDF)
Die meisten Patienten erhalten die Medikamente heute mittels Infusion in eine Vene. Die
Zytostatika gelangen aus den Venen ins Herz und werden von dort in den ganzen Körper
gepumpt. Auf diese Weise werden auch winzige Tumoren oder im Körper verstreute
Krebszellen erreicht, die mit Röntgenaufnahmen oder bei einer Operation nicht sichtbar sind.
Dieser Ansatz, der sich nicht nur auf die lokale Behandlung eines Tumors beschränkt, wird
als "systemisch" bezeichnet.
Nur vergleichsweise selten geben Ärzte Zytostatika nicht intravenös. Ein Beispiel ist die
Behandlung mancher Formen von Krebsmetastasen im Zentralnervensystem. Um das Gehirn
zu erreichen, das gut gegen Fremdstoffe im Blut geschützt ist, ist auch die "intrathekale" Gabe
möglich: Geeignete Zytostatika werden direkt ins Nervenwasser gegeben, das Gehirn und
Rückenmark umgibt.
Intraarteriell, also in eine Arterie statt in eine Vene, werden Zytostatika bei der sogenannten
regionalen Chemotherapie gegeben: Damit bezeichnet man eine Behandlung, bei der die
Chemotherapie gerade nicht systemisch wirken soll, sondern nur oder überwiegend in der
vom Tumor befallenen Körperregion oder dem betroffenen Organ.
Es gibt allerdings nur wenige Anwendungsgebiete: Ein Beispiel ist die Behandlung von
Lebermetastasen. Voraussetzung ist ein kleinerer oder größerer operativer Eingriff, um einen
Infusionskatheter direkt in der Leberarterie zu platzieren. Ob allerdings eine
solche regionalen Behandlung betroffenen Patienten wirklich besser hilft als eine systemische
Chemotherapie über einen Venenzugang, muss individuell geprüft werden.
Zytostatika zum Einnehmen: Bislang noch selten
Zum Einnehmen als Tablette, zur sogenannten oralen Aufnahme, sind nur die wenigsten
Zytostatika geeignet.
Einige Substanzen würden den Magen nicht unverändert passieren. Damit sie im ganzen
Körper "systemisch" wirken können, bestehen orale Zytostatika daher oft aus einer
chemischen Vorstufe des eigentlichen Wirkstoffs. Sie passiert den Verdauungstrakt
unbeschadet. Erst bei der Verstoffwechselung in der Leber wird der eigentliche Wirkstoff
freigesetzt und tritt von dort ins Blut über.
Hinzu kommt die schwierige Dosierung oraler Zytostatika: Wie schnell eine Substanz über
Magen oder Darm aufgenommen wird, hängt stark vom individuellen Stoffwechsel ab, und
natürlich spielen auch die Nahrungsaufnahme oder die Trinkmenge eine Rolle. Medikamente,
die über das Blut gegeben werden, lassen sich dagegen viel genauer dosieren. Patienten
erhalten mit jeder Infusion eine für sie individuell abgestimmte Zusammenstellung und
Dosierung der Zytostatika. Auch die Geschwindigkeit, mit der die Medikamente über den
"Tropf" in den Körper gelangen, lässt sich regeln. Dabei berücksichtigt man nicht nur das
Gewicht des Patienten, sondern beispielsweise auch, wie gut die Nieren funktionieren.
All dies ist bei oralen Zytostatika viel schwerer zu steuern.
Andere Anwendungsformen
Schließlich gibt es einige wenige Zytostatika in Form von Cremes oder Lösungen zum
Auftragen auf die Haut. Sie werden zum Beispiel bei kleinen, oberflächlichen Hauttumoren
angewendet. Auch die Behandlung von Hautmetastasen mit einer Chemotherapie in
Salbenform ist bei manchen Patienten möglich. Eine solche "lokale Chemotherapie" ist
allerdings nicht für alle betroffenen Patienten geeignet - ob andere Verfahren nicht besser
wirken, muss daher immer individuell geprüft werden.
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Venenzugang: Jedes Mal neu legen oder Port implantieren?
Port
Für Patienten, die häufiger und/oder über einen längeren Zeitraum Zytostatika benötigen,
kommt die Implantation eines sogenannten Ports infrage. Dieser Venenzugang erleichtert die
Gabe der Infusionen.
Ein Port ist ein kleines Reservoir aus sterilem Material, das bei einem ambulanten
chirurgischen Eingriff unter die Haut eingesetzt wird, oft in der Nähe des Schlüsselbeins. Von
diesem Reservoir aus besteht über einen dünnen Schlauch eine Verbindung mit einer großen
Vene.
Ist der Port nach rund einer Woche erst einmal eingeheilt, muss nicht mehr jedes Mal eine
Vene angestochen werden, um die Zytostatika-Infusionen zu legen: Nur noch das Reservoir
wird mit einer speziellen Nadel durch die Haut anpunktiert. Mehr zur Handhabung und Pflege
des Portsystems hat der Krebsinformationsdienst im Kapitel "Port zur Chemotherapie: Wie
pflegen, wann entfernen?" zusammengestellt.
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Behandlungschemata: Monotherapie, Kombinationstherapie,
Zyklen
Zytostatika können einzeln gegeben werden, dann spricht man von einer Monotherapie.
Häufig werden aber auch mehrere Substanzen kombiniert, um ihre unterschiedlichen Effekte
auf die Tumorzellen zu addieren. Solche Kombinationen, die sich in klinischen Studien als
besonders wirksam herausgestellt haben, sind bei vielen Tumorarten üblich.
Je nach Situation können noch Hilfsmedikamente hinzu kommen, sogenannte Adjuvantien
oder Additiva. Sie verstärken die Wirkung der Zytostatika, ohne selbst für die Zellen giftig zu
sein.
Außerdem gehören heute Mittel zur Vorbeugung und Linderung von Nebenwirkungen zu
jeder Chemotherapie dazu, vor allem Arzneimittel gegen Übelkeit.
Zeitliche Planung wichtig
In welchen zeitlichen Abständen die einzelnen Substanzen oder die Kombinationen gegeben
werden, ist nicht beliebig wählbar. Bei der Planung richten sich die Krebsmediziner nach
Erkenntnissen aus der Wissenschaft: Wie lange wirken die Zytostatika im Körper, wann
werden sie wieder ausgeschieden, und wie? Wie lange braucht der Körper, um sich von der
Behandlung zu erholen? Über welchen Zeitraum sollte die Chemotherapie angewendet
werden?
Eine Chemotherapie läuft nach einem festgeschriebenen Schema ab, das heißt: Die Patienten
bekommen eine bestimmte Medikamentenkombination in mehr oder weniger festen
Abständen. Spricht der Arzt von einem "Schema", das sechs "Zyklen" vorsieht, so bedeutet
dies - um ein Beispiel zu nennen -, dass über einen Zeitraum von mehreren Wochen sechsmal
eine Chemotherapie erfolgt, dazwischen liegt jeweils eine Pause von einigen Tagen bis
Wochen ohne Medikamentengabe.
Meist werden diese Behandlungs-Schemata mit den Abkürzungen der
verwendeten Substanzen bezeichnet. So steht FEC beispielsweise für die Kombination von
Fluoruracil, Epirubicin und Cyclophosphamid, FOLFOX für eine Abfolge von Folinsäure,
Oxaliplatin und Fluoruracil.
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Dosierung: Wie berechnen?
Dosierpumpe für die Chemotherapie-Infusion ©
Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Wie hoch wird eine Chemotherapie dosiert, welche Menge an Zytostatika erhält ein Patient?
Auch dies orientiert sich an Ergebnissen klinischer Studien, die vor der Zulassung des
jeweiligen Medikaments durchgeführt wurden. Bei Medikamentenkombinationen wird die
Dosierung entsprechend angepasst, je nachdem, welche Mengen sich in Studien als wirksam
und gleichzeitig verträglich erwiesen haben.
Entscheidend für die Dosierung ist aber auch, was ein Betroffener individuell voraussichtlich
verträgt. Die Berechnung erfolgt anhand der Körperoberfläche eines Patienten. Diese wird aus
Gewicht und Körpergröße berechnet.
Sind bei einem Patienten Nieren- oder Leberfunktionsstörungen bekannt, werden auch der
verlangsamte Abbau und/oder die verzögerte Ausscheidung der Arzneimittel in die Planung
mit einbezogen.
Dosis sowie Abstände der Medikamentengabe sind jedoch keine ganz festgelegten Größen:
Leidet ein Patient sehr unter Nebenwirkungen oder erholt er sich in den Therapiepausen nur
schlecht, ist es bis zu einem gewissen Grad notwendig und möglich, die Dosierung auch im
Laufe der Behandlung noch individuell an seine Situation anzupassen.
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Wohin gehen: Chemotherapie ambulant oder stationär?
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Arzt- und Kliniksuche
Heute wird die Mehrzahl der Chemotherapien ambulant durchgeführt. Die meisten Patienten
müssen also nicht extra in ein Krankenhaus eingewiesen werden, sondern gehen nach der
Behandlung wieder nach Hause. Dies ist unter anderem möglich geworden, weil schwere
Nebenwirkungen wie Übelkeit im Vergleich zu früher besser behandelbar sind.
Viele Krankenhäuser bieten die Chemotherapie heute über ihre Ambulanzen an. Auch
niedergelassene Fachärzte für Krebsmedizin verfügen oft über die entsprechenden
Einrichtungen in ihren Praxen: Zur Durchführung einer ambulanten Zytostatika-Therapie sind
neben den Ambulanzen der onkologischen Zentren Fachärzte berechtigt, die sich in
"Medikamentöser Tumortherapie" weitergebildet haben.
Sehr intensive Therapien erfordern allerdings nach wie vor einen Krankenhausaufenthalt, zum
Beispiel weil regelmäßig die Nierenfunktion kontrolliert werden muss oder andere
Überwachungen notwendig sind.
Auch Patienten, die während der Therapie voraussichtlich besonders infektionsgefährdet sein
werden, oder deren Gesundheitszustand von vornherein schlecht ist, werden stationär
behandelt.
Kriterien, die bei der Suche nach Ansprechpartnern für die Krebsbehandlung eine Rolle
spielen können, hat der KID im Informationsblatt "Arzt- und Kliniksuche" (PDF)
zusammengestellt.
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Port zur Chemotherapie: Wie pflegen, wann entfernen?
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