IMC FH Krems wird zum Biotech-Forschungshub

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IMC FH Krems wird zum Biotech-Forschungshub
FWF fördert Projekt zur Bekämpfung humaner Infektionen
Der Forschungsbereich medizinische Biotechnologie im Department Life Sciences wird weiter
ausgebaut: Das von IMC FH Krems-Professor Dr. Reinhard Klein beim österreichischen
Wissenschaftsfonds FWF eingereichte Projekt mit dem Titel „In vivo RNA interference strategies
against adenoviruses“ erhielt den Zuschlag für ein Gesamtfördervolumen von 350.000 Euro auf drei
Jahre. Zwei PhD-Studierende ergänzen dabei das Forscherteam. Der wichtige Bereich der humanen
Infektionen – zusammen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die weltweit häufigsten
Todesursachen – wird somit nicht nur in der Lehre, sondern auch in der Forschung abgebildet.
Bisherige Medikamente nur bedingt wirksam, Entwicklung alternativer
Therapieoptionen notwendig
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie zum Beispiel HIV-positive Patientinnen und
Patienten oder Empfängerinnen und Empfänger von Organtransplantaten, aber vor allem
Empfängerinnen und Empfänger von hämatopoetischen Stammzellen habe ein hohes Risiko, an
lebensbedrohlichen
Adenovirusinfektionen
zu
erkranken.
Für
die
Gruppe
der
Stammzelltransplantationspatientinnen und -patienten mit systemischer Infektion wurden
Letalitätsraten von an die 80 % beschrieben. Die Wirksamkeit von üblicherweise verabreichten
Medikamenten ist limitiert und diese rufen häufig toxische Nebenwirkungen hervor. Alternative
Medikamente befinden sich erst in der Testphase. Angesichts der Tatsache, dass die Anzahl an
Empfängerinnen und Empfängern von Organtransplantaten und hematopoetischen Stammzellen
stetig steigt, ist die Entwicklung alternativer Therapieoptionen vonnöten.
Bekämpfung humaner Infektionen durch hochwirksame siRNAs und amiRNAs
Short interfering RNAs (siRNAs) und artifizielle mikroRNAs (amiRNAs) sind eine Klasse artifizieller
RNAs, die zur Inaktivierung zellulärer und viraler Gene über den Mechanismus der RNA-Interferenz
(RNAi) herangezogen werden können. In einem von Dr. Reinhard Klein geleiteten Vorläuferprojekt
konnten hochwirksame siRNAs und amiRNAs, die gegen die adenovirale DNA-Replikation gerichtet
sind, entwickelt werden. Diese RNAs waren in der Lage, die Vermehrung von Adenoviren in Zellkultur
effizient zu inhibieren.
Forschungsziel potenzielle Therapie gegen unkontrollierte Virusausbreitung
Im Zuge des neuen Projekts soll untersucht werden, ob Adenovirusinfektionen mittels dieser RNAs
auch in vivo inhibiert werden können und welche Art der RNA-Interferenz (mittels siRNAs oder
amiRNAs) die wirksamere Methode darstellt. Des Weiteren wird untersucht werden, ob die
gleichzeitige verstärkte Produktion eines bestimmten zellulären Proteins die Inhibierung von
Adenoviren verbessern kann. Einer der beiden strategischen Ansätze soll auch dazu führen, dass die
anti-adenoviralen RNAs spezifisch in mit Adenoviren infizierten Zellen vermehrt und in Nachbarzellen
in der Folge vermehrt produziert werden. Auf diese Art könnte der unkontrollierten Ausbreitung des
Virus im Gewebe entgegengewirkt werden.
Zusammengefasst soll in dem Projekt nicht nur ein Ansatz für eine potenzielle Therapie von
Adenovirusinfektionen untersucht werden, sondern gleichzeitig soll beispielhaft demonstriert
werden, wie antivirale RNAs – möglicherweise auch solche, die gegen andere Viren gerichtet sind –
spezifisch am Ort der Infektion vermehrt werden können, wenn sie in Kontakt mit virusinfizierten
Zellen kommen.
„Am Institut für Biotechnologie werden gegenwärtig weitere angewandte Forschungsprojekte im
Bereich Melanom und Brustkrebs durchgeführt. Dabei werden mit nationalen und internationalen
Projektpartnern aus Industrie und universitärer Forschung neue Methoden entwickelt, die in Form
von Bachelor-, Master- und PhD-Arbeiten in die Lehre einfließen. In den letzten Jahren wurden am
Department Life Science etwa 15 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und zusätzlich erhielten
2015 beide Studiengänge am Institut eine internationale Akkreditierung (ASIIN). Dies spiegelt die
hohe Qualität von Ausbildung und Forschung am Department Life Science wider“, so der
Institutsleiter und Vizerektor(FH) Prof.(FH) Mag. Dr. Harald Hundsberger.
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